Sonntag, 16. Juni 2024

Der erste Ausflug

Schon etwa drei Monate vor unserer Reise in den hohen Norden buchten wir drei Ausflüge ab Longyearbyen. Dies im Bewusstsein, dass wir in der Saison hier sind und kurzfristig nicht mehr alles verfügbar sein kann.

Der erste dieser Ausflüge fand am Freitag statt und dauerte 7 Stunden. Beim ersten Teil davon ging es mit dem Auto in ein Seitental etwa 15 Minuten von Longyearbyen entfernt. Dort führte uns ein junger Guide zu Fuss durch die Gegend und erzählte uns viel Interessantes zur Geschichte, Flora und Fauna. Zum Beispiel, dass Longyearbyen aufgrund des Kohlevorkommens entstanden ist und dass es viele Kohleminen gab, welche aber bis auf eine einzige geschlossen wurden. Oder dass die Stromerzeugung von Kohle auf Diesel umgestellt wurde, was bei der Bevölkerung gemischte Reaktionen auslöste. Viele verstehen nicht, dass Diesel von weither verschifft werden soll, während man die Kohle sozusagen vor der Haustüre hat.

überall sieht man solche Holzkonstruktionen, auf welchen früher eine
Seilbahn zum Transport von Kohle fuhr

Der Guide war übrigens mit einem Gewehr bewaffnet. Das ist Vorschrift, um sich im Falle einer Begegnung mit einem Polarbären wehren zu können. Deshalb darf man als Tourist das Siedlungsgebiet nie ohne bewaffneten Guide verlassen.


die Rentiere haben noch ein helles Fell, im Sommer wird es aber dunkler

Was Flora und Fauna betrifft lernten wir, dass die relativ oft sichtbaren Rentiere auf Spitzbergen eine eigene Rasse sind, welche etwas kleiner ist als diejenige auf dem Festland. Oder dass es auch Bäume gibt, obwohl keine solchen sichtbar sind. Mindestens auf den ersten Blick, denn bei genauerem Hinschauen wachsen bodeneben kleine Äste von Birken, welche aber aufgrund des Klimas nie zu einem richtigen Baum heranwachsen.

so sichtbar habe ich Permafrost noch nie gesehen

Am Nachmittag ging es mit dem Auto in die andere Richtung der Stadt, wo es diverse Vogelarten, Polarfüchse und Walrosse zu sehen gab. Und dies bei schönstem Wetter mit wunderbarer Fernsicht übers Meer und in die Berge. Nur die Temperatur machte uns aufgrund des starken Windes etwas zu schaffen. Mehrere Schichten Kleider waren angesagt.

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