Freitag, 31. Oktober 2025

Neues in Stadelhofen

Zwei Jahre lang wurde beim Bahnhof Stadelhofen gebaut, jetzt ist es fertig, das Calatrava-Gebäude, benannt nach seinem spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava. Doch so richtig fertig ist das Bauwerk aber noch nicht, denn es wird noch auf Hochtouren am Innenausbau gearbeitet.

Wenn man mit dem Zug durchfährt sieht man zwar einen Teil der eigenartigen Fassade, für einen Blick auf das ganze Gebäude muss man aber aussteigen. Und das tat ich gestern.

Das Gebäude sticht nicht durch seine (mit 4 Obergeschossen bescheidene) Grösse hervor, sondern eher oder nur durch das interessante Design, welches auch Elemente des Bahnhofs aufnimmt. Wenn man auf der Ostseite steht hat man das Gefühl, dass der Bug eines riesigen Schiffes auf einen zufährt.

Angeblich ist das ganze Gebäude schon vermietet. Im Erdgeschoss wird Ende Jahr eine Filiale der Luzerner Confiserie Bachmann eröffnen und in den Obergeschossen werden sich nächstes Jahr medizinische Betriebe einmieten.

Und übrigens, für Calatrava ist der Bahnhof Stadelhofen kein Neuland, er war massgeblich für die Architektur des Bahnhofs verantwortlich.

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Winterthur von A bis Z - H wie Haldengut

Eigentlich käme in meiner Winterthurer ABC-Serie als nächstes der Buchstabe G dran, aber für diesen bin ich noch nicht bereit. Deshalb ziehe ich heute das H vor. Und ich assoziiere das H in Winterthur sofort mit dem Haldengut-Bier.

Gegründet wurde die Brauerei Haldengut im Jahr 1851, damals war sie eine der grössten Brauereien in der Schweiz. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass sich in der Eulachstadt grosse Industriebetriebe wie Rieter oder Sulzer ansiedelten, welche viel Personal beschäftigten. Und wo gearbeitet wird wird auch getrunken. Bier hatte damals den Vorteil, dass es bedenkenlos getrunken werden konnte, was beim Leitungswasser wahrscheinlich noch nicht der Fall war.

Noch gut erinnern kann ich mich an meine GV-Besuche bei der Brauerei Heineken auf dem Werkareal in den 80er Jahren. Das waren legendäre GVs mit währschaftem Essen und natürlich Freibier.

Gemälde des Haldengut-Areals von 1906

1994 verlor Haldengut ihre Selbständigkeit, die Brauerei wurde von Heineken übernommen. Während einigen Jahren wurde das Bier noch in Winterthur gebraut, seit vielen Jahren aber bei Calandabräu in Chur, welche ebenfalls zu Heineken gehört.

Haldengut ist immer noch weit verbreitet in Winterthur und Umgebung. Es hat aber Konkurrenz erhalten in Form von Chopfab, Stadtguet oder Euelbräu. Wie die Marktanteile verteilt sind weiss ich nicht.

Dienstag, 28. Oktober 2025

Swiss Magazine

Am Sonntag war ich im Circle-Konferenzzentrum am Zürcher Flughafen an einem von Kuoni organisierten Reise-Event mit Vorträgen zu diversen Reisezielen weltweit. Mich interessierten drei Vorträge: über Kambodscha, Namibia und Luxuskreuzfahrten. Die vielen schönen Bilder inspirierten mich für neue Reise-Abenteuer.

Es hatte dort auch einen Stand von Swiss und Edelweiss, wo man Einblick erhalten konnte in die neuen Flugzeuge des Typs A-350, welche sowohl bei Swiss und Edelweiss eingeführt werden. Und am Stand lagen auch Exemplare des neu lancierten Swiss Magazines, also des Bordmagazins der Swiss, auf. Nach Corona wurde die Produktion des Magazins eingestellt, was ich sehr bedauerte. Ich fand den Inhalt immer interessant und abwechslungsreich. Deshalb bin ich auch froh, dass es ab sofort wieder in den Flugzeugen mitfliegt. Ich habe das neue Magazin einmal durchgeblättert und finde, dass es noch interessanter geworden ist. Neben einer ausführlichen Vorstellung des neuen A-350 hat es viele Hintergrund-Informationen zu aviatischen Themen und diverse Empfehlungen zu Swiss-Destinationen.

Wer mal in das neue Magazin reinschauen möchte - was sehr zu empfehlen ist - kann das hier tun.

Montag, 27. Oktober 2025

Der 27. Oktober, ein Flugtag

Der heutige 27. Oktober taucht in meiner Flugstatistik neunmal auf, so oft wie sonst kein anderer Tag. Hier die detaillierten Einträge:

1975

Nach einem Ausflug nach Rom bin ich tags zuvor, also am 26. Oktober, in Genf gelandet, weil der Flughafen Zürich aufgrund von Nebels geschlossen war.

Blick über den Petersplatz 1975

Am Morgen des 27. Oktobers - also heute vor 50 Jahren - waren dann sowohl Zürich als auch Genf geschlossen. Erst im Verlaufe des Tages konnte ich mit einer DC-10 der Swissair von Genf nach Zürich fliegen.

1978

Kurztrip mit 2 Übernachtungen in New York. Der direkte Flug von Zürich nach New York mit der legendären Flugnummer SR 100 war voll besetzt, mit meinem Standby-Ticket wurde ich stehengelassen. Dies aber nur für kurze Zeit, denn auf der Verbindung via Genf (SR 110) konnte ich in der B-747 HB-IGB mitfliegen.

HB-IGB

1980

Unterwegs in Fernost. Nach einer Nacht in Bangkok ging es mit der B-737 9M-MBB der Malaysian Airlines weiter auf die Insel Penang in Malaysia. Nach drei Tagen auf der Insel ging es via Hongkong nach Hause.

Tempel auf Penang

1984

Tagesausflug nach London, morgens hin mit der DC-9 HB-INH der Swissair und abends zurück mit der B-757 G-BIKD der British Airways.

1985

Auf Geschäftsreise in den USA. Flug von Boston, MA nach Syracuse, NY mit der Allegheny Airlines B-737 N352AU und Weiterflug zum Washington National Airport mit der DC-9 N991VJ (ebenfalls Allegheny).

1992

In dieser Zeit flog ich sehr oft die Strecke Zürich-Genf-Zürich, so auch am 27. Oktober 1992. Es waren oft spontane Einsätze im Zusammenhang mit einem IT-Dienstleistungsprojekt.

1998

Damals war ich geschäftlich bei China Airlines auf Taiwan. Am 27. Oktober flog ich mit der MD-11 HB-IWG der Swissair von Taipei via Bangkok wieder nach Hause.

2015

Ausflug nach London. Mit der Ryanair B-737 EI-EPG ging es von Zürich nach London-Stansted im Norden von London. Nach zwei Übernachtungen ging es wieder nach Hause. Gekostet hat mich der Retourflug gerade einmal 18 Franken.

EI-EPG

2016

Tags zuvor flog ich mit der Emirates von Mailand nach New York JFK, am 27. Oktober dann von New York La Guardia nach Nashville, TN, wo ich ein paar Tage die Country-Music-Metropole erkundete und dabei auch eine Whisky-Brennerei besuchte. Geflogen ist die American Airlines Embraer 175 N401YX.

Samstag, 25. Oktober 2025

Plan B

Plan A, also das Mittagessen im Grotto San Martino, funktionierte am Mittwoch leider nicht. Ich wusste aber, dass es gleich nebenan noch zwei oder drei weitere Grotti hat, wo ich auch schon zu Gast war. Deshalb kam Plan B zur Anwendung.

Meine Wahl fiel auf das Grotto Bundi, dessen Name von "bun di", dem Tessiner Dialekt für "guten Tag", abgeleitet ist. Und mit "bun di" wurde ich auch herzlich begrüsst. Ich durfte einen der verfügbaren Tische aussuchen und wurde auch ohne Reservation nicht in einer zügigen Ecke platziert.


Die Spezialität dieses Grottos ist die Polenta, welche in einem grossen Kupferkessel über einem Holzfeuer vor sich hinbrutzelt und darauf wartet, ab und zu vom Wirt gerührt zu werden. Und wie es sich für ein anständiges Grotto gehört werden zur Polenta feine Sachen angeboten wie Brasato, Luganighe oder Coniglio. Ich entschied mich für letzteres, also Kaninchen, welches mit einer riesigen Portion Polenta serviert wurde. Dies aber erst nach der aus Salat und Lardo bestehenden Vorspeise. Sowohl mit der Qualität der Speisen als auch mit dem sehr aufmerksamen und freundlichen Service war ich - wie schon beim letzten Besuch - sehr zufrieden. Und die Rechnung über 72 Franken war sehr günstig, ich hatte ja auch noch weissen und roten Merlot und zum Schluss einen Kaffee mit Grappa.

Mein nächster Besuch im Tessin ist schon geplant, heute beginnt in der Region Maggiatal das Ziegen-Gourmet-Festival. Hoffentlich muss ich dort nicht schon wieder Plan B umsetzen.


Freitag, 24. Oktober 2025

Chiuso Martedi

Gegenwärtig läuft im Südtessin das "Rassegna Gastronomica Mendrisiotto e Bassa Ceresio", ein Gastronomie-Festival mit 38 teilnehmenden Restaurants. Angeboten wird in jedem der Restaurants ein oder mehrere Menus, welche speziell für dieses Festival zusammengestellt wurden. Vielfach handelt es sich um Tessiner Spezialitäten oder Wildgerichte.

Am Mittwoch nahm ich den Weg nach Mendrisio unter die Zugräder, um dort im Grotto San Martino den "Bollito Misto 8 tagli" zu probieren. Mithilfe einer Sprachübersetzungs-App fand ich heraus, dass es sich dabei um eine Art Schlachtplatte mit 8 Fleischsorten handeln muss.

das Grotto San Martino liegt etwas erhöht...

...mit Blick über Mendrisio

Ob meine Vermutung zutraf kann ich aber leider nicht bestätigen, denn ich bin wieder einmal angebrannt, das Grotto resp. dessen Wirt hatte seinen Ruhetag. Natürlich hatte ich mich vorgängig über die Öffnungszeiten informiert, auf dem Flyer des Festivals sind diese für alle teilnehmenden Restaurants ersichtlich. Und beim Grotto San Martino stand "Sempre aperto", also jeden Tag geöffnet.

das Schild neben der Treppe verunsicherte mich

Beim Eingang zum Grotto hatte es unübersehbare Tafeln, welche auf die Teilnahme am Festival aufmerksam machten. Zuunterst auf einer der Tafeln stand dann ganz unauffällig noch "Chiuso martedi". Wobei martedi ja Dienstag ist und ich war ja am Mittwoch dort. Anyway, es hat sich wieder einmal bestätigt, dass man bei den Öffnungszeiten der Tessiner Grotti etwas Glück braucht.

Schade, gerne hätte ich mich überraschen lassen, was auf dem Teller serviert wird. Aber ich hatte natürlich einen Plan B. Was dieser beinhaltete erfährt man hier morgen.

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Arven

Noch ein Nachtrag zu unserer Arvenwald-Wanderung, auf welcher ja diese Bäume die Hauptdarsteller waren.

Neben einer der ältesten und mächtigsten Arven haben wir eine Infotafel gelesen und dabei gelernt, dass die Altersbestimmung bei dieser Baumart schwierig ist. Das liegt daran, dass bei alten Bäumen das Zentrum des Stammes im Laufe der Zeit verfault. Das Zählen der Baumringe ergibt deshalb nur ein ungenaues Resultat. Ein etwas genaueres Resultat erzielt man durch eine Schätzung aufgrund des Stamm-Durchmessers. Bei einem Durchmesser von 2 Metern kann man von einem Alter von ca. 1'400 Jahren ausgehen, denn ein Jahrring misst etwa 0.7 mm.

So oder so, viele der Arven auf dem Arvenweg haben ein stattliches Alter und sie haben damit schon viel mehr Weltgeschichte miterlebt als es ein Mensch jemals tun könnte.

Des weiteren habe ich in einer Zeitung gelesen, dass die Arven nur sehr bedingt als Holzlieferant geeignet sind. Einerseits eben aufgrund der mit der Zeit eintretenden Fäule im Zentrum, dann aber auch aufgrund von einem hohen Anteil an weichem Holz, welches sich für die Weiterverarbeitung nicht eignet. Umso mehr werde ich das nächste Mal, wenn ich in einem Bündner Arvenstübli esse, das Holz gebührend würdigen.

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Wanderung Lej Languard

Datum: 17. Oktober 2025
Dauer:
 4h20
Länge: 11.2 km
Wetter: sonnig
Route: Alp Languard-Pt. 2426-Lej Languard-Chamanna Paradis-Alp Languard-Pontresina
Charakteristik: einfache Bergwege


Blick ins Val Languard, links der Piz Languard,
rechts der Piz Albris

Lej Languard mit Sonnenspiegelung

links der Mitte die Chamanna Paradis...

...mit ebensolcher Aussicht

Am Freitag begann die Wanderung für mich nicht beim Hotel, für Marlise aber schon. Sie wollte zu Fuss zur Alp Languard aufsteigen. Diese Anstrengung ersparte ich mir und nahm stattdessen die schon fast museumsreife Sesselbahn dort hinauf. Gemeinsam nahmen wir den Weg zum Laj Languard zuhinterst im Talkessel in Angriff.

Anfänglich ist der Weg breit und relativ flach, aber je näher wir beim See sind wird es bergwegiger und steiler, nirgends aber schwierig. Der hübsche Bergsee liegt auf knapp 2'600 m. Da und dort hat es ein paar Schneeflecken und ich kann sogar einen Schneeball machen. Die dünne Eisschicht auf dem See erinnert uns daran, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

Für den Rückweg wählen wir eine Variante, welche an der Chamanna Paradis vorbeiführt. Von der kleinen Hütte ohne Schlafmöglichkeit hat man einen paradiesischen Blick zum Bernina-Massiv mit dem Morteratschgletscher. Fast noch schöner als auf der Mittwoch-Wanderung durch das Val Morteratsch.

Für den Abstieg nach Pontresina tauschen wir die Rollen. Diesmal gehe ich zu Fuss und Marlise per knieschonende Sesselbahn.

Dienstag, 21. Oktober 2025

Wanderung Arvenwald

Datum: 16. Oktober 2025
Dauer:
 5h50
Länge: 15.1 km
Wetter: sonnig
Route: Pontresina-Pt. 1844-Muottas da Schlarigna-Pt. 2194-Alp da Staz-St. Moritz Bad-Acla Dimlej-Lej da Staz-Tolais-Pontresina
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege


auf dem Muottas da Schlarigna mit Blick nach St. Moritz

im Arvenwald

schon fast Winter

Laj da Staz

Auch am Donnerstag beginnt unsere Wanderung mit einem kurzen Abstieg zum Ova da Bernina, welchen wir überqueren und vorbei am Bahnhof von Pontresina Richtung Alp da Staz aufsteigen. Nach etwa einer Stunde kommen wir bei einer Wegkreuzung an, wo wir die Wahl haben zwischen dem Weg durch den Arvenwald oder einer Zusatzschlaufe zum Muottas da Schlarigna haben.

Aufgrund des perfekten Herbstwetters entscheiden wir uns einstimmig für letzteres. Was sich 20 Minuten später als äusserst lohnenswert herausstellt. Der Blick über die Täler mit St. Moritz, Samedan und Pontresina ist einmalig und unsere Handys haben Hochbetrieb.

Auf gleichem Weg geht es zurück zur Wegkreuzung, jetzt biegen wir auf den mit der Nummer 804 markierten Weg durch den Arvenwald ein. Und schon bald finden wir uns inmitten riesiger und alter Arven, welchen es hier wohl zu sein scheint.

Jetzt sind wir auf der Nordseite des Piz da Staz. Die fehlende Sonne und ein auffrischender Wind lassen uns spüren, dass wir mitten im Herbst sind, wenn nicht schon fast im Winter. Nach einer längeren Strecke auf dem leichten, immer leicht abfallenden Weg kommen wir erfrischt in St. Moritz Bad an, wo es nur noch ein kurzes Stück bis zum St. Moritzersee ist.

Auf der verkehrsfreien Südseite des Sees geht es - immer noch bei erfrischendem Wind - Richtung Osten. Nach dem See folgt ein kurzer Aufstieg zum kleinen Laj da Staz, wo wir viele Ausflügler antreffen. Nach einer weiteren Stunde beenden wir die sehr attraktive Rundwanderung wieder bei unserem Hotel.

Montag, 20. Oktober 2025

Rocket & Tigerli ohne Holz

Genau vor einem Jahr berichtete ich hier über ein Bauprojekt in der Winterthurer Lokstadt, also dem ehemaligen Industriegebiet, wo unter anderem die berühmte "Loki" stand, welche Eisenbahn-Lokomotiven produzierte.

Das Projekt mit der Bezeichnung "Rocket & Tigerli" beinhaltet den Bau eines Gebäude-Komplexes mit Wohnungen und Gewerbebetrieben. Als markantestes Gebäude ist ein 100 Meter hoher Wohnturm geplant. Dieser hätte aus Holz gebaut werden sollen.

so soll das Hochhaus "Rocket" und die
Nebengebäude "Tigerli" aussehen

Im Landboten vom Freitag las ich nun, dass die Bauherrschaft nun doch kein Holzgebäude, sondern ein konventionelles Stahl/Beton-Gebäude bauen will. Hinter der Planänderung stehen vor allem wirtschaftliche Gründe. So sei der Preis der Holzelemente in letzter Zeit markant gestiegen, kann man im Artikel lesen. Und zudem bestehe aufgrund der langen Bauzeit ein erhebliches Risiko, dass die Holzteile längere Zeit der Witterung ausgesetzt wären und Schaden nehmen könnten.

"Tigerli"

Und ich muss ehrlich sagen, ich verstehe die Planänderung. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einer Wohnung im oberen Bereich eines aus Holz gebauten Hochhauses zu wohnen. Das Risiko eines Feuers ohne Chance, sich retten zu können, wäre mir viel zu hoch.

P.S. Der Name "Tigerli" für die Nebengebäude wurde von einer alten Dampfloki übernommen, welche in Winterthur für die SBB hergestellt wurde.

Sonntag, 19. Oktober 2025

Wanderung Val Morteratsch

Datum: 15. Oktober 2025
Dauer:
 5h00
Länge: 14.2 km
Wetter: sonnig
Route: Pontresina-Surova-Alp Veglia-Chünetta-Pt. 1963-Pt. 2024-Pt. 1963-Morteratsch Bahnhof
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege

Rechtzeitig vor der Schlechtwetter-Phase sind wir gestern wieder nach Hause gefahren. Jetzt kommen noch die Berichte der drei Engadiner Wanderungen.



die Seitenmoränen zeigen, wie mächtig
der Morteratschgletscher einst war


Alle drei Wanderungen konnten wir entspannt angehen, alle drei begannen im Hotel und zwei davon endeten auch dort.

Am Mittwoch steigen wir zuerst zum Talgrund ab und überqueren den Ova da Bernina genannten Fluss. Dann müssen wir den von uns ausgewählten Weg etwas suchen. Einer der vielen Wegweiser zeigte in eine Richtung, wo es nicht weiterging und überall hatte es schon Wegweiser für die Winterwanderwege, welche uns etwas verunsicherten.

Einmal auf dem richtigen Weg kann aber nichts mehr schiefgehen. Auf dem mit den Nummern 30 und 33 markierten sehr angenehmen Weg geht es Richtung Südost durch den schönen Wald mit vielen Lärchen. Beim Punkt 1883 verlassen wir den nummerierten Weg nach rechts auf eine Abkürzung, welche direkt ins Val Morteratsch führt. Dabei sind allerdings etwa 250 zusätzliche Höhenmeter zu überwinden.

Beim Punkt 1963 treffen wir auf den mit der Nummer 806 markierten Weg, welcher ins Val Morteratsch hineinführt. Wie zu erwarten war hat es hier massenhaft Volk, darunter viele Familien mit Kindern. Hier sind wir in einer Wanderweg-Sackgasse, denn der Weg hört vor dem Morteratschgletscher auf. Wer den Gletscher, dessen Zunge etwa 1 Kilometer vom Ende des Wanderweges entfernt ist aus der Nähe anschauen will, braucht alpine Erfahrung. Zu diesen gehören wir nicht, aber wir geniessen den Blick auch aus Distanz.

Auf dem Weg hat es immer wieder Infotafeln mit Wissenswertem zur Geschichte des Gletschers. Am mächtigsten war dieser Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals machten sich die Einwohner von Pontresina Sorgen, dass der Gletscher das Dorf zerstören könnte und sie beteten in der Kirche und wahrscheinlich auch zuhause, dass ihr Dorf unversehrt bleiben möge. Und ihr Gebet wurde erhört, seitdem zog sich der Gletscher kontinuierlich zurück.

Zurück ging es bis zum Bahnhof Morteratsch, wo wir den nächsten Zug nach Pontresina abwarteten.

Samstag, 18. Oktober 2025

Zum Lej Languard

Und auch die dritte Engadiner Wanderung lag am Freitag sozusagen vor der Hoteltür. Als Ziel haben wir uns den Bergsee Lej Languard ausgewählt. Dieser liegt zuhinterst im Val Languard, einem Seitental unterhalb des Piz Languard östlich von Pontresina.

Marlise nimmt nach dem Frühstück den Aufstieg zur Alp Languard in Angriff. Ich aber warte noch 40 Minuten, denn ich möchte mir den Aufstieg zu Fuss ersparen, es hat schliesslich eine Sesselbahn, mit welcher ich ohne Anstrengung hinauffahren kann.

Lej Languard

Ab der Alp Languard wandern wir gemeinsam hinein in das Val Languard und erreichen nach einer guten Stunde und 300 hm Aufstieg den hübschen Laj Languard auf 2600 m. Für den Rückweg zur Alp Languard wählen wir eine Variante via die Chamanna Paradis, von wo man eine wunderschöne Sicht ins Bernina-Massiv mit dem Morteratschgletscher hat.

im Abstieg nach Pontresina

Für die Rückkehr nach Pontresina tauschen wir die Rolle, ich bewältige den Abstieg zu Fuss, während Marlise die Sesselbahn in Anspruch nimmt.

Freitag, 17. Oktober 2025

Zu den Arven

Unser Standort in Pontresina erwies sich auch für die zweite Engadiner Wanderung als ideal. Auch diesmal konnten wir direkt vom Hotel aus loswandern und die Rundwanderung gleichenorts beenden.

Piz da Staz

Muottas Schlarigna

Blick nach Samedan mit der Flugpiste

Gestern wollten wir uns den Arvenwald unterhalb des Piz da Staz zwischen Pontresina und St. Moritz anschauen. Ganz ohne Anstrengung ging das aber nicht, etwa 500 Höhenmeter mussten überwunden werden. Dies waren aber 100 Höhenmeter mehr als notwendig, denn wir machten noch eine Zusatzschlaufe hinauf zum Muottas da Schlarigna, wo wir einen traumhaften Rundblick geniessen durften.

im Arvenwald

Der Weg durch den Arvenwald war sehr angenehm, ein einfacher, immer leicht abfallender Bergweg ohne steile Stellen. Am Ende des Weges erreichen wir St. Moritz Bad, von wo wir entlang des St. Moritzer und des Stazer Sees nach Pontresina zurückkehren.

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Zum Morteratschgletscher

Die erste Engadiner Wanderung führte vom Hotel aus zuerst Richtung Südost durch das Val Bernina und anschliessend durch das Val Morteratsch zum Morteratschgletscher. Dies ist eine der populärsten Wanderrouten, dementsprechend waren sehr viele Wanderer unterwegs, darunter auffallend viele Familien aus der Deutschschweiz.



am hintersten Punkt des Wanderweges durch das Val Morteratsch

Mitverantwortlich für den enormen Auflauf war natürlich auch das herbstliche Kaiserwetter, der morgendliche Nebel löste sich gegen 10 Uhr allmählich auf. Danach konnte sich die Sonne voll in Szene setzen, im Laufe des Tages bildeten sich ein paar Wolken, welche das Bild aber eher noch verschönerten. Besonders attraktiv waren auch die vielen Lärchen, welche die Szene farblich dominierten.

Der Wanderweg endet etwa einen Kilometer vor der Gletscherzunge. Auf einem alpinen Bergweg könnte man weiter bis zum Gletscher, der Weg erfordert aber alpine Erfahrung.

Mittwoch, 15. Oktober 2025

Engadiner Nebel

Gestern sind wir mit dem Auto ins Engadin gefahren, via Klosters durch den Vereinatunnel. Wunderschön war dann die Fahrt entlang des Inn von Sagliains nach Pontresina. Die unzähligen Lärchen strahlten im Engadiner Licht in allen Farben um die Wette. Wir freuen uns auf ein paar Wanderungen in dieser einzigartigen Landschaft.

Wenn ich jetzt zum Fenster hinausschaue sehe ich aber keine Berge, alles ist in dichten Nebel gehüllt. Das ist für das Engadin aber keine Seltenheit, die berühmte Malojaschlange benebelt das Hochtal ab und zu. Natürlich hoffen wir, dass sich die Schlange im Laufe des Morgens verzieht, Wandern an der Sonne und mit Aussicht macht definitiv mehr Spass.

das Hotel Saratz neben der Kirche...

...ist für mich das Gin-Hotel

Logis haben wir im Hotel Saratz in Pontresina gefunden, ich nenne es jetzt Gin-Hotel. In der Hotelbar stehen auf einem grossen Holztisch unzählige Gin-Flaschen in allen Formen und Farben, gefüllt mit Gin mit den verschiedensten Aromen.

Montag, 13. Oktober 2025

Angekommen

Letzten Donnerstagnachmittag ist er auf seiner Homebase Zürich angekommen, der erste neue A-350 der Swiss. Der Flug von Toulouse erfolgte ohne Passagiere. Das Langstreckenflugzeug der neuesten Generation wird in den ersten Wochen auf Strecken in Europa eingesetzt, was es den Besatzungen erlaubt, den Flugzeugtyp auf effiziente Art kennenzulernen. Der erste Flug mit Passagieren ist am 25. Oktober nach Palma de Mallorca geplant. Auf Langstrecke geht der Flieger erstmals am 20. November, nach Boston.

Welcome Salut in Zürich

Sehr speziell ist die Bemalung des ersten A-350. Der Rumpf ist mit diversen Sujets bemalt, welche eine Beziehung zum Wandern haben. Man spricht deshalb auch von der "Wanderlust-Bemalung". Für mich als Vielwanderer ein Grund, einmal mit diesem Flugzeug mitzufliegen. Und dabei die neugestaltete Kabineneinrichtung zu geniessen.

Wanderlust-Bemalung

Mehr dazu kann man hier nachlesen.


Sonntag, 12. Oktober 2025

Wanderung Jakobsbad - Appenzell

Datum: 11. Oktober 2025
Dauer:
 4h05
Länge: 15.5 km
Wetter: Hochnebel
Route: Jakobsbad-Gonten-Som-Hannebuebes-Kau-Ochsenegg-Weissbad-Steinegg-Appenzell
Charakteristik: einfache Wanderwege


kurz vor Gonten


multifunktionaler Weg

bei Hannebuebes

Skifahrer kamen uns nicht in die Quere

in der Bildmitte der Mittelpunkt des Kantons AI

Die zweite Wanderung aus René P. Moor's Buch "
Schweizereien" führte uns am Samstag in den Kanton Appenzell Innerrhoden. Die im Buch beschriebene Route endet in Weissbad, wir verlängerten sie aber bis zum kantonalen Hauptort Appenzell.

Eigentlich erwarteten wir sonniges Wetter mit Blick auf Säntis, Kronberg und die hübsche Appenzeller Hügellandschaft, ein hartnäckiger Hochnebel verhinderte aber jegliche Weitsicht, auch beim höchsten Punkt der Route etwas über 1'000 Meter war der Nebel noch über uns. Sonne hatten wir dann zuhause in Seuzach, 500 m tiefer.

Trotzdem genossen wir die einfache Wanderung in herbstlichem Ambiente. Nur auf einem kurzen Stück in einem Tobel war der mit Wurzeln überwachsene Weg etwas anspruchsvoller.