Dienstag, 30. April 2024

Ramsen

Ramsen ist eine Gemeinde im Kanton Schaffhausen. Dass Ramsen aber auch Bärlauch sein kann wusste ich nicht, mindestens bis heute Morgen. Alain Neuhaus machte mich in einem Mail darauf aufmerksam. Und er hat sogar ein dazu passendes Gedicht ersonnen:

Ramsen wird in gewissen Regionen auch genannt Bärlauch
Dies war eine 500'000 Euro-Frage bei Günther Jauch
Diese schaffhausische Gemeinde hat im Wappen Ähre
Bärlauch für mich logischer wäre
(die ehemalige Solothurner Gemeinde Oberramsern führte eine Bärlauchblüte im Wappen)


Und übrigens, am 5. April 2021 kam ich auf einer Wanderung durch das Limpachtal bei Oberramsern vorbei (Bärlauch sah ich dort aber nicht):




Montag, 29. April 2024

Wanderung Steckborn - Stein am Rhein

Datum: 27. April 2024
Dauer: 5h00
Länge: 16.7 km
Wetter: sonnig
Route: Steckborn-Hardhof-Burgruine Neuburg-Mammern-Hoochwacht-Klingenzell-Eschenz-Bahnhof Stein am Rhein
Charakteristik: leichte Wanderwege


nach der Kälte erblüht der Bärlauch

Burgruine Neuburg

Blick über den tiefblauen See Richtung Stein am Rhein


Aussicht von der Hoochwacht

Nach zweiwöchiger wetterverursachter Wanderpause war es am Samstag höchste Zeit für eine Tour an der (noch) frischen Luft. Eine Geburtstags (nicht meiner)-Wanderung bei angesagtem Sonnenschein. Um etwas mehr Zeit fürs Wandern und etwas weniger für An- und Rückfahrt zu haben fiel die Wahl auf eine Route am Untersee. Aber nicht direkt am See, denn diese Strecke kennen wir schon, sondern etwas erhöht. Dort verläuft die
ViaRhenana, welche mit der Nummer 60 markiert ist.

Vom Bahnhof Steckborn geht es nach einem kurzen Abstecher ans Ufer des Untersees durch das Dorf und hinauf vorbei am Hardhof zur Sängi. Nach der Durchquerung des Hardtobels mit dem Chesselbach kommen wir beim Schloss Glarisegg vorbei. Bei schönstem Wetter mit klarer Sicht haben wir immer wieder schöne Blicke über den tiefblauen See.

Weiter immer etwas rauf und runter und mit vielen Kurven geht es auf angenehmen Wegen durch den Wald oder am Waldrand zur Burgruine Neuburg, welche vor einigen Jahren renoviert wurde. Nach einer weiteren halben Stunde geht es südlich an Mammern vorbei.

Jetzt folgt ein Aufstieg über 200 hm zur Hoochwacht. Viel ist das nicht, aber es geht ordentlich steil nach oben und wir sind meistens der prallen Sonne ausgesetzt, welche die vergangenen Kältetage mit intensiver Strahlung kompensieren zu wollen scheint.

Auf der Hoochwacht geniessen wir die Sicht über den östlichen Teil des Sees und auf der anderen Seite zum frisch eingeschneiten Säntis-Massiv. Der Abstieg nach Eschenz ist mindestens so steil wie der vorherige Aufstieg, wobei der Weg etwas schwieriger ist.

Die letzte Stunde bis Stein am Rhein sind wir am Seeuferweg unterwegs. Auch hier gibt die Sonne alles und Schatten hat es praktisch nie. Mit einer Überdosis Vitamin D treffen wir am Bahnhof ein wo wir uns etwas erfrischen können.

Sonntag, 28. April 2024

GV Brauerei Stadtguet

Nach meinem Kurzbesuch am Bierfest der Chopfab-Brauerei ging es gleich an die nächste bierige Veranstaltung, schliesslich war ja Tag des Schweizer Bieres. Es war wohl kein Zufall, das die Brauerei Stadtguet an diesem Tag zur GV einlud.

die kleine Brauerei Stadtguet gleich neben der Chopfab-Brauerei

248 Teilhaber versammelten sich in der Kleinen Reithalle in Winterthur. Wie gewohnt beschränkte sich VR-Präsident Müller auf das Wesentlichste und schloss den offiziellen Teil schon nach 20 Minuten. Viel Positives hatte er nicht zu berichten, das Braujahr 2023 war ziemlich durchzogen. Der Bierabsatz sank schweizweit und das spürte auch Stadtguet.

VR-Präsident Müller in Aktion

Nichtsdestotrotz waren die Aktionäre guter Stimmung und griffen beim Bierausschank und bei der Abgabe des Schinkens im Brotteig kräftig zu. Seit Jahren gibt es dieses perfekt zu Bier passende Gericht, angereichert mit diversen Salaten.




Samstag, 27. April 2024

Tag des Schweizer Bieres

Heute vor einer Woche war der Tag der Schweizer Milch, gestern 26. April der Tag des Schweizer Bieres. Ich denke, dass letzterer von viel mehr Leuten begangen wurde. Schliesslich gibt es in der Schweiz wahrscheinlich mehr Brauereien als Molkereien und jede Brauerei hat mindestens ein paar Biersorten im Angebot. Verglichen mit der etwas eintönigen Milch ist die Vielfalt beim Bier um Welten höher.

Viele Brauereien feierten den Tag mit diversen Anlässen, so zum Beispiel die Winterthurer Brauerei Chopfab (auch unter dem Namen Doppelleu bekannt), welche zu einem Bierfest auf dem Brauereiareal einlud. Jedermann war willkommen und erhielt beim Eingang zwei Jetons in die Hand gedrückt, welche für zwei grosse Becher Bier eingetauscht werden konnten. Für mehr Bier oder für die Würste musste bezahlt werden.

das vielfältige Bier-Angebot der Chopfab-Brauerei

eines der zwei Gratisbiere

Die Brauerei Chopfab hat schwierige Zeiten hinter sich. Sie investierte in den vergangenen Jahren laufend in neue Hallen und Anlagen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Schulden häuften sich aber an und als die Zinsen zu steigen begannen ging die Rechnung nicht mehr auf. Vor wenigen Wochen fand man zusammen mit der appenzellischen Brauerei Locher eine Lösung. Nach einem Schuldenschnitt übernahm Locher die Chopfab, welche aber ihre eigenen Biere weiterbraut. Ich bin froh um diese Lösung, denn die Chopfab-Biere schätze ich sehr.

Nachtrag 28. April:

Soeben hat mir Alain Neuhaus ein zu diesem Eintrag passendes Gedicht geschickt, er hat sich von den zwei geschenkten Bechern Bier inspirieren lassen:

Becher Bier
Das sind zwöi Waadtländer Gmeinde schier (Bercher, Bière)
Im Sommer trinkt me gärn mol so eine - ich ha Durscht, drum bitte ziemlich voll
Im Waadtland liet au d Gmeind Rolle


Freitag, 26. April 2024

GV Vetropack

Die GV der Vetropack Holding AG wurde in früheren Jahren abwechslungsweise an deren Hauptsitz in Bülach und dem Werk in St-Prex am Genfersee durchgeführt. An beiden Orten war ich einige Male anwesend. Anschliessend an die GV wurde jeweils ein drei- oder sogar viergängiges Essen serviert. Und am Schluss gab es immer ein Bhaltis aus Glas, zum Beispiel eine Flasche mit Öl, Wein oder Bier. Die Flasche stammte natürlich aus einer der eigenen Glasfabriken.


Gestern versammelten sich 84 Aktionäre in der Stadthalle Bülach, um ihre Stimm- und Wahlrechte wahrzunehmen. Die im grossen Saal aufgestellten Stühle waren nur etwa zu einem Drittel besetzt, erwartet wurden offensichtlich viel mehr Teilnehmer.

Der schon seit vielen Jahren amtierende VR-Präsident Cornaz hat schon einige GVs geleitet und hat entsprechende Erfahrung. Er führte kompetent durch die Traktandenliste und wies einen etwas aufmüpfigen Aktionär, welcher sich mehrere Male zu Wort meldete, in die Schranken. Etwas emotional wurde es, als er über die geplante Schliessung der letzten Glasfabrik in St-Prex berichtete. Definitiv beschlossen ist die Schliessung noch nicht, aber aufgrund der mangelnden Rentabilität sehr wahrscheinlich. Hart wäre das natürlich für die 180 Mitarbeitenden, welche ihre Stelle verlieren würden.


Sehr enttäuschend war der anschliessende Apéro. Einen servierten Mehrgänger gab es nicht, nicht einmal einen Apéro Riche. Nebst Bier und Wein wurden Käseküchlein und Schinkengipfeli angeboten, welche aber in kürzester Zeit verzehrt waren. Nachschub? Fehlanzeige. Wahrscheinlich hat die Person, welche für die Organisation des Apéros zuständig war, einen Rechnungsfehler gemacht. Oder will der Verwaltungsrat, dass nächstes Jahr noch weniger Aktionäre teilnehmen? Darauf hin deutet auch, dass es kein Bhaltis mit auf den Heimweg gab.

Leider ist Vetropack nicht die einzige Firma, welche die Attraktivität der GV reduziert hat. Aber es gibt zum Glück auch gegenteilige Beispiele wie Ems-Chemie, St. Galler KB oder Helvetia.

Donnerstag, 25. April 2024

GV Cembra Money Bank

Das Kongresshaus in Zürich eignet sich besonders gut für Generalversammlungen bis zu einer maximalen Anzahl Teilnehmer. Die Säle sind flexibel bezüglich Anzahl Teilnehmer und es hat in diversen Foyers genug Platz für Apéros oder auch ganze Bankette.

Gestern versammelten sich dort die Aktionäre der in Zürich ansässigen Cembra Money Bank zur jährlichen GV, 304 waren es. Für mich war es Première bei dieser Gesellschaft.


Wer noch nie von dieser Bank gehört hat ist sicher nicht allein. Alle kennen die UBS, die Kantonalbanken oder die Raiffeisen. Aber Cembra? Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Cembra keine Universalbank ist, wo man alle Bankgeschäfte abwickeln kann. Cembra hat sich auf Kredite spezialisiert und dabei insbesondere auf Privatkonsum- und Fahrzeugleasing-Kredite. Ein weiteres Standbein ist die Ausgabe von Kreditkarten. Wer hingegen eine Hypothek braucht, Wertschriften kaufen oder Geld wechseln möchte ist bei Cembra fehl am Platz. Geld kann man dort aber auf Sparkonti oder in Festgeldern zu attraktiven Konditionen anlegen, denn wer Kredite vergibt braucht ja auf der Gegenseite auch Spareinlagen.

VR-Präsident Franco Morra führte professionell und sicher durch die Traktandenliste, welche nach 90 Minuten abgearbeitet war. Die wenigen Wortmeldungen wurden zur vollen Zufriedenheit der Votanten beantwortet.


Beim anschliessenden Apéro Riche konnten sich die Anwesenden untereinander austauschen oder auch neue Leute kennenlernen. Serviert wurden diverse Häppli in Form von Flammkuchen, Ravioli, Fish and Chips, Hamburger, Sandwiches, Wienerschnitzel und anderes.

Mittwoch, 24. April 2024

GV IVF

2018, also noch vor Corona, war ich zum letzten Mal an der IVF-GV. Höchste Zeit, dort wieder einmal reinzuschauen. Die in Neuhausen ansässige Firma heisst offiziell IVF Hartmann AG, in Neuhausen wird sie aber nur "IVF" (Internationale Verbandstoff-Fabrik) genannt. Der Zusatz "Hartmann" wurde angehängt, als die deutsche Hartmann-Gruppe die Aktienmehrheit der IVF übernahm.

Vor sechs Jahren fanden 532 Aktionäre den Weg nach Neuhausen, gestern nur noch 385. Ein erstaunlich grosser Rückgang, dessen Ursache ich nicht kenne. Vielleicht fand woanders eine GV statt, welche mehr Aktionäre anzog.

Nebst den standardmässigen Abstimmungen und Wahlen standen auf der Traktandenliste zwei zusätzliche Punkte. Eine Gruppe von Aktionären beantragte eine deutliche Erhöhung der Dividende mit der Begründung, dass die Minderheitsaktionäre aufgrund von internen Finanztransaktionen benachteiligt worden seien. Konkret ging es um ein grösseres Darlehen, welches von der IVF an den deutschen Mutterkonzern ausgerichtet wurde. Des weiteren verlangte die Aktionärsgruppe eine Sonderuntersuchung, welche die Finanztransaktionen durchleuchten sollte. Schlussendlich wurden alle Anträge der Aktionärsgrupe abgelehnt, was aufgrund der Stimmverhältnisse auch nicht verwunderlich ist.

das professionelle Service-Team verwöhnt die Anwesenden

Das anschliessende Mittagessen begann traditionell mit einer Flädlisuppe. Der Hauptgang aber kam nicht wie sonst immer in Form eines Berner Tellers daher, sondern als Stroganoff mit Spätzli und Karotten. Traditionell dann wieder die Apfelchüechli an Vanillesauce zum Dessert.

rechts ein IVF-Produkt, links eher nicht

Eine freudige Überraschung während dem Nachtessen: an meinem Tisch wurde viel über Neuhausen diskutiert und dabei konnte ich auch etwas mitreden, denn ich bin ja dort aufgewachsen. Es stellte sich dann heraus, dass der mir gegenüber sitzende Aktionär mit meinem Bruder zur Schule ging. So klein ist die Welt manchmal!

Wir sind dann noch eine Weile sitzen geblieben und haben über dies und das geredet. Und einige Zeit nach dem Dessert wurden für Leute, welche schon wieder etwas Hunger hatten Wienerli mit Senf und Brot gereicht. Das sei immer so, sagte mein Gegnüber, für mich war es aber das erste Mal.

Montag, 22. April 2024

24/7 Einkaufen in Seuzach

Hungeranfall nachts um 2 und ein leerer Kühlschrank: kein Problem seit ein paar Wochen in Seuzach. Im Ortsteil Ohringen öffnete ein Migros teo seine Türe, und zwar rund um die Uhr. Das Auflegen einer Zahlkarte am Kartenleser reicht, um die Türe zu öffnen. Und voilà, aus einem erstaunlich grossen Sortiment kann man auswählen, was einen gerade gelüstet. Natürlich stehen nicht wie in einer "normalen" Migros 30 Yoghurt- und 40 Teigwaren-Sorten zur Auswahl, aber für hungrige Notfälle reicht es allemal. In einem Kühlraum (in dem man es nicht allzu lange aushält) gibt es auch Frischfleisch und -Fisch, Milchprodukte und anderes.

Personal ist - ausser zum Auffüllen und Aufräumen - keines vorhanden. Gescannt und bezahlt wird an automatischen Kassen, welche ja unterdessen in den meisten (oder allen?) Migros-Filialen stehen.

Kürzlich las ich in einer Zeitung, dass in Zürich ein vergleichbarer Laden (es war nicht Migros teo) geschlossen wurde, weil es zu viele Diebstähle und auch Vandalismus gab. Ich hoffe, dass das in Seuzach nicht passieren wird und wir uns damit positiv von Zürich unterscheiden.

Sonntag, 21. April 2024

Tag der Schweizer Milch

Gestern wurde schweizweit der Tag der Milch gefeiert, organisiert von Swissmilk, der Organisation für die Vermarktung der Milch. An über 100 im ganzen Land verteilten Standorten erhielt man gratis ein Glas Milch, entweder nature oder als Milkshake mit diversen Geschmäckern. Ich war gerade in Winterthur und holte mir dort einen Erdbeer-Milkshake. Es gab auch Spiele und Kuhballone für Kinder.


Ein Glas Milch - mit Schokoladepulver - gehört bei mir zum täglichen Frühstück, es soll ja unter anderem gut für die Knochen sein, auf welche ich beim Wandern und natürlich auch sonst angewiesen bin. Interessant finde ich, dass die Milch - mindestens die Pastmilch vom Supermarkt - gefühlt immer gleich schmeckt. Dabei gibt es ja eine ganze Menge von Faktoren, welche den Geschmack beeinflussen können, zum Beispiel die Kuhrasse, das gefressene Futter, die Haltungsform oder der Standort des Bauernhofes (Flachland, Alpen). Vielleicht müsste ich mal Milch direkt ab Kuh vergleichen, aber so einfach ist das nicht.

Sehr zu empfehlen ist ein Blick in die Website von Swissmilk, dort erfährt man viel Interessantes und es hat unzählige Rezeptvorschläge.

Samstag, 20. April 2024

GV Gurit

Dienstag GV, Mittwoch GV und auch am Donnerstag GV, so läuft es eben in der Hochsaison dieser Versammlungen. Danach aber gibt es eine Pause bis Dienstag. Ich bin froh, wieder einmal etwas anderes auf der Agenda zu haben.

Am Donnerstag ging es ins schwyzerische Pfäffikon, im Hotel Seedamm Center trafen sich die Aktionäre der Gurit Holding AG zur jährlichen Versammlung. Mit diesem Namen können wahrscheinlich die wenigsten etwas anfangen, ausser man hat beruflich mit Windturbinen oder Meeryachten zu tun. Das sind die beiden Standbeine des in Wattwil angesiedelten Unternehmens. Dieses hat sich auf die Produktion von Windturbinen-Blättern und Komponenten für Meeryachten spezialisiert. Interessanterweise wird dafür ein anteilsmässig relativ hoher Anteil an rezykliertem PET verwendet.

Produktionsstätten sind auf der ganzen Welt verstreut, in der Schweiz ist aber nur der Hauptsitz und das Management. Total arbeiten 3'000 Mitarbeiter für Gurit und erwirtschaften einen Umsatz von etwa einer halben Milliarde Franken. Das letzte Jahr war erfolgreich, es kann sogar eine kleine Dividende ausgeschüttet werden. Für die Zukunft erwartet das Management steigende Umsätze, dies insbesondere aufgrund dem Trend Richtung erneuerbarer Energiequellen.

Die 85 anwesenden Aktionäre und einige Mitarbeiter von Gurit wurden nach dem offiziellen Teil der GV mit einem Nachtessen verköstigt.

Freitag, 19. April 2024

GV Georg Fischer (GF)

Wanderwetter sieht anders aus als das was wir gegenwärtig erleben. Aber für den Besuch von GVs ist es ideal, man muss nicht schwitzen und es kommt kein schlechtes Gewissen auf, wenn man in einer verdunkelten Halle den Reden zuhört und sich anschliessend den Bauch vollschlägt und ein Glas über den Durst trinkt. So wie am Mittwoch in Schaffhausen.

Den Industriekonzern GF in Schaffhausen kennen wahrscheinlich alle, er steht wie viele andere Unternehmen für traditionelle Schweizer Fabriken wie zum Beispiel Sulzer, BBC oder Rieter. Über lange Jahre war GF der grösste Arbeitgeber im Kanton Schaffhausen. Ob das immer noch so ist weiss ich nicht, die Produktion wurde teilweise ins Ausland ausgelagert.

Das Tätigkeitsfeld umfasst den Bau von Rohrleitungen, Leichtkomponenten für die Autoindustrie und Luftfahrt sowie Fertigungstechnologie im Maschinenbau. Im letzten Jahr gab es eine grössere Übernahme, ein in der Gebäudetechnik tätiges finnisches Unternehmen wurde in den Konzern intergriert, was den Umsatz von GF um über eine Milliarde Franken pro Jahr erhöhen wird.

Das Unternehmen hat 2023 trotz Herausforderungen wie der starke Franken erfolgreich gewirtschaftet, Umsatz und Gewinn konnten leicht gesteigert werden.

772 Teilhaber nahmen die Einladung zur GV ein, dies nach 4 Jahren ohne physische Teilnahme der Aktionäre. Versammlungsort war wie früher die IWC Arena, das ist ein kleines Eishockey-Stadion im Breite-Quartier. Dort fanden vor wenigen Wochen die Curling-Weltmeisterschaften der Männer statt.

Der VR-Präsident führte die Versammlung zügig durch die Traktandenliste und er schloss die GV wie angekündigt nach eineinhalb Stunden. Die Teilnehmer erhielten zum Imbiss einen grosszügigen Apéro-Teller mit Salami, Schinken, Käse und anderen Leckereien, gefolgt von einem Dessert. Und beim Ausgang erhielten alle eine Tasche mit diversen lokalen Produkten.

Donnerstag, 18. April 2024

La vie est Bell

La vie est Bell, mit diesem Spruch wirbt der Fleischproduzent Bell für seine Produkte. Mir gefällt er, er ist kurz und jeder kann ihn gemäss seinen Vorstellungen interpretieren.

Schön war das Leben am Dienstag auch für die Aktionäre der Bell Food Group, so heisst die Firma offiziell. 1522 Aktionäre aus nah und fern versammelten sich in der Messe Basel, um ihre Aktionärsrechte wahrzunehmen und - vielleicht noch wichtiger - sich mit dem anschliessenden Nachtessen verwöhnen zu lassen.

zur Vorspeise Bell-Würstli, diese werden seit 100 Jahren produziert

In der Schweiz gibt es ja schon lange keine Bell-Läden mehr, aber die Produkte sind in jedem Coop erhältlich. Und Coop besitzt auch die Mehrheit am Aktienkapital was dazu führt, dass die Aktionäre zwar abstimmen und wählen können, sie jedoch keine Möglichkeit haben, die Resultate entscheidend zu beeinflussen. Sie sind sozusagen die Statisten an der Versammlung.

gut gelaunte Leute soweit das Auge reicht

Dementsprechend verlief auch die GV, die Zustimmungsquoten waren bei allen Traktanden im hohen 90%-Bereich. Aussergewöhnlich war einzig die Verabschiedung des CEOs Lorenz Wyss, er war 13 Jahre in diesem Amt tätig. Seine emotionale Abschiedsrede wühlte alle etwas auf, die Aktionäre verdankten seine Verdienste mit einer Standing Ovation.

Nach eindreiviertel Stunden öffneten sich die Türen zum grossen Saal mit unzähligen festlich gedeckten Tischen. Die hungrigen und durstigen Aktionäre wurden mit einem von weissem und roten Merlot abgerundeten 3-Gang-Menu verwöhnt. Und wie immer musste ich staunen, wie perfekt der Service ablief. Das Personal machte einen höchst professionellen Eindruck. Was sicher dazu beigetragen hat, dass die meisten Teilnehmer den Termin für die GV 2025 im Kalender rot eingetragen haben.

auch dem Dessert konnte ich nicht widerstehen

Und wer noch Hunger hatte konnte sich vom grossen Salami, welcher jeder Teilnehmer beim Ausgang erhielt, ein Stück abschneiden.

Mittwoch, 17. April 2024

Der Mörderstein

Ob wohl der Name des Steins an der A9 zwischen Leuk und Sierre den Ausschlag gegeben hat, dass er Einzug in Thomas Widmer's Steinbüchlein gefunden hat? Gut möglich, aber vielleicht gaben auch die vielen Sagen rund um den Mörderstein den Ausschlag. Gefunden hat Widmer die Sagen im Buch "Hexenplatz und Mörderstein" von W. Meichtry, welches aber vergriffen zu sein scheint. In diesem Buch werden Sagen aus dem Pfynwald beschrieben. Im Gebiet rund um den Pfynwald trieben im Mittelalter viele Wegelagerer, Räuber und vielleicht auch Mörder ihr Unwesen.

der Mörderstein gleich neben der A9

Der Besuch des Steins ist für Autofahrer problemlos, gleich neben demselben hat es einen Parkplatz. Man muss aber genau wissen, wo der Stein liegt, markiert ist er nicht. Für Wanderer ist ein Besuch etwas mühsam, aber durchaus machbar. Vom markierten Weg durch den Pfynwald zweigt ein nicht markierter Pfad ab, der zu besagtem Parkplatz führt. Von dort sind es noch ca. 200 Meter bis zum Stein, welche man neben der Strasse zurücklegen kann. Zwischen der A9 und dem Stein hat es einen hohen Zaun, welcher ein Umrunden des Steins verunmöglicht.

das Gebiet um den Stein ist eingezäunt

Im Steinbüchlein ist erwähnt, dass die A9 dort dereinst durch einen Tunnel führen wird und der Mörderstein auf einer verkehrsfreien Strasse erreicht werden könne. Davon ist aber im Moment noch nichts zu merken, die Autos und Lastwagen brausen wenige Meter vom Stein entfernt vorbei. Informationen zur geplanten Untertunnelung des Pfynwaldes findet man hier. Dort kann man unter anderem lesen, dass beim Bundesgericht noch einige Beschwerden gegen das Projekt hängig sind. Es wird also noch viel Wasser die Rhône runterfliessen bis der Mörderstein autofrei sein wird.

Dienstag, 16. April 2024

Wanderung Pfynwald

Datum: 13. April 2024
Dauer: 3h35
Länge: 14.1 km
Wetter: sonnig
Route: Leuk Bahnhof-Preisse-Unner Pfywald-L'Ermitage-Pt. 548-Sierre
Charakteristik: leichte Wanderwege


der Kanal ins Nirgendwo

Nach dem unsportlichen Besuch der GV am Freitag plante ich für den Samstag etwas Sportliches ein, eine Wanderung durch den Pfynwald, von Leuk nach Sierre. Der Pfynwald ist ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Der grosse Föhrenwald hat für Naturfreunde einiges zu bieten. Den Namen hat der Wald von einem grossen
Gutshof, wo Landwirtschaft betrieben wird.

Ich starte am Bahnhof Leuk und folge dem Wegweiser Richtung Pfynwald. Der erste Kilometer ist leider unattraktiv, der Weg folgt einer vielbefahrenen Hauptstrasse. Dann geht es aber in den Wald und von den Autos hört man bald nichts mehr. Nach kurzer Zeit geht es auf einer Brücke über einen Wasserkanal, in welchem das Wasser ziemlich kräftig fliesst. Ich frage mich, wohin das Wasser fliesst, ich habe es aber auch nach der Konsultation der Karte nicht herausgefunden.

Nach einem längeren Stück auf einem Damm, welcher wahrscheinlich den Gutshof vor Hochwasser schützt, erreiche ich ein Gebiet mit vielen Weihern. Schon von weitem höre ich ein lautstarkes Quaken. Der Lärm ist am Ufer eines der Weiher fast ohrenbetäubend. Unzählige Blässhühner (auch Taucherli genannt) und Frösche sind dafür verantwortlich.


Danach folgt ein Abstecher zur Hauptstrasse, wo ich einen Widmer-Stein besuchen möchte (mehr dazu morgen). Das folgende Wegstück verläuft über Hügel, von welchen man eine schöne Aussicht über Sierre geniessen kann. Zum Schluss wird es dann wie am Anfang wieder unattraktiv, der Weg zum Bahnhof Sierre hat nichts zu bieten.

am Ziel in Sierre



Montag, 15. April 2024

Raclette Hawaii

Nach der GV und dem Apéro in Zermatt hatte ich am Freitag noch Lust auf ein Raclette. Im Matterhorndorf steht das im Wallis so beliebte Käsegericht auf jeder zweiten Speisekarte, so zum Beispiel auch in der Walliserkanne an der von Touristen überschwemmten Hauptstrasse durch das Dorf. Die Temperatur reichte gerade, um sich auf der Terrasse zu installieren.

Und schon bald konnte ich das feine Raclette mit einem Johannisberg geniessen. Neben der doppelten Portion Käse verteilten sich - wie könnte es anders sein - Kartoffeln, Silberzwiebeln und Cornichons auf dem Teller. Aber nicht nur das, da hatte es auch ein kleines Schälchen mit einer gelben, konfitüreartigen Masse. Ich probierte sie und musste überlegen, um was es sich handeln könnte. Es schmeckte mir, aber ich konnte es nicht zuordnen. Zum Glück kam soeben der Kellner vorbei um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Ich packte die Gelegenheit, ihn zu fragen und die Antwort war: Ananas. Und nach nochmaligem Probieren war mir klar: es muss Ananas sein.

rechts neben den Kartoffeln die Ananasmasse

Ananas auf einer Pizza macht sie zur Pizza Hawaii, also macht Ananas zu Raclette ein Raclette Hawaii. Übrigens: Pizza Hawaii ist in Italien ein no-go, darüber wird dort die Nase gerümpft und teilweise sogar heftig gestritten. Aber was sagen die Walliser zu einem Raclette Hawaii? Wenn ich das nächste Mal im Wallis bin werde ich dort nachfragen. Aber sei es wie es will, ich fand die Kombination spannend und passend. Als Ergänzung zum salzigen Käse und den sauren Beilagen etwas Süsses, wieso nicht?

Sonntag, 14. April 2024

GV BVZ

Eine GV in Zermatt ist immer ein Höhepunkt in der GV-Saison. Nur schon wegen der zwar langen, aber umso schöneren Anfahrt durch den Lötschberg und das Mattertal, besonders bei schönem Wetter wie am Freitag. Und wenn man Glück hat kann man wieder einmal einen Blick aufs "Horu", wie das Matterhorn bei den Einheimischen genannt wird, erheischen. Auch dies klappte am Freitag.

Nach Zermatt fährt man ja mit der Brig-Visp-Zermatt-Bahn (BVZ), und diese hielt freitags die GV ab. Zum Unternehmen gehört aber nicht nur diese Bahn, sondern auch die Gornergratbahn, die Matterhorn Gotthard Bahn zwischen Disentis und Brig, der Autoverlad an der Furka sowie Anteile an der Terminal-Infrastruktur in Täsch.

das grosse Areal des Zermatt Unplugged mit dem grossen Zelt hinten

Letztes Jahr wurde die GV auf dem Gornergrat durchgeführt, um auch die Aktionäre am 125-Jahr-Jubiläum der Gornergratbahn teilhaben zu lassen. Nur leider spielte das Wetter nicht mit, von der phantastischen Bergwelt war absolut nichts zu sehen, dichter Nebel verhüllte alles. Heuer wäre das anders gewesen, aber diesmal versammelten sich die Aktionäre in Zermatt. Immerhin war die Location ziemlich speziell, getagt wurde im grossen Zelt des Musik-Festivals Zermatt Unplugged.

VR-Präsident Z-Brun und der CEO konnten erfreuliche Zahlen präsentieren. Die Firma machte in allen Bereichen mehr Umsatz und Gewinn. Am erfolgreichsten war die Gornergratbahn, sie verzeichnete 2023 ein Rekordjahr bezüglich Passagieren, Umsatz und Gewinn. Aufgrund der Resultate wird die Dividende leicht erhöht.

beim Apéro im Foyer

Die Aktionäre konnten anschliessend im grossen Foyer des Zeltes auf das erfolgreiche Jahr anstossen, dazu gab es Walliser Teller mit Speck, Trockenfleisch und Rohschinken.

Freitag, 12. April 2024

GV Zehnder

147 Aktionäre versammelten sich gestern Donnerstag in Suhr bei Aarau in einem grossen Mehrzwecksaal, um ihre Stimm- und Wahlrechte an der GV der Zehnder Group wahrzunehmen.

Für Leser, welche Zehnder nicht gleich einordnen können: die Firma ist im Bereich Klimatechnik tätig. Nein, sie können das Weltklima nicht retten, aber dafür sorgen, dass in Gebäuden ein angenehmes Mikroklima herrscht. Sie haben zwei Standbeine, erstens die Radiatoren, welche zum Heizen benötigt werden und zweitens Lüftungssysteme, welche fast alles können. Heizen, kühlen und filtern, also Luftverschmutzung reduzieren. Und weil die Lüftungssysteme sehr energieeffizient arbeiten tragen sie indirekt auch etwas zum Weltklima bei. Umsatzmässig tragen die Radiatoren 42 und die Lüftungssysteme 58 Prozent zum Umsatz bei.

2023 war für Zehnder wirtschaftlich etwas durchzogen. Im ersten Halbjahr lief es noch relativ gut, aber im zweiten brachen die Umsätze ein, insbesondere in den wichtigen Absatzmärkten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Total gab es für das ganze Jahr eine Umsatzeinbusse von 6%. Ein wichtiger Faktor war dabei der Umstand, dass sich die Anzahl Neubauten verringerten, in Deutschland waren es 30% weniger als in den Vorjahren.

Zehnder ist ein traditionelles Schweizer Familienunternehmen und die Familie Zehnder hält einen grossen Anteil am Aktienkapital. Entsprechend deutlich fielen die Abstimmungs- und Wahlresultate aus. Der Ja-Anteil war bei keinem Traktandum unter 95%.

Nach 90 Minuten schloss VR-Präsident (Wie hiess er schon wieder? Ja klar, Zehnder natürlich) die GV und lud die Anwesenden zum Apéro Riche ein.

Heute geht es für eine Nacht ins Wallis. Auf dem Programm steht eine GV und eine Wanderung. Am Sonntag melde ich mich hier wieder.

Mittwoch, 10. April 2024

Enter-Museum

Jeden Dienstag haben AHV-berechtigte Personen im Enter-Museum in Derendingen 20% Rabatt auf den Eintritt. Auf den recht hoch angesetzten Normalbetrag von 32 Franken macht das immerhin 6 Franken 40. Gestern profitierte ich davon, ich stattete dem Museum einen Besuch ab, der schon lange geplant war.

Das Museum befindet sich etwas ausserhalb von Derendingen, von der Bushaltestelle Derendingen, Freiheit sind es 5 Minuten zu Fuss. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich um einen Industrie-Standort handelt, so wie die anderen Gebäude rundum.

der Marconi-Sender erinnerte mich an unseren
Besuch des Pierre Bergère im Herbst 2018

Präsentiert wird im Museum alles, was mit Elektronik zu tun hat. Zum Beispiel Telefone von den uralten Modellen bis zu den Handys. Oder Ton- und Bildaufzeichnungs- und Abspielgeräte, wie sie in Radio- und Fernsehstudios gebraucht wurden. Eine Fülle an Computern in allen Facetten, vom ersten Zuse-Rechner aus den 40er Jahren bis zu den Laptops. Für mich besonders nostalgisch waren Computer und Zubehör aus den 70er Jahren, an einige davon konnte ich mich gut erinnern, sie wurden im Rechenzentrum der Swissair gebraucht. So zum Beispiel die Konsole eines IBM System/360 Zentralrechners oder Geräte zum Lochen oder Lesen von Lochkarten.

Auf 4 Stockwerken wird auf eindrückliche Art gezeigt, wie sich die Elektronik in den letzten 100 Jahren entwickelt hat. Und ja, fast hätte ich es vergessen: unter den hunderten ausgestellten Computern befindet sich auch ein apricot-PC, das war mein erster Heimcomputer.

"mein" apricot