Montag, 16. September 2024

Weinstuben und Ziegel

Zwei ehemalige Waadtländer Gemeinden lagen auf dem Rundweg, welchen ich am Samstag ab dem Bahnhof Palézieux absolvierte:


Les Tavernes
und Les Thioleyres fusionierten 2012 mit Oron. Eigentlich erstaunlich, wie lange die kleinen Dörfer autonome Gemeinden waren.

Interessantes dazu habe ich auf Wikipedia gelesen: im 14. Jahrhundert wurde bei Haut-Crêt zwischen den beiden Dörfern eine Abtei gegründet. Auf deren Gebiet wurde später eine Weinstube, auch Taverne genannt, eingerichtet. Darauf ist der Name Les Tavernes zurückzuführen. Vielleicht waren es auch zwei Weinstuben, was die Mehrzahl und die beiden auf dem Wappen abgebildeten Weinkelche erklären würde.


Und auch der Name Les Thioleyres hat mit der Abtei zu tun. Dort gab es nämlich eine Ziegelei, welche Ziegelsteine für den Bau der Abtei, der Weinstube(n) und Bauernhöfe produzierte. Thiole ist ein Patois-Ausdruck für Ziegel.



ein Bischofsstab und zwei Dachziegel

Von den Weinstuben und der Ziegelei sieht man heutzutage nichts mehr und auch die Abtei sucht man vergeblich. In den Dörfern hat es keinerlei Infrastruktur. Aber nach Palézieux oder Oron ist es ja nicht weit.

Sonntag, 15. September 2024

Rundwanderung Palézieux

Datum: 14. September 2024
Dauer: 2h45
Länge: 11.0 km
Wetter: leicht bewölkt
Route: Palézieux-Palézieux Village-Les Tavernes-Vers chez Serex-Les Thioleyres-Sâles-Palézieux
Charakteristik: leichte Wanderwege und Nebenstrassen


an der Broye

Palézieux

Weitblick mit dem Moléson

mangels Brücke war durchwaten angesagt

Freundliches Wetter war für den Samstag im Westen angesagt. Und angenehme Wandertemperatur dazu. Gründe genug für eine Gemeindewanderung bei Palézieux, welches mit öV sehr gut erschlossen ist. Die IC-Züge von Luzern nach Genf halten dort.

Durch einen Wald führt der Wanderweg hinunter zur Broye, welche hier noch naturbelassen sprudelt, dies im Gegensatz zur über weite Strecken kanalisierten Broye weiter unten. Auf einem schmalen Pfad über viele Wurzeln erreiche ich schon bald das Dorf Palézieux.

Nach der Durchquerung des Dorfes geht es auf Feldwegen und einer Strasse zum Weiler Les Tavernes und immer auf Strassen nach Les Thioleyres. Dort zweige ich auf einen nicht markierten Weg ab und steige vorbei an einem Bauernhof zum Bach Le Corbéron ab.

Der Weg ist auf der Karte gestrichelt eingetragen und ich wundere mich, dass beim Bach keine Brücke eingetragen ist. Diese gibt es auch nicht, der Weg führt brückenlos über den Bach. Also Schuhe und Socken ausziehen und durchwaten.

Der Rest der Strecke bis zum Bahnhof Palézieux verläuft neben der Bahnlinie, welche von Palézieux nach Lausanne führt. Die Wanderung war kurz, die Zugfahrt mit fast sieben Stunden hin und zurück doch eher lang.

Freitag, 13. September 2024

Verspargelter Gotthard

Mein Besuch auf dem Gotthardpass am Mittwoch war der erste seit einigen Jahren. Damals waren wir auf dem 4-Quellen-Weg unterwegs. Seither hat sich das Bild auf dem Pass dramatisch verändert: Fünf riesige Windräder dominieren die Landschaft.

Erbaut wurde die "Gotthard-Windpark" genannte Anlage zwischen Juni 2019 und Oktober 2020. Jährlich werden bei durchschnittlichen Windverhältnissen 16 GWh produziert. Die dreiblättrigen Windräder haben eine Nabenhöhe von 98 Metern und einen Rotordurchmesser von 92 Metern, die Gesamthöhe liegt bei 144 Metern. Eindrücklich ist das Gewicht, ein einziges Windrad bringt 936 Tonnen auf die Waage, ohne Fundament versteht sich. Weitere Informationen zur Anlage findet man hier. Ganz unten auf der Seite hat es ein interessantes Video über den Bau der Anlage.

Für mich sind die Windräder sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist ein gutes Beispiel, wie nachhaltig diese riesigen "Spargeln" das Landschaftsbild verändern, um nicht zu sagen verunstaltet. Der Mensch hat am Gotthard in den letzten paar Hundert Jahren viel verändert und in die Natur eingegriffen, aber so sichtbar wie jetzt mit diesen Windrädern war das noch nie.

Donnerstag, 12. September 2024

Sasso San Gottardo

Schon seit einiger Zeit stand der Besuch des Sasso San Gottardo auf meiner Pendenzenliste. Gestern konnte ich den Eintrag löschen.

Wahrscheinlich weiss nicht jeder Leser, was der Sasso San Gottardo ist: Es handelt sich um eine militärische Festungsanlage auf dem Gotthardpass, gebaut wurde sie in den Kriegsjahren 1941 bis 1944. Die Festung hätte einen Angriff vom Tessin her abweisen sollen, dazu kam es aber glücklicherweise nicht. Bis 1995 diente sie als Übungs- Anlage für die Artillerie. Die Festung verfügte über zwei fest installierte Kanonen und einige Maschinengewehre.

Stromgeneratoren

Die Festung ist in Form eines weit verzweigten Gangsystems in den Berg hineingebaut. Sie verfügt über zwei Ein- resp. Ausgänge, welche natürlich perfekt getarnt waren. Im Notfall hätten die Soldaten mehrere Wochen in der Festung verbringen können. Sie hatte eine autonome Stromversorgung, Schlafräume, Küche und sanitäre Anlagen, diese aber ohne Duschen.

der Schräglift fährt 80 hm nach oben

Als Besucher muss man sich entscheiden, ob man die ganze Anlage anschauen möchte oder nur einen Teil. Ich wollte mich nicht mit einem Teil begnügen und kaufte das Ticket für 25 Franken, welches auch zum Besuch des hinteren Teils berechtigt.

einer der letzten Tagesbefehle

Zuerst geht es etwa 300 Meter durch einen Stollen bis zum vorderen Teil der Festung. Dort hat es diverse Ausstellungen in verschiedenen Räumen, zum Beispiel eine Bergkristall-Ausstellung oder eine zum Thema "Goethe's Besuch auf dem Gotthardpass".

Mannschaftsunterkunft

Dann geht es durch einen 500 Meter langen Stollen zu einem Schräglift, mit welchem man weiter in den Berg hineingefahren wird. Dort können die Mannschaftsunterkünfte, Essräume sowie die Kanonen und Maschinengewehr-Stände besichtigt werden.

eine von zwei Kanonen

Eindrücklich war für mich vor allem die Weitläufigkeit der Anlage und die Vorstellung, dort ohne Tageslicht Tage oder Wochen verbringen zu müssen.

Mittwoch, 11. September 2024

Wanderung Homburg

Datum: 08. September 2024
Dauer: 3h55
Länge: 15.0 km
Wetter: bedeckt, zeitweise leichter Regen
Route: Bad Ramsach-Ruine Homburg-Häfelfingen-Mettenberg-Rümlingen-Sommerau-Stieregrabe-Rütihof-Bad Ramsach
Charakteristik: leichte Wanderwege


Ruine Homburg

Blick vom ehemaligen Wohnturm nach Läufelfingen

Bahnviadukt in Rümlingen

der Giessen

Wie am Samstag versammelte sich das Swissair-Wandergrüppli auch am Sonntag nach dem Frühstück vor dem Hotel, wo auch die zweite Wanderung beginnt. Diesmal ist die Route aber etwas länger, vier Stunden sind veranschlagt. Für ein paar Teilnehmer ist das zu weit und sie bleiben im Hotel oder darum herum. Man ist ja auch nicht mehr 20.

In westlicher Richtung geht es zuerst auf einer Nebenstrasse, danach auf einem Waldweg zur Ruine der Homburg. Erste Teile davon wurden schon im 13. Jh. errichtet. Die gut erhaltene Ruine lässt erahnen, wie gross die ganze Anlage einst war. Auf einer schmalen und dunklen Wendeltreppe kann man auf die Überreste des grossen Wohnturms steigen, von wo man eine schöne Sicht über die Gegend hat, so wie einst die Ritter, falls es von diesen dort gab.

Entlang des Hombergs geht es hinunter nach Häfelfingen und gleich wieder hinauf auf den nächsten Hügel, vorbei  an Mettenberg und recht steil hinunter nach Rümlingen. Dort bestaunen wir den architektonisch wertvollen Eisenbahnviadukt. Dieser wurde Mitte des 19. Jh. als Teil der alten Hauenstein-Linie gebaut, welche Olten mit Basel verbindet.

Entlang der Bahnlinie geht es weiter nach Norden bis Sommerau, wo wir nach rechts in das Chrindeltal einbiegen. Auf einem breiten Naturweg geht es leicht ansteigend in das ruhige Tal hinein. Dieses wird immer schmaler und zuhinterst hat es beidseitig steile Felsen. Als krönender Abschluss des Tals stürzt sich ein Bach über eine hohe Felswand in ein mit Wasser gefülltes Becken. Viel Wasser führt der Bach nicht, es ist aber trotzdem eindrücklich. Wie in einer Höhle hat sich unten über die Jahrtausende eine Art Stalagmit gebildet, welcher schon eine beachtliche Grösse erreicht hat.

Jetzt müssen noch etwa 300 hm aufwärts bis zum Hotel überwunden werden und wir sind froh, dass die Temperatur nicht mehr im hochsommerlichen Bereich liegt. Mit dem einen oder anderen Bier kann der Durst aber perfekt getilgt und gleichzeitig auf ein schönes Swissair-Wochenende angestossen werden.


Dienstag, 10. September 2024

Wanderung Wiseberg

Datum: 07. September 2024
Dauer: 2h40
Länge: 10.2 km
Wetter: sonnig
Route: Bad Ramsach-Hupp-Langacker-Wiseberg-Pt. 876-Bad Ramsach
Charakteristik: leichte Wanderwege


typisch Basellandschaft

der Aussichtsturm auf dem Wiseberg...

...bietet Fernsichten in alle Richtungen

zum Schluss wird gebrätelt


Nach einer erholsamen Nacht ohne jeglichen Lärm und dem reichhaltigen Frühstück trifft sich die Swissair-Wandergruppe vor dem Hotel, um die kurze Wanderung auf den Wiseberg in Angriff zu nehmen.

Das Hotel befindet sich am westlichen Hang des Wisebergs, 260 Meter unterhalb des höchsten Punktes auf 1001 Meter. Immer leicht ansteigend geht es im Gegenuhrzeigersinn um den Berg und dann in zwei Spitzkehren zum Gipfel mit dem Aussichtsturm. Dabei sind wir auf einem kurzen Stück im Kanton Solothurn, der Gipfel liegt aber wieder in Baselland.

Das Wetter ist gut, was einen Aufstieg auf den Turm nicht nur rechtfertigt, sondern geradezu erfordert. Belohnt wird man mit einem 360°-Panorama. Der Blick reicht von den Roche-Türmen in Basel über den Schwarzwald, den Randen bei Schaffhausen, Säntis, Glärnisch, Pilatus bis zu den Berner Hochalpen. Man hat das Gefühl, dass die halbe Schweiz zu Füssen liegt.

Nachdem wir uns sattgesehen haben geht es auf einem anderen Weg wieder abwärts. Kurz vor dem Hotel machen wir bei einem Picknickplatz mit Schweizer Familie-Feuerstelle Halt. Wie viele andere haben auch wir Würste dabei, welche wir bräteln können. Etwas, was wir ja sonst nie machen. Aber zusammen mit ehemaligen Kollegen macht das so richtig Spass und die Würste schmecken vorzüglich.

Nach der kurzen Wanderung haben wir noch viel Zeit bis zum Nachtessen. Diese verbringen wir teilweise im Thermalbad des Hotels. Mit 34° hat das Wasser Wohlfühlcharakter. Und das Wasser soll gesund sein, es stammt aus einer hoteleigenen Quelle.


Montag, 9. September 2024

Das Swissair-Wochenende

Gestern Sonntag verabschiedeten sich die Teilnehmer am Swissair-Wochenende wieder voneinander, nach zwei Tagen Essen, Trinken, Wandern, Baden und vielen Gesprächen. 25 Teilnehmer trafen sich am Freitagnachmittag im Zürcher HB, um nach Läufelfingen BL zu fahren, von wo sie mit einem Hotelbus zum Bad Ramsach Quellhotel transferiert wurden.

Für die Wanderberichte brauche ich noch etwas Zeit, hier vorerst ein paar Bilder.

Blick vom Hotel, im Hintergrund links die Vogesen und rechts der Schwarzwald

und der Weitblick vom Wisenberg

auch drei Hunde waren dabei

bei der Burgruine Homburg bei Buckten



Freitag, 6. September 2024

Schutzengel

Um zum Stierenmarkt zu gelangen nahm ich am Mittwoch die S-Bahn zur Haltestelle Zug Schutzengel. Ein sonderbarer Name für eine Bahnstation in der Schweiz. Namen mit religiösem Bezug gibt es fast keine, ausgenommen bei Städten und Dörfern welche nach Heiligen benannt sind wie St. Gallen, St. Margrethen oder St. Moritz.

Der Name Schutzengel ist aber im wörtlichen Sinn naheliegend, denn gleich neben der Haltestelle steht die Schutzengel-Kapelle. Diese ist zwar dem Bauernheiligen Wendelin geweiht, im Volksmund wird sie aber meistens als Schutzengel-Kapelle bezeichnet. Der Schutzengel ist in Form einer Statue an der Fassade und von Fresken im Innern sichtbar.

Die Kapelle hatte früher einen makabren Nachbarn, gleich daneben befand sich eine Hinrichtungsstätte, wo bis 1847 Übeltäter hingerichtet und bei der Kapelle begraben wurden. Ein metallenes Kreuz hinter der Kapelle soll an die Hingerichteten erinnern.

Heute reisen wir in die Basler Landschaft und morgen und am Sonntag gibt es je eine Wanderung mit dem Swissair-Wandergrüppli. Mehr dazu am Montag.

Donnerstag, 5. September 2024

Am Stierenmarkt

Letzten Freitag sah ich auf der Rückfahrt von Luzern bei der Station Zug Schutzengel ein Plakat, auf welchem für einen Stierenmarkt geworben wurde. Das weckte meine Neugier, von einem Stierenmarkt hatte ich noch nie gehört. Natürlich wusste Google darüber alles, was ich wissen wollte, nämlich dass der Markt am 4. und 5. September in Zug bei der Station Schutzengel stattfindet. Gestern war ich vor Ort, um mich dort umzusehen.

Etwa 20 Leute stiegen wie ich beim Schutzengel aus und alle hatten das gleiche Ziel: der Stierenmarkt. Ich staunte ob der vielen Leute, welche ich dort antraf. Ein Restaurant mit einer grossen Terrasse war rappelvoll mit Leuten, welche sich verpflegten.

Auf dem Weg zum Marktgelände stehen viele Marktstände mit einem breiten Angebot. Socken, Hosenträger, Nahrin-Produkte, Salami oder Käse, all das und noch viel mehr wird angeboten. Bei der Eingangskontrolle zahle ich 10 Franken Eintritt und schon bin ich auf dem Stierenmarkt.

Und ja, der Markt trägt seinen Namen zurecht. Auf dem erstaunlich grossen Areal nahe des Zentrums von Zug sind unzählige Stiere zu sehen. Die meisten sind an einer Reling angebunden, einige werden auch von Helfern herumgeführt. Die Tiere sind unterschiedlich gross, je nach Alter sind sie noch fast zärtlich, es hat aber auch einige ausgewachsene Prachtsexemplare, welchen ich nicht über den Weg laufen würde.

Die Stiere sind dort aber nicht einfach ausgestellt, man kann sie auch kaufen. Irgendwann im Laufe des Nachmittags findet eine Auktion statt, auf welcher die Tiere versteigert werden. Das wäre natürlich interessant gewesen, ich war aber nicht mehr dabei.

Heute Donnerstag sind übrigens die Kühe an der Reihe, auch sie werden versteigert. Diese waren am Mittwoch aber in einem separaten Stall untergebracht, sauber getrennt von den Stieren.

Mittwoch, 4. September 2024

Stuttgarter Weindorf

Jedes Jahr - Coronajahre ausgenommen - läuft in Stuttgart das Weindorf. Dort war ich schon einige Male, das letzte Mal lag aber schon mehrere Jahre zurück, bis gestern.

Die Zugreise nach Stuttgart erfordert schon seit einigen Jahren Flexibilität, während längerer Zeit dauerte die Fahrt so lange, dass eine Hin- und Rückfahrt am selben Tag fast nicht möglich war. Gründe sind einerseits die endlose Grossbaustelle am Stuttgarter Bahnhof und andererseits Unterhaltsarbeiten auf den Bahnstrecken. Im Moment gibt es keine direkten Züge von Zürich nach Stuttgart, aber mit einem schlanken Anschluss in Stuttgart-Vaihingen ist man doch recht schnell im Zentrum der Hauptstadt von Baden-Württemberg.

Ich kaufte mir für die Fahrt ein BW-Ticket in erster Klasse für 35 Euro. Dieses berechtigt zur Fahrt auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Baden-Württemberg, dies allerdings erst ab 9 Uhr. Nach Umsteigen in Winterthur, Schaffhausen, Singen und Stuttgart-Vaihingen fahre ich um 11:38 im Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Dort ist wie gesagt seit vielen Jahren eine Grossbaustelle und die Passagiere müssen längere Distanzen zurücklegen, um ins Zentrum zu gelangen.

Punkt 12 Uhr bin ich im Weindorf und ich werde mit einem Geläut der Kirche und eines Glockenspiels empfangen. Meine Befürchtung, dass es scharfe Eingangskontrollen geben könnte waren unbegründet, es gab keinerlei Kontrollen.

Nach einem kurzen Rundgang zwischen den vielen temporären Restaurants mit Festtischen und -Bänken setze ich mich an einem schattigen Tisch hin und bestelle Ochsenkeule mit Spätzle und Karotten. Und dazu natürlich ein Glas Weissen aus der Region. Nach dem feinen Essen gibt es noch einen erweiterten Rundgang durch das Festgelände mit dem einen oder anderen Glas Wein.

Ich hätte zwar noch Zeit gehabt für andere Aktivitäten, aber das schwülheisse Wetter hielt mich davon ab, deshalb war ich schon um 20 Uhr wieder zuhause.

Dienstag, 3. September 2024

Zwei Liter Bier in Aathal

Als Aktionär der Uster Bräu erhält man jährlich einen Gutschein für zwei Liter Bier. Diese gibt es im Restaurant Neue Spinnerei in Aathal zu trinken. Ein Win-Win Deal zwischen dem Restaurant und den Aktionären. Kaum ein Aktionär wird im Restaurant nur das Bier geniessen, jeder wird dazu etwas Feines essen, und davon gibt es dort eine grosse Auswahl.


Gestern Mittag löste ich den Gutschein ein. Nicht alleine, sondern zusammen mit 6 anderen Aktionären, welche ich mehr oder weniger gut kannte, zum Beispiel von der Uster Bräu oder anderen GVs. Jeder hatte natürlich seinen eigenen Gutschein dabei, es galt also 7 mal 2 Liter Bier zu trinken. Dabei half natürlich die hochsommerliche Temperatur.

geschafft, die 7 2l-Flaschen sind leer...

Nebst dem Bier erhält man als Vorspeise vier mit Tomatenstücken belegte Bruschetta. Danach konnte jeder nach seinem Gusto aus der variantenreichen Karte aussuchen. Ich entschied mich für den Spinnerei-Burger mit Pommes Frites.

...und die 7 Aktionäre voll

Um 14 Uhr schliesst das Restaurant, wir durften aber auf der schönen Terrasse neben der Aa sitzenbleiben und unser Bier austrinken.

Sonntag, 1. September 2024

Wiesn 24 ohne mich

In drei Wochen läuft in München wieder das Oktoberfest, das grösste Volksfest der Welt, dieses Jahr bis zum 6. Oktober. Die letzten 40 bis 45 Jahre war ich immer mit dabei, dieses Jahr werde ich aber fehlen. Es ist aber nicht so, dass ich keine Lust mehr auf Volksfeste hätte, im Gegenteil. Aber ich fürchte, dass dieses Jahr der Volksfest-Charakter etwas abhanden kommen wird.

Screenshot oktoberfest.de

Nach dem brutalen Attentat in Solingen werden die Sicherheitsvorkehrungen bei grösseren Menschenansammlungen in Deutschland verschärft. Das OK des Oktoberfests hat zum Beispiel angekündigt, dass rigide Eingangskontrollen gemacht würden und dass mit längeren Wartezeiten zu rechnen sei. Und genau das ist der Killer eines sonst fröhlichen Volksfestes, wo bisher jedermann herzlich willkommen war. Egal welcher Nationalität, Hautfarbe oder Kleidung, jeder durfte mitfeiern.

Mit der Eingangskontrolle, welche wahrscheinlich wie am Flughafen ablaufen wird, wird jeder als Verdächtiger hingestellt. Da hört für mich das Volksfest schon auf. Ausserdem nehme ich an, dass das ausgelassene Feiern einem von Angst geprägten Anlass weichen wird. Und auch die Musik wird - wie nach dem Beginn des Ukraine-Krieges - etwas weniger Stimmung machen.

Ich hoffe, dass sich die Stimmung in Deutschland wieder zum besseren wenden wird und Volksfeste wieder als solche bezeichnet werden können. Dafür muss sich die Politik aber dramatisch ändern.