Auf meinen vielen Wanderungen durch die Schweiz habe ich mich immer wieder über den teilweise komplizierten Grenzverlauf von Kantonen und Gemeinden gewundert. So zum Beispiel im Welschland im Grenzgebiet Waadt/Fribourg, wo man selbst auf kurzen Wanderungen mehrmals den Kanton wechselt.
Jetzt habe ich aber von einem Ort an der Grenze zwischen Holland und Belgien gelesen, welche bezüglich Grenzverlauf alles in den Schatten stellt, was ich in der Schweiz gesehen habe. Die Rede ist von Baarle resp. das holländische Baarle-Nassau und das belgische Baarle-Hertog.
Im holländischen Baarle-Nassau liegt als Enklave das belgische Baarle-Hertog. Aber nicht als zusammenhängendes Gebiet, sondern zerstückelt in 22 Einzelteile, sie besteht also aus mehreren Enklaven. Damit aber nicht genug: In zwei belgischen Enklaven hat es mehrere holländische Enklaven, also eine Art Unterenklaven. So sieht das dann auf einer Karte aus:
Die Grenze verläuft durch viele private und öffentliche Gebäude und Gärten, darunter auch Restaurants. Es gab Zeiten, als die Restaurants in Holland und Belgien unterschiedliche Öffnungszeiten hatten, was dazu führte, dass die Gäste manchmal den Tisch wechseln mussten, um weiterhin bedient zu werden.
Der Ort liegt nordöstlich der belgischen Hafenstadt Antwerpen. Sollte ich einmal in dieser Gegend unterwegs sein werde ich dort einen Besuch machen. In einer Broschüre sind Rundgänge beschrieben, welche durch die vielen Enklaven führen.
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