Freitag, 17. Mai 2024

Kleines Jubiläum

Mit dem Besuch von Montenegro kann ich ein kleines Jubiläum feiern: es ist weltweit das 125. Land, welches ich besuchte. Dabei halte ich mich an die Länderliste des Travelers' Century Club.

Auch die Liste der in Europa noch zu besuchenden Orte ist um einen Eintrag kürzer geworden, hier die Karte dazu:


Auf der Karte fehlt Spitzbergen, welches extrem nördlich liegt.


Donnerstag, 16. Mai 2024

Wieder in Seuzach

Wie schon zuvor alles andere klappte gestern auch der Rückflug von Montenegro in die Schweiz. Am kleinen Flughafen von Podgorica mit etwa 20 täglichen Abflügen kann man sich auch kaum verirren. Und diesmal flogen wir im Gegensatz zum Hinflug mit einem "echten" Flugzeug der Air Montenegro, einer Embraer 195.


Kurz nach dem Abflug vom südlich der Hauptstadt gelegenen Flughafen hatten wir nochmals eine schöne Sicht über Podgorica, links der Mitte ist auch die elegante Millenium Bridge zu erkennen.





Mittwoch, 15. Mai 2024

Abschied von Montenegro

Nach 10 Tagen müssen wir uns heute von Montenegro verabschieden. Gestern ging es in zwei Fahrstunden zurück nach Podgorica, wo wir nochmals im Hilton übernachteten und heute Nachmittag ist der Flug nach Zürich.

Wir haben die Zeit hier genossen, sei es auf den diversen Wanderungen, beim Relaxen am Meer, beim Sightseeing in den interessanten Orten oder beim Essen und Trinken mit viel Fisch und Wein immer aus Montenegro. Der Zeitpunkt für eine Montenegro-Reise stellte sich als ideal heraus, einerseits aufgrund der noch mässigen Temperatur und andererseits der im Vergleich zur Hochsaison geringen Anzahl Touristen. Einzig für das Baden im Meer war es noch etwas zu früh, dieses braucht noch mindestens einen Monat, um für normale Leute badetauglich zu sein.

Gestern Nachmittag gab es noch einen Spaziergang in einem grossen Park, von welchem wir die Stadt überblicken konnten.

Dienstag, 14. Mai 2024

Zweimal Perast

Am Montag hatten wir Lust auf einen Bootsausflug in der Bucht von Kotor, welche sich für uns anfühlt wie der Lago di Lugano oder der Lago Maggiore im Tessin mit steilen Bergen rundum. Im Tessin hätten wir eines der Kursschiffe genommen, das gibt es hier in Montenegro aber nicht. Von Kotor aus verkehren Boote und Schiffe aller Art, diese haben aber keinen Fahrplan.

Unser Hotel verfügt über einen Bootssteg, wo Schnellboote anlegen, welche Ziele in der Bucht anfahren. Eines dieser Schnellboote nahmen wir, um eine kleine Insel sowie das gegenüber vom Hotel liegende Dorf Perast zu besuchen.


Die Insel wurde im Mittelalter von den Bewohnern von Perast künstlich angelegt, um darauf eine Kirche zu erbauen. Und heute ist die Insel ein gutes Geschäft, täglich wird sie in der Saison von tausenden Besuchern belagert, so gestern auch von uns. Im Minutentakt legen Boote in allen Grössen an, lassen die Passagiere von Bord und fahren wieder aufs Meer, um 30 Minuten später die Leute wieder abzuholen. Ein pausenloses Kommen und Gehen. Wer die Kirche und das kleine Museum besuchen will zahlt 3 Euro.

Danach geht es wieder ans Festland zum Dorf Perast, welches wir auf einem kurzen Rundgang erkunden können.

Besonderen Gefallen hatten wir dabei an den sehr gepflegten Restaurants gleich am Wasser. Da unser Aufenthalt nur kurz war hatten wir keine Zeit, etwas zu essen oder trinken. Aber man könnte ja zum Nachtessen nochmals hierherfahren, fanden wir und buchten gleich ein Bootstaxi für 70 Euro, welches uns im Hotel abholt und nach dem Essen wieder zurückbringt.

unser Taxiboot steht bereit

Im Restaurant Conte wurden wir mit Austern und frisch gefangenem Fisch vom Grill verwöhnt, dazu gab es natürlich montenegrischen Wein. Auch der Kellner kümmerte sich vorbildlich um uns mit Empfehlungen und perfektem Service.




Montag, 13. Mai 2024

Relaxen statt wandern

Die Wanderung hinunter auf der Ladder of Kotor hat uns am Samstag zugesetzt. Deshalb opferten wir die geplante Sonntagswanderung zugunsten eines Tages mit Relaxen und etwas Sightseeing.

Relaxen heisst in diesem Fall etwas später aufstehen, gemütlich frühstücken und ohne fixen Ablauf in den Tag hinein leben, etwas am Pool ausruhen oder schwimmen. Und Sightseeing heisst in diesem Fall ein Stadtrundgang durch Kotor.

Unser ruhig gelegenes Hotel liegt etwa 20 Fahrminuten von der Altstadt von Kotor entfernt, wohin uns das Taxi für 12 Euro bringt.

die Stadmauer zieht sich den Berg hinauf

Natürlich zieht die mittelalterliche Altstadt viele Touristen wie uns an, wir haben aber genügend Platz um durch die Gassen zu flanieren und das eine oder andere Foto zu machen. In der Hochsaison von Juni bis September wird es aber eng werden.

Oder wenn ein Kreuzfahrtschiff am Hafen gleich neben der Altstadt anlandet, so wie während unserem Stadtrundgang geschehen. Die MSC Lirica mit einer Kapazität von über 2'000 Passagieren konnten wir nicht übersehen.




Sonntag, 12. Mai 2024

Ladder of Kotor

Wie gestern erwähnt dislozierten wir am Samstag von Budva nach Kotor, ebenfalls an der Mittelmeerküste respektive in einer tiefen Bucht derselben. Der Taxifahrer holte uns wie vereinbart mitsamt Gepäck im HotelSplendid ab, um via Cetinje in ein kleines Dorf namens Njegusi zu fahren, Fahrzeit eine knappe Stunde.

Dort steigen wir mit den Rucksäcken aus, um die populäre Wanderung mit dem Namen "Ladder of Kotor" zu absolvieren. Der Taxifahrer bringt unsere Koffer derweil ins Hotel Hyatt Regency in Kotor.

Unser Weg führt zum Dorf hinaus über einen von Gras überwachsenen Feldweg, gefolgt von einem relativ kurzen, aber anspruchsvollen Aufstieg. Der Weg ist kaum als solcher erkennbar, über Stock und Stein kämpfen wir uns durch das Gestrüpp vorwärts. Ab und zu müssen wir mit unserer Navi-App prüfen, ob wir noch auf dem Weg sind und darauf achten, auf keine Schlange zu treten.

Danach ist das Gelände wieder offen und wir kommen schneller vorwärts. Auf einer Strasse nach Kotor geht es etwa einen Kilometer, bevor wir nach rechts auf einen Bergweg durch den Wald abzweigen. Hier haben wir einen einmaligen Blick über die Bucht von Kotor.

hier beginnt die Ladder of Kotor

Nach drei weiteren Kilometern erreichen wir einen alten Militärpfad, welcher hinunter nach Kotor führt. Allerdings nicht auf dem direktesten Weg, sondern in unzähligen Kehren. Der äusserst steinige Pfad hat fast kein Gefälle und wir verlieren nur sehr langsam an Höhe. Dazu kommt, dass wir der prallen Sonne ausgesetzt sind.

über unendlich viele Kehren geht es runter

Nach einem extrem langen Abstieg kommen wir erschöpft in Kotor an. Besonders das lose Gestein auf dem Pfad hat uns zugesetzt. Die für heute geplante Wanderung in Kotor lassen wir bleiben, stattdessen wollen wir uns im ausgezeichneten Hotel etwas erholen.

hier sind wir nicht alleine unterwegs



Samstag, 11. Mai 2024

Im Lovcen Nationalpark

Auch am Freitag war eine Wanderung geplant, diesmal im Lovcen Nationalpark nördlich von Budva. Doch vor der Wanderung hatten wir eine Stunde Zeit, um Cetinje, eine kleine Stadt am Fuss des Lovcen-Gebirges, zu besichtigen.

Bis 1918 war Cetinje die Hauptstadt von Montenegro und aus dieser Zeit stammen die vielen Paläste, Regierungsgebäude und ein Kloster. Heute ist ja Podgorica die Hauptstadt, deshalb wurden diese Gebäude umgenutzt, die meisten davon in Museen. Entsprechend gross ist das kulturelle Angebot, welches viele Touristen anzieht. Die Stadt ist sehr sauber und die Häuser sind in einem guten Zustand.

das Kloster in Cetinje

Interessant war die Besichtigung einer grossformatigen Reliefkarte von Montenegro, welche von Österreichern im Jahr 1916 konstruiert wurde, um eine Belagerung des Landes vorzubereiten.

auf der Reliefkarte unten links die Bucht von Kotor
und rechts unten Budva

Mit dem vom Reisebüro aufgebotenen Taxi ging es anschliessend in den Nationalpark, wo wir eine 10 Kilometer lange Rundwanderung antraten. Diese führte auf einen kleinen Gipfel, von wo wir eine eindrückliche Rundsicht über das Lovcen und zum Meer genossen. Die Navi-App lotste uns dabei zuverlässig auf den richtigen Wegen durch das Gelände. Ohne diese App wäre die Orientierung nicht immer einfach.

im Hintergrund das Lovcen-Gebirge

Blick zur Bucht von Kotor

Heute dislozieren wir nach Kotor, wir zu Fuss und das Gepäck mit dem Taxi.

Freitag, 10. Mai 2024

Panoramawanderung

Gestern ging es aus eigener Kraft hoch hinauf, von 64 Metern über Meer bis über 800. Da es dazwischen auch mal runter ging mussten wir total 956 Höhenmeter überwinden. So viel wie schon lange nicht mehr. Das Wetter hat uns dabei mitgeholfen, den Aufstieg relativ locker zu stemmen. Die Sonne versteckte sich hinter einer dichten Wolkendecke und kurz nach dem Start gab es sogar ein paar harmlose Regentropfen. Bei praller Sonne wäre das viel mühsamer gewesen.

bei diesem Kloster beginnt der Aufstieg

Gestartet sind wir bei einem alten Kloster in der Nähe von Budva an der Küste. Von dort geht es zuerst auf vielen Treppenstufen etwa 200 hm hinauf, gefolgt von einem relativ steilen Abschnitt auf einer Schotterstrasse. Der Rest dann mittelsteil bis flach bis zum Ziel an einer Hauptstrasse, wo wir von einem Taxi abgeholt werden.

blumiger Blick über Budva

Entschädigt wurden wir für die Anstrengung mit Panoramablicken über die Bucht von Budva und das Umfeld. Eine überaus lohnende Wanderung, da sind wir uns einig.

kurz vor dem Ziel: das verfallende Fort Kosmac

Heute geht es nochmals hoch hinaus, diesmal aber per Taxi auf 1400 Meter über Meer. Die Wanderung selbst wird viel leichter sein, mindestens bezüglich Auf- und Abstieg.

Donnerstag, 9. Mai 2024

Schildkröte, Hund, Wasserschlange, Libellen und Frösche

Unsere Wanderung am Mittwoch in der Nähe des Skadar-Sees war ziemlich abenteuerlich. Nach einer Stunde Fahrt setzte uns der Taxifahrer an einem Ort ab, wo er selbst noch nie war, in the Middle of Nowhere. Aber die Navigations-App bestätigt uns, dass wir am richtigen Ort sind.

Auf markiertem Pfad und Forststrasse geht es mehrheitlich aufwärts. Dann die erste Überraschung: eine Schildkröte mitten auf dem Wanderweg. Das hätten wir hier nicht erwartet. Nach ein paar Fotos geht es weiter und wenig später taucht aus dem Nichts ein Hund auf, ohne menschliche Begleitung. Er ist einige Zeit immer in unserer Nähe, einmal vor uns, dann wieder hinter uns.

Nach einer guten Stunde stehen wir vor einem Fluss, den es zu überqueren gilt, denn auf der anderen Seite sehen wir eine Wanderweg-Markierung. Nur leider hat es keine Brücke. Das Wasser ist etwa knietief, wir könnten es also ohne Schuhe versuchen. Aber was schwimmt denn da im Wasser? Eine etwa einen Meter lange Wasserschlange! Und der Hund springt mehrmals über den Fluss, einmal genau über die Schlange. Uns ist die Sache etwas ungeheuer und wir kehren um, um auf anderem Weg ans Ziel zu gelangen. Unterwegs sehen wir auch viele Libellen und Frösche, welche aus den Pfützen springen, wenn wir uns nähern.

hier kehren wir um

Das Ziel ist Virpazar, ein touristischer Ort am Skadar-See. Bisher haben wir in Montenegro noch nie so viel Touristen an einem Ort gesehen. Der Parkplatz ist voll von Autos und Cars. In einem der vielen Restaurants erfrischen wir uns und machen eine kurze Bootstour auf dem See, welcher zu 30% auf albanischem Boden liegt.

die Berge im Hintergrund gehören zu Albanien



Mittwoch, 8. Mai 2024

Mrtvica Canyon

Nach dem Frühstück checken wir am Dienstagmorgen in Podgorica in unserem Hotel aus und stellen die Koffer ein. Unser Taxifahrer wartet schon auf uns, denn er hat den Auftrag, uns zum Startort unserer Wanderung ins Mrtvica Canyon zu fahren. Das ist eine etwa einstündige Fahrt Richtung Norden.

Punktgenau weiss der Taxifahrer aber nicht, wo unsere Wanderung beginnt, aber nach telefonischer Rücksprache mit dem lokalen Reisebüro klappt es und wir machen uns auf den Weg, welcher einem wilden Fluss aufwärts folgt. Der Einstieg in den Weg ist nicht ganz eindeutig, aber mithilfe der Navigations-App finden wir ihn. Einmal auf dem richtigen Weg können wir uns nicht mehr verirren, er ist gut markiert.

hier beginnt unsere Wanderung

Er ist zum grössten Teil einfach, es hat aber einige Stellen über grössere Felsen, wo wir auch die Hände zuhilfe nehmen müssen. Deshalb stufen wir ihn als mittelschweren Bergweg ein. Nach einer Stunde Marschzeit wird die Schlucht eng, beidseits ragen fast senkrechte Felswände in die Höhe. Der Fluss zwängt sich tosend talwärts mit spektakulären Wasserfällen.


Nach 6 Kilometern sind wir an einer Stelle, wo das Wasser auf der gegenüberliegenden Seite aus der Felswand sprudelt. Ein eindrückliches Schauspiel, das Wasser kommt fast von allen Seiten.


Wir sind noch nicht ganz am Ziel, trotzdem kehren wir hier um, denn wir haben noch einen längeren Transfer vor uns. Der gleiche Taxifahrer wartet dort auf uns wo wir ausgestiegen sind. Er fährt mit uns zurück nach Podgorica, um die Koffer abzuholen und bringt uns nach Budva an der Mittelmeerküste.

Dienstag, 7. Mai 2024

Podgorica

Podgorica habe touristisch nicht viel zu bieten, meinte der Vertreter des lokalen Reisebüros, über welchen wir unsere Wanderreise in Montenegro gebucht hatten gestern Morgen bei einem Info-Gespräch in der Hotellobby. Die Stadt sei im Zweiten Weltkrieg total zerstört worden und habe deshalb keine alte Bausubstanz.

Trotzdem haben wir einen Spaziergang durch die auf nur 50 Metern über Meer gelegene Stadt mit 150'000 Einwohnern gemacht und dabei einige Sehenswürdigkeiten entdeckt.

Zum Beispiel den Clock Tower mit einer Uhr auf nur einer Seite, er wurde von den Türken errichtet.

Oder die alte Steinbrücke über einen Bach mitten im Zentrum, daneben auf einem Hügel Überreste einer Festung.

Dann die schöne orthodoxe Kirche Hram Hristovog Vaskrenja mit unzähligen farbenfrohen Fresken.


Und zum Schluss die elegante Millenium Bridge über den Fluss.


Das war ein abwechslungsreicher Stadtrundgang, ein schöner Start unserer Montenegro-Reise, welche noch viele Höhepunkte verspricht. Heute steht die erste Wanderung auf dem Programm.

Montag, 6. Mai 2024

Unser gestriger Flug

Am Sonntagabend gab es für uns einen eineinhalbstündigen Flug ab Zürich. Für mich war der Flug in dreifacher Hinsicht speziell:

1. Es war mein erster Flug an einem 5. Mai und mittlerweile fehlen in meiner Flugstatistik nur noch zwei Daten: der 24. und 25. Dezember.

2. Der Flug ging in ein von mir noch nie besuchtes Land: Montenegro mit der Hauptstadt Podgorica. In meinem Projekt "Länderfliegen Europa" kann ich also ein weiteres Land abhaken.

3. Der Flug war mit einer für mich neuen Airline, der Air Montenegro. Durchgeführt wurde der Flug zwar von der TRADEAIR, dies aber im Auftrag der Air Montenegro.

nach der Landung in Podgorica

So, bei Sonnenschein werden wir heute Podgorica entdecken und ab morgen wird gewandert, ich werde mich wenn möglich täglich hier melden.

Samstag, 4. Mai 2024

Er brennt!

Gestern Freitagabend um 19 Uhr war der grosse Moment für das Team der Köhlerei Andelbach: der Meiler wurde angezündet. Dabei wird glühendes Holz von oben in den Kamin im Zentrum des Meilers geworfen, bis der Kamin voll ist. Danach schwelt das aufgeschichtete Holz etwa 12 Tage vor sich hin. Während dieser Zeit muss der Meiler permanent überwacht und im Bedarfsfall eingegriffen werden.

Ich war gestern nochmals vor Ort, allerdings vor 19 Uhr. Aber immerhin war der Meiler nicht mehr zugedeckt wie am Dienstag.

Zuvor war ich noch in der Brauerei Locher in Appenzell, um dort zwei Flaschen Amber-Bier zu kaufen. Wenn man die Etikette auf der Flasche anschaut ist auch klar, weshalb. Das Bier wird im Auftrag der Köhlerei gebraut. Zum Apéro gab es bei mir ein Köhler-Bier, um auf einen guten Verlauf der Köhlerei anzustossen.






Freitag, 3. Mai 2024

4557

Neuer Rekord! Noch nie nahm ich an einer GV mit so vielen Teilnehmern teil, 4557 an der Zahl. So geschehen am Mittwoch 1. Mai bei der St. Galler Kantonalbank im Olma-Areal. Vielleicht liegt der Grund für die hohe Teilnehmerzahl auch am Datum. Der Tag der Arbeit ist im Kanton St. Gallen kein Feiertag, in einigen Kantonen aber schon. Vielleicht nutzten viele Zürcher den Feiertag für einen GV-Besuch. Der Rekord gilt allerdings nur für mich, die St. Galler KB hatte einmal sogar schon mehr Teilnehmer.

Ich war schon früh vor Ort und konnte verfolgen, wie die Leute in einem unablässigen Strom in die grosse Halle strömten. Platz hatte es aber für alle, niemand musste stehen. Und nach zweistündigem Sitzen, Wählen und Abstimmen kam der grosse Moment, dessentwegen die allermeisten Leute gekommen sind: die GV wird geschlossen und es konnte zum gemütlichen Teil geschritten werden. Dieser fand in der benachbarten St. Galler Kantonalbank Halle statt, der neuesten Halle der Olma.

Als erfahrener GV-Teilnehmer wusste ich, dass es keine gute Idee ist, sich gleich beim Eingang mit Getränken und Speisen einzudecken und hinzusetzen. Stattdessen begab ich mich in den hintersten Teil der Halle, wo es viel Platz hatte. Mindestens zuerst, später wurde es auch dort ziemlich eng. Meine Bratwurst und das "Ghackets mit Hörnli und Apfelmus" konnte ich aber in Ruhe geniessen. Danach war es mir egal, wenn die Schlangen bei den Speiseständen länger wurden.

verdursten musste niemand

(noch) viel Platz im hinteren Teil der Halle

mein Espen-Drink

Das Speiseangebot umfasste neben dem Erwähnten auch Fish & Chips, Gulaschsuppe, deutsche Würste sowie vegetarische Spätzlipfanne. Bei den Getränken durfte natürlich Schützengarten-Bier und Wein nicht fehlen. Und ich probierte einen FC St. Gallen-grünen Espen-Drink mit Vodka.

Donnerstag, 2. Mai 2024

Köhlerei Andelbach

Die Köhlerei, also die Produktion von Holzkohle, ist ein uraltes Handwerk. In Südfrankreich wurden Köhlergruben aus dem 8. Jh. vor Christus gefunden. In der Schweiz gab es früher viele Köhlereien, mir sind aber nur zwei bekannt, welche es in die heutige Zeit geschafft haben. Da ist einmal die bekanntere davon im luzernischen Romoos und dann die nur in der Region bekannte Köhlerei Andelbach östlich von Winterthur Seen. Letzterer stattete ich am Dienstag einen Besuch ab.

Dort wird aber nur einmal jährlich im Frühling geköhlert. Dieses Jahr wurde der aus Buchenholz bestehende Kohlenmeiler im April aufgebaut und morgen Freitag entzündet. Dann beginnt die für die Köhler wichtigste und intensivste Zeit. Während etwa 12 Tagen muss der Meiler permanent überwacht werden, und das Tag und Nacht. Sollte der Meiler erlischen oder zu brennen beginnen muss sofort eingegriffen werden. Das Holz darf nicht brennen, sondern nur schwelen.

der Meiler wartet unter einer Blache auf die heisse Zeit

Zum Glück war das Köhlerteam am Dienstag vor Ort und ich konnte mit der Tochter des Köhlermeisters, welche das Handwerk erlernt, einige Worte wechseln. Sie erzählte mir viel Interessantes, zum Beispiel, dass der Meiler bei Regen nicht abgedeckt werden muss. In normalen Mengen sei Regen sogar von Vorteil, weil der Meiler nicht austrocknen darf. Oder dass die Zeit allein im Wald vor allem nachts sehr speziell sei.

Als ich dort war beschäftigte sich das Team mit dem Aufbau eines kleinen Festzeltes, welches am Sonntag für das Köhlerfest zum Einsatz kommt. Jedermann ist dort willkommen und es werden Getränke und Würste angeboten. Gäste sind aber auch ausserhalb des Festes willkommen.

das Festzelt ist schon fast bereit

Und hier im blauen Kreis der genaue Standort (vom Bahnhof Räterschen ca. 15 Minuten zu Fuss):




Mittwoch, 1. Mai 2024

Wanderung Elgg - Winterthur Grüze

Datum: 30. April 2024
Dauer: 3h30
Länge: 13.4 km
Wetter: saharastaubangereicherte Sonne
Route: Elgg-Heidenbüel-Wenzikon-Eichbüel-Neuguet-Weingarten-Pt. 557-Etzberg-Seen-Grüze
Charakteristik: leichte Wanderwege


Elgg

der abgefackelte Schopf


Im Wald östlich von Winterthur Seen gibt es dieser Tage etwas sehr Spezielles und Interessantes zu sehen. Grund genug, eine Wanderung dorthin resp. dort vorbei zu planen und auch durchzuführen. Letzteres geschah gestern Dienstag bei eitel Sonnenschein und fast sommerlicher Temperatur. Einzig der Saharastaub trübte die Aussichten ein bisschen ein. Was es dort zu sehen gibt erfährt die Leserschaft hier morgen. Oder sie haben es unbewusst schon erfahren wenn sie gestern den Landboten gelesen haben.

Vom Bahnhof Elgg geht es südwärts am Rand des im Zentrum hübschen Landstädtchens vorbei immer ansteigend hinauf zum Heidenbüel. Und hier gehört der Begriff Landstädtchen erklärt: das sind Orte mit weniger als 10'000 Einwohnern, welche aber aufgrund von Stadt- oder Marktrechten historisch als Stadt gelten. Ich finde diesen Begriff interessant und werde gelegentlich etwas mehr darüber berichten.

Elgg machte ja kürzlich mehrfach von sich reden, in kurzen Abständen wurden mehrere Brände gelegt, welche teilweise grossen Sachschaden anrichteten. Ein Pyromane scheint dort aktiv zu sein und ich bin gespannt, wann er gefasst werden kann. Und beim Aufstieg zum Heidenbüel kam ich tatsächlich an einem Schopf vorbei, welcher letzten Samstag abgefackelt wurde (siehe Bild).

Auf meiner Route bis Winterthur Seen gab es einige schweisstreibende Auf- und Abstiege zu bewältigen und insbesondere auf den nicht bewaldeten Strecken spürte ich die trotz Saharastaub schon kräftige Sonne.

Im Normalfall hätte ich in Winterthur Seen die S-Bahn nach Hause genommen, aber unser Auto wartete in der benachbarten Grüze nach einem Service auf's abgeholt werden. War natürlich auch praktisch, nicht auf den Zug warten zu müssen.