Samstag, 31. August 2024

eMS Rütli

Seit einigen Wochen höre ich Radio Pilatus wenn ich zuhause bin. Mir gefällt das unterhaltsame Programm mit viel guter Musik und nur wenig Werbung oder gesprochenen Beiträgen. Kürzlich machten sie dort Werbung für eine kleine Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee. Das wäre an sich nichts Spektakuläres, wäre da nicht das eMS Rütli, mit welchem die Rundfahrt durchgeführt wird.



das eMS Rütli wird als einziges Schiff der SGV-Flotte
mit einem Steuerrad gesteuert

Dabei handelt es sich um ein ziemlich kleines und altes Schiff mit Baujahr 1929. Speziell daran ist, dass es seit diesem Jahr mit einem Elektromotor angetrieben wird. Der Dieselmotor wurde letzten Herbst ausgebaut und über den Winter durch einen Elektromotor ersetzt. Deshalb auch die Bezeichnung "eMS".

Gestern reiste ich nach Luzern, um die besagte Rundfahrt zu testen. Und es hat sich gelohnt. Auf dem Schiffli ist es sehr gemütlich und auf der 80minütigen Rundfahrt werden Landestellen angefahren, welche ich gar nicht kannte. Zum Beispiel Tribschen oder Seeburg. Diese Orte werden von den grossen Schiffen, mit welchen ich normalerweise unterwegs bin, nicht angefahren. Und mit dem Elektromotor gleitet man fast geräuschlos über den See.

hier in Meggenhorn kehrt die Rütli wieder Richtung Luzern

Die Rundfahrt wird dreimal täglich durchgeführt, mehr Infos findet man hier. Wichtig: auf der Rütli gibt es kein kulinarisches Angebot, man sollte mindestens etwas Trinkbares mitbringen.

Freitag, 30. August 2024

Wanderung Spitzmeilenhütte

Datum: 28. August 2024
Dauer: 4h30
Länge: 13.6 km
Wetter: sonnig, später leicht bewölkt
Route: Maschgenkamm-Fursch-Pt. 2069-Spitzmeilenhütte-Pt. 2069-Calans-Zigerfurgglen-Crestis-Maschgenkamm
Charakteristik: leichte Wander- und Bergwege


die Churfirsten vom Maschgenkamm

Alp Fursch, links der Spitzmeilen

Marlise winkt vom Aussichtspunkt
bei der Spitzmeilenhütte


rechts die moderne Spitzmeilenhütte

Um die 30 Grad oder sogar etwas darüber waren für Mittwoch angesagt. Viel zu heiss für eine Wanderung im Flachland, aber auf einer Höhe um 2000 Metern machbar.

Marlise hat von einer Freundin einen Tipp für eine Rundwanderung auf dem Flumserberg erhalten, das wollten wir in die Tat umsetzen.

In Unterterzen am Walensee nehmen wir die Gondelbahn zur Tannenbodenalp, bis dort ist das GA gültig. Für die Weiterfahrt hinauf zum Maschgenkamm müssen wir aber 17.50 Franken pro Person retour bezahlen.

Die Bergstation liegt auf etwas über 2000 Metern und die Temperatur ist etwas angenehmer als unten am Walensee. Nach den ersten Föteli von den Churfirsten und dem Spitzmeilen nehmen wir die Rundwanderung in Angriff.

Zuerst geht es etwa 200 hm hinunter zur Alp Fursch mit einem kleinen Bergbeizli, wo man vom Alpkäse probieren kann. Die verlorenen Höhenmeter wollen gleich wieder zurückgewonnen werden, auf mässig steilem Bergweg geht es hinauf zum Punkt 2069. Es ist windstill und Bäume hat es auf dieser Höhe keine, das führt zu einigen Schweissperlen auf der Stirn.

Unser Ziel ist die Spitzmeilenhütte, welche eine knappe halbe Stunde vom Punkt 2069 entfernt ist. Auf der grossen Terrasse stärken und/oder erfrischen sich zahlreiche Wanderer. Auch ich genehmige mir eine feine Tomatensuppe und trinke etwas dazu. Derweil steigt Marlise noch 100 weitere Höhenmeter auf zum Madseeli und ist schon bald wieder zurück.

Bis zum Punkt 2069 geht es auf dem gleichen Weg zurück, dort zweigen wir nach links ab und nehmen die zweite Hälfte der Rundwanderung in Angriff. Nach zwei weiteren Stunden mit vielen leichten Auf- und Abstiegen sind wir zurück auf dem Maschgenkamm. Die Route ist sehr empfehlenswert, sie bietet tolle Ausblicke, enthält keine Schwierigkeiten und ist für jedermann mit der erforderlichen Fitness machbar.

Mittwoch, 28. August 2024

Wanderung Schindellegi - Samstagern

Datum: 26. August 2024
Dauer: 3h10
Länge: 11.7 km
Wetter: stark bewölkt
Route: Schindellegi - Ober-Rossberg - Oerischwandtobel-Hütten-Blegi-Freyenweijer-Samstagern
Charakteristik: leichte Wanderwege, relativ viel Hartbelag


Blick vom Ober-Rossberg zum Obersee...

...und Richtung Zürich

die Sihl bei der Hüttner Brugg

Hüttner See in Sicht

am Freyenweijer

Für den Montag sagten die Wetterschmöcker freundliches Wetter voraus bei moderaten Temperaturen. Ideal für die schon lange geplante relativ kurze Verbindungswanderung in der Nähe der Sihl.

In Wädenswil steige ich auf die SOB Richtung Einsiedeln um, steige aber schon im schwyzerischen  Schindellegi aus. Im hügeligen Gelände geht es nicht lange flach, schon bald steigt mein Weg ziemlich steil an. Anfangs geteert, dann bergwegig und dann wieder auf Hartbelag geht es hinauf zum Ober-Rossberg mit dem schön gelegenen Gasthaus, welches aber am Montag und Dienstag zu ist.

Nach dem Genuss der Aussicht über den Zürichsee geht es hinunter, zuerst auf Alpweiden, dann durch das Oerischwandtobel, durch welches der Oerischwandbach über unzählige künstliche Stufen den Weg zur Sihl sucht.

Unten an der Sihl geht es über die Hüttner Brugg und auf der Strasse hinauf ins zürcherische Hütten. Dort muss ich den Weg suchen, denn den auf der Karte eingezeichneten Weg zum Hüttner See gibt es nicht mehr. Aber nach einem kurzen Umweg bin ich wieder auf dem richtigen Weg.

Auf der südlich des Sees verlaufenden Nebenstrasse geht es weiter zur Neumüli. Das ist ein Restaurant mit Tankstelle und einem riesigen Mühlenrad aus Metall, welches besichtigt werden kann. Drehen tat es sich aber nicht, obwohl der Bach Wasser führte. Aber wahrscheinlich floss das Wasser unter dem Rad durch und nicht darauf.

Zum Schluss gab es noch eine Runde um den Freyenweijer, einem unter Naturschutz stehenden Gewässer mit vielen Enten und Möven.


Dienstag, 27. August 2024

Landstädtchen Wiedlisbach

Das im bernischen Oberaargau gelegene Wiedlisbach ist eines der Landstädtchen, welches ich noch nie besuchte, mindestens bis letzten Mittwoch. Auf mindestens zwei Wanderungen war ich schon auf Gemeindegebiet von Wiedlisbach unterwegs, aber das Städtchen betrat ich dabei nicht. Auf der letzten Wanderung dann aber schon, ich rechnete genügend Zeit für eine Besichtigung ein.


Wenn man vom Bahnhof her kommt sticht sofort der "Städtliturm" genannte mittelalterliche Turm an der  nordwestlichen Ecke des Zentrums ins Auge, er gilt auch als Wahrzeichen von Wiedlisbach. Er grenzt an eine Häuserzeile mit grossen Vorgärten. Ich folge einem Wegweiser, auf welchem ein öffentlicher Zugang zum Städtchen angezeigt wird. Dabei muss ich durch eine Tür durch die Häuserzeile hindurch und befinde mich dann im Innenbereich des "Städtli", wie es hier heisst.


Das Zentrum macht einen sehr gepflegten Eindruck, die alten Häuser sind in gutem Zustand. Vor vielen Jahren erhielt Wiedlisbach den Wakker-Preis für eine vorbildliche Ortspflege. An einzelnen Häusern hat es Tafeln, auf welchen die Geschichte des jeweiligen Gebäudes erklärt wird.


Gegründet wurde Wiedlisbach übrigens im 13. Jahrhundert. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage erhielt es von Anfang an das Stadtrecht. Stand Ende 2023 wohnten 2578 Einwohner in der Gemeinde.

Luftbild von Walter Mittelholzer (1925)


Montag, 26. August 2024

Wanderung Oberbipp - Aarwangen

Datum: 21. August 2024
Dauer: 4h10
Länge: 16.0 km
Wetter: wechselnd bewölkt
Route: Oberbipp-Wiedlisbach-Erlimoos-Chleihölzli-Hüenergarte-Chällerrain-Bannwil-Schwanau-Aarwangen Schloss
Charakteristik: leichte Wander- und andere Wege sowie Strassen


Blick Richtung Klus mit dem Schloss Neu Bechburg

Bannwil

Aarwangen mit dem im Umbau befindlichen Schloss

Moderate Temperaturen waren für den Mittwoch angesagt, Grund genug für eine Wanderung. Ich hatte keine Lust, allzu früh aufzustehen, deshalb entschied ich mich für eine Route im bernischen Oberaargau.

In Oensingen steige ich auf das aare seeland Bähnli, im Volksmund "Bipperlisi" genannt, Richtung Solothurn um und steige in Oberbipp aus. Von dort geht es durch Wohnquartiere mit wenig Verkehr ins benachbarte Wiedlisbach. Die beiden Gemeinden sind praktisch zusammengewachsen, die Siedlungsgebiete treffen nahtlos aufeinander.

Nach einem Rundgang durch Wiedlisbach (mehr davon morgen) geht es zum Erlimoos, einem kleinen Naturschutzgebiet. Auf der Karte ist ein Weiher eingezeichnet, Wasser sehe ich aber nicht, alles ist überwuchert.

Auf einer Brücke überquere ich die Autobahn und tauche ins Chleihölzli ein. Die nächsten zwei Stunden geht es durch den grossflächigen Langwald, bevor ich bei Bannwil wieder ein Siedlungsgebiet erreiche.

Jetzt geht es hinunter ans nördliche Ufer der Aare, welcher ich flussabwärts auf einem schönen und meist schattigen Weg bis zum Schloss Aarwangen folge. Eine Schlossbesichtigung ist leider nicht möglich, es wird umgebaut bis im Frühling 2025. Gleich neben dem Schloss nehme ich wieder das aare seeland Bähnli zurück nach Oensingen.

die Bipperlisi tragen Namen von Planeten, hier die Venus




Sonntag, 25. August 2024

Le Vainqueur

Etwa 50 Minuten nach dem "Hydre" resp. was von ihm übrigblieb kam ich beim "Vainqueur", also Gewinner, vorbei. Auch dieser Name ist nicht zufällig. Früher hatte es dort zwei nah beieinander stehende Bäume, welche sich den Platz streitig machten. Überlebt hat der Kampf nur einer, eben der Gewinner. Vom Verlierer liegt noch ein Teil des Stammes neben dem Gewinner.

Beim Baum handelt es sich um eine Stieleiche mit einem Stammdurchmesser von 136 cm und einer Höhe von 16 Metern. Er steht auf dem Gebiet der Gemeinde La Verrerie.

der Gewinner und die Überreste des Verlierers



Samstag, 24. August 2024

L'Hydre

Die Hydra, frz. Hydre ist ein Ungeheuer in einer griechischen Sage mit einem Hundekörper und vielen Schlangenköpfen. So heisst auch ein Baum auf dem Gemeindegebiet von St-Martin FR, dort kam ich am Montag auf meiner Wanderung vorbei.

Es handelt sich um eine Buche, aber eine spezielle. Der Stamm besteht aus mehreren ineinander verwachsenen Stämmen, welche sich weiter oben noch mehrfach aufteilen. So ähnlich wie die Schlangenhälse und -köpfe bei der Hydra.

So wird der Baum vom freiburgischen Amt für Wald und Natur beschrieben. Oder wurde beschrieben, denn ich finde die Seite mit der Sammlung der Baumbeschreibungen nicht mehr. Aber vor Ort suche ich den Baum vergeblich. Es hat dort zwar eine Infotafel mit einem Hinweis auf den Baum, aber ich kann ihn nicht orten. Es könnte aber auch sein, dass er gefällt wurde, am Boden liegt ein Stück eines dicken Stammes, welcher aus mehreren Stämmen besteht. Das könnten die Überreste des Hydre sein. Wenn dem so wäre sollte jemand die Infotafel entfernen.

gehörte das Stammstück am Boden zur Hydra?



Freitag, 23. August 2024

Fünf Ehemalige

Meine montägliche Wanderung im Freiburgischen war ertragreich, gleich fünf ehemalige Gemeinden lagen am Weg:


Les Ecasseys

Im Jahr 2002 zählte die kleine Gemeinde noch 51 Einwohner. 2003 fusionierten diverse Gemeinden, darunter auch Les Ecasseys, mit Vuisternens-devant-Romont.

Dazu und auch zu den anderen Ehemaligen ein passendes Gedicht von Alain Neuhaus:

Diemerswil und Les Ecasseys
Fascht s gliiche Wappe - im zwöite hät ’s unte no e Rose, e Farb und en Drüübärg meh
Mir die beide Gmeinde uf de Charte nümm sueche müend
Wil sie nümm exischtiere tüend

Diemerswil

Les Ecasseys


Le Crêt

Seit 2004 ist Le Crêt (auf der Karte Le Crêt-près-Semsales benannt) Teil der Gemeinde La Verrerie. Die Gemeindeverwaltung befindet sich seither in Le Crêt.

Die neui Gmeind La Verrerie
D Eigeschtändigkeit vo Le Crêt, Grattavache und Progens isch verbii
In Chraft sit zwöituusigvier
Im Wappe hät ’s u.a. en Schtier

Bouloz und Porsel

2004 schlossen sich Bouloz, Pont und Porsel zur neuen Gemeinde Le Flon zusammen, die Gemeindeverwaltung ist in Porsel.


Porsel, Bouloz und Pont
Bilde die neui Gmeind Le Flon
Sit 2004 unter Dach und Fach
Sie liet im Bezirk Vivisbach

Fiaugères

Ebenfalls im Jahr 2004 fusionierte Fiaugères mit dem südwestlich gelegenen Saint-Martin.

Besencens, Fiaugères und Saint-Martin
Wele Name wemmer näh
Am gschiitschte de vom grööschte Ort
Bruucht ’s no Bedänkzit oder wird entschide sofort


N.B. Die Dörfer Le Crêt, Porsel und Fiaugères habe ich nicht durchwandert, ich war aber bei allen auf deren ehemaligem Gemeindegebiet unterwegs.

Donnerstag, 22. August 2024

Wanderung Les Ecasseys - La Verrerie

Datum: 19. August 2024
Dauer: 3h10
Länge: 12.5 km
Wetter: anfangs bewölkt, später sonnig
Route: Les Ecasseys - Le Crêt-près-Semsales - Bouloz-Les Ponteires-Hauts de Fiaugères-Clos Dey-Progens-La Verrerie
Charakteristik: leichte Wege und Strassen, 90% unmarkiert, viel Hartbelag


ein hübsches Arrangement bei Bouloz

Weitsicht über die Hochebene zu den Freiburger Alpen

die hybride Kirche in Progens mit Kreuz und Güggel

Hinter dem Mond links, so könnte man die Gegend beschreiben, wo sich meine Montagswanderung abspielte. Kaum jemand ausser den Einheimischen verirrt sich dorthin, wo sich Fuchs und Gans gutenacht sagen. Die Chance, dort andere Wanderer anzutreffen, liegt fast bei Null. Es hat zwar vereinzelt markierte Wanderwege, deren Zustand lässt aber darauf schliessen, dass diese fast nie begangen werden. Trotzdem oder vielleicht gleich deshalb ist es reizvoll, einmal dort unterwegs zu sein. Man fühlt sich fast ein wenig wie ein Pionier.

Mit dem Bus fahre ich nach Les Ecasseys, einem winzigen Weiler mit vielleicht einem Dutzend Einwohner. Wahrscheinlich wunderte sich der Buschauffeur, dass dort ein Wanderer ausstieg. Und als Wanderer ist man dort auch etwas fehl am Platz. Die ersten 600 Meter geht es auf einer Hauptstrasse ohne Trottoir, bis ich auf einen markierten Wanderweg Richtung Crêt-près-Semsales einbiegen kann.

Kurz vor dem Dorf geht es in westlicher Richtung weiter auf einer unmarkierten Nebenstrasse bis Bouloz, welches ich durchquere und Richtung Süden zum ersten von zwei speziellen Bäumen weitergehe. Hier ist man auf etwas mehr als 900 Metern Höhe und hat eine schöne Weitsicht. Die Freiburger Alpen verstecken sich aber hinter den Wolken.

Wenig später folgt der zweite Baum, bevor es auf einem wieder markierten Weg hinauf nach Progens und hinunter zum Ziel in La Verrerie geht, wo der Bus zurück nach Romont schon bald vorfährt.

Mittwoch, 21. August 2024

Vitromusée Romont

Im Château von Romont ist das weltweit einzige Museum zum Thema Glasmal-Kunst untergebracht, das Vitromusée. Eben auch eines von den vielen Schweizer Museen mit sehr spezifischem Thema. In diversen Räumen sind viele Beispiele von Glasmalerei aus verschiedenen Epochen und mit unterschiedlichsten Motiven ausgestellt. Zudem wird die Technik der Glasmalerei erklärt. Oder der Techniken, denn davon gibt es eine ganze Reihe.

Das Vitromusée besuchte ich aber am Sonntagnachmittag nicht unbedingt weil ich mich stark für diese Kunst interessiert hätte. Vielmehr wollte ich mir die temporäre Ausstellung von swisstopo, früher Landestopograhpie, ansehen. Dort wird die Herstellung von Landeskarten mithilfe von gravierten Glasplatten erklärt. Diese Technik lässt sich durchaus mit Glasmalerei vergleichen, obwohl sich die Techniken unterscheiden.

Bis Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden gravierte Kupferplatten als Druckvorlage für die Landeskarten verwendet. Deren Herstellung war aber sehr zeitraubend und die Platten hatten den Nachteil, dass sie sich temperatur- oder feuchtigkeitsabhängig leicht ausdehnten oder zusammenzogen. Zudem verloren sie mit der Zeit an Detailschärfe.

Als Ersatz für die Kupferplatten wurde eine neue Technik mit Glasplatten entwickelt, auf welche die Karten eingraviert wurden. Und zwar nicht alles auf einer Platte, sondern verschiedene Kartenebenen auf verschiedenen Platten. So zum Beispiel eine Platte für Gewässer, eine für Wälder oder eine für die Beschriftungen. Die Gravur war natürlich sehr herausfordernd und verlangte von den Spezialisten eine sehr genaue Arbeitsweise. Die grösste Schwierigkeit bestand in der Gravur der Felsen mit dem Ziel, eine 3D-Illusion zu schaffen.

zwei ca. 1 m2 grosse Glasplatten...

...mit der sehr feinen Gravur

Die Glasplatten sind natürlich längst Geschichte, seit 2000 werden die Landeskarten nur noch digital produziert.

Dienstag, 20. August 2024

Romont

Romont, das hübsche, auf einem Hügel zwischen Fribourg und Lausanne gelegene Städtchen, stand schon mehrfach im Zentrum meiner Aktivitäten, so auch am Sonntag und Montag. Geplant war ein sonntäglicher Besuch im Glasmalerei-Museum und am Montag eine Wanderung inklusive Besuch von ehemaligen Gemeinden und zwei speziellen Bäumen. Über all das folgen separate Einträge.

Romont, die Glas- und Glasmalereistadt

Romont hat zwei gegensätzliche Gesichter. Da sind einerseits die Quartiere im Flachland rund um den Hügel. Hier wurde in den letzten Jahren gebaut was das Zeug hält, Industrien und moderne Wohnbauten breiteten sich wucherartig aus. Auf dem Hügel dann andererseits das mittelalterliche Zentrum des Städtchens mit dem Château, den von weither sichtbaren Türmen, der imposanten Kirche und den alten Wohn- und Geschäftshäusern.

im Château befindet sich das Vitromusée

Wie schon bei meinem letzten Besuch übernachtete ich wieder im Hotel Belle Croix, dem einzigen 4*-Hotel am Platz. Dieses ist zu Fuss fünf Minuten vom Bahnhof entfernt und bietet komfortable Zimmer zu fairen Preisen an. Im Restaurant mit einer grossen Terrasse kann man sich auch verpflegen, ausser wenn gerade Sonntag ist, dann ist es nur mittags geöffnet.

Leider ist das kulinarische Angebot am Sonntagabend sehr eingeschränkt, ausser einem indischen Restaurant und einem Pizza-TakeAway fand ich nichts Brauchbares. Das war für mich aber kein Problem, denn die indische Küche schätze ich sehr. Deshalb gönnte ich mir ein Lammgericht an einer Garam Masala-Sauce mit Reis und Garlic Naan.

In Zukunft werde ich wohl nicht mehr so oft zu Gast in Romont sein, die zu bewandernden ehemaligen Gemeinden werden immer weniger. Aber ich erinnere mich immer wieder gerne an das schöne Städtchen in schöner Umgebung.

Sonntag, 18. August 2024

Zürcher Wasserbüffel

Kürzlich las ich in einer Zeitung vom Riedenholzhof am Stadtrand von Zürich. Dort würden Wasserbüffel gezüchtet, stand im Artikel. Und dass man in einem Hofladen diverse Produkte dieser Zucht kaufen könne. Fleisch, Milch und Milchprodukte wie Joghurt oder Käse. Alles von den Wasserbüffeln, versteht sich. Das wollte ich mir am Samstag anschauen.

Vom Bahnhof Oerlikon fährt der Bus Nr. 75 Richtung Norden, zuerst durch das Geschäftszentrum, dann durch Wohnquartiere bis an den Stadtrand, wo das Siedlungsgebiet langsam ausfranst und der Natur Platz macht.

Von der Haltestelle Köschenrüti geht es 10 Minuten zu Fuss auf einem Feldweg zum Riedenholzhof. Dort erblicke ich ein paar "normale" Kühe, welche ebenfalls auf dem Hof gehalten werden. Die Hauptdarsteller waren für mich aber natürlich die Wasserbüffel, welche sich im Aussenbereich des Stalls aufhielten. Zum Glück hinter Gitter, denn ich hätte keine Lust auf einen direkten Körperkontakt gehabt. Dies einerseits aufgrund der gewaltigen Körpermasse und andererseits wegen des doch sehr urtümlichen Aussehens. Aber wahrscheinlich täuschte der Eindruck, vielleicht sind die Tiere ganz ungefährlich und lieb zu den Menschen.

der Nachwuchs ist am Heranwachsen

Im Hofladen deckte ich mich dann mit ein paar tiefgefrorenen Stücken Wasserbüffelfleisch ein. Ein kleines Filet hatte ich gleich gestern zum Znacht, gebacken im Teig. Der Geschmack des Fleisches wich schon etwas von einem normalen Rindsfilet ab. Aber das soll es ja auch, sonst hätte sich der Ausflug nicht gelohnt.

Heute geht es ins Welschland, ich möchte morgen Montag wieder einmal etwas wandern. Ehemalige Gemeinden und Bäume sind das Ziel. Mehr darüber am Dienstag.

Freitag, 16. August 2024

Wandern am 16. August

Immerhin fünfmal schnürte ich seit 2011 an einem 16. August die Wanderschuhe, für den Hochsommer nicht schlecht.

2013

von Lutertannen nach Wildhaus, 20.4 km

2014

von Gossau nach St. Gallen, 17.5 km

2015

von Fleurier nach Couvet, 15 km

2018

im Averstal von Cröt nach Juf, 11.1 km

2023

vom Jakobshorn nach Davos, 9.5 km

Aufs Wochenende hin soll es etwas abkühlen, unterstützt von etwas Regen oder Gewittern. Vielleicht kann ich dann endlich wieder einmal den Rucksack packen und etwas Sportliches leisten. Gegen Regen hätte ich nichts auszurichten, Gewitter wären dann schon kritischer.