Montag, 13. März 2023

Wanderung Capriasca

Datum: 11. März 2023
Dauer: 3h05
Länge: 9.5 km
Wetter: sonnig
Route: Tesserete-Campestro-Scampo-Roveredo-Lopagno-Cagiallo-Lugaggia-Tesserete
Charakteristik: einfache Wander- und Bergwege


Campestro

Cagiallo

die kühne Fussgängerbrücke über die Capriasca

Tesserete...

mit der burgähnlichen Kirche

Capriasca heisst meine Wanderung, weil sie in der gleichnamigen Gemeinde, welche ihren Namen vom sie durchfliessenden Bach geliehen hat, stattfand. Die heutige Gemeinde gibt es seit 2001, als sich  die umliegenden ehemaligen Gemeinden zusammenschlossen.

Die Rundwanderung beginne ich in Tesserete, dem Zentrum der neuen Gemeinde mit vielen Restaurants, Bars und Geschäften. Von Lugano hat es eine direkte Busverbindung hierhin.

Schon nach wenigen Minuten erreiche ich Campestro, eine der ehemaligen Gemeinden, welche mit Tesserete zusammengewachsen ist. Dann folge ich dem Wanderweg nach Norden, zuerst auf einer Strasse, danach auf einem recht steilen, aber einfachen Bergweg. Im Aufstieg spüre ich die frühlingshafte Temperatur und montiere das zum Glück mitgenommene T-Shirt.

Der auf der Karte gestrichelte direkte Weg nach Roveredo entpuppt sich als undurchdringbares Dickicht, deshalb steige ich auf dem Wanderweg noch etwas höher und erreiche das Dorf mit einem kleinen Umweg. Die Aussicht nach Lugano mit dem See und dem San Salvatore ist eindrücklich. Bei einigen der Häuser handelt es sich um stattliche Villen mit ebendieser Aussicht.

Weiter geht es hinunter nach Lopagno (mit einem Umweg infolge von Bauarbeiten), Cagiallo und über die hohe Fussgängerbrücke nach Lugaggia. Hier mache ich einen Zeit-Check und stelle fest, dass ich mein Zeit-Soll überschritten habe. Gründe sind einerseits die ungeplanten Umwege und auch etwas mehr Zeitbedarf auf dem Aufstieg.

Eigentlich war auf der geplanten Route noch ein Abstecher nach Sala Capriasca im Westen von Tesserete, ich verzichte aber darauf und halte direkt zurück nach Tesserete. Mit dem Zug ging es dann doch noch dort vorbei, allerdings unterirdisch, denn der Ceneri-Tunnel verläuft direkt unterhalb von Sala Capriasca.


Sonntag, 12. März 2023

Vier Stunden Frühling

Der Wetterbericht am Freitagabend sagte für den Samstag eine Kaltfront mit Niederschlägen in Form von Schnee oder Regen voraus. Nur die Südspitze des Tessins soll davon verschont bleiben. Mehr noch, frühlingshafte Temperaturen soll es dort geben. Das rief förmlich nach einem Ausflug in den Südkanton, umso mehr als es dort noch einige ehemalige Gemeinden zu besuchen gilt.

Mit dieser Idee war ich natürlich nicht der Einzige. Der Zug nach Lugano wurde in Zürich von Heerscharen von wintermüden Passagieren gestürmt. Zum Glück hat die SBB mit dem Ansturm gerechnet, sie haben einen Doppelstock-Zug mit zwei Kompositionen und fast 1'300 Sitzplätzen bereitgestellt. Ich hatte Glück und konnte in Zürich noch einen Einzelsitz ergattern. Ab Arth-Goldau waren dann aber alle Plätze besetzt, einige Passagiere mussten bis Bellinzona stehen.

Winter nördlich des Gotthard

Und enttäuscht wurde niemand der vielen Passagiere, mindestens was das Wetter anbelangt. Sonne mit den versprochenen Frühlings-Temperaturen in Lugano. Vier Stunden durfte ich den Frühling geniessen, bevor es wieder zurück in den Winter ging.

Blick von Roveredo zum Lago di Lugano mit dem San Salvatore


nach vier Stunden Frühling bin ich zurück im Winter

Der Wanderbericht folgt hier morgen.



Freitag, 10. März 2023

Nierlet-les-Bois und Autafond

Zwei ehemalige Freiburger Gemeinden konnte ich nach der Dienstagswanderung von meiner Pendenzenliste streichen:


Das langgezogene Strassendorf Nierlet-les-Bois schloss sich 1981 mit Ponthaux im Westen zusammen.

am Horizont ist die Gruppe der alles überragenden
Sequoias zu erkennen

Auch zu dieser Fusion wurde ich in Alain Neuhaus' Gedichtesammlung fündig:

Ponthaux fragt Nierlet-les-Bois
Diese sagt Oui je veux, et toi
Moi aussi naturellement
Ils espèrent à un beau temps



Das winzige Autafond gehört seit 2016 zum viel grösseren Belfaux im Osten.


an der letzten Gemeindeversammlung in Autafond wurde beschlossen,
ein verwittertes Holzkreuz durch dieses Steinkreuz zu ersetzen,
so steht es auf der Tafel im Vordergrund

Und auch Autafond hat Alain Neuhaus nicht vergessen:

Fusion vo Belfaux und Autafond
Für beidi isch es guet eso
Die Gmeinde im Bezirk Saane
Bruuche jetzt nur no ei Fahne




Donnerstag, 9. März 2023

Sequoia de Nierlet

Beim Baum, den ich am Dienstag bei Nierlet-les-Bois besuchte, handelt es sich um eine Sequoia, auch Mammutbaum genannt. Er ist ein Exote, denn Sequoias sind nicht in Europa heimisch. Im 19. Jahrhundert brachten Rückkehrer aus dem Westen von Nordamerika Samen der Spezies mit und pflanzten sie vielerorts ein, so auch am Waldrand oberhalb von Nierlet. Dort steht eine ganze Gruppe von Sequoias, welche die einheimischen Bäume bereits um einiges überragen. Aber um an die Mammutbäume, welche man zum Beispiel im Sequoia-Nationalpark in Kalifornien bestaunen kann heranzukommen, braucht es noch etwas Zeit, ein paar Hundert Jahre werden wohl noch verstreichen. Wenn sie hierzulande überhaupt so alt werden können, denn das Klima ist doch recht unterschiedlich.

Sequoia de Nierlet, 43 m

Ein interessantes Detail habe ich auf Wikipedia erfahren: die Zapfen der Bäume öffnen sich nur bei einem Waldbrand. So können die Samen auf den verkohlten Überresten der Artgenossen keimen. Ohne Waldbrand brauchen die vorhandenen Bäume keine neuen Konkurrenten.



Mittwoch, 8. März 2023

Wanderung Ponthaux - Belfaux

Datum: 07. März 2023
Dauer: 2h55
Länge: 11.1 km
Wetter: sonnig
Route: Ponthaux-Pt. 694 - Nierlet-les-Bois - Combes-Autafond-Le Haut-Village Suisse-Corminboeuf-Belfaux
Charakteristik: einfache Wanderwege


Nierlet-les-Bois...

mit der kleinen Kapelle

Im Kanton Fribourg hat es noch viele ehemalige Gemeinden, welche auf meinen Besuch warten, deshalb werde ich noch oft in diesen schönen Kanton reisen, so wie gestern Dienstag.

Im Westen der Stadt Fribourg liegt Ponthaux, der Startort meiner Expedition. Die Sonne scheint fast ungehindert, aber die Temperatur hält sich in Grenzen und ich ziehe Jacke und Mütze an. Auf einer Strasse könnte ich ziemlich direkt nach Nierlet-les-Bois wandern, ich nehme aber den etwas längeren Wanderweg rund um das Wäldchen "En Boulé".

Kurz vor dem Dorf mache ich einen kurzen Umweg, denn ich möchte mir einen Baum anschauen, der auf der Liste der speziellen Freiburger Bäume figuriert. Mehr dazu morgen.

Von Nierlet-les-Bois geht es durch einen Forêt-de-l'Etat, also einen Staatswald, zum Weiler Combes und weiter nach Autafond. Auf diesem Stück ist der Blick in die Alpen frei, aber unterdessen ist die Sonne etwas verschleiert und die Berge sind nur schemenhaft zu erkennen.

Meinen Weg setze ich fort via Le Haut zum Village Suisse. Diese Bezeichnung ist mir auf der Karte aufgefallen und ich fragte mich, um was es sich dabei handeln könnte. Vielleicht Museums-Häuser wie im Ballenberg oder eine Art Swiss Miniatur? Nichts dergleichen, es ist eine Reihe von unspektakulären Einfamilienhäusern, das eine oder andere vielleicht mit etwas ungewöhnlicher Architektur oder Farbgebung.

Also kann ich gleich weitergehen, durch die Freiburger Vorortsgemeinde Corminboeuf gelange ich zum Bahnhof von Belfaux, wo ich die S-Bahn nach Freiburg nehme. In Belfaux ist übrigens BR Berset aufgewachsen und er wohnt auch heute noch dort.


Dienstag, 7. März 2023

Wanderung Koblenz - Böttstein

Datum: 05. März 2023
Dauer: 4h15
Länge: 15.5 km
Wetter: sonnig
Route: Koblenz-Letschtel-Bode-Sibewege-Eidgenossenhäuser-Pt. 574-Mandach-Eichhalde-Böttstein
Charakteristik: einfache Wanderwege


der dampfende Kühlturm des AKW Leibstadt
ist knapp zu erkennen


an dieser Wegkreuzung treffen 7 Wege aufeinander

der AKW-Dampf hat eine Wolke gebildet, in der Mitte die Eidgenossenhäuser

Blick über Böttstein, rechts das AKW Beznau

Schloss Böttstein

Um zum Startort der Sonntagswanderung zu gelangen fahren wir via Winterthur und Bülach nach Koblenz, diese Strecke habe ich früher oft befahren, jetzt ist es aber das erste Mal seit Jahren, eine wohltuende Abwechslung.

In dieser Gegend hat es schon lange keine Gemeinden mehr, die ich besuchen müsste und auch keine Bäume oder Steine. Es ist für uns beide eine Verbindungswanderung, allerdings mit unterschiedlichen Zielen.

Im Gegensatz zur Wanderung vor einer Woche weht kein eisiger Biswind, schon nach kurzer Zeit können wir die Jacken ausziehen. Die März-Sonne sorgt auch im Wald - dank noch fehlendem Laub - dafür, dass wir schnell auf Betriebstemperatur kommen.

Vom Bahnhof Koblenz geht es über den Staudamm, welcher die Aare kurz vor der Mündung in den Rhein zum Klingnauer Stausee macht. Dort hat es eine grosse Gruppe von Leuten, welche die zahlreichen Vögel mit Fernrohren beobachten oder mit riesigen Teleobjektiven fotografieren.

Dann geht es auf einem abwechslungsreichen Wanderweg immer leicht ansteigend zur Wegkreuzung Sibewege, wo wir dank GPS den für uns richtigen Weg finden, wie sich später herausstellt. Schon bald danach stehen wir vor einem Weiler mit dem ungewöhnlichen Namen "Eidgenossenhäuser". Wie der Weiler zu diesem Namen kam kann man in Thomas Widmer's Blog nachlesen, denn er war kürzlich auch dort.

Es folgt nochmals ein kurzer Aufstieg, bevor es hinunter nach Mandach geht. Hier trennen sich unsere Wege, Marlise hält Richtung Südost nach Villingen und weiter über die Aare nach Siggenthal. Mein Weg führt in östlicher Richtung durch das Mülital hinunter nach Böttstein. Dort knüpfe ich an die Wanderung an, welche am 21. Februar 2020 von Böttstein nach Brugg führte. Auf jener Wanderung kam ich an der Stelle vorbei, wo 50 Jahre zuvor eine Coronado der Swissair abstürzte.


Montag, 6. März 2023

Corsalettes

Da die ehemalige Gemeinde Corsalettes etwas isoliert liegt kriegte sie am Donnerstag exklusiven Besuch von mir:

Das kleine Dorf mit weniger als 100 Einwohnern schloss sich im Jahr 2000 dem südlich gelegenen Grolley an. Damit verbunden war ein Bezirks-Wechsel, vom Seebezirk ging es in den Saanebezirk.

Corsalettes...

mit dem hübschen Wappen

Alain Neuhaus hat die Fusion und den Bezirkswechsel perfekt in sein Gedicht eingebaut:

Grolley und Corsalettes
Eine Fusion wär doch nett
Damit ein Bezirkswechsel verbunden
Es ist alles gut überwunden