Bei dieser Hitze ist der Besuch einer Brauerei-GV keine schlechte Idee, finde ich und deshalb nahm ich am Samstagmorgen den Zug nach Frauenfeld, wo die GV der Brauhaus Sternen AG auf 11:15 angesetzt war. In der grossen Rüegerholzhalle ausserhalb des Zentrums fanden die 756 anwesenden Aktionäre problemlos Platz, es hatte sogar noch ziemlich viel freie Plätze.
Schon seit einigen Jahren findet die GV in dieser Halle statt, dies nachdem der frühere Veranstaltungsort, das Casino Frauenfeld, aufgrund der steigenden Anzahl Aktionäre zu klein wurde. Bei schönem Wetter wurden die Festbänke jeweils im Aussenbereich bereitgestellt, wo es auch diverse Stände mit Würsten, Burgern, Steaks und anderem hatte. Dieses Jahr wäre das Wetter zwar auch schön gewesen, aber in der Einladung wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich die GV und die anschliessende Verpflegung nur im Innenbereich abspielen werde und dass es ausser Bier und Würsten kein anderes Angebot gebe.
Das hat mit der prekären finanziellen Situation der Gesellschaft zu tun, welche sich im Laufe des Berichtsjahres verschärft hat. Deshalb ist Sparen angesagt, und dies an allen Ecken und Enden. Kritisch ist vor allem die Liquidität, welche zum Beispiel nicht ausreicht, den Covid-Kredit zurückzuzahlen. Und solange dieser nicht amortisiert ist werden happige Zinsen verrechnet, was die Situation auch nicht verbessert. Vor wenigen Monaten wurde deshalb auch der Betrieb in Winterthur geschlossen. Dieser wurde aufgrund der hohen Mietzinsen mehr und mehr zur Last.
Immerhin werden die Aktionäre noch etwas bei Laune gehalten, schon vor der GV gab es Freibier und auch die Wurst war gratis, jeder Aktionär erhielt mit der Einladung einen Gutschein. Der Gründer der Firma, Marin Wartmann, bat die Aktionäre dafür dringend, das Gasthaus in Frauenfeld vermehrt zu berücksichtigen und damit mehr Umsatz zu generieren. Ich habe mir deshalb vorgenommen, dort demnächst wieder einmal einzukehren.