Bis zum letzten Jahr fand die GV der Hotelgruppe Sunstar jeweils in deren Hotel in Davos statt. Die Aktionäre wurden dort mit einer perfekt organisierten GV und einem ebenso perfekt präparierten und servierten dreigängigen Essen im gediegenen Restaurant verwöhnt. Einer der GV-Höhepunkte im Jahresablauf, welchen man nicht verpassen sollte.
Leider wurde das Hotel in Davos im letzten Sommer an die Bergbahngesellschaft von Davos-Klosters verkauft. Als Grund für den Verkauf wurden von Sunstar die nicht kostendeckenden Zimmerpreise erwähnt. Die Hotelkapazitäten wurden auf das jährliche WEF ausgerichtet was dazu führt, dass es in der WEF-freien Zeit zu grosse Kapazitäten hat, welche zu tiefen Preisen verkauft werden müssen.
Mit dem Verkauf verschwand natürlich die bewährte GV-Location und die Firma musste einen anderen Standort suchen. Naheliegend wäre natürlich eines der verbliebenen Hotels gewesen, aber Sunstar hat sich anders entschieden. Dieses Jahr wurde der Anlass im Elefantenhaus in Liestal durchgeführt. Das Elefantenhaus ist ein ehemaliges Gebäude des lokalen Kraftwerkes, in welchem zwei Generatoren standen, welche angeblich wie Elefanten aussahen. Das Gebäude wurde umgenutzt, heute befindet sich darin ein kleines Theater. Und Liestal macht insofern Sinn, als dass Sunstar dort ihren Geschäftssitz hat.
Am Dienstagnachmittag versammelten sich 88 Aktionäre im besagten Theater, um ihre Rechte wahrzunehmen. Und dies obwohl sie auf verlorenem Posten standen, denn gegen die Mehrheitsaktionäre mit 75% der Stimmen war kein Kraut gewachsen.
Nach diversen Vorträgen zu den Resultaten und Informationen zu geplanten Investitionen führte der VR-Präsident durch die Traktandenliste, welche in einer Viertelstunde abgearbeitet wurde. Anschliessend wurden die Teilnehmer zu einem Apéro riche eingeladen.
Die Aktionäre verliessen das Theater und begaben sich ins Freie, wo einige grosse Tische standen. Niemand wusste genau, wo der Apéro geplant war. Die Tische waren leer und kein Mensch wusste, wie es weiterging. Kein Personal, nichts zu trinken geschweige denn zu essen war vorbereitet. So etwas habe ich an einer GV noch nie erlebt, und von diesen habe ich ja schon viele besucht.
Nach einer Viertelstunde wurde es mir zu bunt, ich beschloss, den Heimweg anzutreten und zuhause etwas zu essen und trinken. Auf dem Heimweg wunderte ich mich darüber, wie ein Hotelunternehmen wie die Sunstar es nicht fertigbringt, ein vernünftiges Catering für den Apéro zu organisieren. Ein Armutszeugnis für diese Firma und gegenüber den Vorjahren ein Totalabsturz.
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