Montag, 7. April 2025

Wanderung Oensingen - Matzendorf

Datum: 04. April 2025
Dauer:
 3h25
Länge: 11.8 km
Wetter: sonnig
Route: Oensingen - Schloss Neu-Bechburg - Oensinger Roggen-Chluser Roggen-Balsthal-Rumimoos-Wilkmatt-Matzendorf
Charakteristik: leichte Wanderwege, Bergwege und Strassen


Schloss Neu-Bechburg

Bärlauch à gogo

Blick in den Naturpark Thal, rechts Balsthal

Burg Alt Falkenstein

Auf dem Wegweiser beim Bahnhof Oensingen sind bis zum Schloss Neu-Bechburg 35 Minuten veranschlagt. Ich folge diesem Weg durch das Dorf Oensingen vorbei an Wohnquartieren, Geschäftsquartieren, Schulhäusern und Altersheimen, dabei habe ich immer das Schloss im Blickfeld, welches immer näher kommt.

Am nördlichen Rand des Dorfes verlasse ich den Wanderweg, denn dieser führt nicht beim Ravellenfluh-Schalenstein vorbei, welcher nebst dem Mittelpunkt des Kantons Solothurn für die Route verantwortlich ist.

Von besagtem Stein sind es nur noch fünf Minuten bis zum imposanten Schloss, von wo man einen weiten Blick über Oensingen und das Flachland bis zum Alpenkranz hat. Leider sieht man letzteren trotz Sonnenschein nur schemenhaft, es ist einfach zu dunstig. Zugänglich ist das Schloss nicht, sie gehört der Stiftung Schloss Neu-Bechburg. Es kann für private Anlässe gemietet werden und ab und zu gibt es öffentliche Führungen.

Der leichte Aufstieg zum Oensinger Roggen, dem höchsten Punkt der Wanderung, zieht sich etwas in die Länge, man wird aber immer wieder durch spektakuläre Blicke über die Klus entschädigt. Für den Abstieg nach Balsthal gibt es zwei Varianten: entweder einfach auf dem Juraweg oder anspruchsvoller auf einem Bergweg.

Ich entscheide mich für den weiss-rot-weiss markierten Bergweg, welcher meistens nah am Rand der Fluh entlangführt mit eindrücklichen Aussichten. Gefährlich ist der Weg nicht, er erfordert aber hohe Konzentration und Trittsicherheit. Etwas schwierigere Stellen sind mit Ketten gesichert.

Von Balsthal bis zum Mittelpunkt des Kantons Solothurn und weiter nach Matzendorf folge ich einer Nebenstrasse, zuerst durch Gewerbegebiet und später auf Radwegen ohne motorisierten Verkehr.

Sonntag, 6. April 2025

Ravellenfluh-Schalenstein

Einige Kilometer vor dem Mittelpunkt des Kantons Solothurn lag am Freitag der zweite Grund für die Wanderung von Oensingen nach Matzendorf: der Ravellenfluh-Schalenstein. Regelmässige Leser meines Blogs vermuten natürlich zurecht, dass auch dieser Stein in Thomas Widmer's Steinbüchlein Einzug fand.

unten der Schalenstein, im Hintergrund ist
das Schloss Neu-Bechburg zu erkennen

Vom Bahnhof Oensingen sind es nur etwa 20 Minuten Fussmarsch zu diesem Stein. Man folgt zuerst dem markierten Wanderweg unterhalb der Ravellenfluh (dies der geographische Teil des Steinnamens) zum Schloss Neu-Bechburg, welches unübersehbar über dem Dorf Oensingen thront. Kurz vor dem Schloss muss man dann aber auf einen nicht markierten Weg abzweigen, welcher dem Hang entlang durch den Wald führt. Und dann ist es wichtig, den genauen Standort des Steins zu kennen, denn er sieht ziemlich unspektakulär aus, mindestens auf den ersten Blick.

einige der Schälchen

Beim zweiten Blick erkennt man aber eine Struktur auf der Oberfläche, welche für den einen Teil des Stein-Namens verantwortlich ist. Diese besteht aus acht Schälchen, welche von Menschenhand eingehauen wurden. Wann die Schälchen entstanden und aus welchem Grund ist nicht bekannt. Ob es sich um ein religiöses Ritual oder vielleicht um die Herstellung von Werkzeugen aus Stein handelt konnten die Archäologen nicht eruieren.

Und beim dritten Blick findet man vielleicht noch das kleine Täfelchen mit der Aufschrift "Schalenstein unter staatl. Schutz" von 1939 (siehe Bild). Bekannte Schalensteine gibt es im Kanton Solothurn 15, diese sind in einem Jahrbuch für Solothurnische Geschichte ausführlich beschrieben.

Samstag, 5. April 2025

Im Herzen Solothurns

Mir fehlen immer noch einige Wanderungen zu Kantons-Mittelpunkten, die letzte liegt schon Jahre zurück. Den Kanton Solothurn kann ich jetzt aber abhaken, denn gestern war ich beim Mittelpunkt dieses Kantons, sozusagen im Herzen Solothurns.

Der Punkt liegt westlich von Balsthal zwischen den Dörfern Laupersdorf und Matzendorf in einem Acker zwischen dem Flüsschen Dünnern und einer Nebenstrasse, auf welcher ich wanderte. Bezeichnet ist der Punkt nicht, wenn man es nicht wüsste würde man dort nichts Spezielles vermuten.

in diesem Acker liegt der Kantonsmittelpunkt, links Matzendorf

Vor dem Kantonsmittelpunkt gab es noch einen anderen Grund für diese Wanderung. Mehr darüber später. Und übrigens, im Gegensatz zur Bisen-Wanderung am Dienstag gab es gestern eine schon fast sommerliche Wanderung mit Shorts und T-Shirt.

Freitag, 4. April 2025

Jungfernstein

Wieder zuhause nach der dienstäglichen Baselland-Wanderung musste ich in Thomas Widmer's Steinbüchlein zuerst den Eintrag zum Jungfernstein lesen um sicher zu sein, dass ich den richtigen Stein (oder sind es deren zwei?) für den Jungfernstein hielt.

auf der Ödenburg mit Blick nach Tecknau

Und ich hatte Glück, im Büchlein hat es zwar kein Bild des Steins, aber die Beschreibung liess keine Zweifel daran, dass der von mir fotografierte Stein der Richtige sein musste.

Jungfernstein

Der Stein bestehe aus zwei Teilen, einem massiven Fundament und darüber einer ebenen Platte, kann man lesen und dass das Ganze wie ein Tisch oder ein Altar aussehe. Und auch der Name des Steins ist erklärt: kinderlose Frauen aus den umliegenden Dörfern sollen nachts zur Burg hinaufgekraxelt sein und sich auf den Stein gesetzt haben, was angeblich geholfen haben soll, den Kinderwunsch zu erfüllen. Im Büchlein hat es übrigens eine ganze Reihe von Steinen, welche ein ähnliche Funktion hatten.

Donnerstag, 3. April 2025

Wanderung Jungfernstein

Datum: 01. April 2025
Dauer:
 2h55
Länge: 10.5 km
Wetter: leicht bewölkt, steife Bise
Route: Anwil-Talweiher-Oltingen-Lehmatt-Ostet-Wenslingen-Ödenburg-Tecknau
Charakteristik: leichte  Wanderwege

Für den Dienstag hatte ich mir den Jungfernstein, einen der 101 Steine in Thomas Widmer's Büchlein, vorgenommen. Dieser liegt bei der Ödenburg, einer Burgruine oberhalb von Tecknau BL. Dort war ich schon zweimal durchgewandert, dies allerdings bevor ich besagtes Büchlein kaufte und mir danach vorgenommen hatte, alle Steine zu erwandern. Bei den beiden früheren Wanderungen ist mir der Stein nicht aufgefallen und ich fotografierte ihn deshalb auch nicht.


am Talweiher

Oltingen


kurz vor Wenslingen


Nach Umsteigen in Winterthur, Zürich, Olten und Gelterkinden erreiche ich im Bus das etwas erhöht gelegene Anwil. Wie zu befürchten bläst die Bise hier nicht weniger stark als beim Umsteigen in Olten. Einen kurzen Moment lang überlege ich, ob ich bei diesem garstigen Wind überhaupt wandern will. Ich verdränge aber diesen Gedanken und mache mich auf den Weg durch das Dorf.

Am höchsten Punkt des Dorfes zweige ich auf einen Wanderweg ab, welcher durch ein Tobel zum Talweiher hinunterführt. Der Talweiher besteht aus mehreren einzelnen Weihern, welche mit einem Bach verbunden sind.

Mein Weg verläuft am Ufer der Weiher, bevor er einem schönen Bach entlang hinauf nach Oltingen führt. Die Vegetation ist noch nicht weit fortgeschritten aber ich stelle mir vor, dass es hier in ein paar Wochen recht grün und farbig aussehen wird. Für die grüne Farbe ist gegenwärtig der Bärlauch zuständig, welcher sich hier wohl zu fühlen scheint.

In Oltingen versuche ich, die noch laublosen Einzelbäume zu identifizieren, was mir aber nicht gelingt. Ohne Blätter oder Blüten ist das etwas schwierig und ich habe ja nicht Biologie studiert. Ich gehe aber davon aus, dass die von den Bäumen produzierten Früchte essbar sein werden.

Dann geht es hinauf zur Kirche, von wo man einen schönen Blick über das Dorf und die Umgebung hat. Nach einer kurzen Zusatzrunde erreiche ich wieder den Wanderweg, welcher über die Hochebene nach Wenslingen führt. Hier legt die Bise noch einen Zacken zu und bläst fast in Orkanstärke, interessanterweise aus wechselnden Richtungen.

Das hübsche Wenslingen durchquere ich und schon bald stehe ich vor der Ruine der Ödenburg. Aber wo ist der Jungfernstein? Ich weiss ja nicht einmal, wie er aussieht, was meiner Unterlassung, die Beschreibung im Büchlein vorgängig zu lesen, zuzuschreiben ist. Eine Infotafel zum Stein ist nicht auffindbar, ich vermute aber, dass es sich um zwei Steinplatten gleich neben dem Wanderweg handeln muss und fotografiere diese. Ob meine Vermutung korrekt war, kann man hier morgen lesen.

Mittwoch, 2. April 2025

Diese fiese Bise

Auf der gestrigen kurzen Wanderung im Baselland waren nicht die Landschaft oder der Widmer-Stein,  die Hauptdarsteller. Nein, es war der Wind. Eine steife Bise dominierte die Unternehmung von A bis Z. Schon beim Umsteigen im Bahnhof Olten musste ich mich in einem der Warteräume vor der kalten, zügigen Luft schützen. Und in Anwil, meinem Startort, war ich nahe daran, wieder umzukehren.

im Aufstieg nach Oltingen

den Schafen mit ihrem dicken Fell war die Bise egal

Zeitweise blies der Wind so stark, dass ich mich dagegen anstemmen musste und auf Waldstücken knackte es bedrohlich in den Ästen. Und natürlich war ich froh um die windfeste Jacke, welche ich dank einer morgendlichen Warnung am Radio mitnahm. Und abends verkündete Thomas Bucheli im SRF Meteo, dass die Bise im Baselland am stärksten wehte.

Die vielen Einzelbäume in Oltingen waren noch ohne Laub, eine Identifikation war deshalb schwierig und ich konnte auch niemanden fragen, keiner hielt sich freiwillig draussen auf. Ich tippe aber auf Kirschen, Obst und einige Nussbäume.

Dienstag, 1. April 2025

Die Oltinger Einzelbäume

Gestern suchte ich eine Wanderroute für heute, welche a) nicht zu weit weg liegt und b) nicht allzu lange ist, denn die letzte liegt schon wieder zwei Wochen zurück. Das Wetter und eine Erkältung waren dafür verantwortlich, dass ich schon länger nicht im Wandermodus war.

Zufälligerweise sah ich dabei auf der Online-Karte von SchweizMobil, dass in und um Oltingen BL hunderte von Einzelbäumen eingezeichnet sind, so viele wie kaum an einem anderen Ort. Ich nehme an, dass es sich um Kirsch- oder Obstbäume handelt. Diese möchte ich mir heute anschauen.

Auf der Route befindet sich noch eine weitere Sehenswürdigkeit, einen Stein aus Thomas Widmer's Steinbüchlein. Mehr dazu erfährt man hier morgen.

Montag, 31. März 2025

Helvetic hält Rekord in LCY

Gestern weckte ein Artikel auf einer TAMedia-Seite mit dem Titel "Schweizer Flugzeug sorgt für Rekord am London City Airport" mein Interesse. Und beim Lesen erfuhr ich viel Neues, hier das Wichtigste:

  • Der Embraer 195 der Helvetic Airways ist gegenwärtig das grösste Flugzeug, welches am Londoner City Airport (LCY) landen darf.
  • Alle Flugzeugmodelle, welche in LCY landen, müssen dafür zertifiziert werden.
  • Der Grund dafür ist der mit über 5° sehr steile Anflugwinkel (normal sind etwa 3°).
  • Nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die Piloten müssen zertifiziert sein, Voraussetzung ist eine spezifische Schulung im Simulator.
  • An- und Abflüge müssen vom Captain durchgeführt werden, der Copilot darf das nicht übernehmen.
  • Die Flugzeuge benötigen eine spezielle Einrichtung, um den Captain vor allem beim Anflug zu unterstützen. Bei der E195 der Helvetic kann der "Steep Approach"-Knopf gedrückt werden. Damit wird ein System auf den Tragflächen aktiviert, welches für eine ausreichende Geschwindigkeit bei der Landung sorgt.
Das alles finde ich sehr interessant, dies vielleicht auch deshalb, weil mein letzter Flug ja nach LCY führte und ich keine Ahnung von diesen doch sehr speziellen Anforderungen hatte.

Bild Helvetic Airways

Wer den Artikel liest findet darin auch ein eindrückliches Video mit dem Anflug eines E195 auf LCY.

Sonntag, 30. März 2025

Begegnungen mit Chinesen

Ich kann mich noch gut an unsere Begegnungen mit Chinesen auf unserer China-Reise erinnern, besonders beim Durchsehen der Bilder. Und dies obwohl die Begegnungen schon 41 Jahre zurückliegen.

Meistens waren die Begegnungen zufällig, weil wir gerade mit dem Zug unterwegs waren trafen wir halt die Leute, welche genau am selben Tag mit dem selben Zug fuhren. Oder bei einer Stadtbesichtigung, wo wir die Frauen, Männer und Kinder in ihrem täglichen Leben antrafen. Sehr speziell waren auch die spontanen Menschenansammlungen an abgelegenen Orten, wenn unsere Gruppe aus einem Reisebus ausstieg. Das erregte die Neugier der Chinesen, welche uns westlichen Touris genauestens beobachteten. Besonders interessant muss unsere exotische Kleidung gewesen sein und auch unsere Fotoapparate mit den riesigen Linsen stiessen auf grosses Interesse.

Chinesen beim Spielen

wir werden genau beobachtet

Familie beim Einkaufen

Natürlich verliefen die Begegnungen meistens stumm und aus Distanz, nur selten gab es Gespräche oder ein Händeschütteln. Das lag sicher auch daran, dass Fremdsprachen damals in China noch weitgehend unbekannt waren. Und unsere Chinesisch-Kenntnisse hielten sich in engen Grenzen, einzig der Reiseleiter von der Swissair konnte ein paar Sätze sprechen.

glücklich über den Kauf des Güggels

ob sie zufrieden sind mit dem Resultat des Longboat-Rennens?

Disziplin beim Anstehen für's Mao-Mausoleum

Es wäre interessant, nach so langer Zeit wieder einmal nach China zu reisen. Sicher würden die Begegnungen heutzutage total anders ablaufen. Europäische Touris werden kaum mehr auffallen, man würde wahrscheinlich auf Englisch angesprochen und statt Fotoapparate hätten alle ein modernes Handy dabei.

Freitag, 28. März 2025

Die Chinesische Mauer

Der Besuch der Chinesischen Mauer durfte auf unserer China-Reise von 1984 natürlich nicht fehlen. Unser letztes "Basislager" vor der Heimreise war Peking, und von dort waren es noch etwa 70 Kilometer bis zur Mauer. Diese gilt mit ihrer Länge von 6260 Kilometern als grösstes Bauwerk der Welt.






Mittwoch, 26. März 2025

Simao

Nach dem Besuch von Kunming führte die Chinareise von 1984 ganz in den Südwesten Chinas, nach Simao. Die Stadt liegt ziemlich nahe an den Grenzen zu Vietnam, Laos und Myanmar (ehem. Burma).




Diese Ecke Chinas unterscheidet sich fundamental vom Rest des Landes. Einerseits ist das Klima tropisch mit einer entsprechend unterschiedlichen Vegetation, andererseits unterscheidet sich auch die Lebensweise und Kultur. Damals waren die Leute in Simao noch mehrheitlich buddhistisch, was sich auch in Form von  diversen Tempeln manifestierte. Und auch die Küche war etwas anders mit südasiatischem Einfluss von Thailand oder Vietnam.




Der Reiseverlauf wurde so geplant, dass unser Besuch in Simao während eines jährlichen Volksfestes stattfindet. Wie das Fest hiess weiss ich nicht mehr, ich kann mich aber daran erinnern, dass das Wasser das Hauptthema war. Die Leute machten sich zum Beispiel einen Spass daraus, andere Leute ausgiebig mit Wasser zu bespritzen. Und wir exotischen Touristen wurden natürlich nicht verschont.

Dienstag, 25. März 2025

GV Leihkasse Stammheim

Zwei Tage nach der Givaudan-GV folgte am Samstag schon die nächste: die Leihkasse Stammheim empfing ihre Aktionäre traditionsgemäss im Restaurant Schwert in Oberstammheim, wo ein grosser Saal zur Verfügung steht, welcher unter anderem auch für Gemeindeversammlungen benutzt wird.

Die GV dieser sehr lokal verwurzelten Kleinbank ist für die Einwohner von Stammheim und den umliegenden Gemeinden immer ein sehr spezieller Anlass. Schätzungsweise 80 bis 90% der anwesenden Aktionäre stammen aus dem Stammertal und fast jeder kennt fast jeden. Aber auch die Auswärtigen sind herzlich willkommen und werden sofort in die Gemeinschaft aufgenommen. Mit dem schon vor der GV offerierten Wein, welcher  selbstverständlich auch aus der Gegend stammt, wird sofort angestossen und alle duzen sich.


Der offizielle Teil der GV dauert immer 45 Minuten mit  einer möglichen Abweichung von +/- 5 Minuten. Es wird kurz über das Wichtigste informiert und die Abstimmungen werden ohne Gegenstimmungen oder Enthaltungen durchgewunken. Wortmeldungen gibt es keine, schliesslich will niemand riskieren, für eine unnötige Verzögerung des anschliessenden Essens verantwortlich gemacht zu werden.

Vor dem ersten von drei sowie zwischen den Gängen spielt ein Trio aus der Gegend auf. Mit Keyboard, Schlagzeug und Posaune werden einige schöne Oldies gespielt. Jedes Jahr wechselt das Unterhaltungsprogramm, letztes Jahr spielte der Hackbrettspieler Nicolas Senn auf.

Das Küchen- und Service-Team waren gefordert, der Saal war mit 325 hungrigen Aktionären voll besetzt. Aber auch dank der tatkräftigen Mithilfe des Damenturnvereins klappte das bestens und es wurde auch darauf geachtet, dass die leeren Gläser immer wieder nachgefüllt wurden. Das tröstete über die Tatsache hinweg, dass die Tische sehr eng gestuhlt waren, zwischen den Stühlen gab es praktisch keine Zwischenräume. Der Verwaltungsrat wird jetzt abklären, ob die nächste GV an einem anderen Ort durchgeführt werden kann, was natürlich für das Restaurant Schwert ein schwerer Verlust wäre.

Montag, 24. März 2025

GV Givaudan

Es ist wieder soweit, die GV-Saison ist eingeläutet. Für mich begann sie letzten Donnerstag mit der Givaudan, dem bekannten Hersteller von Kosmetik-Artikeln und Geschmack-Beigaben für Lebensmittel. Also alles, was gut riecht oder schmeckt. Dafür musste ich und viele andere Aktionäre aber weit reisen, bis nach Genf. Aber wenigstens habe ich die weite Reise auf zwei Tage verteilt, am Mittwoch gab es ja noch eine Wanderung.


vor der GV konnten Givaudan-Produkte degustiert werden

Wie schon in den Vorjahren versammelten sich die GV-Teilnehmer im Hotel Intercontinental zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum. Eine nicht sehr attraktive Lage, aber öV-technisch immerhin gut erschlossen, sowohl vom Flughafen als auch von der Stadt. Und das Hotel bietet einen grossen Saal für GVs oder andere Anlässe und auch für die Verpflegung der Teilnehmer ist gesorgt. Trotzdem wird die nächste GV nicht mehr im Interconti, sondern neu im Palexpo, dem grossen Veranstaltungskomplex am Flughafen, stattfinden. Grund dafür könnte sein, dass die Platzverhältnisse für den der GV folgenden Apéro ziemlich eng sind. Auch ich brauchte wie alle 358 Aktionäre etwas Glück, um ein Plätzchen zu finden, wo ich die feinen Köstlichkeiten ungestört geniessen konnte.


der Dessert steht bereit

Die von VR-Präsident Grieder geleitete Versammlung zog sich etwas in die Länge, die vier Redner haben zum Teil sehr detailliert und langatmig über das Geschäftsjahr referiert. Der offizielle Teil mit den Abstimmungen wurde dann aber speditiv abgewickelt. Nach zweieinviertel Stunden schloss der VR-Präsident die Versammlung und lud alle zum verdienten Apéro riche ein.

Sonntag, 23. März 2025

Die Thrax-Säule

Thrax-Säule, so ein seltsamer Name für ein Stück Stein! Wenn man aber Thomas Widmer's Erklärungen in seinem Büchlein "Hundertundein Stein" gelesen hat ist alles klar.

Ursprünglich stand die Säule in Céligny GE, und zwar in Form eines Meilensteines römischen Ursprungs. Im Mittelalter wurde er geklaut und für den Bau einer Kirche im französischen Prévessin verwendet, wo er heute noch zu sehen ist, aber in etwas geänderter Funktion.

links "Elagabal", rechts "Thrax"

Die Strassen waren im römischen Reich in Staatsbesitz, deshalb wurden die Meilensteine mit kaiserlichen Inschriften versehen, so auch auf der Thrax-Säule. In diesem Fall hiess der Kaiser "Caius Iulius Verus Maximinus Augustus", ergänzt mit dem Beiwort "Thrax". Das Beiwort verweist auf die Herkunft des Kaisers, die Landschaft Thrakien, so hiess der Balkan bei den Römern. Der Kaiser war von 235 bis 238 nach Christus an der Macht.

die 182 cm hohe Thrax-Säule

Die Säule links vom Eingang hat übrigens eine ähnliche Vergangenheit, aufgrund der Inschriften wurde sie aber von den Spezialisten als weniger wichtig eingestuft. Auch sie hat einen etwas seltsamen Namen: "Elagabal".

Samstag, 22. März 2025

Wanderung Thrax-Säule

Datum: 19. März 2025
Dauer:
 2h35
Länge: 10.5 km
Wetter: sonnig
Route: Flughafen Cointrin-Feuillasse-Mategnin-Marais des Crêts-Prévessin-Mategnin-Les Vernes
Charakteristik: leichte Wege und Strassen, nicht markiert


am westlichen Pistenende

sogar etwas Natur war mit dabei

Grenzstein bei Mategnin


Prévessin

Nach knapp vierstündiger Zugfahrt mit Umsteigen in Winterthur und Renens komme ich am Mittwochnachmittag kurz nach 14 Uhr am Genfer Flughafen an. Der Umsteigevorgang in Renens war für mich in dieser Form Première, seit dem letzten Fahrplanwechsel ist Renens ein wichtiger Umsteigebahnhof.

Meine Wanderung startet direkt beim Flughafenterminal. Vorbei an den unzähligen Flughafen-relevanten Gebäuden und dem Kontrollturm geht es um das westliche Pistenende herum nach Feuillasse, einem Quartier der Gemeinde Meyrin. Wer Ruhe sucht ist hier natürlich am falschen Ort, der Verkehr auf der Strasse und in der Luft ist sehr rege und verursacht viel Lärm und Gestank.

Dann folgt ein etwas schöneres Wegstück vorbei an einem Château, in welchem eine Asylunterkunft untergebracht ist, einem relativ ruhigen Wohnquartier und einem kleinen Naturschutzgebiet mit Sümpfen.

Dann geht es über die Grenze ins französische Prévessin. Bei der dortigen Kirche befindet sich die Thrax-Säule, der Grund für diese Wanderung. Diese Säule ist eines der 101 Steine, welche Thomas Widmer in seinem Büchlein beschrieben hat. Was es mit ihr auf sich hat werde ich hier morgen verraten. Zurück zum Flughafen ging es mit Tram und Bus von Les Vernes, einem Quartier von Meyrin.

Dies war dieses Jahr schon die sechste Wanderung, welche entweder grenzüberschreitend war oder sich ganz im Ausland abspielte.