Samstag, 7. Dezember 2024

Ein Abend in Winterthur

Am Freitagnachmittag und -Abend besuchte Marlise mit ein paar Freundinnen einen Weihnachtsmarkt, ich wäre also allein zuhause gewesen. Stattdessen nutzte ich die Gelegenheit für zwei Sachen:

1. Den Film "Hölde" anschauen

Von diesem Film gab es hier ja schon einen Eintrag, in welchem ich meine Absicht, ihn anzuschauen, kundtat. Weit reisen musste ich dafür nicht, in einem kleinen Kino in Winterthur wird er gezeigt.

Und es hat sich sowas von gelohnt: Die Geschichte des Säntis, der im 19. Jahrhundert gebauten Wetterstation auf dem Gipfel und der Säntisträger, welche jahreinjahraus unter grossen Gefahren Material hinauftrugen, wird auf eindrückliche und unterhaltsame Art erzählt. Man wird von den mit dramatischer Musik untermalten starken Bildern fast aus dem Sitz gehoben. Sehr schön sind auch die im Appenzeller Dialekt vorgetragenen Erklärungen von Verwandten der Säntisträger. Oder die Einblicke in die Appenzeller Kultur wie Volksfeste, Alpsegen oder Alpabzug.

Auch von dramatischen Ereignissen wird berichtet, zum Beispiel von Lawinenunglücken oder dem Doppelmord am die Wetterstation betreuenden Ehepaar im Jahr 1922, welcher grosse Betroffenheit und Unverständnis auslöste.

Wer sich den Film anschauen will sollte beachten, dass er in der Originalsprache gezeigt wird. Es gibt auch Übersetzungen auf Hochdeutsch, was für Schweizerdeutsch sprechende Personen schade wäre.

in der Winterthurer Marktgasse nach Ladenschluss


2. Nachtessen im Brauhaus

Nach dem Kino hatte ich etwas Hunger, es war ja auch schon fast halb Acht. Diesen stillte ich im Brauhaus am Winterthurer Neumarkt. Das ist ein Ableger des Frauenfelder Brauhauses, wo eine Gasthaus-Brauerei betrieben wird. Seit vielen Jahren bin ich dort Aktionär und nehme oft an der GV oder Fassanstichen teil.

mein Hamburger mit einem feinen Bier aus Frauenfeld

Seit der Corona-Krise geht es dem Brauhaus nicht mehr so gut. Die Umsätze sind stark zurückgegangen und der Fachkräftemangel führte dazu, dass die Öffnungszeiten reduziert werden mussten. Dazu kamen Kosten für die Sanierung der Küche in Frauenfeld. Und mit dem Zinsanstieg stiegen auch die Mietkosten. Vor ein paar Wochen erhielten die Aktionäre ein Mail mit der Bitte um eine Spende von 100 Franken. Jeder, der wie ich die 100 Franken einzahlte, erhielt einen Gutschein von 25 Franken, diesen löste ich gestern ein. Gestern lief es aber nicht schlecht in Winterthur, alle Tische waren belegt, teilweise mehrfach.

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