Freitag, 8. Dezember 2023

Weisses Gold

Weisses Gold: so wurde früher Salz bezeichnet, als die Salzgewinnung noch sehr aufwendig und der Preis hoch war. Bei den Römern wurde Salz auch als Zahlungsmittel verwendet, zum Beispiel zur Bezahlung von Legionären. Daraus ist auch das Wort "Salär" abgeleitet, Salz als Lohn für Arbeit.

Am Mittwoch war ich in Pratteln bei den Schweizer Salinen, wo ich für 12 Franken eine öffentliche Führung gebucht hatte. Ich wollte etwas genauer wissen, wo und wie in der Schweiz Salz gefördert wird. Und der Eintritt war perfekt investiert, ich war der einzige Teilnehmer und kam in den Genuss einer gut einstündigen Privatführung. Die freundliche Angestellte hat mir alles genau erklärt und sie konnte meine Fragen kompetent beantworten.

Die Salzminen befinden sich in Muttenz. Dort hat es unterirdische Kavernen, aus welchen das Salz mit Wasser aus den Minen herausgelöst wird. Das mit Salz angereicherte Wasser, auch Sole genannt, wird dann in einer Pipeline zum Werk in Pratteln gepumpt. Dort wird das überflüssige Wasser in riesigen Silos verdampft. Und fertig ist das Weisse Gold.

die Verdampfungsanlage

Dann trennen sich die Wege für das gewonnene Salz abhängig vom Verwendungszweck. Den grössten Anteil hat das Auftausalz mit 30-50%. Dieses wird in der ganzen Schweiz zum Auftauen von Strassen ausgestreut. Das Auftausalz wird in riesigen Hallen offen gelagert. Dann gibt es Industrie- und Gewerbesalz, welches in grosse Säcke verpackt wird. Speisesalz wiederum hat einen Anteil von 10% und wird in die bekannten Haushaltspackungen abgefüllt. Die strengsten Anforderungen bezüglich Reinheit hat natürlich das Pharmasalz, welches in einer absolut sterilen Umgebung weiterverarbeitet wird.

Übrigens, die Schweizer Salinen haben den Auftrag, alle Kantone mit Auftausalz zu beliefern und sicherzustellen, dass dafür immer genügend Salz vorrätig ist.

vor einem Riesenberg Auftausalz, hier lagern 15'000 Tonnen



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