Sonntag, 11. Dezember 2022

In der Kiste

Gestern war ich in der Kiste. Zum Zmittag gab es nicht Wasser und Brot, sondern eine feine Suppe und dazu einen ebenso feinen Wein. Und in der Kiste musste ich auch keine gesiebte Luft atmen.

Die Kiste in Stuttgart ist eben kein Knast, sondern ein beliebtes Restaurant. Den Namen hat es von einer Haferkiste, welche früher vor dem Haus stand und wo sich die Pferde der Gäste gütlich taten.


Die Kiste ist das älteste Restaurant in Stuttgart. Im schmalen Haus, welches während dem Krieg nicht zerstört wurde, hat es auf drei Etagen verteilte gemütliche, kleine Gaststuben. Ein interessantes Detail: die Küchencrew schickt die zubereiteten Speisen in einem kleinen, handbetriebenen Aufzug ins gewünschte Stockwerk. Das erleichtert die Arbeit für das Servierpersonal enorm.

Bei der erwähnten Suppe handelt es sich um eine Stuttgarter Spezialität ersten Ranges: den Gaisburger Marsch. Darin findet man Spätzle, Kartoffeln, Karotten und Ochsenfleisch. Der Name rührt daher, dass der Eintopf in einem Gaisburger Restaurant gerne von in der Nähe stationierten Soldaten gegessen wurde. Von ihrer Unterkunft zum Restaurant verschoben sie sich in Form eines Marsches.

ich geniesse den Gaisburger Marsch in der Kiste
- stilecht aus der Löwenkopfterrine

Die Kiste war aber nicht der Hauptgrund für meinen Tagesausflug in die schwäbische Hauptstadt, ich werde darüber hier in den nächsten Tagen schreiben.



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