Auf unserer Chinareise vor 41 Jahren starteten wir in Guangzhou ganz im Süden und reisten mit diversen Zwischenstationen bis nach Peking im Nordosten. Viermal benutzten wir dabei das Flugzeug, einige Male aber auch den Zug. Die im Zug zurückgelegten Strecken waren ziemlich lang, etwa dreimal übernachteten wir im Schlafwagen. Damals waren die Züge ich China natürlich noch nicht so komfortabel wie heute, die alten Wagen ratterten über die unebenen Schienenstränge, was das Schlafen nicht gerade förderte. Aber immerhin waren unsere Abteile in der 1. Klasse relativ sauber und gepflegt.
Im Zug haben wir aber nicht nur versucht zu schlafen, wir wurden auch kulinarisch verwöhnt. Wir staunten, was das Küchenteam aus der äusserst engen und heissen Küche hervorzauberte. Convenience Food, welcher schnell in der Mikrowelle aufgewärmt wurde: Fehlanzeige. Alles wurde frisch zubereitet und in mehreren Gängen serviert. Wie in China üblich konnte jeder Passagier das Essen selbst aus grossen Töpfen schöpfen. Das war Chinesisches Essen in Reinkultur. Zum Essen wurde immer Tee gereicht, für ein Trinkgeld konnte man aber auch Reiswein oder Bier bestellen, was dann beim Einschlafen etwas half.
Und spannend war nicht nur die Aussicht durch die Zugfenster in die unendlich weite und fast unberührte Landschaft, sondern bei den Zwischenhalten auf Bahnhöfen das Treiben rund um den Zug. Die chinesischen Passagiere mischten sich mit lokalen Händlern, welche den Passagieren alles mögliche und unmögliche zum Kauf anboten. Und immer wieder wurden wir fast wie extraterrestrische Wesen bestaunt, besonders unsere Kleidung und die Fotoapparate stiessen auf grosses Interesse.
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