Dienstag, 31. Oktober 2023

Wo waren wir gestern?

Gestern nutzten wir den einigermassen trockenen Tag für eine Wanderung. Wo diese stattfand verrate ich erst morgen, heute nur ein Bild davon:

Wer herausfindet, wo das Bild entstand sendet mir ein Mail auf s.brauchli@bluewin.ch oder sendet ein SMS an 079 445 47 27.

Und ja, ganz trocken war der Tag doch nicht, der Regen war für eine Routenänderung verantwortlich. Aber dazu mehr morgen.


Sonntag, 29. Oktober 2023

Swissair-Pensioniertentag

Jedes Jahr treffen sich die Pensionäre der Swissair am Pensioniertentag, dieses Jahr wurde gestern Samstag das 50jährige Bestehen der Pensioniertenvereinigung gefeiert.

Ich selbst wurde zwar nicht bei der Swissair pensioniert (was finanziell wesentlich attraktiver gewesen wäre), aber alle, welche einmal bei der Airline gearbeitet haben können der Pensioniertenvereinigung beitreten, deshalb konnte ich auch am Pensioniertentag teilnehmen.

Dieses Jahr fand er sozusagen im ehemaligen Herz der Swissair statt, am Zürcher Flughafen, genauer gesagt im Konferenzzentrum des Circle, dem neu entstandenen Geschäftszentrum gleich neben den Terminals.

450 Teilnehmer konnten berücksichtigt werden, einigen musste aber aus Platzgründen abgesagt werden. Zum Glück hatte ich mich frühzeitig angemeldet.

Für einen bescheidenen Beitrag von 50 Franken (angelehnt an das Jubiläum) wurde ein All-Inclusive-Mittagessen geboten mit 4 Gängen und allen Getränken inbegriffen. Das Wichtigste an diesem Tag war aber wie immer das Wiedersehen mit Kollegen und Kolleginnen und das Auffrischen von meist schönen Erinnerungen.




Freitag, 27. Oktober 2023

Spanferkelohr

Vom 1. bis 31. Oktober findet sie dieses Jahr zum 60. Mal statt, die Rassegna Gastronomica Mendrisiotto e Basso Ceresio. Das Mendrisiotto ist ja die Gegend ganz im Süden der Schweiz zwischen Mendrisio und Chiasso.

Das angekündigte Regenwetter war dafür verantwortlich, dass ich am Donnerstag in den Zug nach Süden stieg, um im Restaurant La Palma in Bissone essen zu gehen. Bissone liegt am östlichen Ende des Dammes von Melide am Lago di Lugano. Das Mendrisiotto beginnt zwar weiter südlich, aber vielleicht gehört es zum Basso Ceresio.

das La Palma...

liegt direkt am See, hinten der Monte San Giorgio

Für dieses Restaurant entschied ich mich aufgrund der angebotenen Speisen, insbesondere dem Spanferkel:

Maialino disossato da latte al forno profumato al mirto
patate al rosmarino, insalatina di cicorino e pomodorini

Und es hat sich gelohnt, das zarte Spanferkel mit der krossen Kruste schmeckte vorzüglich. Es wurde in zwei Gängen aufgetragen, beim zweiten Gang war auch noch ein Spanferkelohr auf dem Teller, welches ich aber nur teilweise verzehrte, die Ohrmuschel war mir etwas zu hart.

Das Wetter im Süden war übrigens ganz passabel, viele Wolken aber trocken. Eine Wanderung wäre problemlos dringelegen, aber darauf war ich nicht vorbereitet.

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Der Bänkli-Verein

In seinem Blog hat gestern Thomas Widmer über einen Artikel in der "Schweizer Revue" berichtet, in welchem es um die Schweizer Bankkultur geht. Dabei sind nicht die Banken wie UBS oder die gescheiterte CS gemeint, sondern Banken, auf welche man sich setzen kann, auch liebevoll "Bänkli" genannt. Auch auf unseren Wanderungen kommen wir natürlich immer wieder an Bänklis vorbei und nutzen diese ab und zu, um etwas zu trinken oder für einen Tenuwechsel.

am Lago Tremorgio

Was ich nicht wusste ist, dass es sogar einen Bänkli-Verein gibt, den "Verein Bankkultur", welcher sich um den Erhalt der Bankkultur in der Schweiz bemüht. Auf diesem Link kann man mehr darüber erfahren.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

ChocoWelt

Jedesmal wenn ich mit dem Zug nach Luzern fahre sehe ich rechterhand in Root die Schokoladefabrik Aeschbach. Da ich diese Marke nicht kannte wollte ich etwas mehr darüber erfahren und schaute in deren Homepage rein. Dabei fand ich unter anderem heraus, dass es dort eine Art Schokolade-Museum und einen Laden gibt. Das habe ich mir am Dienstag angeschaut, ein idealer Ausflug bei Regenwetter.


Kirschstängeli sind eines der vielen Produkte

Der Betrieb hat sozusagen seinen eigenen öV-Anschluss, die S-Bahn-Station Root D4 liegt gleich daneben. Für 13 Franken (AHV-Tarif) kaufe ich mir ein Ticket für das Museum, darin inbegriffen ist ein 5-Franken-Gutschein für einen Einkauf im Laden. Gross ist das Museum nicht, aber schön eingerichtet. Man lernt dabei, wo Kakao angebaut wird und wie daraus Schokolade entsteht. Oder man kann auf Bildschirmen in die Produktionsstätte hineinschauen. Und natürlich an diversen Stellen Schokolade naschen.

süsse Versuchung: der Schokoladebrunnen

Aeschbach hat neben dem Fabrikladen noch eine Verkaufsstelle in Zug und in Steinhausen, bei den Grossverteilern werden die Produkte aber nicht angeboten. Hauptkunden sind Firmen oder Organisationen, welche Schokoladeprodukte zu Werbezwecken bestellen, meistens mit dem jeweiligen Logo der Firma. Was ich auch nicht wusste: Aeschbach produziert die Schoggi-Taler, welche in der Schweiz von Kindern für einen guten Zweck verkauft werden. Auch ich kann mich daran erinnern, einmal Verkäufer gespielt zu haben.

Natürlich löste ich den erhaltenen Gutschein im Laden ein, er reichte aber natürlich nicht für den ganzen Einkauf aus. 

Dienstag, 24. Oktober 2023

Concorde

Heute vor genau 20 Jahren war der letzte kommerzielle Flug einer Concorde, das Flugzeug der British Airways setzte um 16:05 von New York herkommend auf dem Flughafen London Heathrow auf.

Damit ging eine wichtige Ära in der Luftfahrt zu Ende, seither gab es keine zivilen Überschallflüge mehr und es ist auch nicht anzunehmen, dass solche in den nächsten Jahren wieder angeboten werden. Mitentscheidend für die Einstellung der Flüge war der Absturz einer Concorde der Air France in Paris im Jahr 2000, bei welchem 113 Menschen ihr Leben verloren. Die für den Unfall verantwortlichen Schwachstellen am Flugzeug wurden zwar behoben, aber die Nachfrage nach Flügen sank immer mehr, insbesondere auch nach 9/11. Ein wirtschaftlicher Betrieb war nicht mehr möglich, auch weil die Wartungskosten immer höher stiegen.

In meiner Flugstatistik ist die Concorde übrigens auch vertreten: am 26. November 1998 flogen wir mit der G-BOAC der British Airways von London nach New York und landeten gemessen an der Lokalzeit früher als wir abgeflogen sind. Für mich ist das der bisher speziellste Flug in meiner 1843 Einträge umfassenden Flugstatistik.

die G-BOAC (Bild planespotters.net)

Verschrottet wurden die äusserst eleganten Concordes zum Glück nicht, Flugnostalgiker können sie in diversen Museen, zum Beispiel in Seattle, London oder Heidelberg besichtigen. "Unsere" G-BOAC kann in einem eigens gebauten Hangar in Manchester besichtigt werden.


Montag, 23. Oktober 2023

Wanderung Hohenstoffeln

Datum: 22. Oktober 2023
Dauer: 4h55
Länge: 16.7 km
Wetter: sonnig
Route: Barzheim-Lindenhof-Hofwiesen-Stofflerhof-Hohenstoffeln-Sennhof-Homboll-Pfaffenwiesen-Riedheim-Grüt-Barzheim
Charakteristik: einfache Wege, teils markiert, Bergweg am Gipfel


Blick vom Hohenstoffeln über den Hegau

vulkanischer Basalt

sieht aus wie Raps, aber was ist es?
hinten der Hohenstoffeln

Den schönen Herbstsonntag nutzten wir für eine Wanderung im grenznahen Deutschland, wir wollten den Hohenstoffeln erklimmen. Der Berg ist ein Überbleibsel eines Vulkans, welcher vor etwa 14 Millionen Jahren aktiv war. In der Gegend hat es einige Hügel, welche aufgrund von ausgeworfenem Material entstanden sind.

Da es am Wochenende keine Busverbindung nach Barzheim, unserem Startort hat fahren wir mit dem Auto dorthin und nehmen die Rundwanderung in Angriff. Barzheim gehört zum schaffhausischen Thayngen und liegt direkt an der Grenze, welche wir nach wenigen Minuten erreichen.

Auf nicht markierten Feldwegen geht es vorbei am Lindenhof, über die Hauptstrasse hinauf zum Stofflerhof. Hier biegen wir auf einen Bergweg ein, welcher ordentlich steil auf den Gipfel auf 840 Metern führt.

Die Aussicht über den Hegau ist ungetrübt, die Wolken am Horizont haben dekorativen Charakter. Wir stellen uns vor, wie es hier ausgesehen haben könnte, als die Vulkane aktiv waren.

Für den Rückweg wählen wir eine andere Route via Homboll und Riedheim, was die Wanderung sehr abwechslungsreich macht. Wir sind froh, den schönen Herbsttag mit äusserst angenehmer Temperatur draussen verbracht zu haben.

Freitag, 20. Oktober 2023

In der Kaltbach-Höhle

Der Milchverarbeiter Emmi ist mit Abstand der grösste Käseproduzent des Landes. Nebst den "normalen" Käsesorten wird auch eine Premium-Linie produziert. Diese Sorten werden in der Kaltbach-Höhle in der Nähe von Sursee gereift. Dort hatte ich am Mittwoch nach dem Pilatus-Besuch einen Termin für eine Führung.

Die etwa 50 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, welche durch einen Teil des Höhlensystems geführt wurden. Die Höhle ist nicht natürlich, sie wurde von Menschenhand erschaffen. Zu Beginn waren es nur etwa 15 Meter, heute erstreckt sie sich auf über 2'000 Meter. In der Sandsteinhöhle herrscht das ganze Jahr eine Temperatur von 12°. Dies zusammen mit der Feuchtigkeit sind ideale Bedingungen für das Reifen der Käselaibe. Gegenwärtig sind etwa 100'000 Laibe eingelagert, sie werden von einer Art Robotern automatisch gepflegt und gewendet.

heranreifender Emmentaler...

Welche Käselaibe in der Höhle gereift werden wird nicht dem Zufall überlassen. Die in den Käsereien produzierten Laibe werden von Fachleuten auf der Basis eines Punktesystems bewertet, die Skala reicht von 0 bis 20. Nur Laibe mit einer minimalen Bewertung von 19.5 schaffen es in die Höhle, die Auswahl ist also sehr selektiv.

...und Gruyère soweit das Auge reicht

Der grösste Teil der Käsesorten in der Höhle fällt auf Emmentaler und Gruyère, daneben hat es aber noch diverse andere Sorten wie Engadiner Bergkäse oder Luzerner Rahmkäse. Und interessanterweise auch Appenzeller, der aber nicht im Appenzellischen nach dem Originalrezept produziert wurde. Grenzt für mich etwas an Etikettenschwindel.

Susi kümmert sich um den Käse

Alle Teilnehmer hatten nach der Führung natürlich Lust, die Käse zu degustieren und sie wurden nicht enttäuscht. Auf einem Käsebuffet wurden etwa 15 Sorten angeboten, dazu gehörte auch ein Raclettekäse. Die Führung mit anschliessendem Käsebuffet kostet 20 Franken, dafür wird aber einiges geboten.

das Buffet ist angerichtet



Donnerstag, 19. Oktober 2023

Pilatus

Schon seit vielen Jahren bin ich Aktionär der Pilatus-Bahn und jährlich erhalte ich zwei Gutscheine für eine Fahrt auf den Luzerner Hausberg. Dort oben war ich aber schon lange nicht mehr, deshalb wollte ich am Mittwoch den Gutschein, welcher Ende dieses Jahres verfällt, einlösen. Und ich bereue es nicht, nur schon die Fahrt ist ein Erlebnis, so wie auch der Aufenthalt mit der einmaligen Rundumsicht.

Es gibt ja zwei Möglichkeiten, um auf den Berg zu kommen. Da ist einerseits die Gondelbahn von Kriens auf die Fräkmüntegg, von wo eine Luftseilbahn auf den Gipfel fährt. Ich wählte aber die andere Variante, mit der Zahnradbahn von Alpnachstad. Dabei handelt es sich mit einer maximalen Steigung von 48% um die steilste Zahnradbahn der Welt, was man als Passagier staunend mitbekommt. Die Fahrt mit den fast neuen Wagen ist wirklich ein Spektakel, besonders im obersten Teil, wo sich die Bahn hart am Abgrund hochschraubt.


Oben angekommen verspürte ich Hunger und stillte ihn mithilfe eines Eglifilet-Tellers im gediegenen Restaurant des Pilatus Kulm Hotels. Der Service ist professionell und die Preise sind erstaunlich fair, kein Höhenzuschlag wird draufgeschlagen.


Für die Besichtigung des Berges gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auf diversen Wegen können die Aussichtspunkte erreicht werden. So hat man Sicht auf alle Seiten des Berges. Die Sicht war am Mittwoch trotz Wolken sehr gut, nur die höchsten Berner Gipfel versteckten sich.


Nach dem Genuss der Aussicht geht es wieder nach Alpnachstad hinunter, wo das Schiff nach Luzern schon wartet. Nach dem Pilatus-Erlebnis geht es noch zu einem Termin im Luzernischen, mehr darüber morgen.

rechts der Bürgenstock mit dem Hametschwandlift


Mittwoch, 18. Oktober 2023

OLMA-Zeit

Wir haben Mitte Oktober oder mit anderen Worten: OLMA-Zeit. Während 11 Tagen läuft sie, die traditionsreiche und beliebteste Messe der Schweiz. Wobei zu konstatieren ist, dass es ja nur noch wenig grosse Messen gibt, die Züspa oder Muba gibt es ja schon seit Jahren nicht mehr.

Gestern Dienstag haben wir uns in St. Gallen umgeschaut, begonnen haben wir mit einem Messe-Rundgang inklusive Bratwurst. Vieles an der Messe ist über viele Jahre oder Jahrzehnte gleich geblieben, zum Beispiel die Tiervorführungen in der Freiluftarena oder die riesige Auslage mit schön präsentiertem Gemüse. Es gibt aber auch Neues, dieses Jahr zum Beispiel die neu gebaute Halle 1, wo an unzähligen Ständen Käse, Würste oder Süssigkeiten degustiert werden können, diese waren bisher in Halle 9, wo Platz für Neues geschaffen wurde, zum Beispiel eine grosse Gaming-Halle.

im OLMA-Stall, rechts der Muni

Zürich ist heuer Gastkanton

Nach dem Messerundgang durchstreiften wir ausserhalb des Messegeländes die Chilbi mit einer grossen Zahl von Marktständen mit allem möglichen Nötigem und Unnötigem. Eine grosse Menschentraube scharte sich vor dem Billigen Jakob, welcher wie immer seine Küchengeräte anpries.

Zum Schluss noch etwas Sightseeing, es ging durch die Altstadt vorbei am weltberühmten Klosterbezirk. Ist jedesmal wieder eindrücklich, dieser Ort der Stille mitten in der Stadt.




Montag, 16. Oktober 2023

Eschiens und Villangeaux

Im freiburgischen Bezirk Glâne liegen die beiden am Freitag besuchten ehemaligen Gemeinden:


Die beiden Winzlinge Eschiens und Villangeaux schlossen sich 1969 dem auch nicht viel grösseren Ecublens an.






Sonntag, 15. Oktober 2023

Wanderung Ecublens FR - Moudon

Datum: 13. Oktober 2023
Dauer: 2h45
Länge: 12.5 km
Wetter: sonnig
Route: Ecublens FR-Eschiens-Ecublens FR-La Millière-Villangeaux-Seppey-Bressonnaz-Moudon
Charakteristik: Strassen und andere Wege, fast alles Hartbelag


Blick nach Rue mit dem Château

Weitsicht von Villangeaux

an der Broye vor Moudon

Moudon

Vor dem herannahenden Tiefdruckgebiet schnürte ich am Freitag nochmals die Wanderschuhe und fuhr nach Ecublens im südlichen Teil des Kantons Freiburg. Dort warteten zwei ehemalige Gemeinden auf meinen Besuch.

Das Ziel der Wanderung ist Bressonnaz nördlich von Ecublens, aber zuerst mache ich eine Schlaufe Richtung Süden, um einer der ehemaligen Gemeinden die Ehre zu erweisen. Nach einer halben Stunde bin ich wieder in Ecublens und zweige auf den markierten Wanderweg nach Bressonnaz ein.

Den Wanderweg verlasse ich aber kurz danach schon wieder, denn er führt nicht durch die zweite ehemalige Gemeinde. Bei La Millière biege ich auf eine schnurgerade Nebenstrasse ein. Dieser folge ich für ziemlich genau zwei Kilometer und bin froh, dass sich der Verkehr in engen Grenzen hält.

Nach Villangeaux überquere ich die Grenze zum Kanton Waadt und folge der Strasse via Seppey hinunter nach Bressonnaz. Ein Uhrencheck verrät, dass ich viel zu früh am Ziel bin, denn der nächste Bus fährt in 45 Minuten. Zu lange, um an diesem etwas trostlosen Ort zu warten. Deshalb beschliesse ich, bis ins nahe Moudon weiterzuwandern. Auf dem schönen Naturweg entlang der Broye kann ich mich etwas vom bisherigen Hartbelag erholen.

Samstag, 14. Oktober 2023

Wanderung Lago Tremorgio - Rodi

Datum: 10. Oktober 2023
Dauer: 2h20
Länge: 6.4 km
Wetter: sonnig
Route: Lago Tremorgio-Casorei-Amar-Rodi
Charakteristik: einfache Berg- und Wanderwege


Blick von Casorei über die Leventina


Rad einer alten Seilbahn

Lago Tremorgio (Bild Marlise)

Nach der montäglichen Wanderung klafften an beiden Enden zwei Lücken in unserem Wandernetzwerk. Eine davon schlossen wir am Dienstag, nämlich diejenige zwischen dem Lago Tremorgio und der Leventina.

900 Höhenmeter sind dabei zu überwinden, wahlweise nach oben oder nach unten. Wer uns kennt weiss, für welche Variante ich mich entschieden habe und welche Marlise wählte. Mit dem Rollköfferli fahren wir mit Zug und Bus nach Rodi zur Talstation der Gondelbahn. Mit dem freundlichen Angestellten der Bahn haben wir am Montag schon vereinbart, dass wir die Köfferli bei der Talstation einstellen dürfen.

Marlise macht sich auf den Weg nach oben, während ich mich in der Gondel sanft nach oben gleiten lasse und den Abstieg unter die Füsse nehme.

Der erste Teil spielt sich in steilem Gelände auf einem breiten Saumpfad ab. Ich bin mich vom Vortag an solche Wege gewöhnt und komme gut voran. Dann komme ich an einem Rad einer alten Seilbahn vorbei. Auf einer Infotafel steht, dass Ende des 19. Jahrhunderts mit der Bahn Eisblöcke vom Lago Tremorgio ins Tal transportiert wurden, welche in Mailand und anderen Städten verkauft wurden. Kühlschränke gab es damals noch nicht.

Auf ein paar kurzen Abschnitten wird der Weg im steilen Hang etwas luftig, aber er ist breit genug für eine gefahrlose Begehung. Bei der Lichtung Casorei treffe ich auf Marlise und wir tauschen uns Informationen über den Zustand des Weges aus.

Der Rest des Weges ist problemlos und aufgrund vieler Kehren weniger steil als oben. Trotz hoher Temperatur schwitze ich kaum, denn der Weg verläuft meistens am Schatten. Bei der Talstation der Gondelbahn steht schon Marlise mit den Köfferli, sie sei soeben angekommen, sagt sie. Dem Angestellten danke ich für das Aufpassen auf die Köfferli und drücke ihm noch einen Fünfliber für ein Bier in die Hand.


Freitag, 13. Oktober 2023

Fusio

Zuhinterst im Val Lavizzara, so heisst das Maggiatal hier, liegt Fusio, eine hübsche ehemalige Gemeinde:


2004 schlossen sich alle Gemeinden dieses Tals zusammen, vom südlichen Brontallo bis zum nördlichen Fusio. Die neu entstandene Gemeinde heisst wie das Tal, Lavizzara.

das kompakte und intakte Fusio (Bild Wikipedia)






Donnerstag, 12. Oktober 2023

Wanderung Lago Tremorgio - Fusio

Datum: 09. Oktober 2023
Dauer: 4h30
Länge: 11.7 km
Wetter: sonnig
Route: Lago Tremorgio-Alpe Campolungo-Passo Campolungo-Alpe Pianascio-Colla-Fusio
Charakteristik: einfache bis schwierige Bergwege


am Lago Tremorgio

Blick von der Alpe zum Passo Campolungo

kurz vor dem Pass wird es anspruchsvoll

Abstieg ins Val Lavizzara

Fusio

Vom Tal des Ticino ins Tal der Maggia, das war der Plan für den Montag. Oder anders gesagt: von der Leventina ins Val Lavizzara, so heisst der nördliche Teil des Maggiatals. Zwischen den beiden Tälern versperren aber unzählige Pizzi den Weg, was eine Wanderung von Talgrund zu Talgrund eine gewaltige Anstrengung bedeuten würde, welche wir uns nicht zumuten wollten. Aber zum Glück gibt es in Rodi die Gondelbahn hinauf zum Lago Tremorgio, mit welcher 900 hm mühelos überwunden werden können.

Um 10 Uhr besteigen wir die Gondel und erreichen in wenigen Minuten die Bergstation gleich neben dem See auf 1840 müM. Wir nehmen den Weg gleich unter die Füsse und steigen auf der Ostseite des Sees zur Alpe Campolungo auf. Dabei geniessen wir den Blick auf den fast kreisrunden See mit den Bergen und in die Leventina. Das Wasser des Sees wird übrigens zur Stromproduktion genutzt, es wird durch eine unterirdische Leitung ins Kraftwerk von Rodi geleitet.

Nach der Durchquerung der flachen Alpe Campolungo wird es dann deftig. Der Weg führt steil hinauf durch zerklüftete Kalkfelsen. Zwei Füsse reichen nicht aus, wir müssen stellenweise auch beide Hände zuhilfe nehmen. Dazu kommt, dass der Untergrund aufgrund von losen Steinen und Sand sehr rutschig ist. Wir erreichen aber den Passo Campolungo auf 2318 m unversehrt und geniessen den Ausblick ins Tal der Maggia bei einem erfrischenden Wind.

Der Abstieg beginnt mit einem Umweg, denn der Weg, den wir einschlagen entpuppt sich schon bald als "Holzweg". Also kehren wir zurück zum Pass und steigen auf dem richtigen, aber kaum erkennbaren Weg ab. Der Weg ist hier wieder einfacher, aber immer noch recht stotzig mit vielen hohen Stufen. Nach einer guten Stunde erreichen wir ein Alpsträsschen mit Naturbelag, welchem wir eine Zeit lang folgen, teilweise mit Abkürzungen auf Bergwegen.

Dann sehen wir die Staumauer, welche die Maggia zum Lago del Sambuco staut und wissen, dass es nicht mehr weit ist bis Fusio, dem hintersten Dorf im Tal der Maggia, welches hier wie erwähnt Val Lavizzara heisst.

Bis zur Abfahrt des Postautos bleibt nur noch wenig Zeit und so können wir das hübsche Dorf nicht besichtigen. Wir müssen die Besichtigung auf später verschieben, wenn wir die Netzwerk-Lücke zwischen Fusio und Camlee schliessen werden.

Die lange Fahrt mit dem Bus nach Locarno und mit dem Zug nach Bellinzona verdeutlicht dann, wie unglaublich abgelegen Fusio ist. Fast noch abgelegener als Soglio von letzter Woche.