hier wohnte 1994-2010 der ukrainische Maler Juri Siomash
Mais au quel canton
Datum: 27. Juli 2023
Dauer: 2h35
Länge: 9.0 km
Wetter: leicht bewölkt
Route: Rue-Les Crottes-Blessens-Mossel - Saint-Joseph - Gros Essert-Promasens
Charakteristik: einfache Wander- und andere Wege
Das war natürlich ein Grund, nach fünf Jahren wieder einmal zurückzukehren. Und wieder war ich erstaunt über das städtische Dorf. Auf einer touristischen Website der Region fand ich einen Flyer mit detaillierten Information zu den Sehenswürdigkeiten in Rue. Darin ist auch die von mir geplante Rundwanderung beschrieben.
Nach einem kurzen Stück auf der Rue du Casino (ja, hier gab es tatsächlich einmal ein Casino) genannten Hauptstrasse zweige ich nach rechts ab und steige ziemlich steil zu einem Bach ab. Danach geht es auf Feldwegen immer etwas rauf und runter zum nur aus wenigen Häusern bestehenden Blessens und weiter auf einer Brücke über die Haupteisenbahnlinie zwischen Bern und Genf.
Und schon bald habe ich nach einem kurzen Anstieg Mossel auf 819 m erreicht. Vor hier hat man eine schöne Aussicht zu den Freiburger Alpen und sogar bis zu den Dents du Midi und anderen Walliser Bergen.
Auf der leicht absteigenden Strasse beginnt mein rechter Fuss zu schmerzen und ich beginne etwas zu hinken. Leider verschlechtert sich die Situation weiter und ich überlege, wie ich die Rundwanderung abkürzen könnte. Ein Blick auf die Karte verrät, dass es in Promasens südlich von Rue eine Bushaltestelle hat und ein Blick in die SBB-App verrät, dass es in einer guten halben Stunde eine Busverbindung nach Romont gibt. Also humple ich weiter und treffe rechtzeitig bei der neben der Kirche gelegenen Bushaltestelle ein.
Übrigens, genau das Stück, welches ich gestern ausliess bin ich 2018 schon gewandert, insofern habe ich von der Rundwanderung nichts verpasst. Und ich werde sicher wieder nach Rue zurückkehren, ich möchte mir dort die vielen Sehenswürdigkeiten etwas genauer anschauen. Und im Restaurant "Hôtel de Ville" etwas Feines essen.
Nach dem Besuch der Kräuterwelt deckte ich mich in Appenzell mit einigen Spezialitäten ein. Daraus komponierte ich einen typischen Appenzeller Znacht:
42 verschiedene Kräuter stecken drin, im Appenzeller Alpenbitter, das sagte die Frau aus dem Appenzell in sympathischem Appenzeller Dialekt, welche die Gruppe gestern Mittwoch durch den Produktionsbetrieb in Appenzell führte. Aber welche Kräuter und in welcher Menge, das hätte sie selbst dann nicht verraten, wenn sie es gewusst hätte. Die Appenzeller behalten solche Geheimnisse gern für sich. Genau zwei Personen kennen das Rezept auswendig. Und sollten die beiden im gleichen Flugzeug abstürzen, wäre das Rezept noch bei der Appenzeller Kantonalbank hinterlegt, ich nehme an in einem sicheren Tresor.
Und das Ganze kostet keinen Franken, sowohl die Führung als auch die Degustation sind gratis. Aber fast alle Teilnehmer decken sich natürlich im Shop mit dem einen oder anderen Produkt ein. Öffentliche Führungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wenn wie gestern viele Leute kommen werden zwei oder drei Gruppen zu ca. 20 Personen gebildet.
Im Mai postete ich hier ein Bild von unserer Pergola mit dem Glyzinien-Himmel. Zwei Monate später ist von den schönen traubenförmigen Blütenständen nichts mehr zu sehen. Dafür hängen jetzt hunderte von Bohnen vom Himmel und man muss aufpassen, dass man nicht dauernd den Kopf daran anschlägt. Zudem habe ich gelesen, dass reife Bohnen förmlich explodieren können, um die Samen wegzuschleudern. Das haben wir allerdings bei uns noch nie erlebt.
Die Bohnen haben eine stattliche Länge, 30 cm sind keine Seltenheit. Essen sollte man sie nicht, sie enthalten giftige Stoffe.
Früher gab es den Tag der Arbeit am 1. Mai, sonst gab es meines Wissens keine Tage, welche einer Tätigkeit oder einer Sache zugeordnet wurden. Ganz anders heute, immer wieder liest oder hört man, dass gerade der Tag des Hundes oder Tag des Bieres sei. Am Samstag, 22. Juli war der Tag der Hängematte. Das Datum wurde vom in den USA "Hammock Day" genannten Tag übernommen. Es liegt genau in der Mitte der "Dog Days of Summer", welche vom 3. Juli bis zum 11. August dauern.
Ich habe eine Website mit einem Verzeichnis solcher Tage gefunden und habe herausgefunden, dass der 22. Juli wie die meisten anderen Tage auch mehrfach belegt ist:
Wie man sieht stammen die meisten Einträge aus den USA, so auch am 29. Januar, meinem Geburtstag:
Vielleicht müsste ich an meinem nächsten Geburtstag ein Puzzle legen, dazu Maischips knabbern und etwas griesgrämig aussehen. Und vielleicht schenkt mir noch jemand eine Nelke.
Ich habe heute mal in meine Flug- und Wanderstatistiken geschaut um zu sehen, wann und wo ich an einem 23. Juli geflogen oder gewandert bin. Viel Einträge gibt es für dieses Datum aber nicht, gerade einmal bin ich geflogen und einmal gewandert.
Geflogen bin ich 1998 mit der ganzen Familie, und zwar von Zürich nach New York mit der damals noch existierenden Swissair in einem Jumbo B-747. Die Stadt die niemals schläft war aber nicht unsere Feriendestination, nach einer Übernachtung ging es weiter mit dem Flugzeug nach Raleigh-Durham in North Carolina. Von dort erkundeten wir während 2 Wochen per Mietauto die Südstaaten an der Ostküste der USA.
Und gewandert sind wir 2012 zu zweit auch im Ausland. Am 23. Juli waren wir auf der fünften von 13 Etappen des Pembrokeshire Coast Path in Wales unterwegs, diese führte von Pembroke nach Sandy Haven, wo wir wie auf der gesamten Route in einem B&B übernachteten.
Das Wandern hat im Moment nicht die höchste Priorität, die Temperaturen sind dafür noch etwas zu hoch. Vielleicht gibt es nächste Woche eine Abkühlung, welche - trockenes Wetter vorausgesetzt, eine Wanderung erlauben würde. Ansonsten gibt es im Garten immer etwas zu tun oder die Vorbereitung auf die Renovationsarbeiten in Form von Sachen einpacken.
In unserem Haus sieht es gegenwärtig so aus:
Die Zügelkartons stapeln sich und die Regale leeren sich. Aber keine Angst, wir sind nicht etwa am Auswandern oder sonst am Zügeln, im Gegenteil, wir wollen noch ein paar Jahre in unserem Haus in Seuzach bleiben.
Aber nach 30 Jahren gibt es schon Sachen, die erneuert werden müssen, um den Wert der Liegenschaft zu erhalten. In den letzten Jahren waren die Badezimmer und die Küche dran, dieses Jahr soll der Spannteppich ersetzt und die Wände neu gestrichen werden. Das heisst natürlich, dass alle Möbel aus dem Weg geräumt werden müssen und dies wiederum bedingt, dass deren Inhalt entfernt werden muss.
Die Arbeiten beginnen Mitte August und werden zwei Wochen dauern. Um unnötigen Stress zu vermeiden haben wir aber frühzeitig mit der Räumung begonnen. Alles, was wir bis Ende August nicht benötigen kann schon mal zwischengelagert werden. Natürlich ist das auch eine Gelegenheit, nicht mehr benötigte Dinger zu entsorgen.
Die Möbel bleiben bis kurz vor den Arbeiten stehen, sie werden dann von einer Umzugsfirma in unserer Garage deponiert und nach Beendigung wieder installiert.
Vor einer Woche besuchte ich Môtiers, die letzte ehemalige Gemeinde im Kanton Neuenburg auf meiner Pendenzenliste. Und so sieht die Karte des Kantons mit allen seit 2011 aufgezeichneten Wanderungen aus:
Wer sich berechtigterweise fragt, was es mit den Linien auf dem Neuenburgersee auf sich hat, hier ist die Erklärung: auf der 7. Etappe des Trans Swiss Trails (Weg der Schweiz Nr. 2) wird der See mit dem Schiff von Neuchâtel nach Cudrefin überquert. Und genau das wollten wir im Oktober 2019 machen. Dummerweise wehte dannzumal ein steifer Wind über den See und das Schiff konnte in Cudrefin nicht anlegen. Es folgte dann ein Stück weit dem Ostufer und kehrte nach Neuchâtel zurück. Bei der Einfahrt in den Hafen schwankte das Schiff dann wegen hoher Wellen bedrohlich, Teller, Gläser und Flaschen fielen zu Boden.
Gerne erinnere ich mich an viele schöne Wanderungen in diesem Kanton und freue mich, dort gelegentlich wieder einmal vorbeizuschauen.
Noch bis Sonntag findet in Biberach zwischen Friedrichshafen und Ulm das traditionelle Schützenfest statt. Dort war ich schon mehrmals und am Dienstag wieder einmal. Meine Fahrt mit Zug und Bodenseefähre mitten ins Schwabenland dauerte gute drei Stunden.
Immer am Dienstagmorgen findet der Festumzug statt, das ist eine Parade von vielen Musikgruppen aus der Umgebung. Als ich ankam war der Umzug aber schon vorbei, er begann schon um 9 Uhr früh. Es waren aber überall in der schönen Altstadt viele Leute unterwegs oder tranken ihren Frühschoppen. Einige zogen Richtung Gigelberg, das ist ein Hügel, auf welchem den ganzen Tag gefestet wird. Dort läuft eine grosse Chilbi mit unzähligen Bahnen und Verpflegungsständen aller Art. Und wer wie ich etwas "Richtiges" essen und dazu ein erfrischendes Bier trinken möchte kann sich im grossen Festzelt hinsetzen und sich bedienen lassen. Die Unterhaltung dazu kriegt man kostenlos in Form eines vielköpfigen Orchesters, welches natürlich vor allem traditionell schwäbische Stücke spielt.
Weshalb ich immer wieder an solche Feste gehe? Ich schätze vor allem die Fröhlichkeit und Bodenständigkeit der Leute oder die ungezwungene Atmosphäre. Und natürlich die traditionellen Speisen und Getränke - gestern hatte ich Ochsenbraten mit Semmelknödel und ein lokales Bier dazu. Und schliesslich steckt in mir auch ein kleiner Schwaben-Anteil, meine Grossmutter stammte aus dem Schwabenland.
Der aus Wermutkraut, Anis, Fenchel und Kräutern hergestellte Absinthe (aufgrund seiner Farbe auch "Die grüne Fee" genannt) wurde schon im 18. Jahrhundert im neuenburgischen Val de Travers hergestellt. Damals galt er noch als Heilmittel, mit der Zeit wurde er aber auch als Apéro-Getränk populär, dies vor allem in Frankreich. Aufgrund von Bedenken, dass das Getränk gesundheitliche Schäden verursachen könnte wurde es anfangs des 20. Jahrhunderts in vielen Ländern verboten, so auch in der Schweiz. Erst seit 2005 darf der Absinthe hierzulande wieder legal produziert und verkauft werden.
Im Val de Travers hat eine grosse Zahl von Distillerien, in jedem Dorf mindestens eine davon. Und in Môtiers steht das Maison de l'Absinthe, in welchem man auf einem Rundgang vieles über die Geschichte des Absinthe erfahren kann. So zum Beispiel, dass die Spirituose in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis nach Asien oder Afrika exportiert wurde. Nicht für die einheimische Bevölkerung, sondern für die wohlhabenden Kolonialisten aus Europa.
Wer nach dem Rundgang Lust auf einen Absinthe hat ist im Maison de l'Absinthe genau am richtigen Ort. In der schönen Bar wird ein grosses Sortiment des Getränkes aus dem Tal angeboten. Und natürlich kann man sich dort auch mit der einen oder anderen Flasche für zuhause eindecken. Der Alkoholgehalt ist übrigens recht hoch, er liegt zwischen 45% bis fast 80%. Aber der Absinthe wird ja immer mit Eiswasser verdünnt, so kann er problemlos genossen werden.
Der Corridor aux Loups bei Couvet war neben der ehemaligen Gemeinde Môtiers für die Routenwahl meiner kürzlichen Wanderung verantwortlich. Gelesen habe ich davon in Thomas Widmer's Blog, vor einiger Zeit gab es darüber einen Eintrag.
Und es hat sich gelohnt, die Durchwanderung der sehr speziellen Felsformation ist eindrücklich und ohne grossen Aufwand machbar. Vom Dorfzentrum von Couvet braucht man lediglich etwa 20 Minuten bis zum Einstieg.
Trittsicherheit sollte man aber haben, der Aufstieg ist schmal und die Durchwanderung erfolgt auf einer Treppe. Stellenweise kann man sich für etwas mehr Sicherheit an einer Kette festhalten. Im obersten Abschnitt muss man sich dann etwas bücken, um den Kopf nicht anzuschlagen.
Nur noch eine einzige ehemalige Gemeinde im Kanton Neuenburg stand bis Donnerstag auf meiner Pendenzenliste: Môtiers im Val de Travers.
Im Jahr 2009 schlossen sich alle Gemeinden des Tals zusammen und gründeten die neue Gemeinde Val de Travers.
In der Nähe von Môtiers waren wir zwar früher schon unterwegs, zum Beispiel 2017 von Fleurier nach La Brévine, das ehemalige Gemeindegebiet betraten wir dabei aber nicht.
Môtiers war bisher die nördlichste ehemalige Gemeinde auf meiner Pendenzenliste, neu ist es Schöntel BE.
Datum: 13. Juli 2023
Dauer: 3h20
Länge: 12.7 km
Wetter: leicht bewölkt
Route: Môtiers-Grotte de Môtiers-Sagneule-Couvet-Corridor aux Loups-Plancemont-Boveresse-Môtiers
Charakteristik: einfache bis mittlere Wander- und andere Wege
Als Startort für meine Rundwanderung im Val de Travers boten sich sowohl Couvet als auch Môtiers an, der Zug von Neuchâtel durch das Tal hält beiderorts. Ich entschied mich für Môtiers, da ich dem dortigen Maison de l'Absinthe noch einen Besuch abstatten wollte.
Mit der Idee für eine Wanderung im Val de Travers war ich nicht alleine, das offenbarte sich beim Einsteigen in den Zug am Bahnhof Neuchâtel. Alle Sitzplätze sind besetzt und immer mehr Leute wollen einsteigen. So muss ich mit einem Stehplatz vorlieb nehmen, mindestens bis Noiraigue. Etwa zwei Drittel der Passagiere steigen dort aus, die meisten werden wohl zum Creux du Van wandern.
Vom Bahnhof Môtiers geht es in südlicher Richtung durch das Dorf hinaus. Oder müsste man eher von Städtlein sprechen, denn die vielen herrschaftlichen Gebäude und die breiten Strassen oder grossen Plätze verleihen dem Ort eher einen städtischen Charakter.
Schon kurz nach dem Eintauchen in den Wald südlich von Môtiers erreiche ich die eindrückliche Grotte und den trockenen Wasserfall, welchem scheinbar aufgrund des trockenen Wetters das Wasser ausgegangen ist. Auf einem schmalen Weg steige ich zum natürlich ebenfalls wasserlosen Bach oberhalb des Wasserfalls auf und auf der anderen Seite wieder hinunter, teilweise auf steilen Treppen.
Auf nicht markierten Wegen und Nebenstrassen geht es hinunter nach Couvet. Auch hier hat es ähnlich wie in Môtiers einige stattliche Gebäude, zum Beispiel das Hotel Aigle, von welchem ich gestern ein Bild zeigte. Es ist aber auch ein Industrieort mit riesigen Fabriken vor allem im Osten des Ortes.
Auf einer wenig befahrenen Strasse geht es etwa einen Kilometer nach Norden, bevor der Wanderweg durch den Corridor des Loups scharf nach links abzweigt. Auf einem schmalen Weg geht es mässig steil hinauf bis zu einer speziellen Felsformation, durch welche man auf einer Treppe aufsteigt. Mehr dazu später.
Via Plancemont und Boveresse geht es zurück nach Môtiers. Ich hätte gleich den Zug zurück nach Neuchâtel nehmen können, ich wollte aber noch beim Maison de l'Absinthe reinschauen, auch dazu folgt ein separater Eintrag.
Nach den Hitzetagen und dem Unwetter bot sich der Donnerstag für eine Wanderung an. Die Meteorologen sagten meist trockenes Wetter bei moderaten Temperaturen voraus.
Mehrere Gründe sprechen für eine Wanderung im Val de Travers: 1. war ich schon lange nicht mehr in diesem Tal, 2. hat es dort noch eine ehemalige Gemeinde, welche auf meinen Besuch wartet, 3. gibt es dorthin eine schlanke Zugverbindung und 4. möchte ich dort den Corridor aux Loups durchwandern.
Heute nur ein paar Bilder davon, der Bericht folgt dann morgen.
Katzen lieben ja warme Plätzli, zum Beispiel Ofenbänkli oder von der Sonne erwärmte Steine. Bei den gegenwärtigen Hochsommertemperaturen ist es aber umgekehrt. Die Büsis können ja ihr Fell nicht einfach ablegen und leiden deshalb eher unter der Hitze und ziehen kühlende Plätze vor.
Unsere Katze hat ein ideales Plätzli gefunden, sie liegt oft auf dem Gitter über dem Lüftungsschacht der Wärmepumpe. Wenn diese läuft, zum Beispiel für die Aufbereitung des Warmwassers, strömt dort kühle Luft nach oben. Es ist sozusagen eine Katzen-Klimaanlage.
Meine Flugstatistik weist unterdessen 85 Flüge in die USA aus, die erste war 1975 auf dem Weg nach Mexiko. Meistens blieb ich aber in den USA, die Aufenthaltsdauer reichte von einer Nacht bis zu mehreren Wochen. Schon auf meinen ersten Reisen ins Land der unbeschränkten Möglichkeiten schätzte ich die Unkompliziertheit des American Way of Life und natürlich die gewaltigen Dimensionen des Landes, der Städte, der High- und Freeways oder auch der Steaks und Hamburger. Die USA ist das von mir am häufigsten für Ferien besuchte Land weltweit.
Schon seit 1978 sammle ich alle Hotelrechnungen auf meinen Reisen, diese füllen unterdessen zwei Bundesordner. Kürzlich habe ich alle Rechnungen der Hotels in den USA, wo ich übernachtete, durchstöbert und auf der Karte die entsprechenden Orte eingetragen. 137 verschiedene Orte sind dabei zusammengekommen. So sieht die Karte aus:
Einige Orte fehlen sicher, denn ich habe nicht immer eine Rechnung erhalten oder sie ging verloren. Geschätzte 30 Orte kämen wahrscheinlich noch dazu.
Wie man auf der Karte sieht konzentrieren sich die Übernachtungsorte an der West- und Ostküste, dazwischen hat es einige Lücken. Ich weiss aber, dass ich in jedem der 50 Staaten war, in einigen davon habe ich einfach nie übernachtet.
So, nun hoffe ich, dass ich nicht wieder fünf Jahre auf die nächste USA-Reise warten muss. Auch nach 85 Reisen habe ich noch nicht alles gesehen.
Gestern auf dem Weg zur Brauerei-GV war gerade einiges los in Winterthur's Altstadt. Schon von weitem war Rambazamba-artige Musik zu hören. Bei näherem Hinschauen war klar, was hier abgeht: es ist der jährliche Frack-Umzug der Technikum-Studenten und Studentinnen, wobei natürlich nur die -en einen Frack trugen, die -innen dafür schöne Biedermeier-Kleider.
Bei diesem traditionellen Winterthurer Anlass feiern die diplomierten Ingenieure den Abschluss ihrer Ausbildung, bevor sie den Schritt ins Erwerbsleben antreten. Zum Frack gehört dabei auch ein gepflegter Bart, denn die Studenten rasieren sich einige Wochen vor dem Abschluss nicht mehr.
Die Teilnehmer fahren auf dekorierten, teils seltsamen Gefährten durch die Altstadt. Dabei wird ausgiebig Bier getrunken - was bei der Hitze in einem Frack auch kein Wunder ist - und lautstark Musik gemacht. Danach wird auf dem Gelände vor dem Technikum noch ausgiebig weitergefeiert.
Einige Politiker und Politikerinnen aus dem links-grünen Lager wollten den Anlass aus mir unbekannten Gründen verbieten, sie konnten sich aber zum Glück nicht durchsetzen.
GVs gibt es im Hochsommer nur wenige, da kam die gestrige GV gerade gelegen. Insbesondere, weil es sich um eine Brauerei-GV handelte, an welcher man bei schwitziger Temperatur den Durst optimal löschen konnte.
Es handelt sich um die kleine Winterthurer Brauerei Stadtguet, welche seit bald 20 Jahren Gerstensäfte braut. Nicht im grossen Stil wie zum Beispiel die Doppelleu mit ihren Chopfab-Bieren, sondern eher bescheiden, dafür beständig. Besonders in der Winterthurer Gastronomie wird das Stadtguet häufig angeboten, etwa 50% des Absatzes erfolgt in Form von Fässern.
Diese GV lockt seit vielen Jahren Bierliebhaber aus der Agglomeration Winterthur an, viele Aktionäre sind schon seit der Gründung der Brauerei dabei. Attraktiv ist einerseits die Tatsache, dass der offizielle Teil mit der Behandlung der Traktanden im Rekordtempo erfolgt, gestern dauerte das ganze 15 Minuten. Andererseits ist das gastronomische Angebot nicht zu verachten, zum Freibier wird traditionellerweise Schinken im Teig mit diversen Salaten angeboten. Und das in hervorragender Qualität.
Zum Schluss darf jeder Aktionär noch ein Sixpack Bier mit auf den Heimweg nehmen.