Mittwoch, 31. Juli 2024

Das fliegende Pannendreieck

Gestern las ich im Landboten über eine Erfindung, welche mich aufhorchen liess. Ein findiger Outdoor-Sportler aus Malans hat den AirMarker erfunden. Das ist ein oranger Ballon, welcher bei Notfällen gezündet werden kann. Dieser zeigt den Rettungskräften die genaue Position der in Notlage geratenen Person oder Gruppe an. Der Ballon erreicht eine Höhe von 45 Metern und überragt damit auch Bäume. Zudem leuchtet er während drei Tagen in der Dunkelheit, was eine nächtliche Rettung wesentlich erleichtert.

Bild AirMarker

Ich finde das eine tolle Erfindung, welche die Sicherheit vor allem für Extremsportler wesentlich erhöhen kann. Oft enden ja Unfälle tragisch, weil die Rettungsteams zu lange brauchen, um die Verunfallten zu finden. Für mich als T1- oder T2-Wanderer wäre dieser Ballon wahrscheinlich etwas übertrieben, aber wer sich etwas weiter in die Natur hinauswagt sollte sich eine Anschaffung überlegen. Auf airmarker.swiss kann das Produkt für 199 Franken erworben werden. Ein sehr fairer Preis für ein potenziell lebensrettendes Gerät.

Dienstag, 30. Juli 2024

Nochmals Säntis

Ende Juni war ich schon einmal auf dem Säntis, am Tag vor der GV, um die Gratisfahrt und den Schinken einzulösen. Es blieb aber beim kulinarischen Genuss, dichter Nebel verdeckte alles Sehenswerte rund um den Hausberg der Nordostschweiz.

Gestern Montag entschieden wir uns spontan für einen erneuten Besuch auf dem Gipfel. Die Fahrt von der Schwägalp hinauf und wieder hinunter war wieder gratis, denn die Aktionäre der Säntisbahn erhalten neben dem GV-Ticket noch eine weitere Gratisfahrt, welche drei Jahre gültig ist. Sehr grosszügig, finde ich.

Und diesmal blieb es nicht beim kulinarischen Genuss, auch die Aussicht konnten wir geniessen. Und dies trotz oder vielleicht gerade wegen den zahlreich herumfliegenden Nebelfetzen. Kulinarisch liessen wir uns dann im Restaurant auf der Schwägalp verwöhnen.

Wir staunten ob der vielen Leute auf dem Berg. Nicht nur Unsportliche wie wir, sondern auch viele Berggänger sahen wir, wie sie auf den meist anspruchsvollen Wegen auf den Berg kletterten und sich dann mit der Luftseilbahn hinuntergleiten liessen.

Genossen haben wir aber auch die kühle Luft, es tat gut, nach und vor den Hitzetagen einmal so richtig durchzulüften. Und dies ohne schweisstreibenden Aufstieg auf Wegen, welche für uns so oder so grenzwertig wären.

Montag, 29. Juli 2024

Das Aletsch-Murmeli und der französische Fisch

In der aktuellen Ausgabe des Wandermagazins "Das Wandern" ist ein Artikel zur Geschichte der Schweizer Kartenkunst zu lesen. Verschiedene Generationen von Karten werden erklärt, von der sogenannten Romwegkarte  von 1500 bis zu den heutigen digitalen Karten.

Ein lustiges Detail: einzelne Grafiker machten sich einen Sport daraus, versteckte Zeichnungen in die Karte hereinzuschmuggeln. Zum Beispiel ein Murmeli beim Aletschgletscher:

Oder einen Fisch in einem französischen See:


Bekannt sind auch eine Spinne auf dem Eiger oder das Hardermandli am Harderkulm.

Nach einigen Jahren wurden die Zeichnungen entdeckt und wieder entfernt. Wenn man auf swisstopo die älteren Karten anschaut findet man sie aber immer noch.


Sonntag, 28. Juli 2024

100 Jahre Dü-Da-Do

Seit 100 Jahren machen die Schweizer Postautos mit dem unverwechselbaren Dü-Da-Do-Dreiklang auf sich aufmerksam. Dies aber nur auf den mit dem Posthorn signalisierten Postautostrecken. Deshalb sind auch nur die Postautos damit ausgerüstet, welche auf diesen Strecken verkehren. Das sind etwa 700 von total 2300 Postautos.

Die Posthörner sind auf der Unterseite der Fahrzeuge montiert, sie werden seit jeher von der Firma Moser-Baer in Sumiswald von Hand hergestellt, die Hörner werden aus Messingblech gefertigt. Die gleiche Firma stellt übrigens die SBB-Bahnhofsuhren her.

Auf postauto.ch findet man ein kurzes Filmli über das Dü-Da-Do als Fernsehstar.

Freitag, 26. Juli 2024

Der Luzerner Zeppelin

Interessantes las ich gestern in einem kurzen Artikel in der coop-Zeitung. Von 1910 bis 1912 wurden in Luzern Flüge mit einem Luftschiff angeboten. Davon wusste ich bisher nichts und das ist auch der Grund, weshalb das für mich so interessant ist.

Ich ging bisher davon aus, dass die Luftfahrt in der Schweiz in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihren Anfang nahm mit der Gründung von Ad Astra und Balair, welche später zur Swissair zusammengelegt wurden. Aber nein, schon 10 Jahre zuvor gab es eine Art Fluggesellschaft in Luzern, welche vom südlich des Zentrums gelegenen Tribschenmoos aus Rundflüge anbot. Der Erstflug war am 24. Juli 2010, also ziemlich genau vor 114 Jahren.

Bild Wikipedia

Der Auslöser waren Luzerner Hoteliers, welche für ihre kaufkräftige Kundschaft ein besonderes Erlebnis anbieten wollten. Sie investierten in eine 100 Meter lange und 45 Meter breite Halle, in welcher das Luftschiff untergebracht werden soll. Dieses wurde in Frankreich hergestellt, es handelt sich um eine Art Zeppelin. Aber nicht ganz, denn ein Zeppelin ist ein Starrluftschiff mit einem tragenden Gerüst, dasjenige in Luzern war ein Prallluftschiff, welches wie ein Ballon mit Gas aufgeblasen wurde.

die Luftschiffhalle wurde später als Strohlager benutzt
(Bild Wikipedia)

Die Besatzung und die bis zu 8 Passagiere sassen bei den Rundflügen auf einem am Luftschiff angehängten metallenen Gestell. Eine ziemlich luftige Angelegenheit, wie auf dem Bild zu sehen ist. Ein kurzer Flug über das Seebecken kostete 100 Franken, ein Flug zur Rigi oder dem Pilatus etwas mehr. Rentabel war der Betrieb nicht, was wahrscheinlich der Grund für die Einstellung nach zwei Jahren war. Für die Hoteliers lohnte es sich aber vielleicht trotzdem, angeblich reisten viele abenteuerlustige Leute aus Europa an, um einen Rundflug zu machen.

Donnerstag, 25. Juli 2024

Wanderung Bätterkinden - Schnottwil

Datum: 24. Juli 2024
Dauer: 4h00
Länge: 16.8 km
Wetter: wechselnd bewölkt
Route: Bätterkinden-Kyburg-Buchegg-Wolftürli-Aetigkofen-Egg-Hubel-Forsthaus-Schnottwil
Charakteristik: leichte Wanderwege


das Buechischlössli im besten Licht

es ist Sonnenblumenzeit

oder schon fast Herbstblumenzeit

Am Sonntag meldete ich mich nach der Rückkehr von Courmayeur gleich für die nächste Wanderung an. Aufgrund der günstigen Wetterprognose wollte ich an der Wanderung der Swissair-Pensionierten über den Bucheggberg teilnehmen. Eine Gruppenwanderung also, was ich sonst fast nie mache, man wandert im vorgegebenen Tempo und macht Pause, wenn es der Wanderleiter für angebracht hält. Aber ausnahmsweise kann man sich auch unterordnen.

Fast 30 Personen treffen sich im Zug von Zürich nach Solothurn, ich kenne vier davon, die anderen nicht. Aber alle sind natürlich Swissair-vorbelastet, das hält zusammen.

In Bätterkinden angekommen lassen wir uns altersgerecht im Seniorenzentrum gleich beim Bahnhof nieder für einen Kaffee mit Gipfeli. Das scheint so Tradition zu sein bei diesen Pensionierten-Wanderungen.

Wir überqueren das Limpachtal, die Limpach und die Kantonsgrenze Bern/Solothurn und erreichen das Dorf Kyburg mit dem erhöht gelegenen Buechischlössli. Ich finde es spannend, dass dieses Dorf gleich heisst wie die bekannte Burg bei Winterthur. Ob es Zufall ist oder nicht entzieht sich meiner Kenntnis.

Auf einem 100er-Stägli erklimmen wir die Anhöhe zum Buechischlössli, was bei dem einen oder anderen ein paar Schweissperlen auf der Stirn erzeugt. Weiter geht es durch Buchegg und in den Wald des Bucheggberges, wo wir unseren Weg an angenehmem Schatten bis Aetigkofen fortsetzen.

Kurz nach Aetigkofen der Mittagshalt im Eggholz. Fast eine Stunde werden Sandwiches, Würste, Früchte und Obst ausgepackt und verspiesen. Derweil lassen viele mit ehemaligen Kollegen die unvergesslichen Swissair-Zeiten Revue passieren.

Gut gestärkt nimmt die Gruppe den Rest der Wanderung in Angriff. Alle können trotz ihres reifen Alters gut mithalten und erreichen das Ziel in Schnottwil, um auf den Bus nach Solothurn zu warten. Für mich war die Gruppenwanderung zwar etwas aussergewöhnlich, aber sie hat natürlich auch ihre positiven Seiten, zum Beispiel in Bezug auf interessante Gespräche. Wahrscheinlich werde ich mich wieder einmal für eine Pensioniertenwanderung anmelden.

Mittwoch, 24. Juli 2024

Das war Courmayeur

Die Woche in Courmayeur haben wir voll ausgereizt, jeden Tag wurde gewandert ausser am Mittwoch, als wir den Ausflug über das Mer de Glace zur Aiguille du Midi machten.

Petrus hat uns dabei tatkräftig unterstützt, ausser einem kurzen Regenschauer am Dienstagabend hat er für trockenes Wetter gesorgt. Und dass es bei unserer Abreise am Sonntagmorgen aus Kübeln goss kratzte uns auch nicht mehr.

Logiert haben wir im komfortablen Grand Hotel Courmayeur Mont Blanc, ein ruhig gelegenes 5*-Haus etwas oberhalb des Zentrums. In der schönen Junior Suite mit grossem Balkon haben wir uns sofort wohlgefühlt.

Der Mont Blanc gleich neben dem Dorf zieht Leute aus der ganzen Welt wie ein Magnet an. Das merkt man, wenn man durch das Dorfzentrum schlendert. Amerikaner, Franzosen oder Schweizer erkennt man sofort aufgrund ihrer Sprache, aber dazu gesellen sich Asiaten und Europäer mit allen möglichen Sprachen. Eine bunt durchmischte Interessengemeinschaft, denn alle wollen dem höchsten Europäer möglichst nahekommen und einige ihn sogar besteigen. Viele Gäste sind sehr sportlich gekleidet mit grossen Rucksäcken und Bergsteiger-Ausrüstung.

Das kulinarische Angebot ist vielfältig, auch wenn es keine chinesischen, thailändischen oder mexikanischen Restaurants gibt. Man konzentriert sich hier auf italienische Spezialitäten wie Pasta oder Pizza und überall findet man auch lokale Spezialitäten aus dem Aostatal. Dazu gehören zum Beispiel mit lokalem Käse überbackene Fleischstücke so wie das XXL-Kalbssteak, welches ich serviert bekam.

Mit einer Ausnahme haben wir das Nachtessen immer im Freien genossen, die Temperatur erlaubte das bis spätabends, obwohl man ja auf über 1200 Metern ist.

Dienstag, 23. Juli 2024

Mont-Chaz-Duraz

Seit Sonntag sind wir wieder zuhause, hier ein Nachtrag zum Samstag. Für Courmayeur wurden Temperaturen von knapp unter 30° vorausgesagt, also für unseren Geschmack zu heiss für eine Wanderung. Aber zum Glück gibt es ja Bergbahnen, welche einen in temperaturmässig angenehmere Gegenden bringen können. So zum Beispiel in La Thuile, wo wir ja vor ein paar Tagen die Wasserfälle bestaunten.

Mit zwei Sesselbahnen fahren wir von 1400 bis auf etwas über 2300 müM, wo es sich sehr angenehm anfühlt. Wir entscheiden uns, den Hügel Mont-Chaz-Duraz zu besteigen, welcher sich gleich vor unserer Nase erhebt. Im Winter können die Skifahrer mit zwei Sesselliften dort hinauf fahren, im Sommer müssen die Wanderer die 250 hm aber aus eigener Kraft überwinden.

ein Schwimmbad auf über 2000 müM!

Der Aufstieg ist zwar schlecht markiert, aber wir finden den Bergweg trotzdem. Nach den kräfteraubenden Wanderungen an den vorangegangenen Tagen nehme ich es gemütlich und auf dem Gipfel beschliesse ich, auf einem anderen Weg gleich wieder abzusteigen und mit dem Sessellift ins Tal zu fahren. Nicht so Marlise, sie hat noch mehr Kraft und wandert weiter zum Col Belvedere. Später treffen wir uns wieder an der Talstation in La Thuile.

Glacier du Ruitor mit seinen Wasserfällen

Die Aussicht vom Mont-Chaz-Duraz hat den Aufstieg gelohnt. Man sieht über den Col du Petit-Saint-Bernard nach Frankreich, zum grossen Glacier du Ruitor mit den Wasserfällen weiter unten oder in die Walliser Bergwelt mit dem Grand Combin und dem Matterhorn.

unten La Thuile, hinten die Walliser Alpen



Samstag, 20. Juli 2024

Im Val Ferret

Nördlich von Courmayeur erstreckt sich das Val Ferret vom Fuss des Mont Blanc bis zum Col Ferret an der Grenze zur Schweiz. Und interessanterweise heisst das Tal vom Col Ferret bis nach Orsières im Wallis ebenfalls Val Ferret.

Am Donnerstag waren wir im italienischen Val Ferret unterwegs. Mit dem Auto ging es nach Lavachey, welches etwa in der Mitte des Tals liegt. Dort beginnt der Aufstieg zum Rifugio Bonatti auf etwas über 2000 Metern.

Blick vom Rifugio Bonatti, in der Mitte der Mont Blanc

Der zuerst breite aber ordentlich steile Weg verläuft zu zwei Dritteln im schattenspendenden Wald, im oberen Drittel auf einer Wiese an der Sonne. Die grosse Hütte ist sehr beliebt, es wimmelt von Wanderern und Bergsteigern. Die Aussicht zum Mont Blanc und seinen nicht minder spektakulären Nachbarn ist einzigartig.

Auf einem sehr schönen Höhenweg geht es etwa eine Stunde taleinwärts. Wir geniessen den Blick über das ganze Tal und staunen ob der vielfältigen Flora in allen Farben. Alpenrosen, Männertreu, Türkenbund, Hauswurz und viele andere Pflanzen sind in voller Blüte.

Dann steigen wir ins Tal ab, wo wir auf der fast verkehrsfreien Strasse zum Auto zurückwandern. Nur öffentliche Busse und Autos mit Bewilligung dürfen diesen Teil der Strasse benutzen.

Freitag, 19. Juli 2024

Tosende Wasserfälle

Südwestlich von Courmayeur steht der Tête-du-Ruitor, ein Berg mit 3486 müM an der Grenze zu Frankreich. Und an dessen Nordflanke liegt der grosse Glacier du Ruitor, welcher sein Wasser in das Tal von La Thuile entleert, von wo es in die Doire fliesst, welche durch das Aostatal fliesst.

Unterwegs fliesst das Wasser als tosende Wasserfälle zu Tale, diese wollten wir uns am Donnerstag anschauen.

Wir fahren etwa eine halbe Stunde nach La Thuile und weiter taleinwärts bis zu einem Parkplatz, welcher aber schon voll belegt ist. Wie viele andere parkieren wir auf der Seite der Strasse und nehmen den Aufstieg in Angriff.

die Wasserfälle aus der Ferne

Von einem Aussichtspunkt können wir die Wasserfälle aus der Ferne schon sehen, von einem sieht man nur die Gischt. Nach etwa 40 Minuten erreichen wir den untersten von drei auf unserer Route gelegenen Fällen. Wir staunen ob der gewaltigen Menge von Wasser, welche sich hier herunterstürzt.

Nach einer weiteren Stunde kräfteraubendem und schweisstreibendem Aufstieg folgen die Fälle Nummer 2 und 3. Besonders der höchste Fall ist atemberaubend. Auf einer Breite von etwa 30 Metern fällt das Wasser über diverse Stränge in die Tiefe. Wir überqueren den Fall auf einer Brücke und werden dabei ordentlich versprayt, was aber nach dem Aufstieg erfrischend ist.

ein Regenbogen über dem Wasserfall




Donnerstag, 18. Juli 2024

Auf 3842 Meter

Gestern Mittwoch ging es hoch hinaus, bis auf 3842 Meter über Meer! Und dies bei absolut perfektem Wetter, so wie es die Meteorologen voraussagten.

Nach dem Frühstück versuchten wir, ein Online-Ticket für die Luftseilbahn von Courmayeur zur Punta Helbronner, dem "skyway", zu lösen. Die App bot uns Tickets an, welche erst mit der Bahn um 12:15 eingelöst werden können. Das war uns zu spät, deshalb fuhren wir zur Talstation und konnten dort problemlos mit der nächsten Bahn hinauffahren.

Courmayeur

Die Fahrt erfolgt in zwei Sektionen, zuerst von der Talstation zur Mittelstation, dann weiter zur Punta Helbronner auf 3466 Metern. Während der Fahrt dreht sich die runde Kabine, so haben alle Passagiere Gelegenheit, einen Blick zum nahen Mont Blanc zuwerfen.

Vom Punta Helbronner auf der Grenze Italien/Frankreich hat man schon eine phantastische Sicht, diese wollen wir uns aber auf den Rückweg sparen, denn wir haben noch mehr vor. Wir wollen mit der Gondelbahn zur Aiguille du Midi.

der flache Mont Blanc mit seinen spitzen Nachbarn

Nach einer halben Stunde anstehen geht es los. Die 30minütige Fahrt über den Gletscher ist atemberaubend und wir können uns kaum sattsehen. Natürlich steht der Mont Blanc mit seinen 4810 Metern im Mittelpunkt, aber auch die Berge mit den vielen Spitzen rundum sind sehr speziell, die meisten überschreiten die 4000-Meter-Marke.

der höchste Europäer von der Aiguille du Midi

Auf der Aiguille du Midi sehen wir uns die Gegend auf verschiedenen Aussichtsplattformen an, von dort sieht man auch hinunter nach Chamonix.

weit unten Chamonix

Das war ein Erlebnis der Extraklasse, und dies zu einem fairen Preis von knapp 100 Franken pro Person.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Lago del Miage

Courmayeur liegt ja ganz hinten im Aostatal. Nördlich und südlich zweigen zwei Seitentäler ab, einerseits das Val Ferret und andererseits das Val Veny. Diese Seitentäler sind durch Strassen erschlossen. Am Dienstag wollten wir im südlichen Val Veny zum Lago del Miage wandern.

Wir fahren nach La Visaille, wo der öffenliche Teil der Strasse endet. Wir parkieren auf dem grossen Parkplatz und machen uns auf den Weg. Dieser besteht zu 95% aus der verkehrsfreien Strasse, welche zum grössten Teil geteert ist. 350 Höhenmeter müssen wir überwinden, bis wir bei der Combal-Hütte ankommen.

kurz vor dem Ziel

Von der Hütte bis zum See sind auf einem Wegweiser 10 Minuten angegeben, wir brauchen aber etwas länger. Überall hat es nicht markierte Wege und es ist nicht klar, welches der Hauptweg ist. Die vielen Leute versuchen es auf diversen mehr oder weniger schwierigen Varianten. Wir erklimmen über grosse Felsblöcke eine Gletschermoräne und haben einen schönen Blick über den See. Aber eigentlich sind es mehrere Seen, welche je nach Wasserstand unterschiedlich gross sind.

der herzige Lago del Miage

Anschliessend gehen wir noch eine halbe Stunde weiter ins Tal hinein, wo wir die schöne Sicht in die Gletscherwelt geniessen. Der Mont Blanc ist ganz nahe und wir können sogar einen Teil davon sehen.

zuhinterst im Val Veny

Auf dem Rückweg zum Parkplatz staunen wir ob der Massen von Leuten, welche hier unterwegs sind. Die meisten davon tragen Mehrtages-Rucksäcke mit Schlafsack. Viele davon umrunden den Mont Blanc auf der Tour du Mont Blanc. Wer das macht muss mehrmals in Berghütten übernachten.

Dienstag, 16. Juli 2024

(fast) auf dem Mont Chétif

Nachdem wir uns am Montagmorgen im Tourist Office über Wandermöglichkeiten informierten und noch eine Wanderkarte kauften beschlossen wir, mit einer Gondelbahn auf den Plan Chécruit zu fahren. Dort sind wir mitten im Skigebiet von Courmayeur mit vielen Bahnen. Sommers ist aber neben der Gondelbahn nur noch ein Sessellift in Betrieb, welcher bis knapp unter 2000 Meter hinaufführt.

Wir konsultieren die Karte und entscheiden uns für einen Angriff auf den Mont Chétif, mit seinen 2340 Metern Höhe ein harmloser Hügel inmitten der hochalpinen Gipfel rundum. Oder ist er vielleicht doch nicht so harmlos? Von unten sieht er ziemlich zackig und felsig aus.

Der erste Teil ist sehr einfach, auf einer breiten Schotterstrasse geht es - immerhin ordentlich steil - hinauf zu einem Weiler. Wenig später zweigen wir auf einen Bergweg ab, welcher anfänglich noch recht einfach, aber immer ziemlich steil ist. Mit zunehmender Höhe zeigen sich immer mehr Gipfel mit Gletschern. Das motiviert uns, noch weiter aufzusteigen.

ab hier wird es schwieriger

Ab etwa 2100 Metern wird es dann schwieriger. Auf einem noch steileren Zickzackweg geht es durch ein Couloir. Ab und zu müssen wir die Hände zuhilfe nehmen, um nicht auszurutschen. Dann müssen wir uns durch ein Geröllfeld mit grossen Felsblöcken kämpfen und sehen dann den angepeilten Gipfel. Dieser liegt aber immer noch etwa 150 hm höher und der Weg sieht eher noch schwieriger aus.

Angesichts der schon etwas geschwundenen Kräfte (mindestens meinerseits) beschliessen wir, die Übung abzubrechen und wieder abzusteigen. Beim Abstieg durch die steilsten Stellen müssen wir noch mehr aufpassen als beim Aufstieg. Auf einer alternativen Route geht es zurück zur Gondelbahn, welche uns wieder ins Tal trägt.

Blick ins Val Ferret

Obwohl wir das Ziel nicht ganz erreichten sind wir zwar müde, aber sehr zufrieden über das Geleistete und die abwechslungsreiche Route mit phantastischen Ausblicken.

in alpinem Gelände



Montag, 15. Juli 2024

Courmayeur

Nach einer 6stündigen Fahrt sind wir gestern in Courmayeur angekommen. Eineinhalb Stunden davon war Wartezeit, einmal im Stau bei Oensingen und eine Stunde vor dem Mont Blanc-Tunnel, welcher das französische Chamonix mit dem italienischen Courmayeur verbindet.

unser Hotel

Courmayeur liegt ganz im Nordwesten von Italien im Aostatal und ist ein sehr touristischer Ort, sowohl im Sommer für Wanderer und Bergsteiger als auch im Winter für Schneesportler. Das auf 1200 Metern gelegene Dorf lässt sich mit Zermatt oder Saas Fee vergleichen. Statt Matterhorn oder Dom steht hier natürlich der Mont Blanc im Mittelpunkt.

Heute werden wir uns zuerst einmal im Tourist Office informieren und mit einer Wanderkarte eindecken, bevor wir dann die erste Wanderung in Angriff nehmen.

Sonntag, 14. Juli 2024

Zum höchsten Europäer

Die Wetterprognose für nächste Woche verspricht endlich einmal etwas mehr Sonnenschein als im bisherigen Katastrophen-Sommer. Das wollen wir nutzen, um dem höchsten Europäer einen Besuch abzustatten. Nicht dem politisch oder wirtschaftlich höchsten, sondern dem höchsten Berg, dem Mont Blanc oder Monte Bianco, Frankreich und Italien teilen sich den Gipfel.

Wir hoffen natürlich auf mindestens einen wolkenlosen oder mindestens wolkenarmen Tag, um ihn aus für uns Nichtbergsteiger grösstmöglicher Nähe bestaunen zu können. Vielleicht liegt auch die eine oder andere Wanderung drin, um die für uns völlig unbekannte Gegend zu erkunden. Über unsere Erlebnisse werde ich hier wie immer berichten.

Samstag, 13. Juli 2024

Seehasenfest

Alle Jahre wieder findet in Friedrichshafen das Seehasenfest statt, mindestens seit 1949, wie man auf einer Tafel lesen kann. Kurz nach dem Krieg wollte man den Familien in der total zerstörten Stadt eine Freude bereiten, steht darauf. Und auch heute noch sind viele Familien am Fest unterwegs und erfreuen sich an den vielen Ständen mit allerlei Ungesundem oder an den krassen Bahnen.

Auch für mich gab das Fest den Ausschlag, in Romanshorn wieder einmal die Fähre nach Friedrichshafen zu nehmen. Die 45minütige Fahrt ist immer ein Highlight, man kann sich einfach zurücklehnen und entspannt über den See gleiten lassen.

Einfahrt in den (Friedrichs-) Hafen

Nach der Überfahrt hatte ich Lust auf etwas Währschaftes. Fündig wurde ich im schön gelegenen Lammgarten beim Yachthafen. Im Freien unter Kastanienbäumen genehmigte ich mir einen Schwabenteller mit einer riesigen Maultasche, Schweinelenden, Spätzli und Kartoffelsalat. Damit war der Hunger schnell gestillt.

Anschliessend gab es einen Rundgang durch das Festgelände. Es waren ordentlich Leute auf den Gassen, aber am Wochenende wird es wahrscheinlich ein Mehrfaches an Leuten haben.

Freitag, 12. Juli 2024

Flugstatistik 12. Juli

Ein Blick in meine Flugstatistik verrät mir, dass ich an einem 12. Juli schon viermal geflogen bin:

1976

Kurzbesuch bei meiner Schwester und Familie in London, Ontario (Kanada). Nach nur zwei Übernachtungen in ihrem Haus geht es schon wieder nach Hause. Zuerst mit einer DC-9 der Air Canada von London nach Toronto und weiter mit der Swissair DC-10 HB-IHH via Montreal nach Zürich.

das Haus in London

1990

In diesem Jahr ging es in die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Kärnten: Klagenfurt am Wörthersee. Dort haben wir den See und die umliegenden Berge erkundet, sind auch etwas gewandert.

Geflogen sind wir mit einem Turboprop-Flugzeug, der Saab 340 HB-AHO der Crossair. Zurück ging es nach fünf Übernachtungen, dies war mein tausendster Flug (heute sind es 1864).

2000

Flug von Zürich nach Kopenhagen mit MD-83 HB-ISX der Swissair und zurück mit der A-320 HB-IJE, ebenfalls Swissair. Was der Zweck der Reise war weiss ich nicht mehr, wahrscheinlich geschäftlicher Natur.

2003

Familienferien in Cancun, Mexiko. Die Edelweiss fliegt uns mit der A-330 HB-IQZ von Zürich via Orlando nach Cancun. Zwei Wochen später geht es mit dem gleichen Flugzeug zurück, diesmal via Miami.


Donnerstag, 11. Juli 2024

Bischofszell zum Zweiten

Letzte Woche brannte ich ja in Bischofszell bei der Molkerei Biedermeier an, die Öffnungszeiten waren auf search.ch nicht korrekt. Gestern hat's geklappt, der "Chäshütte" genannte Fabrikladen war geöffnet.

Einen Einkaufszettel hatte ich nicht, ich wollte mich vom Angebot inspirieren lassen. Wie in einer Molkerei nicht anders zu erwarten war besteht dieses natürlich aus allerlei Milchprodukten, nebst der reinen Milch in verschiedenen Ausprägungen hat es eine grosse Auswahl an Butter, Joghurt, Milchdrinks und ein breites Käsesortiment.

mein Einkauf in der Chäshütte

Es ist aber nicht so, dass nur in Bischofszell hergestellte Produkte angeboten werden, im Gegenteil. Der grösste Teil ist eingekauft, bei den Joghurts hat es viele Marken, welche auch im Coop oder der Migros erhältlich sind. Es war für mich fast etwas schwierig, die Eigenmarken zu finden. Aber die freundliche Angestellte hat mich kompetent beraten. Sie hat mir auch beim Käse geholfen, die richtige Auswahl zu treffen. In meiner Tasche hatte es nebst Käse auch Joghurts aus Schafmilch, einen Frischkäse und eine Himbeer-Molke.

Dienstag, 9. Juli 2024

Am Aprikosenfest

Gegenwärtig ist Aprikosen-Saison, und zwar in der Schweiz und nicht in der Türkei oder Spanien. Und wenn man Schweizer Aprikosen kauft kommen diese mit grösster Wahrscheinlichkeit aus dem Wallis, der Hochburg des Aprikosenanbaus hierzulande. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die süssen Früchte noch in anderen Kantonen kommerziell angebaut werden.

Und die Saison der Aprikose muss natürlich ausgiebig gefeiert werden, die Walliser feiern ja gerne. Von Freitagabend bis Sonntagabend stand in Saxon bei Martigny alles im Zeichen der gelben Frucht. Die parallel zur Eisenbahnlinie verlaufende Hauptstrasse wurde für den Verkehr gesperrt, um für die vielen Marktstände Platz zu machen. Und beim Casino de Saxon konnten sich die Besucher an diversen Essensständen mit Fast Food, Raclette oder Aprikosenwürsten eindecken und diese im schönen Park verspeisen.

Saxon, die Wiege der Aprikosen mit dem Wappen

An den Marktständen wurde alles Mögliche angeboten, angefangen von Aprikosen (von denen ich auch eine Schale erwarb) über Aprikosensirup bis zu Spielzeugen oder Seifen.

Auch für musikalische Unterhaltung war gesorgt, dies in Form der lokalen Guggemusig-Band "Schtrabatze", welche mit ihren energiegeladenen Stücken für eine aufgeladene Stimmung sorgte. Ich fragte mich, was es mit dem Namen der Band auf sich haben könnte. Tönt irgendwie wie Strapaze. Vielleicht war die Gründung der Band strapaziös?


Montag, 8. Juli 2024

GV Burckhardt Compression

Nur drei S-Bahn-Haltestellen und einen kurzen Fussmarsch entfernt fand am Freitagnachmittag die GV der Burckhardt Compression in Oberwinterthur statt. Vor 180 Jahren wurde die Firma in Basel gegründet, sie war zwischenzeitlich Teil des Sulzer-Konzerns und verselbständigte sich vor etwa 20 Jahren mittels Management-spin-off. Wie der Name sagt hat sich Burckhardt auf die Produktion von Kompressoren spezialisiert. Von diesen gibt es eine grosse Bandbreite bis zu riesigen Anlagen für die Gasindustrie oder den Transport von Flüssiggas auf gigantischen Schiffen.

Burckhardt hat ein Rekordjahr hinter sich, Umsatz, EBIT und Gewinn konnten gesteigert werden. Beim Umsatz wurde die 1-Milliarden-Marke knapp unterschritten. Einzig der Auftragseingang war etwas tiefer als im Vorjahr.

267 Aktionäre versammelten sich in der Park Arena gleich neben den Fabrikhallen, um über die Anträge auf der Traktandenliste abzustimmen. Da die Firma schon seit vielen Jahren ihren Mitarbeitern Aktien zu Sonderkonditionen anbietet ist der Anteil an aktiven oder pensionierten Mitarbeitern an der GV immer hoch.

Vielleicht war aber für einige Aktionäre das anschliessende Essen und Trinken wichtiger als die eigentliche GV. Verpflegt wurden die Teilnehmer in einer alten Lagerhalle nahe der Park Arena. Serviert wurde ein kalter Teller mit Schinken, Melone, Käse und Salat, gefolgt von einem Hefe-Nussgipfel. Für mich etwas enttäuschend, ich erwartete einen Dreigänger mit warmem Hauptgang, so wie bei meiner letzten Teilnahme.