Dienstag, 3. März 2020

Prizren

Meine Guides in Pristina empfahlen mir für den Freitag einen Ausflug nach Prizren. Diese Stadt mit 85'000 Einwohnern liegt im Süden des Kosovos nahe der albanischen und nordmazedonischen Grenze. Zirka alle 30 Minuten fährt ein Überland-Bus von Pristina nach Prizren, die Fahrt dauert etwa 1 Stunde und 40 Minuten.

Blick zur Sinan-Pascha-Moschee

auf dem Weg zur Burg


Prizren ist viel touristischer als Pristina, das sieht man auf den ersten Blick. Unzählige Restaurants und Läden buhlen um die Gunst der Reisenden. Angelockt werden die Touristen von einer einigermassen intakten Altstadt mit vielen Moscheen und Kirchen sowie einer etwas höher gelegenen imposanten Festungsanlage, von wo man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Starten wollte ich mit dem Aufstieg zur Burg, um einen Überblick zu gewinnen. Es beginnt zu regnen, deshalb sind die Bilder auch etwas grau. Der Blick auf die Stadt wurde getoppt von einem akustischen Höhepunkt: kurz nach Mittag erklangen gleichzeitig von allen Moscheen - von denen zählte ich etwa 20 - resp. deren Minaretten die Gebetsrufe. Ein Gratiskonzert der besonderen Art, wie ich es noch nie gehört habe.

Nach dem Burgbesuch genehmigte ich mir in einem gepflegten Restaurant eine feine lokale Spezialität, um mich für die Fortsetzung der Besichtigungstour zu stärken. Beim Verlassen des Restaurants musste ich aber konstatieren, dass sich der Regen in ein dichtes Schneegestöber verwandelt hat. Alles weiss und pflotschig, meine Schuhe konnten die Nässe nicht mehr zurückhalten. Schweren Herzens entschied ich, die Besichtigung abzubrechen, dies aus zwei Gründen. Erstens ist der Spassfaktor bei diesen Bedingungen ziemlich eingeschränkt und zweitens hat es zwischen Prizren und Pristina eine Art Passstrasse, welche mit dem Bus überwunden werden muss. Ein Stranden in Prizren wollte ich vermeiden, denn mein Rückflug am Samstagmorgen würde nicht auf mich warten.


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