Mittwoch, 29. November 2023

Gestern haben wir uns in Bern das Bundeshaus angeschaut. Natürlich nicht alleine, sondern im Rahmen einer Führung. Und es hat sich absolut gelohnt, wir haben in den 80 Minuten viel Neues und Unerwartetes gesehen und erfahren. Die Führerin hat uns viel über die Geschichte und die Besonderheiten des Gebäudes erzählt. Zum Beispiel, dass die Tafel "PRESIDENT" (siehe Bild) über der Tür zum Büro des Nationalrats-Präsidenten nicht französisch oder englisch sei, sondern rätoromanisch. Dies, weil gegenwärtig der Bündner Martin Candinas dieses Amt innehält. Die Tafel wird bei jedem Wechsel des Präsidenten entsprechend der Muttersprache und des Geschlechts ausgetauscht.

die Kantonswappen in der Kuppel, der Kanton Jura (unten)
kam erst 1978 dazu

Gleichzeitig war es eine Art Staatskunde-Unterricht, wir erfuhren vieles über die Abläufe im Parlament und sind nun fast Experten. Wir wissen jetzt zum Beispiel, dass der Nationalrat und der Ständerat nie gleichzeitig über das gleiche Geschäft tagen, weil der für das Geschäft zuständige Bundesrat immer im jeweiligen Ratssaal anwesend sein muss.

im Nationalratssaal

Gesehen haben wir die Kuppelhalle, den Ständerats- und den Nationalratssaal sowie die Wandelhalle. In den Ratssälen durften wir sogar auf den Stühlen der Ratsmitglieder Platz nehmen.

Büro des NR-Präsidenten

Die Teilnahme an dieser Führung ist absolut empfehlenswert. Man muss sich vorher auf der Website der Bundesversammlung anmelden, was frühestens drei Tage vor dem gewünschten Termin möglich ist. Während den Sessionen gibt es keine Führungen. Die nächste Session beginnt am 4. Dezember und dauert drei Wochen.

Montag, 27. November 2023

58.5% Nein

So, die Ausserrhoder Stimmberechtigten haben entschieden: mit 58.5% Nein-Stimmen haben sie die Reduktion der Anzahl Gemeinden auf 3 bis 5 (ich berichtete über die Vorlage) abgelehnt. Der Antrag des Regierungsrats war den Appenzellern doch zu radikal. Angenommen wurde aber die Entfernung der Gemeindenamen aus der Kantonsverfassung.

Appenzeller Zeitung

Das ermöglicht in Zukunft Gemeindefusionen, ohne dass die Verfassung geändert werden muss. In den fusionswilligen Gemeinden muss aber natürlich darüber abgestimmt werden.

Sonntag, 26. November 2023

Der Fischlift am Wohlensee

Am westlichen Ende des Wohlensees überschritt ich am Donnerstag im Rahmen meiner Wurstwanderung das Stauwehr, welches die Aare staut. Hier gibt es eine einzigartige Einrichtung: einen Fischlift. Mit diesem werden Fische hinauf in den Wohlensee befördert.

Meistens ist für die Fische bei Stauwehren Endstation, es sind unüberwindliche Hindernisse. In den letzten Jahren wurden aber bei manchen Stauwehren Fischtreppen eingerichtet. Das sind Kanäle, in welchen Fische den Höhenunterschied über mehrere Stufen überwinden können. Aber Fischlifte sind eine Rarität, neben jenem vom Wohlensee gibt es noch einen zweiten in Fribourg, wo die Saane gestaut wird.

Gesehen habe ich den Lift allerdings nicht, er befindet sich innerhalb des unzugänglichen Maschinenhauses. Das folgende Bild zeigt den Kanal, in welchem die Fische zum Lift hinauf zum Wohlensee geleitet werden.

Bild BKW

Wer mehr darüber erfahren möchte kann sich hier informieren.


Samstag, 25. November 2023

Wanderung Hinterkappelen - Gümmenen

Datum: 23. November 2023
Dauer: 4h05
Länge: 16.5 km
Wetter: sonnig
Route: Hinterkappelen-Wohlen bei Bern-Illiswil-Lochholz-Murzelen-Wickacker-Buttenried-Marfeldingen-Gümmenen
Charakteristik: einfache Wander- und andere Wege


die Wohleibrücke bei Wohlen

der winterliche Alpenkranz in der Ferne

hier wird die Aare zum Wohlensee gestaut

das imposante Strassenviadukt über das breite Tal der Saane


Die Wurstwanderung vom Donnerstag beginnt in Hinterkappelen, wo der direkte Bus vom Berner Hauptbahnhof hinfährt. Die Sonne scheint erstmals seit einiger Zeit wieder einmal fast ungehindert, aber trotzdem ist es kalt, vor allem an schattigen Orten, von welchen es zu dieser Jahreszeit ja einige gibt.

Mein Weg führt hinunter zum Wohlensee, welchem ich ein kurzes Stück folge, bevor es zum Dorf Wohlen hinaufgeht. Und schon nach einer halben Stunde stehe ich vor dem Kreuz, wo ich wie gestern berichtet einkehre und einen feinen Berner Teller geniesse. Auf diesem liegt auch ein Stück Zungenwurst, welche für die für mich unübliche Einkehr verantwortlich ist.

Nach einer guten Stunde geht es weiter, zuerst ein kurzes Stück auf der Strasse, danach auf einem markierten Waldweg nach Illiswil und auf Feldwegen und Nebenstrassen via Murzelen hinunter zum westlichen Ende des Wohlensees.

Nach der Überquerung des Stauwehrs auf einer Strasse geht es hinauf nach Buttenried und weiter durch das hübsche Tal des Marfeldingerbaches nach Marfeldingen. Jetzt stehe ich vor dem eindrücklichen Strassenviadukt und ich komme mir gerade etwas klein vor unter diesem Betonmonster. Die Sonne steht schon ziemlich tief und das Licht mit den langen Schatten ist fast etwas surreal.

Auf einem nicht markierten Weg, welcher stellenweise etwas sumpfig ist, geht es am Rand der Gümmenematt - so heisst das Tal der Saane hier - Richtung Süden. Kurz vor meiner Ankunft am Ziel in Gümmenen verabschiedet sich die Sonne und macht der Dämmerung Platz.


Freitag, 24. November 2023

Berner Wurstwanderung

Den sonnigen Donnerstag nutzte ich für eine Wurstwanderung im Kanton Bern. Zur Erinnerung: bei meinen Wurstwanderungen geht es darum, die bekannteste Wurstspezialität jedes Kantons zu essen. Vor einigen Jahren wurden die Kantonswürste in der Schweizer Familie vorgestellt. Im Kanton Bern ist es die Berner Zungenwurst.

Normalerweise plane ich die Wurstwanderungen so, dass ich an einer Metzgerei vorbeikomme, wo ich die Wurst kaufen und sie zuhause geniessen kann. Bei der Zungenwurst war es anders. Sie ist fester Bestandteil eines Berner Tellers, und genau diesen genehmigte ich mir gestern im Gasthaus Kreuz in Wohlen bei Bern.

In der urgemütlichen Gaststube fühlte ich mich sofort wie zuhause, das lag nicht nur an der Einrichtung mit viel Holz, sondern auch an der herzlichen Begrüssung durch das Wirtepaar, Herr und Frau Tschannen. Sie interessierten sich für meine Herkunft und waren stolz, dass ein Gast aus der Region Winterthur so weit angereist war, um einen Berner Teller zu bestellen.

Der Berner Teller und die etwas grössere Berner Platte sind Spezialitäten des Gasthauses, und dies zu Recht, das Sauerkraut und die Bohnen sind reichlich belegt mit Speck, Rippli, Zungenwurst und anderen Fleischsorten sowie Kartoffeln, dazu gibt es drei Sorten Senf. Ein Gaumenschmaus für Nichtvegetarier/veganer. Die Anreise hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wo die Wanderung durchführte verrate ich hier morgen.

Donnerstag, 23. November 2023

Certara, Cimadera und Piandera

Die letzten drei ehemaligen Gemeinden im Val Colla erhielten am Freitag Besuch von uns:


2013 war es vorbei mit der Selbständigkeit im Val Colla. Bogno, Certara, Cimadera und Valcolla wurden nach Lugano eingemeindet. Piandera gehörte von 1956 bis 2013 zu Valcolla.



Damit fehlen mir im Tessin nur noch 5 ehemalige Gemeinden, vier davon im Onsernonetal und die fünfte ist Indemini westlich des Monte Tamaro. Alle 5 sind also sehr abgelegen.



Mittwoch, 22. November 2023

Wanderung Bogno - Insone

Datum: 17. November 2023
Dauer: 3h40
Länge: 12.1 km
Wetter: sonnig
Route: Bogno-Travèrsa-Certara-Premostin-Pt. 1035-Cimadera-Piandera-Molini-Insone
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege sowie Strassen


in der Mitte hinten der Monte Tamaro, das Dorf ist Corticiasca

Cimadera

Piandera

Insone

Drei ehemalige Gemeinden im Val Colla warteten noch auf meinen Besuch am Freitag. Wie schon eine Woche zuvor fahren wir bis zuhinterst ins Tal nach Bogno. Dort zweigen wir nach Südosten ins Val da Marca ab. Schon bald sind wir am Schatten und müssen uns sogleich warm anziehen, die spätherbstliche Temperatur mit steifem Wind auf fast 1000 Metern lässt kein T-Shirt mehr zu.

Aber schon nach 20 Minuten sind wir wieder an der Sonne und geniessen die herbstlich gefärbten Wälder und die Sicht über das Tal. Vor einer Woche war ich ja auf der gegenüberliegenden Seite unterwegs.

Ohne eine Menschenseele gesehen zu haben durchqueren wir Certara und folgen einem Fahrweg mit Naturbelag bis zum Punkt 1035. Dort gibt es zwei Varianten, um nach Cimadera zu gelangen. Wir wählen den weiss-rot-weiss markierten Weg, der ein kurzes Stück steil ansteigt, danach aber problemlos ist.

Auch Cimadera wirkt ziemlich ausgestorben. Wir folgen für etwa 15 Minuten der Strasse und zweigen dann auf einen Wanderweg ab, der nach Piandera und zu den im Talgrund liegenden Molini hinunterführt.

Dort geht es auf einer Strasse mit erstaunlich regem Verkehr bis zur Abzweigung nach Insone. Der Aufstieg erfolgt auf einer etwas weniger befahrenen Strasse bis zum Zentrum, wo wir auf mehreren Treppen durch das Dorf aufsteigen. Unser Ziel ist noch etwas weiter oben auf der Hauptstrasse, wo ich vor einer Woche durchgewandert bin. Dass Insone nicht ganz ausgestorben ist merken wir, als uns eine Frau darauf aufmerksam macht, dass wir auf ihrem Privatgrundstück unterwegs sind. Das war natürlich nicht unsere Absicht, wir sind bei der Suche nach dem Weg vom öffenlichen Grund abgekommen.

Jetzt kann ich auch die letzten drei ehemaligen Gemeinden im Val Colla abhaken. Innerhalb einer Woche habe ich damit 16 ehemalige Tessiner Gemeinden besucht.


Dienstag, 21. November 2023

5 Ehemalige in 4.5 Stunden

Auf der modifizierten Kastanienwanderung haben wir am Donnerstag 5 ehemalige Gemeinden betreten:

Vom ehemaligen Bosco Luganese haben wir nur einen kleinen Zipfel bewandert, das Dorf haben wir nicht gesehen. Seit 2004 gehört es zu Bioggio.

Arosio, Fescoggia, Vezio und Mugena: alle diese Dörfer haben wir durchquert, im Jahr 2005 fusionierten sie zusammen mit Breno, welches ich schon 2017 besuchte, um die neue Gemeinde Alto Malcantone zu gründen.


Und ich hatte Glück, in Alain Neuhaus' Gedichtesammlung wurde ich für eine der Gemeinden fündig:

Mit em Wort Gaumen loht sich bilde e Gmeind im Tessin
Sie isch relativ chliin
Sie tuet sich Mugena nänne
Wer vo Euch tuet die känne

Und ja, jetzt kenne ich sie, die kleine Ehemalige :-)

Nachtrag 22.11.23:

Der Dichter hat gleich noch ein neues Gedicht zu Breno ersonnen:

Bild es Chleidigsschtück mit em Ortsname Breno für Fraue im Plural
D Fraue händ vo dem gärn e grossi Uuswahl (Roben)
D Red isch uf schwizerdütsch vo Robe
Sie händ am liebschte zwöi - eini de Tag dur und eini für am Obe



Montag, 20. November 2023

Wanderung Alto Malcantone

Datum: 16. November 2023
Dauer: 4h30
Länge: 14.2 km
Wetter: bewölkt
Route: Arosio-Induno-Pt. 941-Cademario-Vello-Breno-Fescoggia-Vezio-Mugena-Arosio
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege sowie Strassen


Arosio

eine mächtige Kastanie

Blick nach Breno


Vezio

Auch am Donnerstag gab es eine Rundwanderung in der Nähe von Lugano, genau gesagt im Malcantone. Damit wird die Gegend zwischen Ponte Tresa und dem Monte Lema bezeichnet. Dort gibt es seit 2005 eine Gemeinde mit dem Namen Alto Malcantone, welche durch die Fusion von 5 Gemeinden entstand. Diese ehemaligen Gemeinden wollten wir besuchen.

Die Postauto-Fahrt vom Bahnhof Lamone-Cadempino hinauf nach Arosio ist spektakulär. Wie auf einem Zapfenzieher schraubt sich der Bus die 500 hm durch viele Kurven hinauf und die Aussicht über das Tal wird immer schöner.

Auch diese Rundwanderung spielt sich auf einem Themenweg ab, diesmal handelt es sich um einen Kastanienweg, welcher ausgeschildert ist. Allerdings haben wir die Route leicht auf unsere Bedürfnisse angepasst, um sicher alle ehemaligen Gemeinden zu berücksichtigen.

Bei Induno südlich von Arosio führt der Weg durch einen Kastanienhain mit vielen mächtigen, alten Bäumen, welche ihre Früchte schon alle abgeworfen haben. Am Boden liegen unzählige Kastanien, das Einsammeln derselben ist aber verboten.

Auf einem angenehmen Weg geht es Richtung Süden bis nach Cademario. Auf einem kurzen Stück von etwa 50 Metern durchqueren wir dabei einen Zipfel des Gebietes der ehemaligen Gemeinde Bosco Luganese. Danach geht es in nordwestlicher Richtung in ein Zwischental, welches von der Magliasina durchflossen wird.

Im anschliessenden Aufstieg nach Breno wird es stellenweise ordentlich steil und einige hohe Treppenstufen müssen überwunden werden. In Breno kann ich an den Startort einer Wanderung anknüpfen, welche am 3. September 2017 von Breno nach Ponte Tresa führte.

Von Breno geht es durch die ehemaligen Gemeinden Fescoggia, Vezio und Mugena zurück nach Arosio. Damit habe ich alle ehemaligen Gemeinden des Malcantone bewandert.


Sonntag, 19. November 2023

Wanderung Sentiero Raccontato

Datum: 15. November 2023
Dauer: 4h40
Länge: 13.3 km
Wetter: sonnig
Route: Tesserete-San Clemente-Lago d'Origlio-Origlio-Ponte Capriasca-Sala Capriasca-Convento Santa Maria-Bigorio-Tesserete
Charakteristik: einfache bis mittlere Wander- und Bergwege


Kunstinstallation im Wald

Turm von Redde

am Lago d'Origlio

Ponte Capriasca, in der Kirche kann man das Letzte Abendmahl bestaunen

Bigorio

Direkt vor unserem Hotel in Lugano hat es eine Bushaltestelle der Line 461, welche Lugano mit Tesserete im Halbstundentakt verbindet. Praktisch für uns, denn unsere für den Mittwoch geplante Rundwanderung beginnt und endet in Tesserete.

Dabei handelt es sich um einen Themenweg mit dem Namen "Sentiero Raccontato", was in etwa "Erzählter Weg" bedeutet. Ich habe ihn letzthin im Internet gefunden und mir vorgenommen, ihn einmal abzuwandern. Gemäss Beschreibung hat es auf dem Weg einige Sehenswürdigkeiten. Markiert ist der Themenweg vor Ort allerdings nicht, man muss die Route auf einer Karte eintragen oder wie ich auf dem GPS-Gerät speichern.

Von Tesserete führt der Weg leicht ansteigend am Schwimmbad vorbei hinauf zum bewaldeten Hügel südlich des Dorfes. Schon kurz nach dem Betreten des Waldes kommt man an einer von vielen Kunstinstallationen vorbei, welche in den letzten Jahren entstanden sind.

Nach einer guten halben Stunde erreichen wir San Clemente, das ist eine Kapelle, welche früher verehrt wurde und als Ziel für Prozessionen diente. Ganz in der Nähe steht auch der Turm von Redde, welcher zu einem vor langer Zeit verlassenen Dorf gehörte.

Dann folgt eine etwas anspruchsvollere Strecke, auf einem steinigen und von vielen Wurzeln überwachsenen Bergweg geht es steil hinunter zum idyllischen Lago d'Origlio, welchen wir zu drei Vierteln umrunden und via das Dorf Origlio nach Ponte Capriasca weitergehen.

Dort steht die dem Heiligen Ambrogio gewidmete Kirche, in welcher das berühmte Gemälde "Das letzte Abendmahl" zu sehen ist. Aber natürlich nicht das Original von Leonardo da Vinci, sondern eine originalgetreue Kopie des Malers Giovanni Pietro Rizzoli.

Weiter geht es hinauf via Sala Capriasca zum Convento Santa Maria, einem Kapuzinerkloster. Der steile Weg ist recht anspruchsvoll, unter dem Laub verstecken sich unzählige Steine und Wurzeln, ab und zu rutschen wir aus. In der Kirche kaufe ich eine von den Mönchen produzierte Konfitüre.

Auf einem Kreuzweg geht es hinunter nach Bigorio und zurück nach Tesserete, wo eine sehr abwechslungsreiche, aussichtsreiche und mit vielen Sehenswürdigkeiten gespickte Rundwanderung zu Ende geht.

Samstag, 18. November 2023

Nochmals ins Val Colla

Genau eine Woche nach meiner Wanderung im Val Colla ging es nochmals in dieses Tal, und wieder war der Startort Bogno ganz am östlichen Ende des Tals. Diesmal ging es aber in die andere Richtung, um die letzten drei ehemaligen Gemeinden des Tales zu besuchen.

Cimadera ist eine der ehemaligen Gemeinden

Cimadera

Heute geht es wieder nach Hause, wir können auf drei schöne Wanderungen bei wunderschönem Herbstwetter zurückblicken. Nun werden wir wieder mit der feuchtkalten Witterung im Norden Vorlieb nehmen müssen.


Freitag, 17. November 2023

In Lugano

Seit Dienstag weilen wir in Lugano, von hier sind drei Wanderungen in der Gegend geplant. Zwei davon haben wir schon hinter uns, heute wollen wir die dritte in Angriff nehmen.

Hier schon mal zwei Bilder, eines vom Mittwoch und eines vom Donnerstag:

"Das letzte Abendmahl in der Kirche Ponte Capriasca
sieht fast so aus wie das Original von Leonardo da Vinci

am Donnerstag auf dem Kastanienweg

In Lugano sind wir Gäste im Villa Sassa, einem komfortablen Resort-Hotel mitten in der Stadt. Der Ausblick über die Stadt zum See und den Bergen ist einzigartig.

Blick zum Monte Brè...

...und zum See




Donnerstag, 16. November 2023

Mit dem Heli zur Wanderung

In den allermeisten Fällen reise ich ja mit dem öV zu meinen Wanderungen und wieder nach Hause. Zug, Bus, Bergbahn und manchmal das Schiff nehme ich in Anspruch. Am Montag hatte ich aber Première: ein Heli brachte mich zum Startpunkt meiner Wanderung.

Da muss ich etwas ausholen: letzte Woche hat Thomas Widmer in seinem Blog berichtet, dass die Braunwaldbahn, eine Standseilbahn, überholt wird und der Betrieb während zwei Wochen total eingestellt ist. Wäre weiters nicht so schlimm, wenn oben in Braunwald niemand wohnen würde. Die Infrastruktur im Bergdorf ist ziemlich beschränkt, ausser einem kleinen Dorfladen gibt es praktisch nichts. Für grössere Einkäufe, Schul- oder Arztbesuch müssen die Einwohner hinunter ins Tal. Und damit die Leute nicht zwei Wochen isoliert sind wurde ein Heli-Service als Ersatz für die Standseilbahn eingerichtet. Da Braunwald nicht mit einer Strasse erschlossen ist konnte kein Busbetrieb eingerichtet werden.

Thomas Widmer schreibt in seinem Eintrag, dass der Heli nur den Einwohnern von Braunwald vorbehalten sei. Das stimmt aber nicht ganz, gemäss Homepage der Bergbahn haben die Einwohner Priorität, es können aber alle mit einem für die Bergbahn gültigen Ticket den Heli benutzen.

Für mich war sofort klar, dass ich das ausprobieren möchte, solche Gelegenheiten lasse ich mir normalerweise nicht entgehen. Trotz miesem Wetter fuhr ich am Montag zur Talstation der Standseilbahn, dies ab Schwanden mit einem Bahnersatzbus, da die Bahnlinie auch renoviert wird. Der Parkplatz bei der Bahn dient als Start- und Landeplatz, bei meiner Ankunft landete soeben der Heli. Und dies bei recht schönem Wetter mit guter Sicht in die Berge.

Ich zeigte mein GA, welches auf der Standseilbahn gültig ist, und reihte mich in der etwa 12 Personen umfassenden Schlange ein. Und schon beim übernächsten Flug war ich dabei, als Einzelperson konnte ich einen freien Sitzplatz ergattern.

Im Tal Linthal, hinten der Tödi

Lange dauerte der Flug nicht, schon nach drei Minuten setzte der Heli 600 hm weiter oben neben dem Märchenhotel auf. Die anschliessende Wanderung war sehr kurz, mehr darüber später.

Mittwoch, 15. November 2023

Ziegenfestival im Maggiatal

Die Ziegen hatten die beiden letzten Wochen im Maggiatal nichts zu feiern, dafür die Bewohner und Besucher umso mehr, denn bis Sonntag fand dort das "Rassegna Carne di Capra", sinngemäss also Ziegenfleisch-Gastrofestival, statt. Auch dieses Jahr wollte ich mir das nicht entgehen lassen und hängte der Freitagswanderung im Val Colla einen Besuch im Maggiatal an. Letztes Jahr wurde ich in Cevio mit einem Fünfgänger belohnt und vor zwei Jahren wurden meine Kaumuskeln in Coglio stark beansprucht. Dieses Jahr gab ich dem Ecohotel Cristallina in Coglio eine neue Chance, mir etwas zarteres Fleisch zu servieren.


So sieht deren Ziegen-Menu aus:

Und diesmal hatte ich nichts auszusetzen, sowohl der Ziegensalametto, der Ziegenkäse, das Birnen-Risotto als auch die Hauptspeise mundeten vorzüglich. Das Ziegen-Entrecôte war vielleicht etwas zäher als eines vom Rind, aber dafür geschmacklich extravaganter. Wie das Dessert gewesen wäre kann ich nicht beurteilen, denn aufgrund der zunehmenden Anzahl Gäste verzögerte sich der Service zunehmend und ich wollte deswegen nicht auf einen nächsten Bus nach Locarno warten.

der schön angerichtete Hauptgang




Dienstag, 14. November 2023

8 Ehemalige in 2.5 Stunden

Die Wanderung im Val Colla war für mich sehr ertragreich, gleich 8 ehemalige Gemeinden konnte ich von meiner Pendenzenliste streichen:

Auf der Karte sind nur 7 Dörfer markiert, die 8. Gemeinde ist Valcolla, welche 1956 durch die Fusion von Insone, Colla, Piandera, Scareglia und Signôra gegründet und 2013 zusammen mit Bogno, Certara und Cimadera nach Lugano eingemeindet wurde. Ein Dorf Valcolla gab es nie.

Im Jahr 2008 schlossen sich Corticiasca, Bidogno und Lugaggia Capriasca an.

weil ich auf der Strasse wanderte konnte ich alle Ortstafeln fotografieren

Valcolla