Mittwoch, 22. Juni 2022

Mulegns

Mulegns (deutsch Mühlen), die zweite am Donnerstag besuchte ehemalige Gemeinde, hat einen eigenen Eintrag verdient.

das Wappen von Mulegns mit Mühlerad und Julia

Das Dorf liegt an der Julierstrasse zwischen Savognin und Bivio. Täglich wird es von unzähligen Autos, Motorrädern, Lastwagen, Autocars und auch Velos durchfahren, in der Sommer- und Wintersaison dürften es tausende von Fahrzeugen sein. Und kaum einer kommt auf die Idee, hier anzuhalten, denn es gibt keinen offensichtlichen Grund dafür. Kein Restaurant, kein Laden, keine Tankstelle.

Bis vor wenigen Jahren hätte auch kaum ein Schweizer gewusst, wo Mulegns liegt. Das änderte sich, als das Schweizer Fernsehen vor einigen Jahren eine Doku-Serie über das Dorf ausstrahlte, welche auch ich mit Interesse verfolgte. In den Sendungen ging es um die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Dorfes und deren Einwohner. Von letzteren gibt es nicht viele, vor der Fusion im Jahr 2016 war Mulegns bezüglich Einwohnerzahl die kleinste Gemeinde im ganzen Kanton. Stand 2013 wohnten dort 28 Personen.

In den Sendungen erfuhr man auch, dass sich die Kulturstiftung Origen für den Erhalt der historischen Bausubstanz in Mulegns einsetzt. Zwei der wichtigsten Rettungs-Projekte sind oder waren die Sanierung des Posthotels Löwe und die Versetzung der Weissen Villa im Jahr 2020 um 8 Meter weg von der Julierstrasse. Das historische Hotel hatte seine Blütezeit vor der Eröffnung der Albulabahn, als die Passagiere der Postkutschen dort übernachteten, darunter viel Royale, Adlige oder einfach Reiche. Nach einer umfassenden Sanierung soll der Hotelbetrieb nächsten Frühling wieder aufgenommen werden. 

stehen gleich nebeneinander: die Weisse Villa und das Posthotel Löwe



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