Die Churer Beinwurst, welche ich am Sonntagabend zum Znacht genoss, ist keine 08:15-Wurst, sie gehört deshalb hier etwas ausführlicher erklärt.
Der Wurstinhalt besteht aus Schweinefleisch, wobei fast alles was essbar ist verwendet wird. Unter anderem werden auch Schwanz- Ohr- und Schnörrli-Stücke verwendet. Und ab und zu findet man auch ein Knochenstück in der Wurst. Das ist aber kein Versehen des Metzgers, sondern es gehört in diese Wurst, daher auch ihr Name.
Sehr speziell ist, dass die Fleischstücke sehr grob geschnitten sind, oft findet man in der Wurst Stücke mit 2 bis 3 cm Länge. Die Beinwurst ist ordentlich deftig mit einem hohen Fettgehalt. Nach dem Ziehenlassen im heissen Wasser, was mindestens zwei Stunden in Anspruch nimmt, muss man beim Aufschneiden gut aufpassen, dass man keine Fettspritzer abbekommt.
Die Beinwurst ist im Bündnerland sehr traditionell, sie wird herbstens und winters oft aufgetischt, es gibt vielerorts sogenannte Beinwurstabende, an welchen die Wurst als Königin der Würste geehrt wird. Es gibt sogar ein Lied, welches an den Abenden gesungen wird:
„Die Beinwurst ist die Königin, wohl unter allen Würsten, o rötlich, Fleisch und weisses Bein, sich spiegelnd im Veltlinerwein, ein Anblick hochentzückend, ein Schmausen herzerquickend.“
All das und noch viel mehr kann man auf der Website des kulinarischen Erbes der Schweiz nachlesen.
Gekauft habe ich die Wurst übrigens in der Metzgerei Mark in Landquart. Von dieser Metzgerei gibt es auch Filialen in Chur, Schiers und Lunden. "Unsere" Wurst wog 475g, es gibt aber auch kleinere und grössere.
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