Montag, 20. Oktober 2025

Rocket & Tigerli ohne Holz

Genau vor einem Jahr berichtete ich hier über ein Bauprojekt in der Winterthurer Lokstadt, also dem ehemaligen Industriegebiet, wo unter anderem die berühmte "Loki" stand, welche Eisenbahn-Lokomotiven produzierte.

Das Projekt mit der Bezeichnung "Rocket & Tigerli" beinhaltet den Bau eines Gebäude-Komplexes mit Wohnungen und Gewerbebetrieben. Als markantestes Gebäude ist ein 100 Meter hoher Wohnturm geplant. Dieser hätte aus Holz gebaut werden sollen.

so soll das Hochhaus "Rocket" und die
Nebengebäude "Tigerli" aussehen

Im Landboten vom Freitag las ich nun, dass die Bauherrschaft nun doch kein Holzgebäude, sondern ein konventionelles Stahl/Beton-Gebäude bauen will. Hinter der Planänderung stehen vor allem wirtschaftliche Gründe. So sei der Preis der Holzelemente in letzter Zeit markant gestiegen, kann man im Artikel lesen. Und zudem bestehe aufgrund der langen Bauzeit ein erhebliches Risiko, dass die Holzteile längere Zeit der Witterung ausgesetzt wären und Schaden nehmen könnten.

"Tigerli"

Und ich muss ehrlich sagen, ich verstehe die Planänderung. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einer Wohnung im oberen Bereich eines aus Holz gebauten Hochhauses zu wohnen. Das Risiko eines Feuers ohne Chance, sich retten zu können, wäre mir viel zu hoch.

P.S. Der Name "Tigerli" für die Nebengebäude wurde von einer alten Dampfloki übernommen, welche in Winterthur für die SBB hergestellt wurde.

Sonntag, 19. Oktober 2025

Wanderung Val Morteratsch

Datum: 15. Oktober 2025
Dauer:
 5h00
Länge: 14.2 km
Wetter: sonnig
Route: Pontresina-Surova-Alp Veglia-Chünetta-Pt. 1963-Pt. 2024-Pt. 1963-Morteratsch Bahnhof
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege

Rechtzeitig vor der Schlechtwetter-Phase sind wir gestern wieder nach Hause gefahren. Jetzt kommen noch die Berichte der drei Engadiner Wanderungen.



die Seitenmoränen zeigen, wie mächtig
der Morteratschgletscher einst war


Alle drei Wanderungen konnten wir entspannt angehen, alle drei begannen im Hotel und zwei davon endeten auch dort.

Am Mittwoch steigen wir zuerst zum Talgrund ab und überqueren den Ova da Bernina genannten Fluss. Dann müssen wir den von uns ausgewählten Weg etwas suchen. Einer der vielen Wegweiser zeigte in eine Richtung, wo es nicht weiterging und überall hatte es schon Wegweiser für die Winterwanderwege, welche uns etwas verunsicherten.

Einmal auf dem richtigen Weg kann aber nichts mehr schiefgehen. Auf dem mit den Nummern 30 und 33 markierten sehr angenehmen Weg geht es Richtung Südost durch den schönen Wald mit vielen Lärchen. Beim Punkt 1883 verlassen wir den nummerierten Weg nach rechts auf eine Abkürzung, welche direkt ins Val Morteratsch führt. Dabei sind allerdings etwa 250 zusätzliche Höhenmeter zu überwinden.

Beim Punkt 1963 treffen wir auf den mit der Nummer 806 markierten Weg, welcher ins Val Morteratsch hineinführt. Wie zu erwarten war hat es hier massenhaft Volk, darunter viele Familien mit Kindern. Hier sind wir in einer Wanderweg-Sackgasse, denn der Weg hört vor dem Morteratschgletscher auf. Wer den Gletscher, dessen Zunge etwa 1 Kilometer vom Ende des Wanderweges entfernt ist aus der Nähe anschauen will, braucht alpine Erfahrung. Zu diesen gehören wir nicht, aber wir geniessen den Blick auch aus Distanz.

Auf dem Weg hat es immer wieder Infotafeln mit Wissenswertem zur Geschichte des Gletschers. Am mächtigsten war dieser Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals machten sich die Einwohner von Pontresina Sorgen, dass der Gletscher das Dorf zerstören könnte und sie beteten in der Kirche und wahrscheinlich auch zuhause, dass ihr Dorf unversehrt bleiben möge. Und ihr Gebet wurde erhört, seitdem zog sich der Gletscher kontinuierlich zurück.

Zurück ging es bis zum Bahnhof Morteratsch, wo wir den nächsten Zug nach Pontresina abwarteten.

Samstag, 18. Oktober 2025

Zum Lej Languard

Und auch die dritte Engadiner Wanderung lag am Freitag sozusagen vor der Hoteltür. Als Ziel haben wir uns den Bergsee Lej Languard ausgewählt. Dieser liegt zuhinterst im Val Languard, einem Seitental unterhalb des Piz Languard östlich von Pontresina.

Marlise nimmt nach dem Frühstück den Aufstieg zur Alp Languard in Angriff. Ich aber warte noch 40 Minuten, denn ich möchte mir den Aufstieg zu Fuss ersparen, es hat schliesslich eine Sesselbahn, mit welcher ich ohne Anstrengung hinauffahren kann.

Lej Languard

Ab der Alp Languard wandern wir gemeinsam hinein in das Val Languard und erreichen nach einer guten Stunde und 300 hm Aufstieg den hübschen Laj Languard auf 2600 m. Für den Rückweg zur Alp Languard wählen wir eine Variante via die Chamanna Paradis, von wo man eine wunderschöne Sicht ins Bernina-Massiv mit dem Morteratschgletscher hat.

im Abstieg nach Pontresina

Für die Rückkehr nach Pontresina tauschen wir die Rolle, ich bewältige den Abstieg zu Fuss, während Marlise die Sesselbahn in Anspruch nimmt.

Freitag, 17. Oktober 2025

Zu den Arven

Unser Standort in Pontresina erwies sich auch für die zweite Engadiner Wanderung als ideal. Auch diesmal konnten wir direkt vom Hotel aus loswandern und die Rundwanderung gleichenorts beenden.

Piz da Staz

Muottas Schlarigna

Blick nach Samedan mit der Flugpiste

Gestern wollten wir uns den Arvenwald unterhalb des Piz da Staz zwischen Pontresina und St. Moritz anschauen. Ganz ohne Anstrengung ging das aber nicht, etwa 500 Höhenmeter mussten überwunden werden. Dies waren aber 100 Höhenmeter mehr als notwendig, denn wir machten noch eine Zusatzschlaufe hinauf zum Muottas da Schlarigna, wo wir einen traumhaften Rundblick geniessen durften.

im Arvenwald

Der Weg durch den Arvenwald war sehr angenehm, ein einfacher, immer leicht abfallender Bergweg ohne steile Stellen. Am Ende des Weges erreichen wir St. Moritz Bad, von wo wir entlang des St. Moritzer und des Stazer Sees nach Pontresina zurückkehren.

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Zum Morteratschgletscher

Die erste Engadiner Wanderung führte vom Hotel aus zuerst Richtung Südost durch das Val Bernina und anschliessend durch das Val Morteratsch zum Morteratschgletscher. Dies ist eine der populärsten Wanderrouten, dementsprechend waren sehr viele Wanderer unterwegs, darunter auffallend viele Familien aus der Deutschschweiz.



am hintersten Punkt des Wanderweges durch das Val Morteratsch

Mitverantwortlich für den enormen Auflauf war natürlich auch das herbstliche Kaiserwetter, der morgendliche Nebel löste sich gegen 10 Uhr allmählich auf. Danach konnte sich die Sonne voll in Szene setzen, im Laufe des Tages bildeten sich ein paar Wolken, welche das Bild aber eher noch verschönerten. Besonders attraktiv waren auch die vielen Lärchen, welche die Szene farblich dominierten.

Der Wanderweg endet etwa einen Kilometer vor der Gletscherzunge. Auf einem alpinen Bergweg könnte man weiter bis zum Gletscher, der Weg erfordert aber alpine Erfahrung.

Mittwoch, 15. Oktober 2025

Engadiner Nebel

Gestern sind wir mit dem Auto ins Engadin gefahren, via Klosters durch den Vereinatunnel. Wunderschön war dann die Fahrt entlang des Inn von Sagliains nach Pontresina. Die unzähligen Lärchen strahlten im Engadiner Licht in allen Farben um die Wette. Wir freuen uns auf ein paar Wanderungen in dieser einzigartigen Landschaft.

Wenn ich jetzt zum Fenster hinausschaue sehe ich aber keine Berge, alles ist in dichten Nebel gehüllt. Das ist für das Engadin aber keine Seltenheit, die berühmte Malojaschlange benebelt das Hochtal ab und zu. Natürlich hoffen wir, dass sich die Schlange im Laufe des Morgens verzieht, Wandern an der Sonne und mit Aussicht macht definitiv mehr Spass.

das Hotel Saratz neben der Kirche...

...ist für mich das Gin-Hotel

Logis haben wir im Hotel Saratz in Pontresina gefunden, ich nenne es jetzt Gin-Hotel. In der Hotelbar stehen auf einem grossen Holztisch unzählige Gin-Flaschen in allen Formen und Farben, gefüllt mit Gin mit den verschiedensten Aromen.

Montag, 13. Oktober 2025

Angekommen

Letzten Donnerstagnachmittag ist er auf seiner Homebase Zürich angekommen, der erste neue A-350 der Swiss. Der Flug von Toulouse erfolgte ohne Passagiere. Das Langstreckenflugzeug der neuesten Generation wird in den ersten Wochen auf Strecken in Europa eingesetzt, was es den Besatzungen erlaubt, den Flugzeugtyp auf effiziente Art kennenzulernen. Der erste Flug mit Passagieren ist am 25. Oktober nach Palma de Mallorca geplant. Auf Langstrecke geht der Flieger erstmals am 20. November, nach Boston.

Welcome Salut in Zürich

Sehr speziell ist die Bemalung des ersten A-350. Der Rumpf ist mit diversen Sujets bemalt, welche eine Beziehung zum Wandern haben. Man spricht deshalb auch von der "Wanderlust-Bemalung". Für mich als Vielwanderer ein Grund, einmal mit diesem Flugzeug mitzufliegen. Und dabei die neugestaltete Kabineneinrichtung zu geniessen.

Wanderlust-Bemalung

Mehr dazu kann man hier nachlesen.