Dienstag, 24. Mai 2022

Kiebitz in Not!

184 Kiebitz-Brutpaare gibt es gemäss einer Statistik der Vogelwarte Sempach zurzeit in der Schweiz. Der Bestand hat sich in den letzten Jahren leicht erholt, die Vogelart gilt aber besonders in der Schweiz als stark gefährdet.

Kiebitz mit der kecken Feder am Hinterkopf, Holle genannt (Wikipedia)

Am Sonntag durften wir einige der Brutpaare und deren Küken beobachten, und zwar im Nuoler Ried am Zürichsee gleich neben dem Flugplatz Lachen.


Die dort auf Landwirtschaftsflächen brütenden Vögel werden überwacht und es wird dafür gesorgt, dass sie vor landwirtschaftlichen Fahrzeugen geschützt werden. Unsere jüngere Tochter hat dort letztes Jahr im Rahmen ihres beruflichen Praktikums mitgearbeitet. Sie war am Sonntag auch dabei und konnte uns einiges darüber erzählen. Zusätzlich nahmen wir an einer fachkundigen Führung durch das Areal teil, wobei wir die Vögel immer wieder durch ein Fernrohr beobachten konnten. Organisiert wurde die Führung von der Stiftung Frauenwinkel, welche sich für den Schutz von Kiebitzen am Zürichsee einsetzt.

etwa 20 Personen nahmen an der Führung teil

Die Kiebitze brüten nicht wie andere Vögel auf Bäumen, sondern auf der Erde, zum Beispiel auf Weideflächen oder Äckern. Die Eier werden nicht in ein gebautes Nest, sondern in eine kleine Einbuchtung auf der Erde gelegt. Und hier lauern natürlich vielfältige Gefahren. Einerseits wie erwähnt die Landwirtschaft, andererseits Nesträuber wie Füchse und andere Bodentiere oder Raubvögel aus der Luft. Ein grosser Teil der Eier schafft es nie zu einem ausgewachsenen Vogel. Das ist der Hauptgrund für den Rückgang der Population.

Übrigens, die geschlüpften Küken werden nicht von ihren Eltern gefüttert, sie gehen sofort instinktiv auf die Suche nach Insekten oder Würmern. Kiebitze sind Zugvögel, jedes Jahr machen sie sich auf die Reise ins südliche Europa oder Afrika, wo sie überwintern.


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