Freitag, 19. September 2025

Die Täufer von Sumiswald

Am Samstag nach der Wanderung versammelte sich die Swissair-Wandergruppe bei der Kirche in Sumiswald, um den Ausführungen von Frau Haslebacher zu lauschen. Sie erzählte viel Interessantes über das Dorf. Zum Beispiel, dass der Hersteller der SBB-Bahnhofsuhren in Sumiswald ansässig ist. Dann machte sie aber einen Schnitt von der Gegenwart in die Vergangenheit, 500 Jahre zurück.

Im 16. Jahrhundert spielte sich nämlich in Sumiswald und Umgebung Unschönes ab. Nach der Reformation verbreitete sich der neue Glaube auch im Kanton Bern. Das passte allerdings nicht allen, einige weigerten sich, eine reformierte Kirche zu besuchen und gründeten eine eigene Religionsgemeinschaft, die der Täufer.

Haslebacherhof

Die Täufer wurden von der Obrigkeit als Abtrünnige behandelt. Sie wurden schikaniert und verfolgt. Einer davon war Hans Haslebacher, ein Vorfahre der Frau, welche uns über die Täufer erzählte. Er wurde mehrfach verhört und ausgewiesen, er kehrte aber immer wieder ins Emmental zurück. Im Jahr 1571 wurde er nach Bern überführt, wo er nach erfolglosen Versuchen, ihn umzustimmen, geköpft wurde.

Andere Täufer hatten mehr Glück, viele wanderten im 18. Jahrhundert nach Amerika aus, wo sie in Pennsylvania die Glaubensgemeinschaft der Amischen gründeten. Dort leben immer noch Nachfahren der Täufer aus dem Emmental. Ab und zu erhält Frau Haslebacher auch Besuch aus Amerika von Leuten, welche ihre Wurzeln erforschen wollen. Auf dem Haslebacherhof, dem Wohnort der Haslebachers auf Gemeindegebiet von Sumiswald ist ein kleines Täufer-Museum eingerichtet.

In Sumiswald wurde ein markierter Täuferpfad eingerichtet, welcher rund um Sumiswald an Orten mit Beziehung zu Täufern vorbeiführt. Auf Infotafeln kann man mehr zu den einzelnen Orten erfahren.

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