Mittwoch, 4. Dezember 2024

B-737 B-2603

Seit einer Woche habe ich einen neuen PC. Auf dem alten hatte ich schon seit einiger Zeit Probleme mit dem Touchscreen, welcher sich verselbständigte und wilde Sachen machte, wie von Geisterhand. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer und zeitweise konnte ich fast nichts dagegen tun. Zeit also für einen Ersatz.

Der neue PC war innerhalb eines Tages aufgesetzt, inklusive Datenübernahme vom alten PC. Was ich leider nicht übernehmen konnte ist eine App für meine Flugstatistik. Diese berechnete automatisch die zurückgelegte Distanz oder die Anzahl Flüge pro Airline, Flughafen oder Strecke. Ich versuchte es mit einer 1:1-Kopie der App, sie funktioniert aber auf dem neuen PC nicht. Und auf dem Internet gibt es die Download-Seite nicht mehr.

In der Zwischenzeit habe ich aber einen guten Ersatz gefunden. In der Flightradar24-App kann man nicht nur den weltweiten Flugverkehr live verfolgen und viele Informationen zu jedem Flug abrufen. Man kann auch die eigenen Flüge in einer Datenbank erfassen und die Statistik anschauen. Zudem werden die geflogenen Strecken auf einer Karte angezeigt.

Das hat den Nachteil, dass ich alle meine Flüge einzeln eingeben muss, denn es gibt kein Austauschformat, mit welchem die Daten zwischen den Apps ausgetauscht werden können. Das hat aber auch einen Vorteil, denn so kann ich alle meine Flüge in Gedanken sozusagen noch einmal abspielen. Manchmal erinnere ich mich dabei an schöne Momente auf der ganzen Welt.

die B-737 B-2603

Ab und zu fehlen mir bei der Eingabe in der neuen App Informationen, zum Beispiel der genaue Name der Airline, so wie gestern bei meinem Flug von Taipeh nach Hualien auf Taiwan am 26. März 1977, geflogen mit der B-737 mit der Immatrikulation B-2603. Bei meiner Google-Suche fand ich eine Seite mit einem Unfallbericht, welcher sich auf genau dieses Flugzeug bezog. Darin steht, dass das Flugzeug am 22. August 1981 auf einem innertaiwanesischen Flug abgestürzt ist und alle 110 Passagiere und Crewmitglieder in den Tod riss. Den Unfallbericht findet man hier.

Dienstag, 3. Dezember 2024

Auf dem Colmarer Weihnachtsmarkt

Auf der Rückreise von Neuf-Brisach machte ich noch einen Rundgang auf dem Colmarer Weihnachtsmarkt. Die auch sonst schon sehr attraktive Stadt im Elsass legt in dieser Zeit noch an Attraktivität zu. Das zieht natürlich umso mehr Besucher an mit dem Effekt, dass es in den engen Gassen zuweilen zu einem menschlichen Stau kommt. Bestimmte Leute würden hier vielleicht schon von Overtourism reden, der unter anderem von den sozialen Medien angefeuert wird.



Da mein Zmittag in Neuf-Brisach nicht wirklich elsässisch war kaufte ich mir in einem der vielen Feinkostläden ein Glas mit Baeckeoffe, das ist ein Eintopf-Gericht mit verschiedenen Fleischsorten, Gemüse und Kartoffeln. Und dazu einen Pinot Noir aus dem Elsass. Das werde ich demnächst zuhause geniessen.

Montag, 2. Dezember 2024

Neuf-Brisach zum Zweiten

Noch ein paar weitere Bemerkungen zu meinem Besuch in Neuf-Brisach.

Wer das Elsass kennt weiss, dass viele Dörfer und Städte sehr attraktiv sein können. So wie die grossen Städte Strassburg und Colmar mit ihren wunderschönen Altstädten mit den vielen Riegelhäusern und Kanälen. Oder etwas kleinere Orte wie Riquewihr und Ribeauvillé mit vielen gemütlichen Restaurants, wo man die feinen Spezialitäten aus dem Elsass geniessen kann.

Blick vom Basler Tor Richtung Zentrum mit dem grossen Weihnachtsbaum

Das trifft auf Neuf-Brisach nicht zu. Riegelhäuser sucht man hier vergeblich, was damit zu tun hat, dass beim Bau der Stadt die Verwendung von Holz als zu brandgefährlich eingestuft wurde. Zudem ging es beim Bau nicht darum, schöne Bauten zu erstellen, die Funktionalität stand im Vordergrund. Und dann wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg grossenteils zerstört und später wieder aufgebaut.

die Strassen sind auch im Elsässer Dialekt beschriftet

Und wer sich wie ich auf ein gemütliches Restaurant mit Elsässer Spezialitäten gefreut hat wird enttäuscht. Zwei brauchbare Restaurants waren geöffnet, eines mit asiatischen Spezialitäten und das andere mit Entrecôte, Schnitzel und Fisch auf der Karte. In beiden Restaurants hätte es auch Flammkuchen gegeben, darauf hatte ich aber keine Lust. Ich entschied mich für das Entrecôte mit Pommes, was ok war, mehr aber nicht.

ein Mosaik des Stadt-Grundrisses im Burggraben

Aber auch wenn bezüglich Attraktivität gewisse Abstriche gemacht werden müssen lohnt sich ein Besuch der Stadt in jedem Fall. Man kann zum Beispiel einen Rundgang um die Stadt im Burggraben machen, was 45 Minuten in Anspruch nimmt. Das war für mich ein perfekter Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen. Oder man kann das dem Stadt-Erbauer Vauban gewidmete Museum besuchen, dieses war aber am Freitag geschlossen.

Sonntag, 1. Dezember 2024

Neuf-Brisach

Neuf-Brisach, so heisst die Stadt, welche ich gestern noch als Sternstadt bezeichnete. Wenn man den Stadtplan von Neuf-Brisach anschaut wird klar, woher meine Bezeichnung kommt:

Vor etwa einem Jahr erschien in der NZZ ein Artikel über diese kleine Stadt im Elsass und als ich das Luftbild der Stadt sah nahm ich mir vor, dort einmal einen Besuch zu machen. Am Donnerstag entschied ich mich spontan dazu, das Vorhaben umzusetzen. Ist doch passend, in der Vorweihnachtszeit die Sternstadt zu besuchen, oder?

Kirche des Heiligen Ludwigs

Eine Reise nach Neuf-Brisach ist zwar etwas kompliziert, aber durchaus machbar an einem Tag. Von Colmar oder von Freiburg, welche aus der Schweiz relativ schnell erreichbar sind, hat es eine regelmässige Busverbindung.

Rathaus

Neuf-Brisach wurde anfangs des 18. Jahrhunderts von Prestre de Vauban im Auftrag des Königs Louis XIV als Festungsstadt gebaut. Der perfekt symmetrische achteckige Grundriss mit 16 Zacken erinnert tatsächlich an einen Weihnachtsstern. Die Häuserblöcke sind innerhalb der Festungsmauer schachbrettartig angeordnet, mit einem grossen Platz in der Mitte. Rund um die Stadt hat es einen breiten, mehrstufigen Ring von zusätzlichen Festungsmauern und Gräben. Die Festungsmauern haben eine totale Länge von stattlichen 17 km. Wahrscheinlich war dies nach ihrer Fertigstellung die bestbefestigte Stadt der Welt.

Belforter Tor

Aus drei Himmelsrichungen hat es eine Zufahrtsstrasse und ein Tor in die Stadt. Im Westen das Colmarer Tor, im Norden das Strassburger Tor und im Osten das Basler Tor. Im Süden befindet sich das Belforter Tor, welches aber nur zu Fuss durchschritten werden kann.

Festungsmauer mit Fluchtstollen

Der Erbauer Vauban hat eine grosse Menge von Festungsanlagen erstellt, Neuf-Brisach war eines seiner letzten Projekte. Alle von Vauban erbauten Anlagen gehören gesamthaft zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Morgen möchte ich noch etwas mehr über diesen doch sehr speziellen Ort erzählen.