Donnerstag, 12. September 2024

Sasso San Gottardo

Schon seit einiger Zeit stand der Besuch des Sasso San Gottardo auf meiner Pendenzenliste. Gestern konnte ich den Eintrag löschen.

Wahrscheinlich weiss nicht jeder Leser, was der Sasso San Gottardo ist: Es handelt sich um eine militärische Festungsanlage auf dem Gotthardpass, gebaut wurde sie in den Kriegsjahren 1941 bis 1944. Die Festung hätte einen Angriff vom Tessin her abweisen sollen, dazu kam es aber glücklicherweise nicht. Bis 1995 diente sie als Übungs- Anlage für die Artillerie. Die Festung verfügte über zwei fest installierte Kanonen und einige Maschinengewehre.

Stromgeneratoren

Die Festung ist in Form eines weit verzweigten Gangsystems in den Berg hineingebaut. Sie verfügt über zwei Ein- resp. Ausgänge, welche natürlich perfekt getarnt waren. Im Notfall hätten die Soldaten mehrere Wochen in der Festung verbringen können. Sie hatte eine autonome Stromversorgung, Schlafräume, Küche und sanitäre Anlagen, diese aber ohne Duschen.

der Schräglift fährt 80 hm nach oben

Als Besucher muss man sich entscheiden, ob man die ganze Anlage anschauen möchte oder nur einen Teil. Ich wollte mich nicht mit einem Teil begnügen und kaufte das Ticket für 25 Franken, welches auch zum Besuch des hinteren Teils berechtigt.

einer der letzten Tagesbefehle

Zuerst geht es etwa 300 Meter durch einen Stollen bis zum vorderen Teil der Festung. Dort hat es diverse Ausstellungen in verschiedenen Räumen, zum Beispiel eine Bergkristall-Ausstellung oder eine zum Thema "Goethe's Besuch auf dem Gotthardpass".

Mannschaftsunterkunft

Dann geht es durch einen 500 Meter langen Stollen zu einem Schräglift, mit welchem man weiter in den Berg hineingefahren wird. Dort können die Mannschaftsunterkünfte, Essräume sowie die Kanonen und Maschinengewehr-Stände besichtigt werden.

eine von zwei Kanonen

Eindrücklich war für mich vor allem die Weitläufigkeit der Anlage und die Vorstellung, dort ohne Tageslicht Tage oder Wochen verbringen zu müssen.

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