Freitag, 5. Juli 2024

Das umweltzertifizierte Gotteshaus

Heutzutage müssen sich die Führungsteams von Firmen nicht nur um akzeptable Arbeitsbedingungen oder eine gewinnbringende Geschäftstätigkeit kümmern, sondern auch um Umweltbelange. Nachhaltigkeit und möglichst grosse Klimaneutralität sind je länger je mehr gefragt, auch wenn das die Produkte verteuern kann. Ein Beispiel: wer mit einer Airline des Lufthansa-Konzerns fliegt muss in Zukunft einen Zuschlag bezahlen, weil dem Treibstoff ein Anteil nichtfossiler Treibstoff beigemischt wird.

Dass jetzt aber sogar die Kirchen auf den Klima- und Nachhaltigkeitszug aufgesprungen sind wusste ich nicht, bis am Dienstag. In Bischofszell staunte ich nicht schlecht, als ich an der Stiftskirche eine Tafel mit einem Umweltzertifikat sah.

Wenn ich eine Liste mit den grössten Umweltsündern erstellen müsste würden mir Kirchen wohl zuletzt als umweltbelastende Organisation einfallen und sie wären sicher auf dem letzten Platz. Wie kann eine Kirche überhaupt die Umwelt belasten, fragte ich mich. Vielleicht durch das Abbrennen von Kerzen oder die Heizung der Pfarrerswohnung?

die Stiftskirche

Absurd finde ich auch, dass zertifizierte Kirchen mit einem grünen Güggel ausgezeichnet werden. Die katholische Stiftskirche in Bischofszell schmückt sich also mit einem Symbol der reformierten Kirche.

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