Sonntag, 22. Juni 2025

GV Brauhaus Sternen

Bei dieser Hitze ist der Besuch einer Brauerei-GV keine schlechte Idee, finde ich und deshalb nahm ich am Samstagmorgen den Zug nach Frauenfeld, wo die GV der Brauhaus Sternen AG auf 11:15 angesetzt war. In der grossen Rüegerholzhalle ausserhalb des Zentrums fanden die 756 anwesenden Aktionäre problemlos Platz, es hatte sogar noch ziemlich viel freie Plätze.

Schon seit einigen Jahren findet die GV in dieser Halle statt, dies nachdem der frühere Veranstaltungsort, das Casino Frauenfeld, aufgrund der steigenden Anzahl Aktionäre zu klein wurde. Bei schönem Wetter wurden die Festbänke jeweils im Aussenbereich bereitgestellt, wo es auch diverse Stände mit Würsten, Burgern, Steaks und anderem hatte. Dieses Jahr wäre das Wetter zwar auch schön gewesen, aber in der Einladung wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich die GV und die anschliessende Verpflegung nur im Innenbereich abspielen werde und dass es ausser Bier und Würsten kein anderes Angebot gebe.

Das hat mit der prekären finanziellen Situation der Gesellschaft zu tun, welche sich im Laufe des Berichtsjahres verschärft hat. Deshalb ist Sparen angesagt, und dies an allen Ecken und Enden. Kritisch ist vor allem die Liquidität, welche zum Beispiel nicht ausreicht, den Covid-Kredit zurückzuzahlen. Und solange dieser nicht amortisiert ist werden happige Zinsen verrechnet, was die Situation auch nicht verbessert. Vor wenigen Monaten wurde deshalb auch der Betrieb in Winterthur geschlossen. Dieser wurde aufgrund der hohen Mietzinsen mehr und mehr zur Last.


Immerhin werden die Aktionäre noch etwas bei Laune gehalten, schon vor der GV gab es Freibier und auch die Wurst war gratis, jeder Aktionär erhielt mit der Einladung einen Gutschein. Der Gründer der Firma, Marin Wartmann, bat die Aktionäre dafür dringend, das Gasthaus in Frauenfeld vermehrt zu berücksichtigen und damit mehr Umsatz zu generieren. Ich habe mir deshalb vorgenommen, dort demnächst wieder einmal einzukehren.

Samstag, 21. Juni 2025

GV Schilthornbahn

Früher war ich regelmässiger Gast an der GV der Schilthornbahn, bei schönem Wetter konnte ich das phantastische Panorama vom Gipfel geniessen. Jeder Aktionär erhielt ein Gratisticket. In den letzten Jahren war ich aber nicht immer dabei, vor allem während den Corona-Jahren war es ja zeitweise gar nicht möglich.

links das Lauberhorn, dann Eiger und Mönch

rechts das Silberhorn

Gestern aber nahm ich den ziemlich langen Weg wieder einmal unter die Zugräder. Der direkte Zug von Winterthur nach Interlaken Ost half etwas, damit die Reise nicht allzu kompliziert wurde. Einsam fühlte ich mich nicht, unzählige Reisende jeglichen Alters und Herkunft schienen das gleiche Ziel wie ich zu haben. Besonders beliebt war die Fahrt von Interlaken Ost nach Lauterbrunnen, gefühlt war halb Asien dort unterwegs.

Die GV begann um 15 Uhr im Sportzentrum von Mürren. In einer Mehrzweckhalle versammelten sich 266 Aktionäre, um den Ausführungen des VR-Präsidenten Stöckli sowie CEO Egger zu lauschen und sich am anschliessenden Apéro zu verköstigen.

Im Brennpunkt der Reden standen nicht so sehr die finanziellen Resultate, sondern das Projekt Schilthornbahn 20XX, in welchem es um die Gesamterneuerung der Bahnanlagen geht. Das komplexe Projekt erstreckt sich über mehrere Jahre und wird im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Mehr zu diesem Projekt später.


Auf dem Schilthorngipfel war ich gestern nicht, ich werde das aber nachholen. Der Gutschein für eine Gratisfahrt ist bis Oktober gültig und ich werde mir dafür einen schönen Tag ausserhalb der Hochsaison aussuchen.

Donnerstag, 19. Juni 2025

GV natürli

Gestern kam ich spät nach Hause, erst um halb zwölf, das ist für mich aussergewöhnlich, normalerweise bin ich zu dieser Zeit im Tiefschlaf. Verantwortlich dafür war die GV der natürli zürioberland ag, welche um 20 Uhr in einer alten Fabrikhalle in Turbenthal angesetzt war.

Meines Wissens gibt es in der Schweiz keine GV, welche so spät beginnt, und dies jedes Jahr. Das hat aber einen guten Grund, denn bei der Firma handelt es sich um einen Käse-Grosshändler, an welchem viele Käse-Lieferanten als Aktionär beteiligt sind. Und wer sich bei der Käseproduktion auskennt weiss, dass die nachmittags gelieferte Frischmilch noch verarbeitet werden muss. Die spät angesetzte GV ermöglicht den Käsern, ihre beruflichen Aufgaben zu erfüllen und anschliessend ihre Rechte an der GV auszuüben.

Rund 300 Aktionäre trafen sich in einer alten Fabrikhalle, wo die Temperatur trotz fehlender Klimaanlage erstaunlich angenehm war. Der ehemalige Zürcher Ständerat Ruedi Noser eröffnete die Versammlung pünktlich, gab aber das Wort gleich an den CEO weiter, welcher das finanzielle Jahresergebnis präsentierte. Im Vergleich zum Vorjahr mit einem Verlust von über 600'000 Franken verbesserte sich das Ergebnis deutlich auf nur noch 60'000 Franken Verlust. Und für dieses Jahr wird mit schwarzen Zahlen gerechnet, da die Abschreibungen rückläufig sind. Die Firma macht einen jährlichen Umsatz von 27 Millionen Franken.

Ruedi Noser verkündete anschliessend, dass er als VR-Präsident zurücktreten und einer neuen Kraft Platz machen werde. Der Wechsel des VR-Präsidenten und alle anderen Traktanden wurden einstimmig genehmigt.

50 Minuten nach Beginn der GV kam der Moment, auf welchen sich alle gefreut haben: die Eröffnung des Käse-Buffets. Schnell bildete sich eine lange Schlange vor dem Buffet mit unzähligen Käsesorten und Gschwellti. Ich staune immer wieder, wie kreativ die Käser in der Schweiz sind.

im Käsehimmel

Mit vollem Bauch und einer Tasche mit natürli-Produkten geht es auf den zum Glück nicht allzu weiten Heimweg.

Mittwoch, 18. Juni 2025

100 Flugzeugtypen

Mit dem Flug von Zürich nach Abu Dhabi auf dem Weg zu den Seychellen stieg die Zahl der geflogenen Flugzeugtypen in meiner Flugstatistik auf genau 100. Es war mein erster Flug in einer B-787 "Dreamliner". Dabei handelt es sich um ein spezielles Flugzeug, denn es wird zum grössten Teil aus Kunststoff statt aus Aluminium gebaut. Dadurch wird das Eigengewicht des Flugzeugs deutlich reduziert und die Betriebskosten sind dadurch tiefer. Auch die Wartungsaufwände können damit reduziert werden.

B-787

Hier die Rangliste der Top 5 Flugzeugtypen gemessen an der Anzahl Flüge:

DC-9         231 Flüge
DC-10       208 Flüge
B-747        146 Flüge
B-737        131 Flüge
A-320        97 Flüge

Und dies die Rangliste gemessen an zurückgelegter Distanz:

DC-10        771'056 km
B-747         711'633 km
MD-11       254'632 km
A.330         198'805 km
DC-9          152'516 km

Montag, 16. Juni 2025

Rorschach-Heiden-Bergbahn

Die Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB, nicht zu verwechseln mit der RhB abgekürzten Rhätischen Bahn), mit welcher ich am Freitag zur GV der Appenzeller Bahnen und zurück fuhr, nahm 1875, also vor 150 Jahren, ihren Betrieb auf. Noch etwas früher im gleichen Jahr wurde auch die Linie St. Gallen Winkeln - Herisau der ursprünglichen Appenzeller Bahn eröffnet. Der Betrieb der RHB wurde bis 1930 durch drei Dampflokomotiven sichergestellt, danach wurde die Linie elektrifiziert. 2006 erfolgte die Fusion mit den Appenzeller Bahnen.

Etwas Besonderes an der RHB ist die Tatsache, dass es sich um eine Zahnradbahn mit Normalspur handelt. Die meisten Zahnradbahnen in der Schweiz haben ja Schmalspur, einzige Ausnahmen sind neben der RHB die Rigi-Bahnen von Arth-Goldau und Vitznau.

Bei der Planung der RHB erachteten es die Ingenieure als Vorteil, wenn die Strecke nach Heiden mit Normalspur-Rollmaterial befahren werden kann. So konnten umsteigefreie Fahrten in den ehemaligen wichtigen Kurort angeboten werden. An der GV erwähnte der CEO der Appenzeller Bahnen, dass es zeitweise sogar direkte Zugverbindungen von Hamburg und Wien nach Heiden gab.

Kursaal Heiden 1910

Und übrigens, die RHB fährt schon seit vielen Jahren auch den Bahnhof Rorschach Hafen an, so können Schiffpassagiere direkt am Hafen in den Zug nach Heiden umsteigen.

Sonntag, 15. Juni 2025

GV Appenzeller Bahn

Für mich war die direkte Zugfahrt von Winterthur nach Heiden am Freitag der Höhepunkt des Tages. Und dies, obwohl ja der Grund für die Zugfahrt, die GV der Appenzeller Bahn, erst später angesetzt war.

Postplatz Heiden

Verantwortlich dafür war der etwas zähe Verlauf der GV. Nach Ankunft des Zuges um 14:11 verschoben sich die Aktionäre in 10 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof zum Kurhaus, wo ein Apéro offeriert wurde. Das ist zwar eine schöne Geste an die angereisten Gäste, die dafür eingerechneten zweieinhalb Stunden waren aber etwas zu grosszügig berechnet. Schon eine Stunde vor Beginn der GV im bereitgestellten Festzelt versammelte sich eine grosse Schar vor dem Eingang.

Dann endlich um 16:45 eröffnete der VR-Präsident die Versammlung im stickigheissen Zelt, welches leider nur auf einer Seite offen war, was jegliche Luftzirkulation verhinderte. Der offizielle Teil der GV begann dann aber erst nach einem musikalischen Auftritt eines Appenzeller Trios und einem zwar lustigen, aber etwas langatmigen Theaterstück.


Eineinhalb Stunden dauerte dann der offizielle Teil, in welchem natürlich auch das 150jährige Jubiläum der Bahngesellschaft ausgiebig gewürdigt wurde. Um 18:15 schloss der VR-Präsident die Versammlung mit dem Hinweis, dass die nächstjährige GV in Gonten stattfinden werde.

Auf den gemischten Salat, den ersten von drei Gängen des Nachtessens, musste man dann zum Glück nicht allzu lange warten. Danach aber folgte wieder eine längere Pause mit Musikeinlage. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es schon viertel nach sieben war und ich fällte den spontanen Entscheid, mich von meinen Kollegen zu verabschieden und den regulären Zug um 19:30 nach Rorschach zu nehmen. Der Extrazug um 21:30 war mir einfach zu spät. Zudem war es für mich im Zelt einfach zu heiss und das Bier und der Weisswein wurden wärmer und wärmer.

Etwas abkühlen konnte ich dann im offenen Nostalgiewagen auf der Fahrt nach Rorschach.

Samstag, 14. Juni 2025

Winterthur - Heiden ohne Umsteigen

Gestern gab es für mich - und viele andere Bahntechnik-Interessierte - einen besonderen Leckerbissen: eine direkte Zugfahrt von Winterthur nach Heiden, dem ehemaligen Kurort im Appenzellischen. Normalerweise ist das nur mit Umsteigen in Rorschach möglich.

der Extrazug auf der Anzeigetafel, die Abfahrt war aber
entgegen der Anzeige pünktlich

Anlass für die Extrafahrt war die Generalversammlung der Appenzeller Bahnen, welche anlässlich des 150jährigen Jubiläums der RHB, also der Rorschach-Heiden-Bahn, in Herisau durchgeführt wurde. Die Aktionäre konnten in Winterthur, Wil, Gossau, St. Gallen oder Rorschach zusteigen und die Fahrt in den alten, aber gepflegten Wagen geniessen. Zum Glück konnten die Fenster während der Fahrt bei heissen Temperaturen geöffnet bleiben.

Winterthur Gleis 3

in Heiden mit dem in Rorschach angehängten Triebwagen

Ich fuhr ja am Donnerstag schon die gleiche Strecke von Winterthur nach Rorschach, die Fahrt dauerte genau eine Stunde. Etwas gemütlicher war die Fahrt mit dem Oldtimer, eine Stunde und 40 Minuten dauerte es bis Rorschach. Dies inklusive eines 15-minütigen Haltes auf einem Wartegleis bei Elgg, um die Intercity-Züge durchfahren zu lassen.

Mehr zur GV dann morgen.

Freitag, 13. Juni 2025

See, Fluss und Berg

Gestern Donnerstagmorgen beschloss ich spontan, einen der vielen Einträge auf meiner Pendenzenliste abzuhaken: eine Schifffahrt nach Rheineck.

Das Schiff mit dem Namen "Rhynegg" wurde speziell für die Strecke von Rorschach via Altenrhein nach Rheineck gebaut. Es ist kleiner als die übrigen auf dem Bodensee verkehrenden Passagierschiffe und es hat weniger Tiefgang, was besonders bei niedrigem Wasserstand entscheidend ist.

Die Fahrt geht zunächst bei normalem Tempo über den See bis zum Rheinspitz, also der Mündung des Alten Rhein in den Bodensee. Dort wird das Tempo reduziert und das Schiff gleitet mit vielleicht 15 kmh gemütlich auf dem Alten Rhein bis nach Rheineck. Dort ist die höchstgelegene Schiffstation des Rheins.

Abfahrt von Rorschach

Einfahrt in den Alten Rhein

der einzige Zwischenhalt in Altenrhein


am Ziel in Rheineck


in der Fortsetzung des Gleises der Alte Rhein

Nach der schönen und entspannenden einstündigen Fahrt über den See und den Fluss hängte ich noch eine Fahrt auf den Berg an. Fünf Minuten nach Ankunft in Rheineck fuhr das knallrote Bähnli hinauf nach Walzenhausen. Dort blieb ich aber nicht, ich fuhr gleich wieder hinunter und konnte dabei mein Schiff auf dem Alten Rhein beobachten, welches sich wieder auf den Weg nach Rorschach machte.

Mittwoch, 11. Juni 2025

Flugstatistik 11. Juni

Wieder einmal ein Rückblick in die Flugstatistik für den 11. Juni.

1979

Vor 46 Jahren war ich zusammen mit meinem Bruder auf einer meiner legendären USA-Reisen. Seattle, San Francisco und Phoenix resp. deren Umgebung standen auf dem Programm. Ich kann mich an den alten Bildern von damals kaum sattsehen, hier eine Auswahl davon:

eines der Mietautos

benebelte Golden Gate Bridge

Mono Lake

Half Dome im Yosemite NP

der grösste Baum der Erde im Sequoia NP

Am 11. Juni 1979 flog ich mit der B-707 N18703 der TWA von Phoenix nach New York JFK. Das war mein dritter und letzter Flug mit dieser legendären Fluggesellschaft, welche 2001 von American Airlines aufgekauft wurde.

gegroundete DC-10 in Zürich

Der Weiterflug nach Zürich war eigentlich mit einer DC-10 der Swissair geplant. Damit gab es aber ein Problem, denn aufgrund eines Absturzes einer DC-10 der American Airlines am 25. Mai wurden alle DC-10 gegrounded, auch die der Swissair. Deshalb musste ich auf einen anderen Flug ausweichen, dafür bot sich ein Flug mit der SAS von JFK nach Bergen an der norwegischen Küste an. Dieser wurde mit einer B-747 durchgeführt. Ganz nach Hause ging es dann am 12. Juni via Oslo und Kopenhagen.

1982

Kurztrip nach Barcelona, mit der Iberia DC-9 EC-BQX ging es von Zürich nach Barcelona, tags darauf wieder zurück.

1987

Aktionärsflug mit der Balair, mit der A-310 HB-IPK ging es nach Dubrovnik, der hübschen Hafenstadt in Kroatien und gleichentags zurück.

1988

Flug mit der ungarischen Malev von Zürich nach Budapest, durchgeführt mit der Tupolev 154 HA-LCM.

1996

Flug Zürich-Genf-Zürich, hin mit der MD-11 HB-IWA und zurück mit der A-321 HB-IOA

2017

Wir sind unterwegs im Westen der USA und Baja California / Mexiko. Am 11. Juni Flug von Los Angeles nach San Jose del Cabo im Süden der Baja California. Das Flugzeug war eine B-737 der American Airlines.

Flug nach San Jose del Cabo



Dienstag, 10. Juni 2025

Nah am Paradies

Die Seychellen werden oft mit dem Paradies verglichen und auf den Inseln begegnet man ab und zu Hinweisen mit Bezug zum Paradies. So zum Beispiel im Vallée de Mai auf Praslin, wo behauptet wird, so sehe es im Paradies aus. Solche Vergleiche sollen natürlich einerseits gutbetuchte Touristen anlocken und es andererseits erlauben, für den Aufenthalt im "Paradies" entsprechende Preise zu verlangen. Das "Paradies-Versprechen" spricht zum Beispiel viele Paare an, welche die Seychellen als Ziel ihrer Hochzeitsreise auswählen.

Auch wir haben uns ab und zu nah am Paradies gefühlt, so auch im Vallée de Mai auf dem Gang durch den Park mit den vielen Palmen, darunter die nur dort vorkommende Coco de Mar. Oder bei Begegnungen mit den vielen Riesenschildkröten, welche so friedlich aussehen und so unglaublich alt werden können. Dann auch die Strände auf La Digue mit den riesigen Granitfelsen in allen Formen oder der dortige Infinity Pool mit Blick nach Praslin.

in Victoria, Mahé

Es gab aber auch Dinge, welche - mindestens für uns - etwas weiter vom Paradies entfernt waren. So war der Nordstrand in unserem Resort auf Mahé der einzige Strand, an welchem wir problemlos im Meer baden konnten. Sowohl auf Praslin als auch auf La Digue hatte es zwar schöne Strände, die meisten davon waren aber aufgrund der Strömungen zu gefährlich oder wegen Seegras und Korallen ungeeignet zum Baden. Ab und zu war auch die Qualität der angebotenen Serviceleistungen zu bemängeln. Es gab falsche oder fehlende Informationen von der lokalen Reiseagentur und manchmal war auch der Service in den Resorts nicht auf dem aufgrund des Preisniveaus zu erwartendem Level.

Fazit: aufgrund der gemachten Erfahrungen können wir eine Reise auf die Seychellen mit gewissen Einschränkungen empfehlen. Wer kilometerlange, für Familien geeignete Traumstrände sucht, ist dort am falschen Ort. Oder wer tags und nachts Action am Laufmeter sucht kommt dort kaum auf seine Rechnung. Wer aber Natur, Ruhe, Flora und Fauna sucht oder auch einmal einen Schnorchel- oder Tauchgang wagt, der fühlt sich dort wahrscheinlich ziemlich nahe am Paradies. Jeder muss sich aber bewusst sein, dass die Nähe zum Paradies seinen Preis hat. Das gilt auch für die Nebenkosten vor Ort, welche ordentlich zu Buche schlagen.

Wir bereuen die Reise nicht, wir werden aber kaum ein zweites Mal dorthin reisen. Es gibt noch einige andere Ziele, welche auf unserer Pendenzenliste stehen.

Montag, 9. Juni 2025

Die Heimflüge

Gestern morgen kurz nach 7 sind wir mit der Etihad B-777 in Zürich gelandet. Für mich war das ein eher seltener Südanflug, denn an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr dürfen die Flugzeuge aufgrund eines Abkommens nicht über Deutschland anfliegen.

Insgesamt sind wir - zusammen mit dem Air Seychelles-Flug von Mahé nach Abu Dhabi - über die folgenden 13 Länder geflogen:

Seychellen
Oman
Vereinigte Arabische Emirate
Kuwait
Iraq
Türkei
Bulgarien
Serbien
Kroatien
Slowenien
Österreich
Deutschland
Schweiz

Obwohl ich ja gerne fliege habe ich - oder wir - die Rückreise als ziemlich mühsam empfunden. Wir sind zwar auf der ganzen Strecke in Business Class geflogen, aber auf dem über 4stündigen Flug mit der Air Seychelles mit relativ spätem Abflug konnten wir nicht schlafen, da die Sitze in der A-320 keine Liegeposition erlaubten.

Nach der Landung um 1 Uhr nachts in Abu Dhabi - man ist ja schon ziemlich müde - transferieren wir zum Gate des Fluges nach Zürich, wo das Boarding schon im Gang ist. Dann dauert es aber noch eineinhalb Stunden bis zum Abflug. Die Sitze in der Etihad können dann zwar in ein flaches Bett verwandelt werden, dieses empfanden wir aber im Vergleich mit anderen Airlines als ziemlich eng und unbequem. Für etwas Schlaf reichte es, aber nicht viel mehr.

Ich bin mir bewusst, dass ich hier auf ziemlich hohem Niveau jammere, im Vergleich mit Flügen vor 30, 40 Jahren reist man heute einiges komfortabler. Aber mit der Zeit steigen halt die Ansprüche und mit reiferem Alter steckt man nicht mehr alles so leicht weg.

Die Fliegerei werden wir deshalb sicher nicht aufgeben, in Zukunft werden wir aber bei den Buchungen vermehrt auf möglichst stressfreie Flüge achten.

Samstag, 7. Juni 2025

Zum Abschluss ein Wasserfall

Heute geht unsere Zeit auf den Seychellen zu Ende, abends werden wir den Heimflug antreten, wie auf dem Hinweg geht es mit der Air Seychelles nach Abu Dhabi und weiter mit der Etihad nach Zürich. Bis dann werden wir nochmals das Meer und die Pools geniessen, welche übrigens mit Meerwasser gefüllt sind. Frischwasser-Pools hat es in unserem Resort keine.

Mangrovenwälder auf dem Weg zum Wasserfall

Die Quallen verhinderten auch gestern die Kajak-Tour durch die Mangrovenwälder, stattdessen machten wir einen kurzen Ausflug zu Fuss zu einem Wasserfall. Eine halbe Stunde dauerte der Marsch zum "Sauzier" genannten kleinen, aber in hübscher Umgebung gelegenen Fall, der eigentlich eher ein über Felsen fliessender Bach ist, welcher in einem Pool endet.

ein erfrischendes Bad

Der Pool ist umrandet von Felsblöcken und man braucht etwas Trittsicherheit, um ganz nah ranzukommen. Nach dem Anmarsch an der heissen Sonne wagte ich ein erfrischendes Bad am Rand des Pools.

Freitag, 6. Juni 2025

Baie Ternay statt Kajak

Gleich nach unserer Ankunft auf Mahé buchten wir eine geführte Tour mit Kajaks durch die Mangrovenwälder gleich neben unserem Resort. Als wir uns gestern beim Abgangsort einfanden erhielten wir die Mitteilung, dass die Tour annulliert worden sei. Der Grund dafür seien Quallen in dem Bereich, wo in die Kajaks eingestiegen wird. Das sei zu gefährlich, falls jemand ins Wasser fallen sollte könnte das schlimme Folgen haben.

in der Baie Ternay

Natürlich hatten wir für die Annullierung Verständnis und wir fragten den Tourenleiter, ob er uns eine Alternative empfehlen könne. Er schlug einen Ausflug in die Baie Ternay vor, das ist eine einsame, aber ziemlich nahe Bucht, welche mit dem Taxi auf einer Strasse erreicht werden kann. Für 300 Seychellische Rupien, das sind umgerechnet 18 Franken, liessen wir uns dorthin fahren. Die Bucht gehört zu einem Nationalpark, deshalb gibt es dort keine kommerziellen Betriebe. Mindestens heute nicht mehr, aber einige verfallene Gebäude deuten darauf hin, dass es früher anders war.

üppige Vegetation

im Hintergrund links der Nordstrand unseres Resorts

Der Strand mit nur mässigem Wellengang würde sich fast perfekt für ein Bad eignen, aber das mit den Quallen hat uns doch etwas verunsichert. Bei einem Kontakt mit diesen Tieren könnte es an diesem einsamen Ort schwierig werden, medizinische Hilfe zu erhalten. Also genossen wir einfach den schönen Ausblick und machten uns zu Fuss auf den Rückweg, welcher eine knappe Stunde in Anspruch nahm. Dabei staunten wir einmal mehr über die üppige und äusserst vielfältige Vegetation.

auf der Bench of Happy Thoughts

Für heute Nachmittag sind wir auf der Warteliste für die Kajak-Tour, aber ob die Quallen schon weitergezogen sind wissen wir noch nicht.

Donnerstag, 5. Juni 2025

Sightseeing auf Mahé

Nach dem Frühstück wurden wir von unserem Fahrer im Hotel abgeholt und nachdem wir ihm unsere Interessenlage erklärten ging es gleich los mit der Rundfahrt durch Mahé. Wir wussten zwar, dass wir einige schöne Strände anfahren werden, die Badeutensilien liessen wir aber im Hotel, weil es nach einem Bad im Meer nicht sehr komfortabel ist, voll Sonnencrème und Sand im Badeanzug wieder ins Auto zu steigen.

die Thérèse Island sieht aus wie eine Schildkröte

Auf einer kurvenreichen Passstrasse geht es hinauf auf etwa 500 Meter über Meer und Richtung Osten wieder hinunter. Mancherorts hat man eine schöne Aussicht über Mahé und andere Inseln. Etwas oberhalb der Hauptstadt Victoria machen wir einen Fotohalt, wobei uns der Fahrer erklärte, dass es sich um die kleinste Hauptstadt der Welt handle. Dies sowohl bezüglich Einwohnerzahl als auch bezüglich Fläche. Diese Behauptung möchte ich allerdings bezweifeln, denn ich kenne da einige Zwergstaaten mit deutlich kleineren Hauptstädten, zum Beispiel Liechtenstein.

Blick über Victoria

small Big Ben

Hindu-Tempel

Im Zentrum von Victoria schauen wir uns den Big Ben, eine kleine Kopie des Londoner Wahrzeichens in einem Strassenkreisel an. In einer Markthalle bestaunen wir die angebotenen Fische sowie die tropischen Gemüse und Früchte. Gleich daneben steht der Hindu-Tempel, welchen wir aber nur von aussen anschauen.

Colonial House

Der nächste Halt galt dem Colonial House, einem Ende des 19. Jh. erbauten Herrschaftssitz für Englische Kolonialisten mit einem komfortablen Hauptgebäude und einfachsten Hütten für die Sklaven.

im Royal Garden mit Coco-de-Mer-Palme

Nicht weit davon entfernt ist der Royal Garden, das ist eine Art botanischer Garten mit einer grossen Zahl von einheimischen Pflanzen und Bäumen. Die meisten davon waren uns unbekannt. Der Park liegt in etwas erhöhter Lage und die Hitze macht uns etwas zu schaffen. Es ist drückend und windstill, deshalb sind wir froh, im klimatisierten Auto weiterfahren zu können.

Auf dem Rückweg ins Hotel machen wir an einigen schönen Stränden einen kurzen Fotohalt.