Sonntag, 7. September 2025

Alpineum

Am Freitag wollte ich mir das Alpineum in Luzern anschauen. In diesem 1901 eröffneten Museum sind fünf grossflächige Bilder des Malers Ernst Hodel und seines Sohnes zu sehen. Die Panoramabilder zeigen Berglandschaften von der Rigi, dem Pilatus, der Jungfrau- und Matterhornregion sowie ein Bild eines Gletschers am Montblanc.





Wer das Museum besuchen will muss an der vorgelagerten Bar ein Ticket lösen oder wie ich den Museumspass vorweisen. Bei jedem der fünf Bilder wird auf einer Infotafel der Standort des Malers und die abgebildeten Berge erklärt. Wenn man durch das kleine Museum geht fühlt man sich in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Die Einrichtung und natürlich auch die Bilder scheinen noch genau so auszusehen wie dannzumal.


Ein Besuch des Apineum kann perfekt mit einem Besuch des Gletschergartens, des Löwendenkmals und des Bourbaki-Panoramas kombiniert werden. Alles ist am Löwenplatz auf kleinstem Raum vereint.

Samstag, 6. September 2025

Standseilbahnen HB Zürich

Nach dem schrecklichen Unglück mit einer Standseilbahn in Lissabon wird in den Medien viel darüber berichtet, es wird auch von Schweizern und Deutschen berichtet, welche betroffen sind. Und es wird natürlich über die Ursache gerätselt, genau wird man sie aber erst nach umfangreichen Untersuchungen kennen. Es wird aber ausgeschlossen, dass ein ähnliches Unglück mit einer der vielen Schweizer Standseilbahnen passieren könnte. Scheinbar unterscheidet sich die Technik hierzulande von der betroffenen Anlage in Lissabon, sie soll sicherer sein.

In einem der Berichte wurde eine Karte mit dem Standort aller Standseilbahnen in der Schweiz publiziert. Ich habe mir diese einmal etwas genauer angeschaut und staunte über Anlagen, welche ich nicht kannte. So zum Beispiel eine kurze Standseilbahn, welche im thurgauischen Schönenberg vom Parkplatz des Restaurants "Klein Rigi" direkt ins Restaurant fährt und dabei eine Höhendifferenz von gerade einmal 17 Metern überwindet.

eine der Standseilbahnen im HB Zürich

Am meisten stutzte ich über vier Standseilbahnen im HB Zürich, als ich die dazugehörige Beschreibung las ging mir aber ein Licht auf. Es handelt sich nämlich um vier Schrägaufzüge, also Aufzüge, welche nicht senkrecht nach oben oder unten fahren, sondern in einem Winkel. Und das reicht scheinbar, eine Anlage auch als Standseilbahn zu bezeichnen. Gestern bin ich mit einem dieser Aufzüge gefahren, und zwar von den Gleisen 33/34 hinauf zu den Gleisen 8/9. Der Aufzug muss schräg fahren weil die Perrons der Gleise nicht direkt übereinander liegen.

Freitag, 5. September 2025

Von Bagan nach Mandalay

Heute vor 40 Jahren flog ich mit einer F-27 der Burma Airways von Bagan (NYU) nach Mandalay (MDL) im heutigen Myanmar. Normalerweise war ich damals immer mit ID-Tickets (Industry Discount) unterwegs, als Swissair-Angestellter profitierte man von bis zu 90% Discount, dies allerdings auf Standby-Basis. Im damaligen Burma war das nicht möglich, das Land hatte sich total abgeschottet von jeglichen westlichen Einflüssen. Wieviel ich für das Ticket bezahlte weiss ich nicht mehr, viel wird es aber nicht gewesen sein.

Diese Reise war für mich eine der abenteuerlichsten, ich hatte nichts im voraus gebucht und musste vor Ort alles organisieren. Dies war nicht immer einfach, englischsprechende Leute waren eine grosse Seltenheit. Und auch die touristische Infrastruktur war damals noch sehr rudimentär, Hotels mit westlichem Standard gab es höchstens in der damaligen Hauptstadt Rangoon.



Noch gut erinnern kann ich mich an die Zugfahrt von Mandalay nach Rangoon. Der von einer Dampflokomotive gezogene Zug raste in einem Höllentempo über das unebene Gleis und ich rechnete jederzeit mit einer Entgleisung. Es ging aber alles gut, ich kam heil an.

Donnerstag, 4. September 2025

Winterthurer Hightech-Kübel

Wer in Winterthur unterwegs ist und gerade ein Papiertaschentuch oder eine Bananenschale entsorgen will findet vielleicht keinen normalen Abfalleimer aus Metall, sondern einen Hightech-Kübel der neuesten Generation, so wie ich letzte Woche nach der Brauerei-Geniesserparty.

Vor zwei oder drei Jahren hat die Stadt begonnen, die seit Jahrzehnten bewährten Eimer, welche nichts können mussten als Abfall aufzunehmen, durch intelligente Kübel zu ersetzen. Wer zum ersten Mal vor so einem Ding steht braucht fast etwas Phantasie, um es als Kübel zu erkennen.

Auf der hohen Säule sitzt ein Plastik-Dach wie eine Kuppel einer Kirche. Darunter versteckt sich ein kleines Solarpanel. Dieses treibt eine Presse an, welche den Abfall zusammenpresst. Dies aber nur, wenn der Füllstand einen bestimmten Level erreicht hat. Dies wiederum wird von einem Sensor ermittelt, welcher den Füllstand auf einem Display anzeigt.


Die Sache hat aber einen Haken. Bei einigen Kübeln hat sich die Plastikkuppel gelöst und das Solarpanel der Witterung ausgesetzt, was zum Versagen der Presse führte. Zudem wurden ein paar Geräte von Vandalen beschädigt und mussten ersetzt werden.

Für mich sind diese neuen Kübel ein Paradebeispiel für eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern. Für die Anschaffung, den Betrieb und den Unterhalt dieser Geräte wird sicher ein Zigfaches ausgegeben im Vergleich mit den herkömmlichen Eimern. Aber die rotgrüne Stadtregierung ist sicher davon überzeugt, etwas Gutes für die Umwelt und das Klima getan zu haben, wenn nicht sogar die Welt gerettet zu haben.

Mittwoch, 3. September 2025

Unsere Fahrt nach Stuttgart und zurück

Schon einen Monat vor unserer Reise ans Stuttgarter Weindorf buchten wir die Zugtickets auf sbb.ch. Und wir hatten Glück: Das System bot uns eine Fahrt von Schaffhausen nach Stuttgart und zurück zu einem Super-Sparpreis von 57 Franken an. Und dies sogar in der 1. Klasse. Ein sehr attraktiver Preis, welchem wir nicht widerstehen konnten.

Da drückten wir sogar beide Augen zu als wir realisierten, dass wir auf der Hinfahrt in Böblingen umsteigen müssen und dass der Zug auf der Rückfahrt nicht weniger als 11 Zwischenhalte macht. Und dieser Zug gilt nicht etwa als Regionalzug, sondern als Intercity.

der bummelnde IC hält alle paar Minuten

Seit vielen Jahren wird am Fahrplan für die Intercity-Züge zwischen Zürich und Stuttgart herumgebastelt. Dies ist hauptsächlich auf die unendlichen Bauarbeiten am Hauptbahnhof von Stuttgart zurückzuführen. Aufgrund der riesigen Baustelle ist die Kapazität des Bahnhofs reduziert, was zu geplanten Zugausfällen oder Umsteigevorgängen führt. Zeitweise gab es keine einzige tägliche umsteigefreie Verbindung, manchmal war ein drei- oder sogar viermaliges Umsteigen erforderlich.

Und seit vielen Jahren ist das Ankommen und Abreisen von Stuttgart für die Passagiere sehr umständlich. Die Züge halten mehrere Hundert Meter vor dem eigentlichen Bahnhof, was dazu führt, dass man etwa 10 Minuten zusätzlichen Fussmarsch einrechnen muss. Für betagte Leute mit Gepäck eine grosse Anstrengung.

seit Jahren dasselbe Bild am Stuttgarter Hauptbahnhof

Ich reise ein- bis zweimal jährlich mit dem Zug nach Stuttgart und ich staune jedesmal darüber, dass die Baustelle keinerlei Fortschritte zu machen scheint. Auch am Montag sah es nicht danach aus, dass sich die Bauarbeiten einem Ende nähern würden.

Dienstag, 2. September 2025

Weindorf

Es herbstelet schon deutlich, Zeit also für die diversen Herbstfeste, so zum Beispiel das Stuttgarter Weindorf, welches noch bis am 6. September läuft. Auch dieses Jahr machte ich mich auf den Weg in die Hauptstadt von Baden-Württemberg. Diesmal nicht alleine, ein ehemaliger Swissair-Kollege war noch nie dort und folgte meinem Vorschlag, das Fest gemeinsam zu geniessen.


Wir trafen uns in Schaffhausen, um den IC um 09:16 zu nehmen. Dieser fuhr aber nicht zum Stuttgarter Hauptbahnhof, welcher immer noch als Grossbaustelle daherkommt sondern nach Stuttgart-Vaihingen, einem Vorort, von wo eine S-Bahn zum HB fährt. Mehr zur Zugverbindung von der Schweiz nach Stuttgart morgen.

Ochsen-Tafelspitz mit Spinat, Kartoffeln und Meerrettich-Suace

Auf dem Festgelände angekommen schauten wir uns erst mal um und staunten ob den vielen leeren Tischen. Überall hätten wir problemlos einen schönen Platz gefunden. Wir entschieden uns für das OX, ein Restaurant mit einem breiten Angebot an Ochsenfleisch. Das mit 16 Euro günstige Tagesmenu bestehend aus Leberspätzlisuppe und Tafelspitz überzeugte uns, es war eine gute Wahl. Und dazu passte natürlich ein feiner Wein aus der Region bestens.

zum Zvieri eine Maultasche

Nach einigen weiteren Runden kam bei mir nochmals ein Hüngerli auf, welches ich mit einer sehr feinen Maultasche stillte. Mautaschen sind ja gefüllte Teigtaschen und eine überall erhältliche Spezialität. Wettertechnisch hatten wir Glück, Regen gab es keinen, dafür kurzzeitig sogar etwas Sonne. Erst auf der Heimfahrt goss es wie aus Kübeln.

Montag, 1. September 2025

Peru 2014

Ein Blick in meine Flugstatistik verrät mir, dass wir heute vor 11 Jahren, also am 1. September 2014, in Peru weilten und einen Flug über die Nazca-Linien südlich von Lima machten.




Die Linien in der wüstenartigen Gegend sind nur aus der Luft als Bilder erkennbar. Wie diese entstanden sind weiss niemand genau, es gibt Theorien, dass sie von Ausserirdischen gezeichnet wurden und dass die geraden Linien als Orientierungshilfen oder sogar als Start- und Landepisten für ihre Raumfahrzeuge dienten.