Donnerstag, 31. Oktober 2019

Freimarkt Bremen

Und jetzt noch mein Kommentar zum Freimarkt in Bremen. Der Freimarkt oder sächsisch Freimaak ist für Bremen beziehungsweise weit über Bremen hinaus ein sehr traditioneller und wichtiger Anlass. Die Zeit während des Festes - es findet immer im Oktober statt - wird auch als fünfte Jahreszeit bezeichnet. Eine fünfte Jahreszeit gibt es zum Beispiel auch in München, dort aber während der Fastenzeit mit den Starkbier-Festen.

Wenn ich von einem traditionellen Anlass schreibe ist das fast ein wenig untertrieben, denn das Fest hat eine unglaublich lange Geschichte. Dieses Jahr ist schon die 984. Ausgabe! Das erste Fest fand also schon lange vor der Gründung der Eidgenossenschaft statt. Ich weiss nicht, ob es weltweit noch irgendwo ein älteres Fest gibt. Zum Vergleich: das Oktoberfest in München gibt es erst seit 186 Jahren.

Das Festgelände liegt sehr zentral gleich neben dem Bahnhof, was für die Besucher sehr praktisch ist. Auf dem riesigen Gelände sind während 17 Tagen hunderte von Ständen aller Art aufgebaut. Einerseits Verpflegungs-Stände aller Art, dann unzählige Fahrgeschäfte und Schiessbuden und schliesslich zwei Festzelte und eine riesige hölzerne Festhütte.



ein alter Bekannter vom Fischmarkt in Stuttgart



Freimarkt-Version der Bremer Stadtmusikanten

die riesige Festhütte...

...hatte ich fast für mich allein

diese Kutsche...

...fährt über die Gäste hinweg, cool!!!



im Hansezelt





Das Fest beginnt täglich um 13 Uhr, ich war kurz danach dort und hatte noch unendlich viel Platz. Erst vereinzelte Leute oder Familien schlenderten durch das Festareal. Null Anstehen an den Verpflegungsständen oder den Fahrgeschäften. Und in den Festzelten konnte man die Gäste an einer Hand abzählen. Welch ein Unterschied zum Münchner Oktoberfest! Dort muss man in einigen Zelten schon um 12 Uhr einen Platz suchen. Nun, ich nehme an, dass sich die Zelte gegen Abend auch in Bremen füllen werden, sonst wäre das ja ein Verlustgeschäft. Da ich ja in Bremerhaven übernachtete war ich abends nicht mehr auf dem Festgelände.

Und noch ein Vergleich mit dem Oktoberfest: In München werden jährlich 6 Millionen Besucher gezählt, in Bremen 4 Millionen. Hier hätte ich erwartet, dass der Unterschied viel grösser ist.

Mehr Infos zum Freimarkt gibt es hier.

Montag, 28. Oktober 2019

Wanderung Obwalden-Mitte

Datum: 27. Oktober 2019
Dauer: 4h15
Länge: 13.1 km
Wetter: sonnig
Route: Melchtal-Lehbergwald-Unterebnet-Barfeld-Pt. 841-Oberschwanden-Gerli-Steinen-Sachseln
Charakteristik: leichte, mittlere und anspruchsvolle Berg- und Wanderwege


Blick über Melchtal, weiter hinten die Stöckalp und Melchsee-Frutt

in der Mitte Sarnen, rechts der Pilatus

interessante Gesteinsformationen

von links Pilatus, Flüeli-Ranft, Stanserhorn


knapp 100 Meter von hier ist der Kantons-Mittelpunkt, näher ran geht im steilen Gelände nicht


Sachseln

Der Mittelpunkt des Kantons Obwalden war das Ziel der Sonntags-Wanderung. Geplant war eine Route von Melchtal via Stockalp und Stucklichrüz hinunter nach Sachseln.

Von Sarnen nehmen wir das voll besetzte Postauto nach Melchtal. Die meisten Passagiere fuhren aber bis Stöckalp, um von dort mit der Gondelbahn nach Melchsee-Frutt hinaufzugondeln. Wir aber nehmen den Weg unter die Füsse.

Zuerst überqueren wir die Melchaa und steigen neben einem Bach auf. Danach geht es durch den Lehbergwald weiter, allerdings im Zeitlupentempo, denn der Weg ist ziemlich anspruchsvoll. Von Weg kann man eigentlich nicht sprechen, eher von einem Trampelpfad. Der höchstens einen Fuss breite Pfad führt durch einen abschüssigen Hang. Das Gras ist noch nass und wir müssen gut aufpassen, nicht auszurutschen oder zu stolpern. Wir überlegen uns, ob wir umkehren sollen, aber auf diesem Pfad hinunter wäre noch anspruchsvoller als hinauf. Also flüchten wir nach vorn und erreichen Unterebnet. Dort beschliessen wir, nicht auf der geplanten Route weiterzuwandern mit dem Risiko, in noch schwierigeres Gelände zu geraten, sondern auf einem Strässchen talwärts weiterzugehen.

Auf dem breiten Natursträsschen können wir uns vom beschwerlichen Aufstieg erholen. Locker geht es via Barfeld zum Punkt 841. Dort zweigen wir nach links ab und steigen nochmals 200 hm auf bis Oberschwanden.

Zwischen Oberschwanden und Gerli befindet sich der Kantons-Mittelpunkt. Näher als knapp 100 Meter davon entfernt können wir nicht hin, das Gelände ist steil und unwegsam. Auch der Wanderweg ist hier wieder recht schwierig. Es liegt viel Laub, unter welchem sich Tannzapfen und runde Steine verstecken, Konzentration ist hier geboten.

Ab Gerli geht es wieder gemächlich hinunter ins hübsche Sachseln, wo wir nur fünf Minuten auf den Zug nach Luzern warten müssen.



Bremen

Am Donnerstag wollte ich mir Bremen etwas anschauen und dem Freimarkt einen Besuch abstatten.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bremens befinden sich in kurzer Distanz rund um den Rathausplatz. Dazu gehören das Rathaus, die Statue der Bremer Stadtmusikanten, die Roland-Statue, der Dom und die Böttcherstrasse. Hier ein paar Bilder:



während dem Freimarkt sind auch auf dem Rathausplatz Stände aufgebaut, das ist aber nur ein kleiner Ableger des grossen Festgeländes


Rathaus


sie steht seit über 600 Jahren dort, das Herz trägt sie aber nur während dem Freimarkt




Eingang zur Böttcherstrasse



das Glockenspiel (rechts oben) läutet stündlich

Nach den Sehenswürdigkeiten war der Freimarkt an der Reihe, mehr darüber später.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Cuxhaven

Am Mittwochmorgen ging es von Bremerhaven aus noch etwas weiter in den Norden, bis Cuxhaven:


Während Bremerhaven noch halbwegs an der Weser liegt ist Cuxhaven definitiv am Meer, an der Nordsee. Der Tourismus hat für die Stadt eine grosse Bedeutung, es gilt als grösstes Seeheilbad in Deutschland. Eine grosse Anziehungskraft hat sicher das Wattenmeer, welches ein UNESCO-Weltnaturerbe ist. Zweimal täglich zieht sich das Wasser zurück, dann kann das Wattenmeer begangen werden, vorzugsweise mit Gummistiefeln. Oder man kann mit Fahrrädern, Pferden oder sogar Pferdefuhrwerken über die endlose Weite streifen. Sehr eindrücklich. Aber Vorsicht ist geboten: wenn das Wasser wieder kommt - was sehr schnell geht - muss man in Ufernähe sein, sonst kann es gefährlich werden.


im Hafen von Cuxhaven

hier führt eine der weltweit wichtigsten Seerouten vorbei

am Wattenmeer


ein einmal etwas anderer Kirchturm

die Nachfrage nach Strandkörben hielt sich temperaturbedingt in Grenzen

Blick auf die Kugelbake, das Wahrzeichen von Cuxhaven - sie wurde früher als Orientierungshilfe für Seeleute benutzt





Samstag, 26. Oktober 2019

Flug nach Bremen

Nicht ganz hundert, sondern nur 99 Franken kostete das Swiss-Flugticket von Zürich nach Bremen und zurück. Gebucht habe ich schon im Frühling und Änderungen sind zu diesem Preis natürlich nicht möglich. Auch Gepäck konnte ich nicht aufgeben, aber für drei Tage reicht das Handgepäck.
Bei der Buchung achtete ich darauf, dass das Datum in der Zeit des Bremer Freimarktes liegt. Der Freimarkt ist ein grosses Volksfest, welches jährlich im Oktober stattfindet. Ein Besuch dieses Festes war schon ein paar Jahre auf meiner Pendenzenliste. Mehr zum Fest in einem separaten Eintrag.

Pünktlich am späteren Dienstagnachmittag hob die Embraer 190 in Zürich ab. Das Flugzeug gehört der Helvetic Airways, welche Flüge im Auftrag der Swiss durchführt.

kurz vor der Landung in Bremen

Nach dem einstündigen Flug Landung bei Dunkelheit etwa 20 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit. Damit ist meine Reise aber noch nicht beendet, denn mein Hotel ist in Bremerhaven. Den Transfer bewältige ich mit öV, zuerst mit dem Tram zum Bremer Hauptbahnhof, dann mit der S-Bahn nach Bremerhaven und schlussendlich mit dem Bus zum Hotel. Das dauert insgesamt etwa 2 Stunden, erst kurz vor 9 Uhr treffe ich im Hotel ein.

Natürlich wäre es einfacher gewesen, ein Hotel in Bremen zu buchen. Ich hatte aber keine Lust auf ein Stadthotel, sondern wollte etwas ausserhalb und näher am Meer übernachten.


Dienstag, 22. Oktober 2019

Salvenach und Liebistorf

Auch auf der Sonntags-Wanderung lagen zwei ehemalige Gemeinden auf der Route:



Salvenach fusionierte 2016 mit Murten und Liebistorf 2003 mit Gurmels. Der Kanton Freiburg hat von allen Kantonen die meisten ehemaligen Gemeinden, nämlich 184. Davon habe ich 91 bereits bewandert, es fehlen demnach aber immer noch 93.