Dienstag, 18. Juni 2024

Der dritte Ausflug

Samstagnachmittag, 14:30 Uhr. Pünktlich holt uns eine Führerin mit dem Auto bei unserem Hotel in Longyearbyen ab, für eine dreistündige Besichtigungs-Tour im und um das Dorf. Wir sind die einzigen Gäste und haben deshalb eine Privatführung. Das hat den grossen Vorteil, dass wir das Programm selbst bestimmen können. Sachen, die wir auf den beiden vorangegangenen Touren schon gesehen haben können wir auslassen.

Zuerst geht es zur etwas erhöht gelegenen Kirche, welche nach dem 2. Weltkrieg neu erbaut wurde. Longyearbyen wurde von den deutschen Truppen aus der Luft total zerstört, kaum ein Haus wurde verschont. Der Plan war, die Kohle auf Spitzbergen zu nutzen, dazu kam es dann aber nicht.


in diesem Tresor in der Kirche können die Besucher
ihre Gewehre aufbewahren

Gleich neben der Kirche stehen die Überreste einer Kohlemine. Dort wurde das abgebaute Material sortiert, Kohle von Steinen und Erde getrennt und auf einer Seilbahn zum nahen Hafen transportiert. Die Anlagen der Kohleminen gelten übrigens als kulturhistorisches Erbgut und dürfen nicht abgebaut werden.

Blick von der Kohlesortieranlage über Longyearbyen

Weiter geht es mit dem Auto ins breite Tal hinein. Dort war früher der Flughafen und im Jahr 1942 verpasste ein deutsches Kampfflugzeug die Landung auf der Piste und verunfallte im sumpfigen Gelände. Das Wrack ist heute noch zu sehen. Aufgrund des trockenen und kalten Klimas ist es in erstaunlich gutem Zustand.

Und zum Schluss ging es weiter ins Tal hinein und auf einen Hügel, wo die letzte noch in Betrieb stehende Kohlemine steht. Von hier hat man einen schönen Weitblick über das Tal. Die Kohle wird heute nicht mehr auf einer Seilbahn zum Hafen transportiert, sondern mit Lastwagen. Und nächstes Jahr wird auch diese Mine geschlossen, denn Strom wird auf Spitzbergen seit kurzem mit Diesel und nicht mehr mit Kohle erzeugt.

Blick über das Tal, hinten der Fjord



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