Montag, 4. Dezember 2023

Schwäbisches Gedicht

In der Speisekarte im Liesele habe ich am Freitag auch ein schwäbisches Gedicht gefunden:

Der wo ons möchte kenne lerna,
onser Wese will erfassa,
der muass mit ons zammasitza
ond mit ons sich schmecka lassa:

Knöchla, Sauerkraut ond Spätzla,
Mutschla, Sääla, Kipf ond Brezla,
Hutzelbrot ond Laugawecka,
Schwartamaga, Peitschastecka,
Gaisburger Marsch ond viel Salätla,
Pfitzauf, Zemmetstern ond Fläädle,
Metzelsupp ond Zwetschgaschnitzla,
Schneiderfleck ond Buabaspitzla,
Guatsla, Hefekranz ond -zöpfla,
Fasnetküchla, Gsälz ond Knöpfla,
Streuselkucha, Supp ond Soss,
Maultascha, Dampfnudla riesagross!
Guglhopf, Sprengerle ond Waffla,
Leber- Backstoi-, Luckeleskäs.

Alles dees, en Abständ gnossa,
ischt ons Schwoba artgemäss.

Das Gedicht stammt von Friedrich E. Vogt (1905-1995), einem Schriftsteller aus Stuttgart oder schwäbisch Stuegert.

Einige Ausdrücke waren mir unbekannt. Hier ein paar Übersetzungen aufgrund meinen Google-Suchen:

Knöchla:    Eisbein
Mutschla:    sternförmiges Hefegebäck
Sääla:    nichts gefunden
Kipf:    wahrscheinlich Kipferl oder Hörnchen
Hutzelbrot:    Früchtebrot
Peitschastecka:    Landjäger
Pfitzauf:    ein Gebäck mit Milch und Eiern, welches stark aufgeht oder schwäbisch "aufpitzt"
Metzelsupp:    Wurstbrühe
Schneiderfleck:    ein Hefegebäck
Buabaspitzla:    Schupfnudeln
Gsälz:    Marmelade
Sprengerle:    Anisgebäck
Backstoikäs:    Käsesorte, welche einem Backstein ähnelt
Luckeleskäs:    Quark

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