Stella Maris - Meeresstern - diesen Namen gab sein Gründer dem Kloster Wettingen. Und das hat folgenden Grund:
Ritter Heinrich II von Rapperswil, der spätere Gründer des Klosters, begab sich im 13. Jahrhundert auf eine Pilgerreise nach Jerusalem. Auf der Heimfahrt überquerte er das Mittelmeer auf einem Schiff, welches in einen schweren Sturm geriet und zu kentern drohte. Er betete zu Maria und bat sie, ihn vor dem Untergang zu retten. Er versprach ihr, nach der Rettung ein Kloster zu gründen. Dann erschien am Himmel über dem Meer ein heller Stern und der Sturm legte sich. Nach seiner Rückkehr ins Limmattal erschien wieder der selbe Stern und er setzte sein Versprechen um. Das war im Jahr 1227, dem Gründungsjahr des Klosters.
Der Meeresstern taucht auch auf dem Wappen des Klosters auf, und zwar zusammen mit dem Bild einer Meerjungfrau. Diese zwei Elemente sieht man im Klosterareal immer wieder, sei es in der ursprünglichen Kirche, an Toren oder im Kreuzgang. Der Meeresstern hat auch Einzug in das Gemeindewappen von Wettingen genommen, allerdings ohne Meerjungfrau:
mit Meeresstern und Meerjungfrau
Im Kloster lebten Zisterzienser-Mönche zusammen mit Laienbrüdern. Letztere trugen im Gegensatz zu den Mönchen als Erkennungsmerkmal Bärte. Sie lebten getrennt voneinander, die Laienbrüder hatten praktisch keine Mitspracherechte.
Bis zur Auflösung des Klosters im Jahr 1841 erlebte es eine wechselvolle Geschichte mit guten und schlechten Zeiten. Brände und finanzielle Probleme mussten überwunden werden. Dazu ein interessantes Detail: Irgendwann wurden im öffentlichen Teil der Kirche Ikone aus Italien ausgestellt. Das lockte viele Pilger an, welche bei ihrem Besuch auch den Opferstock grosszügig fütterten.
Einer der letzten Mönche war übrigens Alberich Zwyssig, der Komponist des Schweizerpsalms.
Und zum Schluss noch dies: Die Führerin bestätigte am Sonntag, dass das Starbucks-Logo mit Stern und Meerjungfrau nichts mit dem Kloster zu tun habe!
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