Dienstag, 12. November 2024

Wanderung Vérossaz - Evionnaz

Datum: 10. November 2024
Dauer: 4h05
Länge: 12.2 km
Wetter: sonnig
Route: Vérossaz-La Daille-Pt. 910-Les Praz-Mex-La Rasse-Evionnaz
Charakteristik: Mittlere Bergwege und Strassen


Vérossaz

leichte Kletterei auf der Umleitung

Mex

Mex

Eine Kaltfront sei im Anzug mit Schnee bis auf 1000 Meter wurde Mitte letzter Woche von den Meteorologen verkündet. Das gab für mich den Ausschlag für einen Kurztrip ins Wallis, um zwei Wanderungen, welche über 1000 Meter führen, vor dem Schneefall durchzuführen. Auf dieser Höhe im Schnee zu wandern ist nicht mein Ding. Am Sonntagmorgen reiste ich deshalb nach St-Maurice im Unterwallis. Mit dabei war ein Rollköfferli, denn ich buchte dort eine Übernachtung.

Nachdem ich das Köfferli im Hotel deponiert habe geht es mit dem Postauto nach Vérossaz auf der linken Seite der Rhône oberhalb St-Maurice. Punkt 12 Uhr mittags geht es los, auf einem recht steilen, breiten Weg geht es hinauf vorbei an einem Fussballplatz bei La Daille, dann etwas weniger steil auf einer Alpstrasse bis zu einer Sperrung infolge Baumschlag. Darauf bin ich vorbereitet, denn die Sperrung war auf der Online-Karte eingetragen.

Auf einer Umleitung kann die Sperrung umgangen werden. Diese führt durch eine tiefe Schlucht über den Mauvoisin-Bach und wieder hinauf nach Les Praz. Dieser Weg hat es in sich, einerseits ist es schattig und alles feucht, andererseits ist er recht anspruchsvoll mit einigen abschüssigen Passagen.

Ich bin froh, heil auf der geteerten Strasse nach Mex angekommen zu sein und geniesse den Ausblick hinüber zum Dent de Morcles auf der waadtländischen Seite der Rhône. Das hübsche, kleine Mex liegt ziemlich abgelegen auf 1119 Metern. Es wirkt ziemlich ausgestorben, ich habe keinen Einwohner gesehen und die einzige Beiz ist bis Ende November geschlossen.

Der Abstieg nach Evionnaz ist nicht schwierig, aber mit vielen unter Laub versteckten Steinen gespickt, was grosse Vorsicht erfordert. Ein Teilstück des Wanderweges umgehe ich auf der wenig befahrenen Strasse.

Sonntag, 10. November 2024

Basel in Festlaune

Seit 1471 wird herbstens in Basel gefeiert, die Basler Herbstmesse gilt als die älteste und grösste Vergnügungsmesse der Schweiz. Am Donnerstag schaute ich dort rein.

Die Messe findet nicht wie in anderen Städten üblich an einem zentralen Ort statt, sondern auf diversen über die Stadt verteilten Plätzen. Wer alles sehen will muss deshalb Zeit einrechnen für die Transfers. So viel Zeit wollte ich mir nicht nehmen, deshalb beschränkte ich meinen Besuch auf zwei Plätze, den Petersplatz in Grossbasel und den Messeplatz in Kleinbasel.

viili Hääfeli...

...am Hääfelimäärt

Natürlich sind solche Messen weitgehend austauschbar, das Angebot ist zu einem grossen Teil identisch, einmal abgesehen von lokalen Spezialitäten wie in Basel die Läckerli, welche an vielen Ständen angeboten werden. Und doch ist ein Besuch der Basler Herbstmesse lohnenswert, die ganze Stadt ist in Festlaune, alle sind gut aufgelegt und die Stadt erscheint in einem ganz anderen Licht als sonst.

au Läckerli häts viili

wer will kann hoch hinauf und im Freefall wieder runter

Wer jetzt Lust auf einen Ausflug nach Basel hat muss sich beeilen, heute ist für dieses Jahr der letzte Tag. Aber nach der Messe ist auch vor der Messe, ich bin sicher dass diese alte Tradition auch nächstes Jahr fortgeführt wird.

Heute geht es für einen Kurztrip ins Wallis, geplant sind heute und morgen je eine kurze Wanderung. Ab Dienstag erfährt man hier, wohin es genau ging.

Samstag, 9. November 2024

Die vier letzten Tessiner

Nur noch 4 ehemalige Gemeinden standen vor der Wanderung im Onsernonetal auf meiner Pendenzenliste. Und alle 4 befanden sich auf unserer Route:

2016 wurden Vergeletto und Gresso zusammen mit Isorno und Mosogno zur Gemeinde Onsernone eingemeindet.

Und die Gemeinde Onsernone entstand schon 1995 durch den Zusammenschluss von Comologno, Crana und Russo.

Crana

geschafft, den Kanton Tessin kann ich abhaken!




Freitag, 8. November 2024

Wanderung Vergeletto - Comologno

Datum: 01. November 2024
Dauer: 4h25
Länge: 12.4 km
Wetter: sonnig
Route: Vergeletto-Gresso-Ponte Oscuro-Crana-Vocaglia-Corbella-Comologno
Charakteristik: einfache Bergwege und viel Strassen


Blick vom Mühlenpark über Vergeletto

Gresso

Crana

Blick talaus von Comologno

Nach zweimaliger Planänderung klappte es dann am Freitag mit der Wanderung im Onsernonetal. Und nicht nur für uns, sondern auch für viele andere Ausflügler, welcher mit oder ohne Wanderschuhe ins abgelegene Tal wollten. Der direkte Bus nach Spruga, dem hintersten Dorf im Onsernonetal, war übervoll, viele Passagiere mussten stehen. Grund für den Grossandrang war Allerheiligen, ein Feiertag im Tessin.

Wir fuhren aber nicht nach Spruga, sondern nach Vergeletto im gleichnamigen Tal, einem Seitental des Onsernonetals. Dafür mussten wir in Russo auf ein kleineres Postauto umsteigen, welches auf der schmalen Strasse mit den engen Kurven nicht zu gross war.

In Vergeletto beginnt unsere Wanderung durch das Valle di Vergeletto und das Onsernonetal. Auf dem Weg durch das Dorf kommen wir an einem Mühlenpark vorbei, welchen wir uns anschauen. Neben einem uralten Hotel, welches schon längst geschlossen ist, führt ein Weg hinauf zu einer alten Mühle neben einem wild sprudelnden Bach. Früher wuschen dort die Frauen auf den glatten Felsen die Wäsche, indem sie sie barfuss im Wasser durchtraten.

Nach einer halben Stunde erreichen wir Gresso, ein an den Hang gebautes typisches Tessiner Dorf mit vielen alten Häusern, einige davon sind zum Verkauf ausgeschrieben. Dann geht es hinunter auf der Strasse mit vielen engen Kurven bis zur Ponte Oscuro, wo sich die Strasse von Russo ins Valle di Vergeletto und ins Onsernonetal verzweigt. Wir wählen die Strasse Richtung Spruga, von welcher wir nach 10 Minuten auf einen nicht markierten Weg abzweigen und nach Crana aufsteigen. So können wir die vielen Strassenkurven perfekt abkürzen.

In Crana geht es auf einem flachen, schön angelegten Wanderweg parallel zur Strasse für etwa eine Viertelstunde weiter, bevor wir auf die Strasse einbiegen und auf dieser bis zum Ziel in Comologno bleiben. Verkehr hat es kaum und wir kommen auf der Strasse schneller voran als auf stotzigen Wanderwegen.

Donnerstag, 7. November 2024

Indemini

Am Ziel unserer Wanderung über den Monte Gambarogno erreichten wir eine der noch offenen ehemaligen Gemeinden im Kanton Tessin:

Im Jahr 2010 schlossen sich alle bis dann unabhängigen Gemeinden auf der linken Seite des Lago Maggiore zwischen der Magadinoebene und der italienischen Grenze zusammen und gründeten damit die neue Gemeinde Gambarogno. Dazu gehört auch Indemini, die einzige nicht am See gelegene Gemeinde.

Bei den vorgängigen Gemeindeabstimmungen lehnte als einzige Gemeinde San Nazzaro die Fusion ab, das Bundesgericht lehnte aber einen Rekurs der Gemeinde ab.




Mittwoch, 6. November 2024

Wanderung Monte Gambarogno

Datum: 31. Oktober 2024
Dauer: 5h00
Länge: 10.0 km
Wetter: sonnig
Route: Alpe di Neggia-Pt. 1555-Monte Gambarogno-Alpe Cedullo-Oratorio di Sant'Anna-Indemini
Charakteristik: mittlere Bergwege, viel mit Laub bedeckte Steine und Wurzeln


der Monte Tamaro und links der Mitte die Alpe di Neggia

Oratorio di Sant'Anna

Indemini

Die Fahrt zur Alpe di Neggio, dem Ausgangspunkt für unsere Wanderung über den Monte Gambarogno, war einerseits etwas kompliziert und andererseits ziemlich lang. Von Ascona zuerst mit dem Bus nach Locarno, dann mit dem Zug nach Cadenazzo, per Bus nach Magadino und nochmals per Bus auf die Alp. Das dauerte satte zwei Stunden. Besonders die Fahrt vom See hinauf war aber atemberaubend, nach jeder der unzähligen Kurven hatte man einen noch besseren Blick über den See und die Berge.

Die Alpe di Neggio liegt auf fast 1'400 Metern und dementsprechend kühl fühlt es sich an. Aber wir haben natürlich vorgesorgt und können etwas anziehen. Zudem können wir uns beim Aufstieg über 330 hm aufwärmen.

Alleine sind wir nicht, viele andere Wanderer haben sich den sehr lohnenswerten Monte Gambarogno vorgenommen. Nach einer knappen Stunde stehen wir zuoberst auf dem Berg und geniessen die Aussicht über den Lago Maggiore bis hin zu den Walliser Bergen.

Dann machen wir aus auf den langen Abstieg nach Indemini. Der Weg ist anfänglich recht einfach, danach wird er aber aufgrund von vielen Wurzeln und Steinen etwas schwieriger. Gefährlich ist es nirgends, aber Konzentration ist erforderlich.

In Indemini haben wir vor der Rückfahrt mit dem Postauto noch genügend Zeit für einen Rundgang durch das äusserst abgelegene Dorf. Alle Häuser in Indemini sind aus lokalen Steinen gebaut, deshalb sehen sie alle fast gleich aus. Einwohner haben wir fast keine gesehen, das Dorf macht einen ziemlich ausgestorbenen Eindruck.

Dienstag, 5. November 2024

Wanderung Via del Mercato

Datum: 30. Oktober 2024
Dauer: 5h00
Länge: 12.4 km
Wetter: sonnig
Route: Camedo-Borgnone-Verdasio-A Slögna-Calezzo-Pila-Intragna
Charakteristik: mittlere Bergwege, viel mit Laub bedeckte Steine und Wurzeln


Camedo

Verdasio

Blick über das Tal, auf dem Hügel halblinks Rasa

Intragna mit dem höchsten Kirchturm im Tessin

Ins Centovalli wollten wir eigentlich erst letzten Freitag, für den Mittwoch war die Wanderung im Onsernonetal und für den Donnerstag die auf den Monte Gambarogno geplant. Da aber die Strasse ins Onsernonetal am Mittwoch aufgrund einer Brückensanierung gesperrt war mussten wir umplanen. Deshalb zogen wir das Centovalli vor, denn auf das nächste Bähnli mussten wir nur eine halbe Stunde warten.

Wir erwischten eine Express-Version des Bähnlis, welches mit nur wenigen Halten nach Domodossola fährt, darunter zum Glück in Camedo, wo die Via del Mercato beginnt. Dieser alte Weg war vor dem Bau der Strasse und der Bahn die einzige Verbindung zwischen Locarno und dem hinteren Centovalli. Er wurde gebaut, um die im Tal hinten erzeugten Produkte auf den Markt in Locarno zu bringen.

Der Aufstieg erfolgt bis Borgnone auf einer wenig befahrenen Strasse, bevor der meistens gut markierte Weg zu einem Naturweg wird. Kurz nach Borgnone kommen wir an einer alten Mühlenanlage vorbei, von welcher nur noch eine Ruine übrig ist. Anschliessend geht es relativ flach weiter auf einem bequemen Weg nach Verdasio, einem gut erhaltenen Ort mit vielen Patrizierhäusern.

Dann folgt ein langes, mühsames Wegstück mit vielen Auf- und Abstiegen. Unter der teils dicken Laubschicht verbergen sich unzählige Steine und Wurzeln und wir kommen nur noch im Schneckentempo vorwärts. Wir denken zurück an die Marktgänger, welche ihre schweren Lasten schleppen mussten und sind froh, nur einen leichten Rucksack tragen zu müssen.

Auf einem etwa 2 km langen Strassenstück können wir uns wieder etwas erholen, bevor es auf dem Abstieg nach Intragna wieder etwas schwieriger wird. Dank eines kurzen Spurts erwischen wir das Bähnli zurück nach Locarno in letzter Sekunde.

Montag, 4. November 2024

Zum Schluss die Wein-Degu

...und hier noch der zweite Nachtrag zur Waadtländer Wanderung am vorletzten Samstag.

Nach der kurzen Wanderung, dem Besuch auf dem Trüffelmarkt und des Menhirs rundeten wir die Expedition am Samstagnachmittag mit einer Wein-Degu ab.

Etwas ausserhalb von Bonvillars Richtung Champagne steht die "Cave des Viticulteurs Bonvillars", also die Kellerei der Weinbauern von Bonvillars. Dort kann man die lokal produzierten Weine kostenlos degustieren und natürlich auch gleich kaufen und mitnehmen.

Das Angebot an Weinen ist sehr vielfältig. Neben den "gewöhnlichen" Sorten wie Pinot Noir oder Chasselas werden auch etwas unbekanntere wie Garanoir, Galotta oder Gamaret produziert. Viele davon wurden in den letzten Jahren mit Preisen ausgezeichnet.

Einen Grosseinkauf konnte ich natürlich nicht machen, ich habe meine Favoriten aber in der Zwischenzeit online bestellt. Vor Ort kaufte ich lediglich eine Flasche Chasselas aus Champagne. Dieser Wein darf aber aufgrund eines EU-Beschlusses nicht mit der Bezeichnung "Champagne" verkauft werden, um den französischen Champagner zu schützen. Stattdessen steht auf der Haupt-Etikette "Campagne" und auf der Rückseite "C-ampagne", wobei das "-" für den Querstrich eines "H" steht. Und wenn man genau hinschaut ist das "-" auch auf der Haupt-Etikette angedeutet, beim ersten "A" ist das Strichli nach links verlängert. Sehr witzig, finde ich.





Sonntag, 3. November 2024

Der Menhir in den Reben

Vor den Berichten über die Tessiner Wanderungen noch zwei Nachträge zur Wanderung im Waadtland am vorletzten Samstag, beim ersten geht es um den Menhir in den Reben.

Gleich neben dem Château von Bonvillars steht mitten im Rebberg ein Menhir aus Gneis, ca. 3 Meter ragt der Stein über den Boden. Thomas Widmer hat ihn als einen von 101 Steinen ausgewählt, welche in seinem Steinbüchlein beschrieben sind.

Über die Geschichte des Menhirs gibt es keine verlässlichen Informationen. Es könnte aber ein Zusammenhang bestehen mit der Schlacht von Grandson im Jahr 1476, in welcher die Eidgenossen Karl den Kühnen besiegten.

Samstag, 2. November 2024

Im Onsernonetal

Nach zwei Planänderungen hat es am Freitag geklappt mit der Wanderung im Onsernonetal. Wobei diese eigentlich im Valle di Vergeletto begann und ganz hinten im Onsernonetal endete.

Heute erst einmal drei Bilder, die Wanderberichte werde ich ab Sonntag hier aufschalten.

Vergeletto

Crana

Comologno



Freitag, 1. November 2024

Monte Gambarogno statt Onsernonetal

Erneute Programmänderung: gestern Donnerstag ging es wieder nicht ins Onsernonetal, sondern auf den Monte Gambarogno. Marlise hat nämlich herausgefunden, dass heute Freitag kein Bus nach Indemini fährt, welchen wir brauchen, um zum Monte Gambarogno zu gelangen. Deshalb geht es erst heute ins Onsernonetal, so hoffen wir wenigstens.

Der Aufstieg über 340 hm zum Monte Gambarogno ist sehr lohnenswert. Die Aussicht über den Lago Maggiore mit dem Maggiadelta und zu den Walliser Bergen mit dem Monte Rosa-Massiv ist atemberaubend, besonders bei diesem prächtigen Herbstlicht.

das Maggiadelta mit links Ascona und rechts Locarno

Der lange Abstieg nach Indemini ging ordentlich in die Beine, wie schon am Mittwoch war der Weg nicht gefährlich, aber die vielen vom Laub bedeckten Wurzeln und Steine erforderten grosse Vorsicht.