Freitag, 9. September 2022

Kloster Muri

Am Mittwoch machte ich einen spontanen Ausflug ins aargauische Muri, ich wollte mir das Kloster und davon insbesondere die Klosterkirche ansehen. Vor einiger Zeit las ich davon in einer Zeitung. Vom Bahnhof sind es nur fünf Minuten zu Fuss bis zur Kirche.

Gegründet wurde das Kloster 1027 vom habsburgischen Grafen Radbot und seiner Ehefrau Ita von Lothringen. Über die Jahrhunderte entwickelte sich das Kloster kontinuierlich, es erwarb in der Gegend Ländereien, Wälder und Tierzuchten. Es galt als eines der reichsten Klöster der Schweiz. Nach dem Einmarsch der Franzosen wurde es 1841 aufgehoben. Heute wird die weitläufige Anlage vielfältig genutzt, zum Beispiel in Form eines Museums, eines Pflegeheimes oder Gemeindebehörden. Details über die Geschichte kann man hier nachlesen.

Die Kirche St. Martin wurde zeitgleich mit dem Kloster errichtet, vom ursprünglichen Gebäude sind aber nur noch die Fundamente der Türme vorhanden.

Die im Barock-Stil eingerichtete Kirche weist einige Besonderheiten auf, drei davon möchte ich hier erwähnen.

Das Oktogon, also ein gleichmässiges Achteck, überspannt den Zentralraum der Kirche und ist das grösste seiner Art in der Schweiz.


Die fünf Orgeln: Neben der grossen Orgel über dem Eingang hat es zwei kleinere Orgeln im vorderen Teil des Innenraums sowie zwei portable Orgeln im Chor. Die Orgeln werden heute noch für spezielle Konzerte benutzt.

die grosse Orgel...

und links und rechts die kleinen

Die Loreto-Kapelle befindet sich im an die Kirche angrenzenden Kreuzgang. Besonders daran sind zwei Sachen, einerseits die Gruft unter der kleinen Kapelle. Diese wird von Nachkommen der Habsburger als Begräbnisstätte genutzt. Dieses Jahr wurde zum Beispiel Erzherzogin Margherita begraben.

Andererseits sind die konservierten Herzen des letzten österreichischen Kaiserpaares Karl I. und Zita von Bourbon-Parma in einem Urnenstein hinter dem Altar gelagert. Die Gebeine von Karl I, der schon 1922 mit nur 35 Jahren auf Madeira starb, ruhen in Funchal. Und die von der 1989 in Zizers verstorbenen Zita ruhen in der Kaisergruft in Wien.

Blick in die Loreto-Kapelle, hinter dem Altar ruhen die Herzen,
unter dem Gitter ist die Gruft der Habsburger zu sehen

Vom 10. September bis 6. November findet übrigens eine Ausstellung über Kaiserin Zita statt, es werden Gegenstände inkl. Briefe, Tagebücher und Bilder aus dem Privatarchiv der Kaiserin gezeigt. Sicher interessant für Leute, welche sich für die Geschichte der Habsburger interessieren.

P.S. Heute geht es ins Swissair-Wanderweekend, der nächste Eintrag folgt am Montag.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen