Samstag, 29. April 2023

GV Helvetia

Bei der GV des Casino Montreux waren am Montag 40 Aktionäre anwesend, sehr überblickbar. Etwas mehr Zustrom wurde gestern Freitag bei der GV der Versicherungs-Gesellschaft Helvetia verzeichnet. 2287 Aktionäre strömten in die Ostschweiz. Die grosszügigen Olma-Hallen in St. Gallen waren der für eine solche Teilnehmerzahl geeignete Treffpunkt.


Eine so grosse Teilnehmerzahl deutet auf ein attraktives GV-Programm hin, nur mit einer trockenen Abarbeitung der Traktanden allein können nicht so viele Leute mobilisiert werden. Und so war es auch, schon vor der GV wurden Kaffee und Gipfeli angeboten. Nach dem gut zweistündigen offiziellen Teil verschoben sich die Aktionäre in eine riesige Halle mit unzähligen langen, gedeckten Tischen.


Das kulinarische Angebot war sehr vielfältig. Als Vorspeise konnte man aus verschiedenen Salaten, Trockenfleisch, Terrinen, Lachs und Antipasti auswählen. Zum Hauptgang gab es Roastbeef, Fischknusperli, Geschnetzeltes sowie Gemüse und diverse Beilagen. Und wer dann noch Lust auf etwas Süsses hatte wurde auch nicht enttäuscht. Viele kleine Häppchen in allen Formen und Farben, Glace oder Tiramisu verlockten einem zum Zugreifen. Serviert wurden nur Getränke, die Speisen wurden auf vielen im Saal verteilten Buffets angeboten.

die Schlacht am Buffet ist eröffnet

süsse Versuchungen

Auch wenn sich die Leute in der Halle schnell verteilten gab es zeitweise Staus bei den Buffets. Ich hatte aber Glück, mehr als einige Minuten musste ich nicht anstehen.

Freitag, 28. April 2023

Bierwanderung Aabachtobel

Datum: 26. April 2023
Dauer: 4h20
Länge: 14.9 km
Wetter: wechselnd bewölkt
Route: Au Bahnhof-Halbinsel Au-Käpfnach-Aabachtobel-Aamüli-Pt. 696-Spitzen-Sprümüli-Hirzel
Charakteristik: einfache Wanderwege


Blick von der Halbinsel Au Richtung Horgen

Schloss Au

der Aabach...

...mit seinem imposanten Wasserfall

Das für den Mittwoch angesagte trockene Wetter wollten wir für eine Bierwanderung nutzen, welche keine lange An- und Rückreise und nur einen Umsteigevorgang erforderte. Die S-Bahn ohne Nummer fährt von Winterthur zwar mit einigen Zwischenhalten, aber direkt nach Au am Zürichsee.

Vom Bahnhof sind es nur ein paar Schritte bis zur Treppe, welche zum Restaurant auf dem Hügel der Halbinsel Au führt. Auf den gut 200 Treppenstufen können wir uns auf Betriebstemperatur für den Rest der Wanderung bringen.

In der Routenbeschreibung von Bierwanderin Monika Saxer lesen wir, dass Bierbrauer Fritz Weber 1911 das Au-Konsortium gründete. Damit wurde die Überbauung der Halbinsel verhindert. Kaum auszudenken, wie es dort ohne das Konsortium aussehen würde. Wahrscheinlich wie sonst üblich am Zürichsee alles dicht überbaut und ohne Freiräume.

Auf der Nordseite der Halbinsel steigen wir zum See ab und folgen dem Seeuferweg bis Käpfnach vor Horgen. Dort zweigen wir nach Links ab und sind schon bald am unteren Ende des Aabachtobels.

Der breite Weg durch das Tobel ist sehr angenehm, er schlängelt sich meistens mässig steil hinauf und überquert den Bach einige Male. Höhepunkt ist der imposante Wasserfall, den wir hier nicht erwartet hatten.

Kurz nach dem Wasserfall haben wir das südliche Ende des Tobels erreicht. Vorbei an der Aamüli geht es hinauf zum Änderholz, wo wir mit 696 m den höchsten Punkt erreichen. Kurz vor Spitzen sehen wir aus Distanz die für die Gegend typischen Drumlins, das sind kleine Hügel, welche in der Eiszeit entstanden sind. Auf jedem Hügel steht ein Einzelbaum, meistens eine Linde.

Weiter geht es durch Spitzen zur gestern erwähnten Wirtschaft bei der Sprümüli, wo wir das Bier "über d'Gass" kauften. Eigentlich wäre die Wanderung hier gemäss Beschreibung zu Ende, wir wollen aber noch eine Verbindung zu einer früheren Wanderung herstellen und gehen deshalb weiter nach Hirzel.


Donnerstag, 27. April 2023

Hopfemandli

Gestern Abend genossen wir zuhause zum Apéro ein Hopfemandli, so heisst das Bier der Baarer Brauerei in der Bügelflasche. Dies als Belohnung für eine Bierwanderung, welche zwar nicht durch Baar führte, aber immerhin einigermassen in der Nähe endete.

ein passendes Glas hatte ich nicht, aber
Wädenswil ist ja auch nicht sooo weit entfernt

Gekauft haben wir es in der Wirtschaft Spreuermüli. Wir hatten Glück, denn eigentlich war die Wirtschaft gestern geschlossen, im Garten sassen aber ein paar Leute, darunter auch das Wirte-Ehepaar. Meine Frage, ob ich ein Bier "über d'Gass" kaufen könne, wurde positiv beantwortet. Zum Glück musste ich das Bier nur noch etwa eine halbe Stunde schleppen, bis zum Wanderziel war es nicht mehr weit.

Wo genau das stattgefunden hat schreibe ich hier morgen.


Mittwoch, 26. April 2023

GV Casino Montreux

Nach der fast zweistündigen Dampfschifffahrt legte die La Suisse um halb fünf in Montreux an. Das passte zeitlich perfekt, denn die GV des Casino Montreux begann um fünf, das Casino ist nur ein paar Minuten von der Schiffstation entfernt.

Im Casino Montreux kann nicht nur gespielt, sondern auch getagt werden. Über der Spielhalle hat es einige mehr oder weniger grosse Sitzungszimmer, welche variabel der Teilnehmerzahl angepasst werden können. Für die GV reichte ein relativ kleines Zimmer, denn es checkten nur rund 40 Aktionäre für die Versammlung ein.

Alle Casinos in der Schweiz mussten in den Corona-Jahren teils massive Umsatzeinbrüche hinnehmen. Casinos gehörten zu den ersten, welche schliessen mussten und zu den letzten, welche wieder öffnen durften. Immerhin, Casinos mit einem Online-Angebot konnten trotzdem etwas Umsatz generieren, die Online-Angebote wurden relativ gut konsumiert. Das Casino Montreux gehörte aber nicht dazu, deren Online-Angebot ist erst seit kurzem verfügbar.

Überlebt hat es die Firma aber trotzdem und für 2022 sehen die Zahlen schon viel besser aus als für 2021, der Umsatz stieg um über 50%. Das erlaubte dem Verwaltungsrat sogar, eine Dividendenausschüttung zu beantragen. Diese ist zwar bedeutend kleiner als vor Corona, aber besser als nichts.

Während einer Stunde referierten der VR-Präsident, Mitglieder der Geschäftsleitung und andere Redner über diverse Themen rund um das Casino, bevor die Traktanden in rekordverdächtigen 5 Minuten abgearbeitet wurden.

Wie üblich fand der anschliessende Apéro riche an Stehtischen im Sitzungsraum statt, dies mit wunderschöner Aussicht über den See. Gespielt habe ich im Casino nicht, die Rückfahrt war schon lange genug.

der Andrang im Casino hält sich in Grenzen



Dienstag, 25. April 2023

Mit dem Dampfschiff zur GV

Eine Dampfschifffahrt ist immer etwas Besonderes. Mit einem nostalgischen, von einer unglaublich kraftvollen Dampfmaschine angetriebenen Schiff über einen schönen See zu gleiten, das löst bei mir Glücksgefühle aus.

Gestern hatte ich diese Gefühle auf der Fahrt von Lausanne nach Montreux, wo ich an einer GV teilnehmen wollte. Hier ein paar Bilder davon.

die 1910 gebaute La Suisse in Montreux

der wunderschön renovierte Salon

Kurs auf den Grenzort St-Gingolph

Schloss Chillon voraus

Mehr zur GV selbst morgen auf diesem Kanal.


Montag, 24. April 2023

Der Gemeindeexperte

Jedes Mal wenn ich meine Blogeinträge über ehemalige Gemeinden schreibe schaue ich in der Gedichtesammlung von Alain Neuhaus nach, ob es ein dazu passendes Gedicht gibt und füge es in den Eintrag ein. Der Gedichteschreiber ist sehr fleissig, er fügt immer wieder neue Verse hinzu und schickt mir jeweils die neueste Version. Darüber freue ich mich sehr und staune immer wieder, wie treffend die Gedichte formuliert sind.

Herr Neuhaus ist aber nicht nur ein talentierter Gedichteschreiber, er ist auch ein Experte über Schweizer Gemeinden und Gemeindefusionen. Kürzlich hat er mich gebeten, ihm ein Gemeindewappen-Quiz zu senden, er wollte anhand von Gemeindewappen die Namen der Gemeinden herausfinden.

Ich schickte ihm eine Liste mit 26 Gemeindewappen, eines für jeden Kanton und für jeden Anfangsbuchstaben. Seine Antwort liess nicht lange auf sich warten, schon nach wenigen Stunden erhielt ich seine Lösungen. Und ich staunte nicht schlecht, 25 Antworten waren korrekt, nur ein einziges Wappen verwechselte er. 

Yens

Echandens

Auf meiner Liste war das Wappen von Yens, er verwechselte es mit Echandens. Aufgrund der Ähnlichkeit der beiden Wappen ist das sozusagen nur ein halber Fehler. Den kleinen Fehler hat er umgehend in einem neuen Gedicht eingebaut:

Ich verwächsle bim ene Quiz vom Herr Brauchli zwöi Wappe, wo sind ziemlich gliich
Es bizli ärgerlich für mich
Ich ha gmeint, es sig s Wappe vo Echandens
Debii isch es gsii das vo Yens


Dann war auf der Liste noch das Wappen vom schaffhausischen Merishausen:

Hier war seine Antwort Dietlikon, was korrekt ist, denn die Wappen der beiden Gemeinden sind identisch. Nur hätte es dann auf der Liste zwei Zürcher Gemeinden gehabt und keine Schaffhauser. Und auch darüber gibt es ein Gedicht:

Merishausen und Dietlikon
Was haben die beiden gemeinsam schon
Im Wappen in Blau ein goldener sechszackiger Stern
Ich habe das von Stefan Brauchli erfahren gern

An dieser Stelle möchte ich Herrn Neuhaus nochmals mein Kompliment aussprechen für die hervorragend gelöste Aufgabe. Ich bewundere seine umfassende Kenntnis der Gemeinden und in diesem Fall der Gemeindewappen.



Samstag, 22. April 2023

GV BVZ

Bei der GV vom Donnerstag handelte es sich um diejenige der BVZ Holding, wobei BVZ für die Brig-Visp-Zermatt-Bahn steht.

Stattgefunden hat die GV auf dem Gornergrat auf 3090 MüM. Normalerweise wird die Versammlung unten in Zermatt in einem Hotel durchgeführt, aufgrund des 125jährigen Jubiläums der Gornergratbahn hat sich die BVZ aber etwas einfallen lassen, um den Aktionären etwas Besonderes zu bieten. Das liessen sich nicht nur ich, sondern auch 257 andere Aktionäre nicht entgehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies die höchstgelegene Schweizer GV in diesem Jahr war.

Jeder Schweizer weiss, wie phantastisch der Panoramablick auf dem Gornergrat mit dem Matterhorn als "Hauptdarsteller" sein kann. Kann, aber nicht muss, denn das Wetter kann auch Spielverderber sein, so wie am Donnerstag. Schneefall und Nebel dominierten die Szenerie. Nicht die geringste Chance, die Berge zu sehen.

Die Durchführung der GV war für die Organisatoren eine logistische Herausforderung. Die Platzverhältnisse im Hotel Gornergrat verhinderten, dass alle Teilnehmer in einem Raum platziert werden konnten. Die Aktionäre mussten sich auf drei getrennte Räume verteilen und konnten die GV auf Leinwänden verfolgen.

Die grösste Herausforderung war aber der gemütliche und kulinarische Teil der GV. Das Catering-Team musste den Versammlungsraum in kürzester Zeit von einer GV-Bestuhlung in eine Gastro-Location verwandeln, und das bei Anwesenheit der Aktionäre, welche bei den herrschenden Wetterverhältnissen nicht einfach ins Freie geschickt werden konnten.

Das hat aber erstaunlich perfekt funktioniert und nach kurzer Zeit wurden die Speisen aufgetragen. Dazu gehörten Trockenfleisch, Speck und Schinken, Raclette, Ghackets mit Hörnli sowie Kuchen. Dazu natürlich Weiss- und Rotwein aus dem Wallis. Gespart wurde nicht, für Nachschub war immer gesorgt. Niemand musste hungrig ins Tal fahren.




Freitag, 21. April 2023

GV auf höchstem Niveau

Für die gestrige GV musste ich eine Anreisezeit von fünf Stunden einrechnen. Vor allem aber ging es hoch hinauf, sie fand sozusagen auf höchstem Niveau statt.

Vielleicht finden einige Leser aufgrund des Bildes heraus, wo ich war. Verraten werde ich es morgen.

Donnerstag, 20. April 2023

GV Bell

Die Bell-GV ist die Fleisch-GV schlechthin. Die Fleischverarbeitung ist ja auch das Kerngeschäft des Basler Unternehmens. Vegetarische Produkte werden zwar als Ergänzung auch angeboten, aber umsatzmässig ist das weit hinter Rind, Schwein, Kalb, Geflügel und Fisch.

Coop hält ja die Mehrheit des Bell-Aktienkapitals, deshalb gab es bei den Abstimmungen deutliche Ja-Stimmen-Anteile. Eine Ja-Quote von unter 98% konnte man schon fast als umstritten bezeichnen, so wie früher bei den Wahlen in der DDR.

1'345 Aktionäre haben sich in der Messe Basel eingefunden, um den Ausführungen von VR-Präsident Joos Sutter, des CEO und CFO zu lauschen. Oder sind sie etwa doch eher wegen des Nachtessens gekommen, welches nach der GV serviert wurde? Vielleicht schon, aber das Nachtessen gibt es nur wenn man vorher die GV über sich ergehen lässt.

Nach eindreiviertel Stunden strömten die Teilhaber in einen riesigen Saal über dem Versammlungsraum, wo unzählige schön gedeckte Tische warteten. Platz hatte es für alle mehr als genug, viele Tische waren nur mit wenigen Personen besetzt und einige sogar ganz leer. Vermutlich hatten sich viel mehr Aktionäre angemeldet.

viel Platz im Speisesaal

Das Personal war sehr aufmerksam und der Service klappte vorzüglich. Ausser für Vegetarier, für diese wurde kein spezielles Menu angeboten. Aber unter den Aktionären einer Fleischfabrik wird es ja nicht viele davon geben.

Das Dessert liess ich aus, denn ich wollte nicht allzu spät nach Hause kommen. Beim Ausgang wurde mir der traditionelle Bell-Salami überreicht, welcher dieses Jahr wieder etwas grösser war als in den Jahren vor Corona.

Der Special Edition Salami für die Aktionäre




Mittwoch, 19. April 2023

Drei Ehemalige im Val de Ruz

Am Montag kriegten drei ehemalige Gemeinden im neuenburgischen Val de Ruz Besuch von mir:


2013 war das Jahr der grossen Fusion, alle 14 bis dann selbständigen Gemeinden wurden in einen Topf geworfen und auf den Namen Val de Ruz getauft. Darunter natürlich die am Montag besuchten Fontainemelon, Fontaines und Boudevilliers. Übrigens, auf Wikipedia habe ich erfahren, dass die Einwohner des Tals "Vaudruziens" genannt werden.

Zu Fontainemelon habe ich gleich zwei Gedichte in Alain Neuhaus' Sammlung gefunden:

Brot-Dessous, Colombier, La Sagne und Fontainemelon - was tuet bi de fette Wörter uuffalle
Das tuet mir zum Ässe und Trinke guet gfalle
All Gmeinde sind im gliiche Stand
Rot mol i welem im Wälschland

Fontainemelon - im Wappe es Uhrwärk und en Pflueg
Wichtig, dass ich ab und zue uf d Uhr lueg
Au hät ’s no zwöi Schtärn
Ab und zue luegt me uf d Uhr gärn



Dienstag, 18. April 2023

Wanderung Chézard - Valangin

Datum: 17. April 2023
Dauer: 2h45
Länge: 10.4 km
Wetter: bedeckt
Route: Chézard-Cernier-Fontainemelon-Fontaines-La Jonchère-Boudevilliers-Valangin
Charakteristik: einfache Wander- und andere Wege


Blick von Fontainemelon über das breite Val de Ruz

Fontaines

Valangin

Château de Valangin

Der Wetterbericht für den Montag sah veränderliches Wetter, Aprilwetter eben, voraus. Wobei vor allem für den Westen häufige Aufhellungen vorausgesagt wurden. Das wäre ein Grund, dem Kanton Neuenburg wieder einmal einen Wander-Besuch abzustatten. Sieben ehemalige Gemeinden stehen für diesen Kanton auf meiner Pendenzenliste, fünf davon im Val de Ruz.

Das Val de Ruz zwischen Neuchâtel und La Chaux-de-Fonds besuchte ich schon einige Male, auch in Chézard, dem montäglichen Startort, führten meine Routen schon zwei- oder dreimal durch. Die Dörfer im breiten Tal sind gleichmässig verstreut, dazwischen hat es grosse landwirtschaftliche Flächen. Dichtestress dürfte es hier nicht geben.

Das Tal ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Auf einer Schnellstrasse ist man von Neuchâtel in 10 Minuten in Valangin am südlichen Rand des Tals. Busse fahren häufig, die Fahrt nach Chézard dauert 25 Minuten.

Bei meiner Ankunft ist der Himmel bedeckt und es weht ein kühler Wind, von Aufhellungen ist nichts zu sehen. Aber mindestens ist es trocken. Meine Route führt von Chézard immer leicht ansteigend durch Cernier und Fontainemelon, alles auf Strassen.

Von Fontainemelon geht es auf einem nicht markierten Feldweg hinunter nach Fontaines in der Mitte des Val de Ruz und weiter nach Boudevilliers anfänglich auf einem Velo- und Fussgängerweg neben einer stark befahrenen Hauptstrasse, danach zweige ich auf Feldwege ab, welche zwar mit einem Umweg, aber ohne Strassenlärm nach Boudevilliers führen.

Jetzt muss ich entscheiden, entweder in Boudevilliers den Bus zurück nach Neuchâtel zu nehmen oder noch bis Valangin weiterzuwandern. Ich entscheide mich für letzteres, die Wanderzeit ist mit 25 Minuten ziemlich kurz und ich wollte mir wieder einmal dieses spezielle Dorf mit seinem Château anschauen. Die Sonne habe ich übrigens nie gesehen, kurz vor Valangin fallen sogar noch ein paar vereinzelte Tropfen.

Montag, 17. April 2023

GV NZZ

Gestern habe ich schon über die GV der Neuen Zürcher Zeitung berichtet, heute folgt der zweite Teil.

Nach der Abstimmung über das letzte Traktandum strömen die Aktionäre ins Foyer des Kongresshauses, wo das Personal der Catering-Firma schon mit Champagner, Weisswein und Apéro-Häppchen bereitstehen. Das Personal ist so zahlreich, dass kaum jemand anstehen muss, fast alle kriegen sofort etwas zu trinken und zu knabbern.

das Personal steht bereit, die Aktionäre können kommen

Wenn man sich die Leute etwas genauer ansieht erkennt man da und dort ein bekanntes Gesicht. Viele davon kenne ich nicht beim Namen, aber drei davon schon. Das wären Joe Ackermann, ehemals Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, dann Christoph Franz, ehemals Vorstandsvorsitzender der Lufthanse und danach VR-Präsident der Roche Holding. Und Severin Schwan, Nachfolger von Christoph Franz als VR-Präsident der Roche. Die Prominenz-Dichte war also ziemlich hoch, und ich mitten drin.

Die Qualität und auch die Präsentation der angebotenen Getränke und Häppchen war übrigens auf höchster Stufe, die NZZ hat hier keine Kosten gescheut. Und der Service war perfekt, das Personal zirkulierte pausenlos mit ihrem leckeren Angebot. Zu viel wollte ich aber nicht essen, denn es folgte ja noch das Bankett.

Der Gong signalisierte den Aktionären, dass zum Bankett im Gartensaal geschritten werden kann. 108 schön gedeckte und dekorierte Tische mit je 8 Plätzen stehen bereit. Ein Gedränge herrscht nicht, denn jeder Aktionär hat im voraus einen Tisch zugeteilt erhalten. Leute, welche mit Bekannten am gleichen Tisch sitzen wollten, konnten das melden, ich hatte diesbezüglich aber keine Wünsche. So lernte ich auf Zufallsbasis Leute kennen, welche ich noch nie gesehen hatte.

Auch die Hauptspeise, das Dessert und die Friandises waren auf Gourmet-Niveau und der Service liess keine Wünsche offen. Nach der Hauptspeise gab es eine Pause, in welcher Eric Gujer, der Chefredaktor der NZZ, eine eindrückliche Rede hielt. Darin machte er eine Art Auslegeordnung der Schweiz in Bezug auf die Bankenkrise, Neutralität, Politik und Wirtschaft. Wie in einem sprachlichen Feuerwerk folgten sich brisante und humorvolle Aussagen, Vergleiche und Schlussfolgerungen. Ein journalistisches Meisterwerk.




Sonntag, 16. April 2023

806 Freisinnige

Gestern wimmelte es im Zürcher Kongresshaus von Freisinnigen, 806 wurden gezählt, mich eingeschlossen. Verursacht wurde diese Ansammlung durch die Einladung der NZZ, also der Neuen Zürcher Zeitung, zur 155. Generalversammlung.

Jeder, der Aktien der NZZ kauft muss auf einem Formular per Unterschrift bezeugen, dass er oder sie freisinniger Gesinnung ist. Wer das verweigert wird nicht ins Aktienregister eingetragen und kann auch nicht an der GV teilnehmen. Früher war die Bedingung noch strenger, jeder Aktionär musste Mitglied der FDP sein.

Ich bin zwar schon seit ein paar Jahren Aktionär, an der GV nahm ich aber zum ersten Mal teil. Und ich bereue die Teilnahme nicht, an dieser GV wird einiges geboten. Zum Beispiel der Kaffee und Gipfeli vor der Versammlung oder auch das hochstehende Catering danach. Mehr darüber morgen, heute beschränke ich mich auf den offiziellen Teil.

Neben den Standard-Traktanden stand ein Wechsel im Präsidium des Verwaltungsrates an. Etienne Jornod, der bisherige VR-Präsident, übergab seine Rolle der Nachfolgerin Isabelle Welton. Der Neuenburger Jornod wurde vor 10 Jahren als Präsident gewählt, was bei vielen Zürcher Freisinnigen Kopfschütteln auslöste, denn noch nie zuvor war ein Nicht-Zürcher VR-Präsident der NZZ. Und jetzt folgt eine Frau, was für die NZZ ebenfalls eine Première ist.

Etienne Jornod

Jornod wurde in längeren Reden gebührend gewürdigt, denn während seiner Präsidentschaft hat sich die Zeitung sehr gut entwickelt, er kann also auf erfolgreiche Jahre zurückblicken. Die Aktionäre bedankten sich dafür mit einer Standing Ovation. Anschliessend stellte sich die neue Präsidentin vor und erklärte, wie sie die NZZ in die Zukunft zu führen gedenkt.

Nach fast zweieinhalb Stunden war die GV Geschichte und der Weg frei für die Verpflegung der Teilnehmer, mehr dazu wie gesagt morgen.

Mittwoch, 12. April 2023

GV Thurella

Mitten in Mostindien, genau gesagt in Egnach zwischen Romanshorn und Rorschach, fand gestern die GV der Thurella statt. Die einst erfolgreiche Mosterei überlupfte sich vor vielen Jahren finanziell und erholte sich nie mehr davon. Vor einigen Jahren wurde die Produktion von Most eingestellt, seither lebte sie nur noch von Erträgen aus der Liegenschaft in Egnach. Letztes Jahr wurde dann an der GV die Liquidation beschlossen. Die Liegenschaft wurde in der Zwischenzeit verkauft und es ist damit zu rechnen, dass die Liquidation im 2024 abgeschlossen sein wird. Im Frühling nächsten Jahres wird dann voraussichtlich die letzte GV stattfinden.

Gerade einmal 23 Aktionäre waren vor Ort, um über die gesetzlich vorgeschriebenen Traktanden abzustimmen. Darunter waren auch einige Obstbauern, welche die Aktien früher zu einem stolzen Preis erworben hatten und fast die ganze Investition abschreiben mussten.

Nach dreiviertel Stunden war das letzte Traktandum angenommen worden - der unabhängige Stimmrechtsvertreter vertrat 95% der Stimmen. Eigentlich ging ich davon aus, dass die wenigen Teilnehmer anschliessend mit etwas Essbarem für ihre Teilnahme belohnt würden. So wie letztes Jahr, als Pizzastücke angeboten wurden. Nichts dergleichen diesmal, wer wollte konnte noch ein Mineralwasser auf den Heimweg mitnehmen.

das spärliche Angebot für die Aktionäre

Trotzdem werde ich im nächsten Jahr wieder teilnehmen, wenn ich es einrichten kann. An der allerletzten GV einer Firma teilzunehmen finde ich noch reizvoll. Die Pizza kann ich ja dann auch selbst bezahlen, auch wenn die geschätzten 3 Franken Restausschüttung pro Aktie dafür nicht reichen.

im Sternen rechts gleich neben der ehemaligen Mosterei
fand die GV statt



Dienstag, 11. April 2023

Bierwanderung Lattenbachtal

Datum: 09. April 2023
Dauer: 4h45
Länge: 18.0 km
Wetter: sonnig
Route: Schmerikon-Neuhaus-Kirchweghöchi-Diemberg-Chraueren-Ermenswil-Klimse-Jona-Rapperswil
Charakteristik: einfache bis mittlere Wanderwege


Schmerikon

Neuhaus

Siessenweier

Schon lange stand die Bierwanderung von Schmerikon nach Rapperswil auf meiner Pendenzenliste. Am Ostersonntag nahmen wir sie endlich in Angriff. Seit der letzten Bierwanderung sind gefühlte Jahre vergangen. Ein weiterer Grund für die Wanderung war der Besuch eines Widmer-Steins, gestern berichtete ich darüber.

In Schmerikon an den Gestaden des Obersees biegen wir auf den Jakobsweg ein, allerdings in der dem Pilgerstrom entgegengesetzten Richtung, also nach Norden. Bis zum Goldberg ist es ordentlich steil, danach wird es etwas gemütlicher.

Nach der Überquerung der Autobahn sind wir schon bald in Neuhaus, wo wir einen kurzen Umweg zum erwähnten Stein machen. Wie ein riesiges Osterei steht er hier in der Landschaft.

Vorbei am Siessenweier steigen wir zum Eggwald auf, wo wir bei der Kirchweghöchi den höchsten Punkt der Route überschreiten und nach Diemberg absteigen. Dort biegen wir auf den Wanderweg Richtung Jona ein. Er verläuft parallel zu einer in dieser Gegend typischen Schichtrippe, das ist eine Nagelfluhrippe, welche in der Eiszeit entstanden ist.

Nach Ermenswil steigen wir zur Oberen Asp auf und folgen dem schönen Gratweg auf einer weiteren Schichtrippe bis Jona. Auf der linken Seite sehen wir ins Lattenbachtal, welches der Wanderung den Namen gab. Auf Quartierstrassen geht es zum Bahnhof Rapperswil. Leider reicht die Zeit nicht, ein Bier aus Rapperswil zu trinken. Aber zuhause stossen wir mit einem Bier auf die schöne Wanderung an.

Montag, 10. April 2023

Der Ostereistein

Lange mussten wir das Osterei am gestrigen Ostersonntag nicht suchen. Den riesigen Stein in Form eines Ostereis konnte der Osterhase kaum verstecken. Gefunden haben wir ihn im st. gallischen Neuhaus, einem Dorf in der Gemeinde Eschenbach.

Wobei, dass der "Menhir von Neuhaus", wie der Stein in Thomas Widmer's Steinbüchlein heisst wie ein Osterei aussieht, wussten wir vorher nicht, insofern war es eine gelungene Oster-Überraschung. Hätte ich die Beschreibung im Büchlein vorher gelesen, wären wir vorgewarnt gewesen.

Der aus Nagelfluh bestehende Menhir ist natürlichen Ursprungs, er wurde nicht von Menschenhand bearbeitet. Vor einigen Jahren wurde er an den jetzigen Standort verschoben, weil er einer Neubausiedlung weichen musste. Umso dominanter wirkt er heute, denn er war am alten Standort zu einem grossen Teil unter der Erde versteckt.

Natürlich waren wir im Wandermodus unterwegs, den sonnigen Tag wollten wir draussen verbringen, so wie die vielen anderen Leute, welchen wir begegneten.

Samstag, 8. April 2023

GV Schweiter Technologies

Von der feuchten Kirschtorte habe ich ja schon geschrieben, nach der GV in Zug kaufte ich sie beim Speck am Bahnhof.

Jetzt aber zur GV. Eingeladen hatte die Schweiter Technologies, welche im zugerischen Steinhausen beheimatet ist. Die Firma ist spezialisiert auf Platten aus Aluminium, Plastik und Holz, welche zum Beispiel für Fassaden verwendet werden. Sie beschäftigt weltweit 4'300 Mitarbeiter und erreichte 2022 einen Umsatz von 1.2 Milliarden Franken.

Versammlungsort war der Gebäudekomplex von Theater Casino Zug etwas südlich des Zentrums direkt am See, für mich eine Première. Gross war der Andrang nicht, gerade einmal 61 Aktionäre waren präsent. Für mich ist das ein Pluspunkt, bei so wenig Teilnehmenden entsteht kein Gedränge.

Eindreiviertel Stunden benötigte der scheidende VR-Präsident Siegrist, um die Versammlung durch die Traktanden zu führen. Als neuer VR-Präsident wurde Heinz Baumgartner gewählt.

Beim anschliessenden Apéro riche konnten die Aktionäre Durst und Hunger stillen, es wurden diverse kalte und Warme Häppli offeriert. Leider war die Temperatur zu tief um auf der schönen Terrasse über dem See zu verweilen.