Ganggelibrogg, so wird die Haggenbrücke zwischen St. Gallen und dem ausserrhodischen Stein im lokalen Volksmund auch genannt. Der Name stammt vom Verb "ganggelen", also schwanken, und dies mit gutem Grund. Schon bei der Eröffnung der 1936/37 erbauten Brücke geriet sie ins Schwanken und sie tat dies noch viele Jahre, erst bei der 2009 durchgeführten Totalsanierung konnte das Phänomen beseitigt werden. Das Schwanken sei konstruktionsbedingt und ungefährlich gewesen, kann man auf einer Infotafel lesen.
Wenn man über die für Fussgänger und Radfahrer reservierte Brücke geht hat man zwar einen schönen Blick über das Sittertobel, von der Konstruktion sieht man aber nichts. Dafür muss man wie wir dem beschilderten Brückenweg durch das Tobel folgen. Von dort kann man die filigrane Metallkonstruktion aus verschiedenen Blickwinkeln bewundern und darüber staunen, dass sie seit bald 100 Jahren alle Stürme überstanden hat. Von unten sind auch die beidseits angebrachten Netze sichtbar, welche Leute daran hindern soll, sich in die Tiefe zu stürzen.
Die Brücke weist eine Länge von 355.6 Metern und eine Höhe von 98.6 Metern auf, damit ist sie eine der höchsten Stege Europas. Noch ein interessantes Detail: Temperaturabhängig kann sich die Brücke um bis zu 22 cm ausdehnen resp. zusammenziehen. Deshalb wurde sie nur auf der Steiner Seite fest verankert, auf der St. Galler Seite ist sie auf Rollen gelagert.
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